Seite 1-120 vom 15.01 - 18.01.07

  • Nachdem ich mir nun die Kommentare aller intensiv durchgelesen habe und mir so meine Gedanken gemacht habe - hier meine Einschätzung dazu:


    Ich gebe zu ich bin nicht ganz auf Heller und Pfennig darüber informiert wieviel ein Lehrer verdient. Am Hungertuch nagt er damit sicher nicht, aber reich wird man davon auch nicht, was der Autor auch nicht behauptet. Er nennt es wohlhabend. Kommt darauf an wie man wohlhabend definiert. Da hat wohl jeder eine andere Einschätzung. Sagen wir doch einfach, er hat ein bißchen was auf der hohen Kante. Jedenfalls kann er sich seinen spontanen Ausflug eine gewisse Zeit leisten. Daß Gregorius seine Schüler im Stich gelassen hat, belastet mich wenig. Er hat das Recht dies selbst zu entscheiden und wird sich zu gegebener Zeit dafür verantworten müssen.
    Über den Ausdruck "quecksilbrige Intelligenz" bin ich auch gestolpert. Habe ehrlich gesagt keine Ahnung was der Autor damit ausdrücken will, aber vielleicht gibt es jemanden unter uns, der mehr damit anfangen kann.
    Denke wie fensterfisch, dass es sich bei der widersprüchlichen Beschreibung "das matt zu glänzen schien" um Absicht handelt. Würde ich das nicht tun, müsste ich dem Autor Dummheit unterstellen, wozu meiner Meinung nach kein Anlaß besteht.
    Oxymoron - Zusammenstellung zweier sich widersprechender Begriffe in einem. Dank fensterfisch habe ich es auch nachgeschlagen und lerne gerne dazu. :thumleft:
    Was mich immer noch beschäftigt, ist der Diebstahl in Gregorius jungen Jahren. Irgendwie paßt es nicht zu seinem Charakter - zumindest nicht in das Bild, das ich mir von ihm gemacht habe. Sehe ich das zu engstirnig?
    Außerdem frage ich mich was Gregorius mit dem Wissen um den Arzt und Autor anfangen will und was es ihm bringt. Ich hoffe das klärt sich beim weiterlesen.
    Gruß Wirbelwind


    :study: Pascal Mercier, Nachtzug nach Lissabon
    :study: Gillian White, Der Nachmieter

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Zitate aus der Wikipedia:


    "(althochdeutsch quecsilbar zu germanisch kwikw „(quick)lebendig“)"


    Habt Ihr schon mal Quecksilber auf der Hand gehabt oder versehentlich ein Thermometer (ein altes, das welches enthält) zerbrochen? Quecksilber bildet kleine Tröpfchen, die bei leichter Bewegung hin und her wackeln, wie Götterspeise vielleicht, aber fast ohne sich zu verformen. Deswegen weckt der Gedanke an Quecksilber in mir etwas von Unruhe, Rastlosigkeit. Ich mag die Metapher immer noch, und ich mag das "matte Glänzen" immer noch nicht, weil ich immer noch nicht weiß, was der Autor damit sagen will.


    fensterfisch: "Wohlhabend" würde ich ebenso interpretieren, ich denke der Autor baut das ein, damit der Leser sich nicht darüber wundert, warum Gregorius seine Arbeit einfach so riskiert und wieso er es sich leisten kann, einfach so in Lissabon zu bleiben - ich nehme an er bleibt da für den Rest des Romans)
    Warum er sich so für Prado interessiert, ist mir auch nicht so klar, er hat ja das Buch noch nicht mal ganz gelesen - vielleicht ist es so, dass ein tätiger Mensch wie Gregorius nicht einfach ohne Aufgabe aus seinem Leben ausbrechen kann, also schaffte er sich "künstlich" diese :?:


    Katia

  • Katia
    Bei deiner richtigen Quecksilberbeschreibung kommt mir noch das Wort sprunghaft in den Kopf - Intelligenz nicht überall oder umfassend eingesetzt?
    Gruß Wirbelwind

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Zitat

    Original von Wirbelwind
    Was mich immer noch beschäftigt, ist der Diebstahl in Gregorius jungen Jahren. Irgendwie paßt es nicht zu seinem Charakter - zumindest nicht in das Bild, das ich mir von ihm gemacht habe. Sehe ich das zu engstirnig?
    Außerdem frage ich mich was Gregorius mit dem Wissen um den Arzt und Autor anfangen will und was es ihm bringt. Ich hoffe das klärt sich beim weiterlesen.


    Hallo Zusammen!


    Der Diebstahl hat mich erst geschockt. Als er es zurückgab, nicht mehr. Das war für mich der ausschlaggebende Punkt, es ihm nicht übel zu nehmen oder weiter schockiert zu sein. Ab da passte es wieder...


    Wenn wir jetzt zurückdenken, warum Gregorius nach Lissabon gefahren ist, dann in allererster Linie wegen der Portugiesin und der Nummer. Alles andere kam erst danach und hat das Vorhaben unterstützt.
    Ich sehe die Recherche nach Prado, seinem Buch, Lebenswerk und der Familie als die Überbrückung die notwendig ist, um nicht wieder nach Hause zu müssen. Er ist so oft in Versuchung und nimmt diese Recherche jedesmal zum Anlass weiter zu machen. Ich denke, angefangen hat es als Zweck, der die Mittel heiligt und jetzt ist er besessen. Er hat Zugang zu Prado gefunden, interessiert sich für ihn, hat neue Menschen und interessante Menschen kennengelernt und ist jetzt "mitten drin". Ich denke, so könnte es sich aufgebaut haben...


    Katia
    Danke.
    Ich kenne Quecksilber und auch "freies" Queck silber und dennoch verschließt sich dieser Vergleich meiner Auffassungsgabe. Jedes andere Wort, aber nicht quecksilbrige Intelligenz! [-( ;)

    Liebe Grüße von Tanni

    "Nur noch ein einziges Kapitel" (Tanni um 2 Uhr nachts)


  • Zitat

    Original von Tanni


    Wenn wir jetzt zurückdenken, warum Gregorius nach Lissabon gefahren ist, dann in allererster Linie wegen der Portugiesin und der Nummer. Alles andere kam erst danach und hat das Vorhaben unterstützt.


    Daran habe ich gerade beim Lesen (bin auf S. 106) auch gedacht: Warum ruft er diese Nummer nicht an? Er muss ja nicht reden, nur um zu hören, wer sich meldet!


    Ich will Dich nicht zum Fan der quecksilbrigen Intelligenz machen, Tanni, aber hast Du dieselbe Abneigung gegen "quicklebendige Intelligenz"?


    Katia


  • Huhu Katia,


    ich frage mich auch die ganze Zeit, warum er diese Nummer nicht anruft. ](*,) :-k


    Gegen lebendige Intelligenz hätte ich nix einzuwenden :-, ;) :loool:

    Liebe Grüße von Tanni

    "Nur noch ein einziges Kapitel" (Tanni um 2 Uhr nachts)


  • Hallo, ihr Lieben


    Ich bin zwar erst bei Seite 60, möchte aber trotzdem ein paar Eindrücken kundtun.


    Erstmal habe ich folgendes für Eure Quecksilberdebatte bei Redensarten.de entdeckt:
    quecksilbrig sein; Quecksilber im Leib haben zappelig sein umgangssprachlich, veraltet (oder schaut auch mal HIER)


    Ich habe mit der Geschichte bis jetzt keinerlei Verständnisprobleme, auch nichts auszusetzen. Im Gegenteil, dies ist wieder so ein Buch, von dem ich denke, es wurde nur für mich geschrieben, weil ich so vieles, Gefühle, Gedanken, von mir hier wunderschön formuliert wiederfinde. Beispielsweise den Gedankenexkurs von Prado auf Seite 36 Ungewisse Tiefen. Er ist fast identisch mit den Gedanken, die oft in meinem Kopf herumgegangen sind und die mich beschäftigen. Oft kann ich nicht weiterlesen, weil meine Gedanken inspiriert abdriften. Die Texte von Prado finde ich besonders faszinierend.
    Mit Gregorius kann ich mich voll und ganz identifizieren. Er ist wie ein Fass, das durch einen kleinen Tropfen, der Begegnung mit der Portugisin, überläuft. Voll von verdrängten Wünschen und vergessenem inneren Potenzial und all das drängt nun danach ausgelebt zu werden. Ich finde sein Abschiedsbrief an Kägi beinhaltet alles, was man wissen muss, um seine Motivation zu dieser Reise zu verstehen.


    Zitat

    Vergeh Dich ruhig, vergeh Dich an Dir selbst und tu Dir Gewalt an, meine Seele; doch später wirst Du nicht mehr Zeit haben, dich zu achten und zu respektieren.Denn Du ein Leben nur, ein einziges hat jeder......


    Erstmal soweit.... ;)

  • Zitat

    Original von Katia


    Daran habe ich gerade beim Lesen (bin auf S. 106) auch gedacht: Warum ruft er diese Nummer nicht an? Er muss ja nicht reden, nur um zu hören, wer sich meldet!


    Ich denke er scheut diesen Anruf, weil er befürchtet, daß sich ihm mit diesem Anruf etwas offenbart, was er möglicherweise gar nicht hören möchte.
    Vielleicht etwas, das seinen Aufbruch in Frage stellen könnte.


    Zu der Frage des Wohlstandes von Gregorius muß man vielleicht auch die Verhältnisse betrachten, aus denen er stammt. Wenn man dies berücksichtigt, kann man für seine Verhältnisse schon von einem gewissen Wohlstand sprechen.


    Gruß
    Richard

    "Erst die Möglichkeit einen Traum zu verwirklichen, macht unser Leben lebenswert."


    Paul Coelho


    :study:John Irving - Owen Meany

  • Zitat

    Original von Welf
    Zu der Frage des Wohlstandes von Gregorius muß man vielleicht auch die Verhältnisse betrachten, aus denen er stammt. Wenn man dies berücksichtigt, kann man für seine Verhältnisse schon von einem gewissen Wohlstand sprechen.


    Erstens das und zweitens wird Gregorius ja von Anfang an als sehr bescheidener Mensch beschrieben, bescheiden eben auch in materieller Hinsicht. Ich sehe seinen Kontoauszug förmlich vor mir, wie da Monat für Monat nur ein winziger Bruchteil dessen, was an Geld eingeht, auch wieder abgehoben wird. Dass sich da im Laufe der Zeit immer wieder Summen ansammeln, die gewissenhaften Bankmitarbeitern Kopfzerbrechen bereiten, ist doch nachvollziehbar.


    Ich habe mich anfangs auch gefragt, warum Gregorius so gar keine Neigung verspürte, die Telefonnummer anzurufen. Mittlerweile erscheint mir das plausibel. Die Begegnung auf der Brücke hat einen Stein ins Rollen gebracht, etwas tief verschüttetes in ihm angerührt, was sich rational so ohne weiteres erst mal nicht erklären läßt. Ich denke, es ging gar nicht um die Frau selbst, also auch nicht um die Telefonnummer, sondern vielmehr um eine diffuse, längst vergessen geglaubte Sehnsucht. Vielleicht war das Gregorius zu diesem Zeitpunkt schon klar oder er hatte zumindest eine leise Ahnung in diese Richtung. Ein Wählen der Nummer hätte dann überhaupt keinen Sinn gemacht, womöglich hätte es nur geschadet und sich zerstörerisch auf den geheimnisvollen Sog ausgewirkt, der über der ganzen Sache liegt. Uns kann es doch nur recht sein, dass der Anruf ausblieb. So können wir wunderbar weiter rätseln und spekulieren, was es mit dieser Frau auf sich hat. O:-)


    Siebenstein :wink:

    :montag: Judith Hermann - Daheim


    "Sehnsucht nach Liebe ist die einzige schwere Krankheit, mit der man alt werden kann, sogar gemeinsam."
    (Bodo Kirchhoff: Die Liebe in groben Zügen)


  • Ich bin zwar auch erst bei Kapitel 5 was auf einfach zuwenig Lesezeit zurückzuführen ist und nicht am Buch liegt. Wie es Schoenchen schon so treffend ausdrückte "das Buch ist wie für mich gemacht". Aufgrund von Stil und Thematik trifft es genau auf meinen Geschmack!


    Sehr interessant finde ich Eure Gedankengänge bezüglich Wirklichkeitsnähe der Story. Ich kann mich insofern Katia anschließen, dass man eben so einen "Abgang" nicht so einfach durchzieht und wohl deshalb die Geschichte etwas an den Haaren herbeigezogen ist.
    Mercier spinnt aber einfach jenen Gedanken weiter (und möglicherweise zu Ende), den wohl fast jeder, der so richtig im Alltagstrott verankert ist, von Zeit zu Zeit hat! Einfach die Zelte abbrechen, den Alltagstrott hinter sich lassen und irgendwo ganz neu beginnen. Nur bleibt es halt bei 99 % (oder mehr) der Menschen beim Gedanken und beim Wunschdenken.


    Zur Person des Gregorius kann ich nur sagen, dass ich ihn mir lebhaft vor mir sehe! Ich kenne jemanden, der ihm ganz ähnlich ist (ebenfalls Latein- und Altgriechisch-Fanatiker, ebenfalls Lehrer, ebenfalls extrem bescheiden und sparsam, die Parallelen sind frappant!). Und deshalb weiß ich auch, dass es durchaus möglich ist, in einigen Jahren ein kleines Vermögen nur aufgrund von einer bescheidenen Lebensweise anzusparen.


    Gregorius ist mir durchaus sympathisch, und er war wohl auch beliebt bei den Schülern. Schon alleine der Gedanke, dass man seinen Lehrer in der Nacht herausläutet um mit ihm über die ungewollte Schwangerschaft zu reden, deutet auf ein großes Vertrauensverhältnis hin.


    Ich freue mich schon aufs Weiterlesen!

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • Hallo!
    Ich habe nun auch diesen ersten Teil beendet und bin (auf meiner Buchclub-Ausgabe auf seite 109, 2. Seite von Kapitel 11) auf folgendes Zitat gestoßen:


    Zitat

    "Der wirkliche Regisseur unseres Lebens ist der Zufall - ein Regisseur voll der Grausmakeit, der Barmherzigkeit und des bestrickenden Charmes"


    Der Zufall spielt mir hier in dieser Geschichte eine zu große Rolle, ich sehe dieses Buch als "modernes Märchen" und lese es auch so.
    Lissabon ist eine Weltstadt mit knapp 518.000 Einwohnern (Stand 2005). Dass Gregorius ausgerechnet und zufällig an jenem Friedhof vorbeikommt (der wohl in dieser Stadt nicht "klein" ist) und zufällig am Grab des Prado .... nö, das ist mir nicht nachvollziehbar.
    Genauso die Sache mit dem Buchhändler, der Augenärztin, der neuen Brille usw. Ich hoffe - um Gottes Willen - dass er nicht auf die Portugiesin von der Brücke trifft! ](*,)


    Wenn man es aber als "Märchen" liest, dann ist es eine wunderbare Geschichte. Mit der Realität hat es für mich wenig zu tun.


    Mit Prado verbindet ihn wohl eine Seelenverwandtschaft und er ist deshalb an seinem Schicksal so interessiert. Vielleicht findet er noch mehrere Parallelen zu seiner Person und findet auch eine Lösung für sein Leben.


    Nichtsdestotrotz hat mich die Geschichte total in ihren Bann gezogen, es liest sich einfach wunderbar!


    Über die oft erwähnte "Nelkenrevolution" habe ich mir hier bei wikipedia Nachhilfe geholt!

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • Hi, das stimmt schon alles Rosalita, die Zufälle überhäufen sich im Roman. Und er wird die Portugiesin treffen, davon bin ich überzeugt. Obwohl ich gerade in dieser Richtung immer sehr kritisch und penibel bin (siehe "Reise zu den Sternen", in diesem Roman stört es mich nicht :-k
    Ja, vielleicht weil die ganze Handlung so fiktiv gestrickt ist, dass es sich wirklich eher als Märchen liest. Ich denke der Autor möchte uns zum Nachdenken animieren, ähnlich Coelho, und das erreicht er sehr gut. Den Kopf zerbreche ich mir gar nicht, ob alles noch Hand und Fuß hat ;)

  • Hallo,
    ich gebe Rosalita recht - zu viele Zufälle um realistsisch zu sein, aber ich sehe es wie Heidi. Ein Buch, das zum nachdenken anregen soll und das ist dem Autor zweifelsfrei gelungen. Im übrigen hat mich die Geschichte in ihren Bann gezogen, auch wenn es sich eher wie ein Märchen liest.
    Gruß Wirbelwind


    :study: Pascal Mercier, Nachtzug nach Lissabon (Leserunde)
    :study: Gillian White, Der Nachmieter

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Es ist wohl meine Erwartung an das Buch die mich stutzen lässt. Bei Coelho bin ich ganz anders heran gegangen und Coelho wählte auch "abstraktere" Schauplätze und Protagonisten.


    Bei Mercier sind die Umstände sehr realistisch, auch die Personen und Schauplätze. Vielleicht fällt es mir deshalb schwerer, es "abstrakter" zu sehen.
    Aber ich lese das Buch sehr, sehr gerne, der Erzähl-Stil ( v.a. in den Einschüben der Texte von Prado) ist ganz klasse!

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

    Einmal editiert, zuletzt von Rosalita ()

  • Zitat

    Original von tom fleo
    Kleiner Einwurf:


    Wie Heidi auch bemerkt, gehört portugisiesch zu den romanischen Sprachen. Wer wie Gregorius ein tiefes, fundiertes Wissen vom Lateinischen (zudem Griechisch!) hat, wird mit Hilfe einer Kuzgrammatik ohne Weiteres die wesentlichen Regeln einer romanischen Sprache erfassen. Vokabelmässig ist portugisiesch fUr einen Lateinkönner vielleicht schon zu ... erfassbar, und den Rest kann man per Wörterbuch relativ leicht nachschlagen.


    (Ich habe eine vielleicht nicht ganz so weit greifende Erfahrung mit meinem "Italienisch" gemacht...)


    Hallo,
    diese Erfahrung habe ich auch schon gemacht.
    Durch den Lateinunterricht in jungen Jahren :wink: konnte ich viele Vokabeln bei Fremdsprachen wie Französisch oder Spanisch ableiten.
    Italienisch kann ich zwar nicht sprechen, aber teilweise gut verstehen.

    Liebe Lesegrüße
    Eure Süße
    :study::)


    Erinnerungen, die unser Herz berühren, gehen niemals verloren.

  • Ja, mir ist schon klar, dass man mit sich mit profunden Lateinkenntnissen auch eine unbekannte romanische Sprache erschließen kann. Worüber ich damals gestolpert bin, war einfach die Perfektion, diese hohe literarische Qualität einer eher spontan entstandenen Übersetzung.

    Mittlerweile (bin mit dem zweitenTeil fast durch) wundert mich das natürlich nicht mehr, bei all den anderen "Zufällen", auf die man beim Lesen so stößt. Mit gefällt das Buch immer noch gut (etwas weniger gut als am Anfang vielleicht), aber was Prado anbetrifft, will der Funke bei mir nicht so recht überspringen. :scratch:


    Gruß
    Siebenstein :wink:

    :montag: Judith Hermann - Daheim


    "Sehnsucht nach Liebe ist die einzige schwere Krankheit, mit der man alt werden kann, sogar gemeinsam."
    (Bodo Kirchhoff: Die Liebe in groben Zügen)


  • Zitat

    Original von Siebenstein
    Worüber ich damals gestolpert bin, war einfach die Perfektion, diese hohe literarische Qualität einer eher spontan entstandenen Übersetzung.


    Genauso sehe ich das auch! Betonung liegt nämlich auf hoher Qualität bei spontaner Übersetzung und das mit nur minimalen Kenntnissen, wie die Unterhaltungen zeigen, bei denen er ständig an seine Grenzen stößt.
    Andersrum muss ich sagen, dass hin- und wieder auch da stand, dass er "endlich" das Wörterbuch zur Seite legen konnte, was also auf einen langen Zeitraum der Übersetzung hindeuten könnte. UND doch, ist es einfach zu perfekt....

    Zitat


    was Prado anbetrifft, will der Funke bei mir nicht so recht überspringen.


    Kann ich nur unterschreiben. Einiges was er sagt, klingt wunderschön und ist sehr schön gesagt, aber dass ich ihn mag, gerne mehr über ihn lesen möchte? Nein...

    Liebe Grüße von Tanni

    "Nur noch ein einziges Kapitel" (Tanni um 2 Uhr nachts)


  • Zitat

    Original von Rosalita


    Bei Mercier sind die Umstände sehr realistisch, auch die Personen und Schauplätze. Vielleicht fällt es mir deshalb schwerer, es "abstrakter" zu sehen.


    Genau dieses Problem hatte ich bei "Eine Reise zu den Sternen", Rosalita, ich kann das gut nachvollziehen :thumright: Es reißt einem hin und her, zwischen Begeisterung und Erstaunen.

  • Zitat

    Original von Wirbelwind
    Ein Buch, das zum nachdenken anregen soll und das ist dem Autor zweifelsfrei gelungen. Im übrigen hat mich die Geschichte in ihren Bann gezogen, auch wenn es sich eher wie ein Märchen liest.


    Oje, ich hinke mal wieder ziemlich hinterher, habe gestern erst den ersten Abschnitt abgeschlossen. :uups:
    Ein Buch, das zum Nachdenken anregen soll. Das tut es!!! Und darum komme ich erst recht nicht so schnell voran wie sonst bei einem Buch.
    Eine Passage war dabei, mit dem Spruch über das Leben, da habe ich mehr oder weniger erst mal einen Tag darüber nachdenken müssen... 8-[

    Liebe Lesegrüße
    Eure Süße
    :study::)


    Erinnerungen, die unser Herz berühren, gehen niemals verloren.

  • Ich bin jetzt erst mit dem ersten Teil fertig...nicht weil das Buch nicht gefällt, aber Job, Haushalt und mein Kleiner zeigen nicht immer Verständnis für meine Bücher....


    Das Buch hat mir bislang insgesamt sehr gut gefallen, ist ganz anders als all die anderen Bücher, die ich bisher gelesen habe.


    Gregorius ist mir sympathisch und ich konnte vieles gut nachvollziehen und sehe die Begegnung mit dieser Portugiesin als Tropfen der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Er wollte endlich ausbrechen aus seinem Leben. Deshalb ruft er wohl auch nicht einfach diese Nummer an, was ich wohl schon längst getan hätte. Denn dann hätte er vielleicht gemerkt, daß er die ganze Sache überbewertet hatte.


    Die Sache mit den perfekten portugiesischen Übersetzungen. Die Übersetzungen sind/waren mir auch zu perfekt, wobei ich auch ähnliche Sachen mit meinen Anfängerkenntnissen in Italienisch und Spanisch erlebt habe und ich vieles in unserem Portugalurlaub verstanden habe, obwohl ich kein Wort Portugiesisch spreche.


    Die Sache mit dem Friedhof war mir auch etwas zu unrealistisch, daß er dort dieses Grab findet.


    Ich persönlich finde es sehr schön, daß seine Reise nach Lissabon geht. Ich war mal vor einigen Jahren in Lissabon, leider ein viel zu kurzer Aufenthalt in einer sehr schönen und interessanten Stadt, aber durch das Buch fühle ich mich jetzt wieder ein bißchen in die Stadt und an unseren damaligen Urlaub zurückversetzt, obwohl wir damals von Taschendieben beklaut wurden. Das Geld haben wir allerdings wieder zurückbekommen, da zivile Polizisten den Diebstahl beobachtet hatten...aber das nur so nebenbei :D


    Ich freue mich jetzt mal auf die nächsten Kapitel. Ich finde es schwierig, das Buch schneller zu lesen, weil ich über vieles nachdenken muß oder manche Absätze zweimal lesen muß/will, weil ich sie einfach schön finde.

    Viele Grüße
    Bine


    Wer keinen Mut zum Träumen hat, hat keine Kraft zum Kämpfen.


    Ich :study: "Stirb ewig" von Peter James