Joao Ubaldo Ribeiro - Brasilien, Brasilien

  • Joao Ubaldo Ribeiro
    Brasilien, Brasilien

    OT: Vivo o Povo Brasileiro


    Inhalt: 730 engbedruckte Seiten erwarten den Leser - ein Land, seine Geschichte, seine Menschen. Ribeiros Heimatinsel Itapatrica im Nordosten Brasilien, die Provinz Bahia, ihre Geschichte (insbesondere des 19. Jahrhunderts) spielen die Hauptrolle in diesem epischen Roman. Mit einer Vielzahl an Personen, in vielen Zeitsprüngen und noch mehr Handlungssträngen, meist realistisch, immer wieder aber mythisch-geheimnisvoll wird in diesem Buch erzählt: Vom Baron Pirapuama, der sein Glück im Krieg gemacht hat, indem er einen seiner Sklaven töte, sich mit seinem Blut beschmierte und so als Kriegsheld galt. Von geheimen Ritualen im Wald, die eben diese Sklaven abhalten, angelehnt an die aus Afrika stammende Religion. Von Maria da Fe, der tapferen Kämpferin für die Unabhängigkeit und Freiheit des brasilianischen Volkes, der sie ihre Liebe zu Tico opfert. Von Ticos Familie, ihrem Reichtum und Aufstieg, ihrer Skrupellosigkeit. Vom Krieg gegen Paraguay, von der Sklavenbefreiung und von vielen Episoden der brasilianischen Geschichte.


    Meine Meinung: Auch wenn mir das Ende nicht so gut gefallen hat, hat mich dieser Roman absolut beeindruckt: das ist wirkliche eine neue Welt, die da vor mir ausgebreitet wird. Ich lese gerne südamerikanische Romane, aber keiner bisher hat sich so intensiv mit der Geschichte und Kultur Lateinamerikas auseinandergesetzt wie dieser. Ribeiro schafft es trotz der Vielzahl der Personen/Handlungsstränge/Schauplätze immer spannend und abwechslungsreich zu erzählen, trotz der Zeitsprünge wird der Roman nicht unübersichtlich, gewisse Element tauchen immer wieder auf. Vielleicht kein Buch zum "schnell weglesen" eher eines zum genießen, von mir gibts :stern::stern::stern::stern::stern: für eine weitere wunderbare Entdeckung aus der Serie "Romane des Jahrhunderts" von Suhrkamp.


    Katia