Christoph Marzi - Lycidas

  • "Die Welt ist gierig, und machmal verschlingt sie kleine Kinder mit Haut und Haaren"
    Es geschehen seltsame Dinge in London. Im Waisenhaus des grausamen Mister Dombey traut die kleine Emily Laing ihren Augen nicht, als sie eines Morgens von einer Ratte angesprochen wird, die sich höflich als Lord Hyronimus Brewster vorstellt. Eine Sinnestäuschung? Nein, denn bald darauf bleibt Emily nichts anderes übrig, als an die Existenz von wundersamen Wesen zu glauben - als sie nämlich Zeugin wird, wie ein Werwolf eines der Mädchen aus dem Schlafsaal der Neuzugänge stiehtl. In Begleitung der Ratte - sowie eines Elfen namens Maurice Micklewhite und des mürrischen Alchemisten Wittgenstein- macht sich Emily auf die Suche nach der verschwundenen Mara. Die Spur führt die Gefährten in die uralte Metropole, eine geheimnisvolle Stadt unter der Stadt, ein dunkles, gefährliches Reich, in dem gefallene Engel hausen und antike Gottheiten über das Schicksal der Menschen walten. Doch was steckt wirklich hinter den Kindesentführungen, von denen London regelmäßig heimgesucht! wird? Und wer ist der mysteriöse Herrscher der uralten Metropole, der sich Lycidas nennt?
    (Klappentext!)


    Mag ja sein, das die Welt gierig ist, aber dieses Buch hat mich noch viel gieriger gemacht!!! :P Ich habs auf gut Glück auf der Urlaubsrückreise gekauft und bin total weg!!! Leider hab ich nur noch ungefähr 100 seiten! und was mach ich denn dann? :?::?::?:


    Gutes neues Jahr wünsche ich allen! :santa:
    Aber kaum ist man mal ein paar wochen weg, schon steht kein Stein mehr auf dem anderen! :lol: Das neue Design sieht aber gut aus! :)

  • Hab das Buch auch gelesen.
    Am Anfang hab ich noch gedacht, uh was'n das? Irgendein Kindermärchen mit der sprechenden Maus und den ganzen komischen Namen... Aber je weiter man liest, desto besser gefällt einem das Buch, da man die Charaktere einfach mögen muss :pr: :pl:


    Ist euch auch aufgefallen, dass in dem buch irgendwie viele Szenen aus irgendwelchen Filmen schon irgendwo im Hinterrgopf bekannt sind? Mir ging es beim lesen irgendwie so, ich dachte dann immer, hm irgendwo schon mal gelesen/gesehen...



    Das Buch hat sicher was für alle Altersklassen, aber nicht jedermann/frau wird es mögen.

  • auf meinem sub ruht es bereits. mal sehen wann ich daran komm, es zu lesen! auf jeden fall freu ich mich bereits darauf. besonders dann, wenn man soviel gutes darüber liest!
    gruss
    lyra

  • Ihr habr alle so recht ! LYCIDAS ist eines der besten Bücher, die ich seit langem gelesen habe. Echt sowas von cool ! Am besten gefällt mir immer noch Wittgenstein. Sein Humor ist großartig.
    Teilweise fand ich etwas schwer zu lesen, weil die Sprünge oft sowohl in der Zeit als auch im Ort, plötzich waren, aber dennoch immer logisch.
    Also, alles in allem ein rundum empfehlenswertes Buch. Und ansonsten- fragen Sie nicht !
    Man sieht sich,
    Holly Blue

    Der Umgang mit Büchern bringt die Leute um den Verstand.


    ERASMUS VON ROTTERDAM

  • ich finde das buch auch einfach super.ich war vor kurzem noch in london und musste die ganze zeit an lycidas denken...freue mich schon auf den 2. teil.

  • Ich habe "Lycida" mittlerweile auch gelesen und bin total begeistert. Dieses Buch ist das mit Abstand beste, das ich seit längerem gelesen habe. :cheers:


    Die Fantasie und Vielfalt, der Erzählstil, die Handlung, die nie an Spannung verliert...das alles muß einen einfach in seinen Bann ziehen. :D

  • Ich habe das Buch gerade vorhin fertig gelesen und bin völlig begeistert.


    Und noch begeisterter bin ich darüber, daß es schon den Nachfolgeband dazu gibt - Lilith. Gerade eben habe ich die Bestellung dafür bei Amazon abgeschickt!


    Christoph Marzi hat mich von Anfang an in seinem Bann geschlagen. Ich finde die Charaktere gut geschrieben und die Geschichte super spannend erzählt.


    Gelegentlich haben mich allerdings die Vorblenden (oder Sprünge und Rückblenden???) ein wenig irritiert. Das hat aber meinem Lesevergnügen keinen Abbruch getan.


    Interessant fand ich, daß wie auch in "Bartimäus und das Auge des Golem" ein Golem erwähnt wird. Mit "Herstellungsort" in Prag. Da scheint es wohl eine Sage darüber zu geben. - Da fällt mir ein, daß ich das noch im Internet recherchieren wollte.-


    Miltons "Paradise Lost" werde ich mir wohl auch mal aus der Bibliothek ausleihen und mein Glück versuchen.


    Und natürlich will ich wissen, wie es mit den Mädchen und ihren Freunden/Mentoren so weitergeht.

    Viele Grüße, Alianne


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    Bücher sind Schiffe, welche die weiten Meere der Zeit durcheilen.
    Francis Bacon

  • überlegt habe ich schon häuft mir das buch zu kaufen. aber wegen den kritiken habe ich es nicht getan. es soll nicht schön zu lesen sein weil wittgenstein der erzähler ist, das soll einen sehr verwirren. dazu werden oft die wiederholungen wie z.b. "dieses kind", "frag nicht" und " es gibt keine zufälle" bemängelt. im großen und ganzen hört sich das nicht so gut an.


    nachdem ich eine leseprobe von lilith gelesen habe war ich da aber ganz anderer meinung. ich musste unbedingt die ganze geschichte kennen, die leseprobe hat mich soooo neugierig gemacht. letzten donnerstag habe ich mir das buch dann auch gekauft und bin begeistert. aufgrund mangelnder zeit bin ich zwar erst bei seite 250 (vielleicht auch schon ein paar mehr)


    aber ich bin schlicht weg begeistert und kann es kaum abwarten weiterzulesen. lilith und lumen habe ich schon auf meiner wunschliste für weihnachten :mrgreen:

  • Meine Meinung
    Die kleine Emily wohnt in einem Waisenhaus in London, welches vom schrecklichen Reverend Dombey geführt wird. Emily wird von den anderen nur als Missgeburt betrachtet, da sie durch ein trauriges Unglück ihr linkes Auge verloren hat.
    Doch eines Tages wird Emily in der Küche von einer Ratte angesprochen, die sich mit dem Namen Hyronimus vorstellt. Emily glaubt zu träumen, dass eine Ratte mit ihr spricht, dem ist jedoch nicht so.
    Die Ratte bittet Emily auf die kleine Mara aufzupassen, doch eines Nachts, als Emily versucht etwas über ihre Herkunft heraus zufinden, wird Mara von einem Wesen entführt, welches einem Werwolf ähnelt.
    Emily haut aus dem Waisenhaus ab und von der Ratte geführt lernt sie Mortimer Wittgenstein, den Alchemisten kennen. Master Wittgenstein ist zur Hälfte elfisch und auch Emily erfährt, dass in ihren Adern nicht nur menschliches Blut fliesst.


    Und so fängt Emilys fantastische Geschichte an, sie trifft auf Elfen, sprechende Ratten, Werwölfe, gefallene Engel und andere Gestalten. Emily lernt die Metropole kennen, die Stadt unter Stadt, mit verwinkelten Gassen, alten Bahngleisen und dunkeln Wegen, die sich manchmal wie ein Labyrinth auftun.
    Doch die Gefahr lauert in überall, Kinder verschwinden und Emily erfährt das sie ein Trickser ist und somit durch die Augen der anderen sehen kann. Viele Fragen tun sich auf und was hat es mit "Lycidas" aufsich. Denn wie Master Wittgestein immer sagt: "Es gibt keine Zufälle."


    Christoph Marzi hat mit "Lycidas" den Auftakt zu einer wunderbaren Triologie um Emily und ihre Freunde und auch Feinde geschaffen. Er lässt die fantastische/mystische Geschichte in London spielen, den unter der großen Stadt liegt noch ein London, nähmlich die alte Metropole.
    Hier werden Vergangheit und Gegenwart mit einander vereint und lassen den Leser tief in diese doch magische Welt hineintauchen.
    Das Buch ist flüssig und sehr detailreich beschrieben und mit zahlrichen Wendungspunkten verknüpft, so dass keine Langeweile aufkommt. Der manchmal düstere Erzählungsstil bringt einem diese untere Welt näher, aber der Humor kommt auch nicht zu kurz.
    Viele literarische Gestalten, historische Personen und vergangene Religionen lassen die Geschichte aufleben und man merkt, dass der Autor sehr genau recherchiert hat.
    Die Charaktere sind sehr liebevoll beschrieben und lassen einen mitfühlen bei diesem fantastischen Abendteuer.
    In allem ein tolles Buch.


    Für mich war das Buch ein reiner Lesegenuss. :D

    „Derjenige, der zum ersten Mal an Stelle eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation.“
    Sigmund Freud :--o

  • Zitat

    Die Welt ist gierig, und manchmal verschlingt sie kleine Kinder mit Haut und Haaren.



    Literaturschock.de Rezension
    [...]
    "Lycidas" ist eine Mischung aus Fantasy & Horror, Krimi & Abenteuer. Das Buch erinnert in der Dichte des Erzählstils und der einerseits modernen, andererseits absichtlich alt anmutenden Sprache an Bücher von Charles Dickens, doch auch Motive von John Milton, Gustav Meyrink, Neil Gaiman oder Oscar Wilde können aufmerksame Leser/innen in ganz neuem Gewand entdecken. "Lycidas" muss man vermutlich mehrmals lesen, um alle Anspielungen und Zitate auf Literatur und Film entdecken und verstehen zu können. Die Charaktere, die Christoph Marzi erschaffen hat, sind skurril, humorvoll, mutig, bösartig und manchmal schizophren: Allen voran die Figuren, die sich aus mehreren literarischen Vorbildern zusammensetzen.


    Der Autor ist kaum zu bremsen, bringt auf jeder Seite eine neue Idee unter, und dennoch fordert das Buch auch einen langen Atem, fordert Geduld. Anspielungen auf weitere Handlungsstränge werden hunderte von Seiten vor der dazugehörenden Auflösung gemacht. Die eigene Neugierde, die das Buch wiederum vorantreibt, wird so oft erst spät befriedigt. Ein weiteres Stilmittel des Autors ist das fast ständige Wiederholen bestimmter Phrasen. Das kann manchmal auch ganz schön nerven. Andererseits ist "Lycidas" ein einziger Genuss und ich ertappte mich oft dabei, dass ich Sätze mehrmals und extra langsam weiterlas, damit der über 800 Seiten starke Wälzer nicht so schnell ein Ende nahm. Die Atmosphäre ist oft sehr düster, viele Beschreibungen brutal. Auch wegen der vielen literarischen Anspielungen und der anspruchsvoll-anstrengenden Sprache ist das Buch nicht für Kinder geeignet, sondern spricht eher Erwachsene und ältere Jugendliche an.


    Sehr positiv ist auch, dass "Lycidas" zwei Fortsetzungen folgen werden - das Buch bietet aber ein in sich stimmiges Ende. Ein Feuerwerk an Ideen, für das man aber auch in der richtigen Stimmung sein muss. Aber dann ist das Buch für mich absolut empfehlenswert.




    Aus der Amazon.de-Redaktion
    Ein wahres Feuerwerk an Ideen brennt Christoph Marzi in seinem Romandebüt Lycidas ab. Wie das Titelbild schon sehr stimmungsvoll suggeriert, geht es in dem Buch um London und seine Geheimnisse. Diese sind viel unglaublicher als man das vor der Lektüre dieses Buches dachte. Auch der jungen Emily Laing, die unter erbärmlichen Verhältnissen im Waisenhaus des Mr. Dombey aufwächst, offenbaren sich nach und nach die Ungeheuerlichkeiten, die unter dem uns bekannten London verborgen sind. Emily’s Abenteuer beginnen damit, dass ihr eine sprechende, adlige Ratte begegnet. Als ein Werwolf ein anderes Kind aus dem Waisenhaus entführt, muss sie sich auf die Suche nach der Entführten machen. Ein Alchemist nimmt sie unter seine Fittiche. Auch ein Elf und ihre beste Freundin schließen sich der Suche an. Erst allmählich lernt Emily das Geheimnis ihrer Herkunft und der Uralten Metropole kennen und muss feststellen, dass es um mehr geht als nur um ein entführtes Kind.


    Christoph Marzis Ideenreichtum ist überbordend. Er füllt seine Stadt unter der Stadt mit Wundern und Mythen aus aller Welt an. Luzifer, Seraphim und ägyptische Götter geben sich dort ebenso ein Stelldichein wie Elfen, Ratten, Spinnenmenschen, Werwölfe und Golems. Wer hätte gedacht, dass man mit einer geheimen Londoner Undergroundlinie geradewegs in Dantes Hölle fahren kann? Oder dass die Engel am Oxford Circus leben?


    Durch diese bunte Welt führt Marzi seinen Leser mit einiger Sprachgewalt. Dabei klingt häufig sein Vorbild Charles Dickens an, dem er auch einen Gutteil der Namen für seine Figuren entnommen hat. Weitere Einflüsse -- wie zum Beispiel China Miéville -- sind nicht zu übersehen und machen aus dem Text ein Mosaik unterschiedlicher Stile und Erzählweisen, die schon auch mal für Verwirrung sorgen können. Alles in allem eine sehr eigenwillige Fantasy Geschichte, die abseits der herkömmlichen Pfade so manchen Reiz zu bieten hat. --Solveig Zweigle



    Aufteilung
    Das Buch ist in sich selbst in "3 Bücher" aufgeteilt, die "Lycidas", "Lilith" und "Licht" heißen. Auffallend ist natürlich, dass alle mit L anfangen. In meiner Ausgabe wird hinter der Geschichte auf die Fortsetzung "Lilith" verwiesen. Logischerweise lautet also das 3. Buch: "Licht", oder? Nun ja, "Licht" ist nicht unbedingt ein Titel, der zu den anderen passt, daher das ganze auf lateinisch: Lumen.



    Meine Meinung
    Das Buch fängt in dem Waisenhaus in Rotherhide (London) an und wird von dem mürrischen Alchemisten Mortimer Wittgenstein erzählt. Dieser ist allerdings wenig erfreut als er Emily zu Gesicht bekommt, aber "einer Ratte schlägt man keine Bitte ab". So kommt es, dass Wittgenstein langsam zu Emilys Mentor wird. Er lässt es sich aber nicht nehmen, seine Erzählung reichlich zu kommentieren. Besonders lustig sind seine Phrasen "Kluges Kind!", wenn Emily etwas verstanden hat und "Dieses Kind!" oder "Fragen Sie nicht!", wenn Emily mal eine Frage stellt oder ihm sonst mit ihrer kindlichen Art auf die Nerven geht. Zu diesem Duo kommt noch Emilys Freundin Aurora, die ihr Halt gibt und Maurice Micklewhite, der Elf, der im Britischen Museum "arbeitet".


    Man muss den Roman aufmerksam lesen, denn ansonsten "übersieht" man schlicht etwas, denn Christoph Marzi feuert eine Idee nach der anderen ab. So gibt es den "Scharlachroten Ritter", dem mindestens 20 Gedichte zitiert werden müssen, ehe er jemand durchlässt und Larry, der Lykanthrop (ein Werwolf), der den sich sehr gut ergänzenden Jägerpaar Mr. Fox und Mr. Wolf die "Beute" wegschnappt und die Ratten, die einfach so die U-Bahn manipulieren. Die Ratten, allen voran Lord Hironymus Brewster, sind die mysteriösten Figuren, deren Beweggründe bis zum Endes des Romans im Dunkeln bleiben.


    Dadurch, dass der Leser nur bruchstückhafte Informationen bekommt, ist man oft selbst gefordert nachzudenken, denn Wittgensteins Motto...

    Zitat

    Zufälle gibt es nicht.

    ... ist in dem Roman mit einem Naturgesetz vergleichbar und wird entsprechend oft wiederholt. Alle Phrasen, die wiederholt werden, liegt ein tieferer Sinn zugrunde, der am Ende manchmal ironisch ist.


    Auch die Danksagung unterscheidet sich von den meisten anderen, denn ich finde, dass sie zeigt, dass der Autor sich damit auseinander gesetzt hat und sich dessen bewusst ist, dass viele andere Personen für den Erfolg des Buches mitverantwortlich sind. Christoph Marzi bringt diese Tatsache besonders gut rüber:

    Zitat

    Buchstaben für Buchstaben setzt man, und es wächst eine Geschichte, sodass man beinah schon glaubt, sie ganz alleine geschrieben zu haben. Letzten Endes jedoch stellt man fest, dass dies mitnichten der Fall ist.


    Viel zu verdanken habe ich Charles Dickens, Arthur Conan Doyle und John Milton (wo immer sie jetzt sein mögen), Neil Gaiman und Kay Meyer (für jede Zeile), Frank Nimsgern (für "Arena") und Aino Laos (für Mylady Lilith), Wolfgang Niedecken (für "Vill passiert sickher").


    [...]



    Kontext zu Lycidas (Diese Gedichte hinter der Widmungsseite)





    Lyriks zu den 2 Lieder von Irving Berlin, die im Roman auftauchen:

    • Lyriks: Let's face the music and dance




    • Cheek to Cheek
      music and words by Irving Berlin




    Weblinks


    Wie bei Christoph Marzi hat sich dieser nach und nach entwickelt, sodass ich nun erstaunt bin über diese Länge. Aber ich weiß ja: "Zufälle gibt es nicht!". :mrgreen:


    Schicksalshaft ist es auch, dass ich als kleines Kind einen einzigen schwarzen Aufkleber mit weißer Schrift auf mein Bettende klebte: "In Gedanken bin ich bei dir" 8-[

    [Size=2]Um die Anspielung zu verstehen, muss man das Buch gelesen haben. ;)[/size]

  • Ich weiß nicht, ob ich diese Reihe wirklich lesen möchte. ANgeblich merken Leser von "Niemalsland" (Neil Gaiman) sehr genau, woher die Ideen stammen...


    Ist das wirklich so? Wenn ja, möchte ich mir meine gute Erinnerung an die Vorlage nicht kaputt machen. Andererseits reizt mich "Lycidas" schon lange...


    Vielleicht schaue ich mal in der Bibliothek, ob ich den ersten Band bekomme und lese ihn an. :scratch:


    Wenn hier eine Rezension erscheint, wisst ihr, wie ich mich entschieden habe. :-,


    Wahnsinsrezension übrigens, OstLatte! :thumright:

    She wanted to talk, but there seemed to be an embargo on every subject.
    - Jane Austen "Pride and prejudice" - +

  • Also ich habe gerade eben die letzten Worte Christoph Marzis in Lycidas verschlungen und kann nicht genug davon bekommen, deswegen habe ich mir gerade den zweiten Teil gekauft. :study:
    Mit den Personen kann ich mich sehr gut identifizieren da Emily und ich viele gemeinsamkeiten haben, zwar kein Glasauge und die von Natur aus roten Haare, aber die blauen Augen, die Neugierde und das gefärbte blonde Haar.
    Ich bin sehr gespannt auf den zweiten und dritten Teil, der zweite soll angeblich ja sehr brutal sein... ich werde mich überraschen lassen!
    Punktum ist Lycidas ein Buch das meine Bücherkiste nicht mehr so schnell verlassen wird

    Alleine zu sein ist nicht schlecht, wenn man in der Gesellschaft von Büchern ist.
    Christoph Marzi, Lycidas

  • Endlich wieder richtig gute Fantasy aus deutschen Landen!


    Ein Mädchen wird eines nicht ganz so schönen Tages aus ihrem bekannten Waisenhaus gerissen und findet sich in einer obskuren Welt aus Engeln, Werwölfen, Ratten und zahlreichen anderen Kreaturen wieder. Ein Elf nimmt sie an der Hand und hilft ihr bei der Suche nach ihrer Familie. Dass die dabei nur ein Instrument im ewigen Kampf zwischen Gut und Böse ist, das wird ihr schon bald klar.


    Marzi schafft eine beeindruckende Welt, die von uns allen völlig unentdeckt seit Jahrtausenden unter den grossen Metropolen der Erde existiert, hier London. Der Author spinnt eine illustere Welt beginnend mit den Gestalten der Genesis (Engel) und anderen Religionen (Anubis) über literarische Figuren (Golem) bis hin zu historischen Personen (Jack the Ripper). Dabei geht er sehr gewissenhaft vor. Man merkt, es wurde nicht nur überaus viel recherchiert, es ist auch sehr viel Interesse für die unterschiedlichen Themen spürbar. Seien es nun Religion, Mythologie, literarische Figuren oder sowas banales wie die Londoner Underground. Es strotzt nur so vor Details. Dass gerade bei den umfangreichen Erklärungen wie der Genesis mit Engeln, Adam und Eva, die Handlung manchmal zu lange unterbrochen wird, dass mag manchen stören. Andereseits stören mich an anderen Büchern gerade diese halbseidenen Andeutungen und das Nichtwissen! Die Charaktere sind sehr liebevoll gestaltet und in sich recht stimmig, nur manchmal hätte ich gerne etwas mehr erfahren. Der Erzählstil ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, zumal Emilys Mentor Wittgenstein als Ich-Erzähler für meine Begriffe leider mit seinem Wissen etwas zu sehr hinter dem Berg hält. Doch steigert sich dadurch und durch die Vielzahl an Charakteren und Ereignissen nur die Spannung. Wiederum etwas viel mutet uns der Author mit seinen ständigen Wiederholungen und Zeitsprüngen zu. Ziemlich störend fand ich ab der Mitte des Buches die Runnung-Gags "Dieses Kind!" und "Fragen Sie besser nicht!" Wenn man damit zu leben lernt und sich auf die Handlung konzentriert, dann wird es richtig spannend.


    Für mich völlig unverständlich ist, dass es dieses Buch mit seinen 860 Seiten nur als Taschenbuch gibt.


    Insgesamt ein sehr schönes und spannendes Stück Fantasy. Marzi hat Versatzstücke entgeliehen und damit etwas völlig Neues und Grosses geschaffen. Bravo! Macht Lust auf mehr!

    Shalom, kfir


    :study: Joe Hill - Teufelszeug
    :thumleft: Farin Urlaub - Indien & Bhutan - Unterwegs 1 #2533 signiert


    "Scheiss' dir nix, dann feit dir nix!"

  • Ich kann mich ehrlich gesagt nicht den Lobeshymden meiner Vorgänger anschließen.


    Die Zeitsprünge und Wiederholungen boten mir leider keinen ungestörten Lesefluss. Wittgenstein empfand ich sehr nervig, vor allem sein immer wiederkehrendes Credo: "Dieses Kind!" und "Es gibt keine "Zufälle!".
    Und das Unterbrechen der Handlung für diverse Erklärungen hat mir überhaupt nicht gefallen.


    Die Folgebände werde ich mir wohl kaum kaufen.

  • Ich lese immoment gerade "Lycidas" und ich finde es bis jetzt einfach großartig! Zum Teil ist es zwar schwer zu lesen und ich brauch schon fast ewigkeiten dafür, aber ich finde es beeindruckent, wie Christoph Marzi Legenden und Wirklichkeit zusammenbringt. Man ist schon fast so weit das alles zu glauben ... so geht es mir jedenfall.
    Ich muss schon meinen Vorredner recht geben, dass diese Zitate nach einer Zeit ganz schön nervig sind, aber irgendwie zeichnet das den Charakter Wittgensteins aus und es passt einfach an diesen Stellen genau rein.


    Also ich kann das Buch nur weiter empfehlen :thumleft: