Jonathan Safran Foer - Alles ist erleuchtet / Everything is Illuminated

  • Jonathan Safran Foer - Alles ist erleuchtet


    Klappentext:


    Ein junger Amerikaner kommt in die Ukraine. Er heißt zufällig Jonathan Safran Foer. Im Gepäck hat er das vergilbte Foto einer Frau namens Augustine. Sie soll gegen Ende des 2. Weltkrieges seinen Großvater vor den Nazis gerettet haben. Jonathan will Augustine finden und Trachimbrod, den Ort, aus dem seine Familie stammt. Sein Reiseführer ist ein alter Ukrainer mit einem noch älteren klapprigen Auto, sein Dolmetscher, dessen Enkel Alex, ein unglaubliches Großmaul und ein Genie im Verballhornen von Sprache. Mit von der Partie ist noch Sammy Davis jr.jr., eine neurotische Promenadenmischung mit einer Leidenschaft für Jonathan, der Angst vor Hunden hat. Die Reise führt durch eine verwüstete Gegend und in eine Zeit des Grauens. Alex berichtet in seiner unnachahmlichen Sprache von den Abenteuern und irrsinnigen Missverständnissen während der Fahrt, Jonathan erzählt die phantastische Geschichte Trachimbrods bis zum furchtbaren Ende, und der alte Ukrainer begegnet den Gespenstern seiner Vergangenheit. Alex und Jonathan aber sind zum Schluss der Reise Freunde geworden….


    Aufbau:


    Das Buch besteht aus 3 Handlungssträngen, die sich immer mehr verweben.
    Zum einen wird die Reise des Jonathan Safran durch die Ukraine – auf den Spuren seiner Familie – im Jahr 1997 geschildert. Im Zuge dieser Reise schreibt er einen surrealen Roman über das Leben der Juden in Osteuropa, am Beispiel des Schtetls Trachimbrod und verarbeitet darin seine familären Wurzeln.
    Zum anderen wird diese 2-tägige Reise von Alex kommentiert, der mit seinem Großvater Alexander den amerikanischen Juden auf dieser Reise begleitet und als Dolmetsch fungiert.
    Der 3. Strang behandelt den Briefwechsel zwischen Alex und Jonathan Safran. Jonathan Safran schickt Alex immer wieder Kapitel seines Buches zum Korrigieren, Übersetzen bzw. eigentlich auch zur Beurteilung. Alexander antwortet ihm und versorgt ihn auch gleich mit den Neuigkeiten aus seiner Familie.


    Meine Meinung:


    Es ist gar nicht so leicht, die Eindrücke zu diesem Buch halbwegs vernünftig zusammen zu fassen. Es liest sich wie ein Schelmenroman, die unglaubliche Reise der drei Kreaturen in ihrem klapprigen Gefährt lässt eine vergnügliche Abenteuerfahrt erahnen, wäre der Hintergrund nicht so traurig. Die Geschichte ist voller Situationskomik, Wort- und Irrwitz und fast schon Absurdigkeiten, dennoch wird das Schicksal der osteuropäischen Juden während des 2. Weltkrieges sehr berührend und bedrückend geschildert, ohne zu verharmlosen. „…weil humorvoll die einzige wahrheitliche Art ist, eine traurige Geschichte zu erzählen“ (S.81) – dieser Satz liegt dem Buch zu Grunde, das Jonathan Safran schreibt.


    Einen besonderen Charme machen die "Dolmetschkünste" des jungen Alex aus. Seine Übersetzungen sind in Bezug auf Wortwahl und Grammatik sehr erstaunlich! Hier ist wohl ein Lob dem Übersetzer des Romanes (Dirk van Gunsteren) auszusprechen.


    Durch den Aufbau der Geschichte – die drei Handlungsstränge, die abwechselnd erzählt werden – ist der Leser natürlich gefordert, den Überblick zu bewahren. Langsam verweben sich die Stränge, Zusammenhänge lassen sich erahnen und auch der Eindruck, dass Alex’ Großvater ein Geheimnis zu verbergen hat, verhärtet sich…


    Alles in allem ein sehr beeindruckender Roman des jungen Schriftstellers Foer. Ich habe von ihm bereits „Extrem laut und unglaublich nah“ gelesen, doch „Alles ist erleuchtet“ hat mich nun wirklich überzeugt!


    Das Buch wurde 2005 verfilmt.
    Der Film liegt bereit, ich werde ihn mir in den nächsten Tagen ansehen und mich hier an dieser Stelle wieder melden :dance:

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • In der Zwischenzeit habe ich auch den Film gesehen und kann diesen ebenfalls sehr empfehlen.


    Es ist ein recht ruhiger, stimmiger Film, der von Eindrücken, Gesten, Mimik, Landschaftsaufnahmen und einer sehr eigenwilligen aber angenehmen Hintergrundmusik geprägt ist.


    Allerdings halte ich es schon für wichtig, das Buch vorher zu lesen, denn ansonsten findet man wohl nicht so richtig in den Film hinein bzw. versteht wohl auch nicht alle Vorgänge. Aber als Ergänzung und Abrundung absolut empfehlenswert!

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • Hallo Rosalita,


    danke für den Tipp. Ich kann Dir in Deiner Meinung über das Buch nur zustimmen - hoffe, ich werde den Film bald einmal sehen können.


    Viele Grüße
    Leseratte

    ...Dann sagte ein Lehrer: Sprich uns vom Lehren.
    Und er sagte:
    Niemand kann Euch etwas eröffnen, das nicht schon im Dämmern Eures Wissens schlummert.


    Khalil Gibran
    Der Prophet

  • Danke für die ausführliche Rezi Rosalita, du hast mich jetzt darin bestärkt mir endlich das Buch zu kaufen.
    Ich habe es vor einigen Monaten mit der englischen Originalfassung aus der Bibliothek versucht, aber bald aufgegeben - wenn Alex erzählt ist ja einfach zu lesen, aber der Teil über das Schtetl war mir mit meinen eingerosteten Englischkenntnissen dann doch zu anstrengend, da hat mir leider die nötige Konzentration und Geduld gefehlt :uups:

    Gruß Bibliomana :cat:
    "Man kann im Leben auf vieles verzichten, aber nicht auf Katzen und Literatur!"

  • Das ist wirklich ein ungewöhnliches Buch, es hat mir auch gut gefallen.
    Jetzt im Rückblick muss ich sagen auf englisch wäre es für mich wohl auch mit Wörterbuch zu schwer gewesen - der Autor experimentiert manchmal mit der Sprache und viel vom Sprachwitz in Alex’ Reisebericht bzw. Briefen wäre mir auch entgangen, (weil mein Englisch wohl noch schlechter ist als seines :wink: ).
    Ich hatte ja Bedenken, dass Alex' mangelndes Sprachgefühl in der Übersetzung peinlich wirken könnte, manche Leser waren davon ja ziemlich "genervt", aber ich finde es wie Rosalita gelungen und amüsant zu lesen.
    Alex, der angeberische Möchtegern-Macho, ist mir von Anfang an ans Herz gewachsen und wird Laufe der Geschichte, je mehr er von seinem wahren Wesen preisgibt, immer liebenswerter.
    Die Suche nach der Vergangenheit beginnt skurril, wird dann natürlich erschütternd, auch wenn man noch so viele Berichte über die Massaker gelesen bzw. gesehen hat, ist man immer wieder fassungslos. Gerade das Nebeneinander von komischen und grausamen Stellen bewirkt, dass einem das Grauen dann noch intensiver trifft, finde ich.
    Die fiktive Stetlgeschichte fand ich anfangs zwar etwas gewöhnungsbedürftig und manches konnte ich nicht nachvollziehen, aber die bizarren Geschichten, gespickt mit jüdischem Humor und Weisheiten über Liebe, Gott und die Welt, haben durchaus ihren Reiz.
    Im Forum „Ich lesen gerade“ hat Schnackchen übrigens eine kurze Leseprobe reingestellt: Jonathan Safran Foer - Alles ist erleuchtet .

    Gruß Bibliomana :cat:
    "Man kann im Leben auf vieles verzichten, aber nicht auf Katzen und Literatur!"

  • @Bibliomama: Es freut mich zu lesen, dass Dir das Buch ebenso gut gefallen hat!
    Ich glaube auch, dass man schon fast ein "native-Speaker" sein muss, um das Buch im Original lesen zu können, denn diese Sprachspielereien würde man sonst wohl nicht verstehen bzw. den versteckten Humor dahinter nicht erkennen.


    Zitat

    Gerade das Nebeneinander von komischen und grausamen Stellen bewirkt, dass einem das Grauen dann noch intensiver trifft, finde ich.


    *unterschreib*

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • Ich habe das Buch vor ein paar Tagen nun auch zu Ende gelesen.
    Ich mochte es; habe aber vor ein paar Monaten schon "Extrem laut und unglaublich nah" gelesen und fand das eindeutig besser. Villeicht liegt es daran, dass man ( oder nur ich ? :scratch: ) meist das allererste Album / Buch von einem Schriftsteller / Künstler am liesten mag.
    Aber für meinen Geschmack gab es einfach zu viele sexuelle Szenen, die den Inhalt an manchen aber eben nicht an allen Stellen weiterbringen. ( Die Eskapanden des Großvaters... ) Ich mag diese Überperversierung nicht. Das gibt es zur Zeit in viel zu vielen Büchern. :thumbdown:
    Trotzdem habe ich in dem Buch so viel gelacht wie seit langem nicht mehr. Diese herrlich verquere Sprache und die Unterhaltungen mit Jonathan sind einfach göttlich. Und ich freu mich, dass der Autor noch so jung ist und es da sicherlich noch ein paar Bücher geben wird, auf die man sich freuen kann.

    Ich :study:
    J.M.Coetzee - Das Leben der Tiere
    Erzählungen von Franz Kafka
    Gedichte von Allen Ginsberg und Cummings

  • Beide Bücher liegen auf meinem SUB, doch zu "Alles ist erleuchtet" habe ich den Film bereits gesehen.


    Ich hatte eigentlich keine Probleme, den Film zu verstehen und wenn das Buch auch nur halb so gut ist, wie dieser Film, dann freu ich mich jetzt schon auf eine interessante Lektüre.
    Vor allem Elijah Wood spielt wirklich wirklich gut und daran, mir den Soundtrack zu zu legen, habe ich schon mehrmals gedacht.

    [...] Schließlich war es ja genau das, was man in Büchern suchte: große, nie gefühlte Gefühle, Schmerz, den man hinter sich lassen konnte, indem man das Buch, wenn es allzu schlimm wurde, zuschlug [...]
    "Tintentod" von Cornelia Funke

  • Hallo,


    schön, dass ihr diese alte Rezi hochgeholt habt.


    Ich kenne weder Buch noch Film, aber der Autor sagt mir etwas.


    Das Buch wird auf jeden Fall auf meinen SUB wandern.


    Ich freue mich schon darauf es zu lesen, ist genau was für mich!


    Liebe Grüße, Tanni

    Liebe Grüße von Tanni

    "Nur noch ein einziges Kapitel" (Tanni um 2 Uhr nachts)


    Einmal editiert, zuletzt von Tanni ()

  • Da Rosalita in ihrer Rezension eigentlich schon alles beschrieben hat, hier nur ein paar subjektive Eindrücke - unter anderem auch zu der Originalausgabe "Everything is illuminated".


    Der Anfang fiel mir etwas schwer, weil er mit Alexander Perchovs seltsamem Englisch beginnt. Seine Teile des Romans sind aufgrund der seltsamen Grammatik und falschen Wortwahl sehr humorvoll und voller Situationskomik, aber auch sehr verquer.


    Das "Problem" ist, dass ich seine Sätze lese, dann versuche, sie in korrektes Englisch zu übersetzen, um danach noch die Übersetzung ins Deutsche vorzunehmen. Nach diversen Kapiteln in seiner abstrusen Sprache lachte ich mich nur noch weg! Mein neuer Lieblingssatz (nachdem er Jonathan kennenlernt) ist: "I was underwhelmed to the maximum." (In einer deutschsprachigen Rezension habe ich gelesen, dass es folgendermaßen übersetzt wurde: "Ich war total unterwältigt.")


    Interessanterweise verbessert sich sein Englisch im Verlauf der Berichte zunehmend (sicher bedingt durch seinen regen Austausch mit Jonathan nach der Reise) und ab einem bestimmten Punkt entspricht die Stimmung seiner Berichte der allgemeinen Atmosphäre.


    Zudem hat es auch etwas gedauert, bis ich verstanden habe, dass es drei verschiedene Erzählebenen gibt:


    • Alexanders Briefe
    • die Geschichte von Trachimbrod
    • die Reise von Alexander und Jonathan


    Die Geschichten sind allesamt harter Tobak! Zum Lesen nebenbei eindeutig nicht geeignet, aber wenn man sich die Zeit und Muße nimmt, die Bewohner von Trachimbrod und Kolki kennenzulernen, leidet man mit ihnen, lacht mit ihnen über die skurrilen Persönlichkeiten, die in jeder Epoche auftreten und versucht mit ihnen, die Liebe zu ergründen.


    Bei der Lebensgeschichte von Yankl, der in Trachimbrod lebt, bin ich von Ton und Grundstimmung an Leo Gursky aus "Geschichte der Liebe" (Nicole Krauss)erinnert. Eine wunderschön-melancholische Atmosphäre, zwischen Traurigkeit und Hoffnung.


    Kurze Zeit nach der Lektüre habe ich auch den Film gesehen und finde ihn sehr gut! Er fängt die Stimmung gut ein - wunderschöne Bilder, melancholische und kraftvolle Musikuntermalung sowie vordergründig einfache Unterhaltungen mit viel Aussagekraft transportieren die Geschiche in einfacher klarer Weise! Die Geschichte des "Shtetls" Trachimbrod wird auf ein Minimum reduziert, aber das schadet dem Film in keinster Weise. Die Kombination von Leiden und Galgenhumor werden jeweils wundervoll transportiert und rühren ans Herz!


    PS: Wer den Roman im Original lesen möchte, sollte schon sehr gute Sprachkenntnisse haben, um nicht völlig zu verzweifeln!

    She wanted to talk, but there seemed to be an embargo on every subject.
    - Jane Austen "Pride and prejudice" - +

    Einmal editiert, zuletzt von Fezzig ()

  • Ich bin von dem Buch leider nicht so begeistert - ich fand es ziehmlich verwickelt und langatmig. Auf der anderen Seite gab es aber auch Teile, die mir sehr gut gefallen haben - vor allem die Briefe von Alex an Jonathan fand ich großartig. Aber die Reise von Jonathan und Alex durch die Ukraine - irgendwie fand ich die nicht skurill, sondern nervig.

  • Möglicherweise ist das Buch ein Kunstwerk, vielleicht sogar eine literarische Sensation. Im ersten Drittel gefiel es mir sehr gut, aber je weiter ich las, desto mehr quälte ich mich hindurch.


    Am Anfang machte es Spaß, den drei verschiedenen Erzählebenen zu folgen; ich amüsierte mich über manche Situationskomik und Personen. Doch irgendwann verlor ich zumindest in Jonathans Erzählstrang über seine Ahnen den Überblick. Wer war Ur-ur-ur-Großmutter, wer Großmutter? Welcher Vorfahr war der Schüzenjäger, und wer stand mit wem in welcher Familienbeziehung?


    Nach der Hälfte des Buches las ich nur weiter, weil ich wissen wollte, ob und wie der Autor die drei Erzählungen unter einen Hut bringt und verknüpft. Wegen des Chaos', das die Personen in meinem Kopf anrichteten, war es unmöglich, quer zu lesen; daher kämpfte ich mit jeder Seite und war froh, dass ich das Ende - hoffe ich - richtig verstanden habe.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Welch schräges, witziges aber auch bitterernstes,
    tieftrauriges und hintergründiges Buch. Zugegebenermaßen kein allzu
    leicht lesender Roman da die drei unterschiedlichen Erzählstränge zu
    Beginn recht zusammenhanglos nebeneinander stehen. Da ist einmal Alex,
    ein ukrainischer junger Mann, der gemeinsam mit seinem Großvater einen
    jüdischen Amerikaner bei dessen Suche nach seiner Vergangenheit
    begleitet. Alex erzählt in einer unnachahmlichen Sprache (er ist noch
    immer dabei seine Englischkenntnisse zu erweitern), wie diese Reise
    ablief die auch eine Reise in seine bzw. die Vergangenheit seines
    Großvaters wird. Der zweite Erzählstrang kommt von dem Amerikaner, der
    die Geschichte seiner Familie darstellt, beginnend mit der
    Urururururgroßmutter Brod (sollte ich ein Ur vergessen haben, bitte ich
    dies zu entschuldigen :-)). Immer wieder zwischen Realität und Phantasie
    hin und her wechselnd, entsteht ein kunterbuntes Bild des Schtetls in
    dem die Familie des Amerikaners zuhause war. Der dritte und letzte Teil
    des Buches stammt wieder von Alex. Er und sein früherer Gast tauschen
    die jeweils geschriebenen Abschnitte aus und Alex kommentiert sie in
    seinen Briefen, die zudem die Geschehnisse in seiner Familie sowie seine
    Gedanken im Allgemeinen und im Speziellen beinhalten.
    Die
    Familiengeschichte von Foer (der den Amerikaner darstellt), spannt sich
    von 1791 bis zum II. Weltkrieg, während dem das gesamte Dorf der
    Vernichtung anheim fiel. Foers Großvater war der Einzige der sich retten
    konnte dank der Hilfe einer Frau, auf deren Suche sich nun der Enkel
    befindet.
    Es ist eine anrührende Geschichte über die Suche nach der
    Vergangenheit, nach Liebe, nach sich selbst, nach dem was zählt. Und
    irgendwie sind alle auf der Suche.
    Auch wenn das Buch schon ein paar Jahre alt ist - von seiner Lesenswürdigkeit hat es nichts verloren.

    :study: Das Eis von Laline Paul

    :study: Der Zauberberg von Thomas Mann
    :musik: QUALITYLAND von Marc-Uwe Kling

  • Ich bin gerade zum zweiten Mal an diesem Buch gescheitert und werde es auch kein drittes Mal versuchen. Es ist zwar jammerschade, weil ich es thematisch spannend fände, aber mit dem Stil komme ich ganz und gar nicht zurecht. Alex' verqueres Englisch fand ich stellenweise ganz lustig, in so geballter Form aber auch überaus anstrengend, und die Schtetl-Geschichte konnte mich überhaupt nicht packen. Das war für mich einfach nur unglaublich wirr, pseudowitzig und "gewollt".


    Schrägerweise gehört "Extremely Loud and Incredibly Close" von Foer zu meinen All-Time-Lieblingsbüchern. Deshalb wollte ich auch gar nicht glauben, dass mir das hier wirklich nicht gefällt, aber im zweiten Durchgang habe ich noch schneller aufgegeben als im ersten (da hatte ich immerhin um die 50 Seiten lang durchgehalten).