Seite 121-240 vom 19.01 - 22.01.07

  • Ich hab das Gefühl ich muss mich mit dem Lesen zurückhalten, um hier nicht schon fertig zu sein bevor andere gerade mal angefangen haben.. Aber der Drang ist groß und zu tun hab ich kaum was anderes..

    "Wie soll auch eine Generation von Männern, die hauptsächlich von Müttern, Kindergärtnerinnen und Lehrerinnen umsorgt und erzogen wurde, Frauen glücklich machen?"
    (Generation Doof)

  • In der Schule ist einfach nichts los, hab anscheinend viel mehr Zeit zum Lesen als ihr..


    @ Tanni
    Beim Lesen ist mit die quecksilbrige Intelligenz nicht aufgefallen, jetzt aber wo ich auf Seite 176 bin schon. Und ein paar Seiten weiter ist dann von seiner quecksilbrigen Metaphysik die Rede.
    Wirst also noch ein paar mal darauf stoßen..
    Aber ich schließe mich der Meinung an, dass damit die Quicklebendigkeit, die Schnelligkeit der Auffassungsgabe von Prado gemeint ist.

    "Wie soll auch eine Generation von Männern, die hauptsächlich von Müttern, Kindergärtnerinnen und Lehrerinnen umsorgt und erzogen wurde, Frauen glücklich machen?"
    (Generation Doof)

  • Hallo fensterfisch und Tanni,
    tz, tz, tz schon weitergelesen. Ich auch. :lol:
    Bin jetzt auf Seite 209 und gebe mir ja alle Mühe im Schneckentempo zu lesen.
    Nun ja ab dem 19. dürfen wir wieder darüber reden. Ich fasse mich mit euch in Geduld. :-?
    Gruß Wirbelwind


    :study: Pascal Mercier, Nachtzug nach Lissabon
    :study: Gillian White, Der Nachmieter

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Puuh da bin ich ja beruhigt.. dachte schon ihr könnt euch alle Gedulden.. Hab nur Sorge, dass ich, eh die anderen soweit sind, alles vergessen habe, was ich schreiben wollte.
    Bin jetzt auf Seite 257..

    "Wie soll auch eine Generation von Männern, die hauptsächlich von Müttern, Kindergärtnerinnen und Lehrerinnen umsorgt und erzogen wurde, Frauen glücklich machen?"
    (Generation Doof)

  • Ich bin bei Seite 300, habe mir aber Notizen gemacht :wink:


    Die plötzliche Wendung im Buch hat mich echt umgehauen, bin gespannt, wie es weiter geht....

    Liebe Grüße von Tanni

    "Nur noch ein einziges Kapitel" (Tanni um 2 Uhr nachts)


  • Hallo!


    Dann fange ich mal an.


    Der zweite Teil der Seiten ist zwischendurch für mich etwas langatmig, was mir das Buch aber nicht schlecht erscheinen lässt oder langweilig, keines Falls.


    Es gibt allerdings wieder ein, zwei Dinge, die mich gestört haben:


    Aus heiterem Himmel ruft er die besagte Nummer an. Einfach so. Es ertönt ein Freizeichen und er legt auf. Weiter im Text! :cyclops:
    Also das war der Hammer für mich. Da kommt kein Hinweis auf das Vorhaben anrufen zu wollen. Dann ruft er mal eben so zwischen den Zeilen an, legt auf und es geht einfach so weiter im Buch, ohne Gedanken, Stellungnahmen, Beweggründe oder was auch immer. Ein Einschub von ein paar Wörtern und das war es, wo von Anfang diese Nummer immer eine Rolle spielte. [-( Das fand ich frech, unsinnig und dem Leser gegenüber absolut unfair! [-X Das hieß für mich so viel wie:
    Ja, liebe Leser, ich weiß, ihr wollt wissen, was mit der Nummer ist. Ich werfe da mal kurz was zu ein, um euch bei der Stange zu halten!
    Das hat das Buch nicht nötig, da hätte Mercier lieber drauf verzichten sollen :!:


    Und Punkt zwei ist:
    Bartolomeu nennt Prado doch tatsächlich einen adligen Prinzen. Da musste ich mich schütteln :-& das war zu schlecht, auch wenn es in der Verbindung mit einem Gedanken war, nämlich dem Mädchen, welches Prado anhimmelte.


    ABER, besonders schön war die Textstelle mit der Diebin, wo er lauthals mit ihr gelacht hat. Da musste ich auch schmunzeln, weil es so lebendig war und ich die Bilder förmlich vor mir hatte. :thumright:


    Ansonsten hat mich das Buch zum Weiterlesen animiert, war aber auf diesen Seiten nicht ganz so anregend für mich, wie auf den ersten 120 Seiten.


    Ich freue mich schon auf das, was nach Seite 240 kommt. ;)

    Liebe Grüße von Tanni

    "Nur noch ein einziges Kapitel" (Tanni um 2 Uhr nachts)


    Einmal editiert, zuletzt von Tanni ()

  • Endlich - es ist der 19. Ich platze schier vor Mitteilungsbedürfnis. :lol:
    Den zweiten Teil finde ich immer noch sehr schön, aber meine Begeisterung ist ein klein wenig gedämpft.
    Mich interessiert an erster Stelle wie es Gregorius ergeht und da tut sich relativ wenig.
    Prado nimmt mir einen zu dominierenden Platz ein. Er erscheint mir wie ein Übermensch, vom Lehrer und der Schwester vergöttert. Manche Lehrer reagieren sogar eingeschüchtert. Das erscheint mir nun doch sehr unglaubwürdig. Trotz aller Intelligenz Prados kann ich mir solch eine Reaktion gegenüber diesem noch jungen Spund nicht vorstellen. Sympathisch ist er mir eh nicht. Ich empfinde ihn eher als arrogant und überheblich. Orgendwo auch unnahbar. Bei der Verabschiedung gelingt es ihn nicht seinen so vertrauten Lehrer Bartolomeu zu umarmen oder einige wärmende Worte zu finden, was diesen nach all den Jahren immer noch kränkt. Seine platonische Beziehung zu dem Mädchen ist ebenfalls merkwürdig. Hat er Probleme mit dem weiblichen Geschlecht? Das Verhältnis zu seiner Mutter - auch recht kühl.
    Das überraschende und ohne vorherigen Gedankengang erfolgte Telefonat Gregorius zu besagter Nummer erstaunt mich sehr. Dann denke ich, jetzt kommt Farbe ins Spiel. Da legt erauf ohne abzuwarten wer sich meldet. Hinhaltetaktik des Autoren? Ärgerlich! Wie ich hier lese ergeht es Tanni ähnlich.
    Bemerke ich da etwas Ungeduld in mir?
    Ich befürchte ja, bin aber sehr gespannt wie es weitergeht.
    Gruß Wirbelwind


    :study: Pascal Mercier, Nachtzug nach Lissabon (Leserunde)
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  • Zitat

    Original von Wirbelwind
    Endlich - es ist der 19. Ich platze schier vor Mitteilungsbedürfnis.


    Kann ich ja gar nicht verstehen... :-,... O:-)... ;)


    Zitat


    Prado nimmt mir einen zu dominierenden Platz ein.


    Das stört mich persönlich gar nicht so sehr...ABER...


    Zitat


    Er erscheint mir wie ein Übermensch, vom Lehrer und der Schwester vergöttert... ...Das erscheint mir nun doch sehr unglaubwürdig. Trotz aller Intelligenz Prados kann ich mir solch eine Reaktion gegenüber diesem noch jungen Spund nicht vorstellen.


    Damit hatte ich stellenweise auch zu kämpfen. :-k Gut, ich kann mir schon vorstellen, dass es Lehrer gibt, die vor manchen Schülern zurückweichen, gerade in der heutigen Zeit, auch, dass da Antipathie oder Sympathie im übernormalen Maß vorhanden ist. ABER (eines meiner vielen ABER), zur damaligen Zeit, war das noch nicht so, mit den übermächtigen Schülern und ausserdem war der Respekt bei ihnen noch vorhanden. (Sieht man ja an Prados Rede. Er wusste, dass er sich auf gefährliches Glatteis begibt.) Alles recht schwammig und übertrieben. So empfinde ich da auch.


    Aber ich habe mich damit abgefunden und inzwischen stört es mich nicht mehr. Es ist so, der Stil ist so, Prado ist so..... 8-[

    Liebe Grüße von Tanni

    "Nur noch ein einziges Kapitel" (Tanni um 2 Uhr nachts)


  • Richtig so ist Prado eben, aber wir wollten ja auch nur mal seinen Charakter festhalten, gelle. :wink:


    Gruß Wirbelwind

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  • Hallo zusammen,


    ich bin inzwischen auf Seite 183 angelangt und stelle fest, dass ich ähnlich wie bei den Schatten des Windes keine wirkliche Faszination aufbauen kann -wobei mir ein paar Sachen besser gefallen: Es ist nachvollziehbarer, warum Gregorius sich für Prado interessiert, weil der Leser des Romans dessen Texte ebenfalls lesen kann. Die Entdeckungen über Prado, die Begegnungen mit dessen Lebensbegleitern sind weniger stereotyp.
    Ich stecke gerade im Gespräch mit Bartolomeu und da geht es mir ähnlich wie Euch: Prado wird sehr idealisiert dargestellt. Ob das nun wirklich so der Fall war, oder ob es sich hierbei um die nachträgliche Verklärung von Menschen, die ihn sehr mochten, handelt, ist mir im Moment noch nicht klar.


    Tanni: Dass die Lehrer Angst vor Prado empfinden, auch zur damaligen Zeit, scheint mir kein Widerspruch zu sein. Es geht ja hier nicht um einen respektlosen Rabauken (und auch die gab' es damals sicher, nur sind sie wahrscheinlich schneller von der Schule geflogen), sondern um einen Schüler, der manchen Lehrern intellektuell ebenbürtig oder sogar überlegen ist. Der Respekt der Schüler gegenüber einem Lehrer hängt in gewissem Maße auch an der Tatsache, dass der Lehrer derjenige ist, der Wissen vermittelt, der mehr weiß, als seine Schüler - gibt es einen Schüler, der mehr weiß als der Lehrer verschiebt das die Verhältnisse. Es gibt wenige Dinge, die Schüler weniger verzeihen als Inkompetenz des Lehrers, und Prado ist jemand der solche kleineren und größeren Defizite, die manche vielleicht haben aufzeigen kann.


    Der Anruf, bei dem Gregorius sofort wieder auflegt, hat mich nicht so sehr gestört, obwohl ihr vielleicht recht habt, dass es sich um eine Hinhaltetaktik des Autors handelt. Die Szene wirkt auf mich so, als habe ihn erst der Blick in das Notizbuch an die Nummer erinnert, er ruft an, verliert aber den Mut oder die Lust. Sicher da steckt jetzt eine Menge Interpretation drin, die im Text nicht zu finden ist.


    Übrigens habe ich mich mit den matt glänzenden Haaren inzwischen angefreundet, denn Mercier verwendet in diesem Teil öfter mal ein Oxymoron um Personen zu beschreiben - "eisige Glut" z.B. im Zusammenhang mit Adriana.


    Im Moment habe ich das Gefühl, dass bald mal was passieren muss, denn immer nur ein paar neue Details über Prado zu erfahren, hält mich nicht so richtig bei der Stange.


    Katia

  • Hallo,
    ich versichere dir Katia, da passiert auch noch manches zumindest was zur Klärung mancher Dinge beiträgt.
    Auch meine Einschätzung auf Prados Charakter werde ich wohl etwas korrigieren müssen.
    Ich hab mal wieder weiter gelesen :uups:, übe aber erneut Geduld.
    Eines muß ich jedoch noch los werden. Mir ist nun endlich ein :idea: aufgegangen was Tanni mit der Geschichte der Diebin meinte. Ich bin auf S.341 und auf ca. S.300 löste sich das Rätsel. :D
    Gruß Wirbelwind


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  • Ich bin bin diesem 2. Teil fast fertig und im Gegensatz zu den meisten von Euch interessiert mich die Geschichte rund um Prado viel mehr als die von Gregorius.


    Es muss schon eine unheimliche Faszination von diesem Jungen ausgegangen sein, und ich bin schon gespannt, wie es zu seinem Ende kam. Ich hoffe, wir erfahre noch mehr aus seinem Leben.


    Warum Gregorius die Nummer gewählt hat, darüber habe ich mir eigentlich auch keine großen Gedanken gemacht.


    Stilistisch find ich das Buch nach wie vor großartig, die Passagen, in denen Bartolomeu aus der Vergangenheit und der Schulzeit des Amadeu erzählt, sind beeindruckend!

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • Zitat

    Original von Rosalita


    Es muss schon eine unheimliche Faszination von diesem Jungen ausgegangen sein, und ich bin schon gespannt, wie es zu seinem Ende kam. Ich hoffe, wir erfahre noch mehr aus seinem Leben.


    Mich auch, ich hatte schon gedacht ich stehe mit meiner Meinung alleine da :D

  • Damit hier kein falscher Eindruck entsteht,
    Prado interessiert mich auch, aber bisher war mir Gregorius sympathischer und ich habe ihn als den Hauptprotagonisten angesehen.
    Mein Bild von Prado hat sich in einigen Punkten verändert, aber darüber darf ich ja erst ab 23. sprechen. Im Augenblick kämpfe ich mit mir, weil ich es zu gerne fertig lesen würde. :-?
    Gruß Wirbelwind


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  • Zitat

    Original von Katia
    ich ... stelle fest, dass ich ähnlich wie bei den Schatten des Windes keine wirkliche Faszination aufbauen kann


    Das geht mir absolut genauso! Leider! :(


    Zitat


    Tanni: Dass die Lehrer Angst vor Prado empfinden, auch zur damaligen Zeit, scheint mir kein Widerspruch zu sein. Es geht ja hier nicht um einen respektlosen Rabauken (und auch die gab' es damals sicher, nur sind sie wahrscheinlich schneller von der Schule geflogen), sondern um einen Schüler, der manchen Lehrern intellektuell ebenbürtig oder sogar überlegen ist. Der Respekt der Schüler gegenüber einem Lehrer hängt in gewissem Maße auch an der Tatsache, dass der Lehrer derjenige ist, der Wissen vermittelt, der mehr weiß, als seine Schüler - gibt es einen Schüler, der mehr weiß als der Lehrer verschiebt das die Verhältnisse. Es gibt wenige Dinge, die Schüler weniger verzeihen als Inkompetenz des Lehrers, und Prado ist jemand der solche kleineren und größeren Defizite, die manche vielleicht haben aufzeigen kann.


    Meine Meinung bleibt die gleiche ;) Er wird überheblich und allwissend dargestellt und ihm werden besondere zwischenmenschliche und geistige Fähigkeiten angedichtet, die ich auf diese Weise nicht akzeptieren kann, weil für MICH unglaubwürdig in der Masse und Mixtour.

    Liebe Grüße von Tanni

    "Nur noch ein einziges Kapitel" (Tanni um 2 Uhr nachts)


  • @ Katia und Tanni


    Ich dachte schon, ich stände mit meiner Abneigung diesem Buch gegenüber allein da.. Zuerst bin ich durchaus gutwillig Gregorius auf seinen für mich schwer nachvollziehbaren Wegen gefolgt. Den Aufbruch aus Bern habe ich für mich als Anzeichen einer seit langem in Gregorius schwelenden, aber möglicherweise unbewußten Midlife-Crisis interpretiert, als Flucht vor einem vorgeblich ausgefüllten, aber langweiligen Leben - aber was er in Lissabon dann wirklich tat. dieses mehr oder weniger ziellose Umherlaufen, wurde ziemlich bald öde. Die Auszüge aus Prados Schriften, zuerst durchaus beeindruckend, wurden auch immer "gesuchter" und machten ihn mir nicht symaptisch oder interessant.


    Und die vielen Zufälle.. Um nur ein Beispiel zu nennen: Ich war vor Jahren auf einem Friedhof in Lissabon - dass Gregorius dort rein zufällig gerade das Grabmal Prados entdeckt, ist mehr als unwahrscheinlich bei der dort herrschenden Fülle sehr ähnlicher Grabstätten!


    Ich hatte mir von dem Buch eine interessante, zum Nachdenken anregende Lektüre versprochen - aber genau wie "Schatten des Windes" werde ich das Buch auf den Stapel der nicht zu Ende gelesenen Bücher befördern..


    MfG Sabine

  • Ich habe gestern noch die Passage "Ehrfurcht und Abscheu vor Gottes Wort" (Kapitel 19, bei mir S. 198 ) gelesen.


    Dieser Text hat mir sehr gut gefallen und er gibt auch viel Diskussionsstoff her, wie ich meine. Er hinterfrägt hier die Allmacht Gottes, auch seine Zweifel an Gott und doch ein gundsätzliches Gottvertrauen und bringt dabei sehr gute Gedanken auf den Tisch. Ich kann ihm in vielen Punkten zustimmen.


    Wie fandet ihr diese - für mich sehr wichtige - Stelle?

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
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