Jennifer Donnelly - Die Teerose/ The Tea Rose

  • London 1888. Während Jack the Ripper mit seinen bestialischen Morden die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzt, träumen die neunzehnjährige Fiona, die für einen Hungerlohn in einer Teefabrik arbeitet, und ihr Freund Joe von einer glücklichen Zukunft als Besitzer eines kleinen Ladens. Jeder Penny, den sie abknapsen können, wird eisern gespart, damit ihr gemeinsamer Traum in Erfüllung gehen kann.


    Doch innerhalb kürzester Zeit stellen mehrere traumatische Ereignisse Fionas Leben dermaßen auf den Kopf, wie sie es sich nie hätte vorstellen können. Nachdem Fiona auch noch ihren ehemaligen Chef, einen mächtigen und skrupellosen Mann, zutiefst gekränkt hat, bleibt ihr nur noch, sich so schnell wie möglich aus London abzusetzen und ihr Glück woanders zu suchen - in New York, wo ihr Onkel lebt ...


    Literarisch ist das Buch bestimmt kein ganz großer Wurf, dafür gibt es zu viele Klischees und vorhersehbare Handlungselemente. Trotzdem ist die Geschichte der schicksalsgeplagten Fiona packend erzählt und genau das Richtige für ein paar gemütliche Lesestunden am Kamin oder am Strand, am besten mit einer Tasse Tee oder auch einem Glas Eistee in der Nähe.


    Die Atmosphäre der beiden ganz unterschiedlichen Metropolen mit all ihren Facetten, von der beklemmenden Enge heruntergekommener Armenviertel bis zu den strahlend erleuchteten Schlemmertempeln der Superreichen werden Orte und Menschen lebendig, so plastisch geschildert, dass man die Handlung wie einen Film vorm inneren Auge sehen kann.


    Einige Szenen sind hart an der Kitschgrenze, doch Fiona und ihre Weggefährten haben mich berührt und zum Mitfiebern animiert. Das Buch ist eben so richtig schön was fürs Herz.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Vielen Dank. Magdalena. Bei mir liegen alle drei Teile noch auf dem SUB. Irgendwie hatte ich immer einen Bogen drum gemacht, ka warum. Aber ich glaub zum Wetter und so generell zu meiner Stimmung derzeit passt das gut.

  • Ich war total begeistert von diesen Buch!


    Die Geschichte hat mich total überzeugt und mich gefesselt. Die Stunde in der Mittagspause zum lesen war immer
    viel zu kurz, ich wollte immer wissen wie die spannende Geschichte weitergeht.
    Die Charaktere waren sehr gut beschrieben, sowie auch der Rest des gesamten Buches. Ich konnte mir alles super
    gut und leicht vorstellen.
    Mit Fiona, welche mir sehr sympatisch war, konnte ich immer mitfühlen und mich in sie hineinversetzen.
    Fande auch den Unterschied zwischen den Leben in London bzw. in New York sehr interessant und fand es auch gut,
    dass man auch einiges aus Joes Leben und nicht nur von Fionas erfuhr.


    Das Buch hat meine Erwartungen übertroffen: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:
    Kann ich nur weiterempfehlen.


    Ich bin mal gespannt, ob mir die Winterrose auch so gut gefallen wird. Die Erwartungen sind jetzt sehr hoch.

    Ich lese gerade:
    :study: Die Wildrose - Jennifer Donnelly
    :study: Julis Schmetterling - Greta Milán


    Mein aktueller SUB: 29

  • Ich habe "Die Teerose" gestern zu Ende gelesen und muss sagen, dass ich den Roman im Großen und Ganzen mochte. Am besten gefallen haben mir die Beschreibungen des alten London. Ich habe mich richtig hinein versetz gefühlt. Bei der Beschreibung des damaligen New York allerdings nicht :| . Ich stimme den Meinungen zu, dass es sich hier nicht um einen (klassischen) historischen Roman handelt, allerdings finde ich die Liebesgeschichte überhaupt nicht zu kitschig.
    Wenn man natürlich überhaupt keine Romane mit Liebesgeschichten mag und sie auch nicht liest, dann mag das wohl so rüberkommen. Wenn man aber schon den einen oder anderen Liebesroman gelesen hat, dann weißt man, dass es noch SEHR VIEL kitschiger zu gehen kann :) . Da bin ich auch kein Fan von. Für mich hat "Die Teerose" eine gute Mischung aus allem.
    Einen großen Minuspunkt gibt es auch von mir für die Zeitsprünge und das Ende. Zwischen dem zweiten und dritten Teil liegen ganze 10 JAHRE! Und wichtige Ereignisse werden nur mal kurz am Rand erwähnt. Da habe ich doch etwas den emotionalen Bezug zu den Charakteren verloren. Und ich finde auch, dass es sich so liest, als hätte die Autorin etwas die Lust verloren hätte.
    Trotzdem werde ich mir auch die Fortsetzung "Die Winterrose" kaufen.
    Von mir bekommt "Die Teerose" :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Klappentext:
    Jung, begehrenswert, schön und mittellos ist Fiona Finnegan, die als Teepackerin in einer Londoner Fabrik arbeitet. Als ihr Vater, ein irischer Dockarbeiter und Gewerkschafter, bei Unruhen ums Leben kommt, muss Fiona England und ihren Verlobten Joe Bristow verlassen. Mit viel Glück gelingt ihr die Überfahrt nach Amerika - und dort dank ihres Fleißes und ihrer Couragiertheit der ganz große gesellschaftliche Aufstieg. Fiona schafft es an die Spitze eines erfolgreichen Teeimperiums; im New York der Jahrhundertwende führt sie elegante Teesalons und exklusive Feinkostgeschäfte. Doch die Schatten der Vergangenheit und ihre Gefühle für Joe lassen Fiona nicht los. Zehn Jahre später beschließt sie, in die alte Heimat zurückzukehren, um ihre große Liebe wiederzufinden - und um endlich den Mann zur Verantwortung zu ziehen, der ihren Vater auf dem Gewissen hat...


    Meine Meinung:


    Ein sehr schönes und lesenswertes Buch. Die Geschichte hat mich von Anfang an gefesselt und nicht mehr losgelassen, so dass ich nun direkt begonnen habe, den zweiten Teil zu lesen.


    Fazit:


    Auch wenn vieles sehr vorhersehbar war, hat es der Story keinen Abbruch getan.

    Liebe Grüße
    Pokerface


    Tu es oder tu es nicht. Es gibt kein Versuchen (Yoda) :study:

  • Die 17-jährige Fiona Finnegan arbeitet als Teepackerin in einer Fabrik in London, hat aber bereits sehr konkrete Zukunftspläne. Mit ihrem Freund Joe will sie einen eigenen Laden eröffnen, um der drückenden Armut im Arbeiterviertel, in dem sie aufgewachsen ist, zu entfliehen.

    Doch bald überschatten tragische Ereignisse das junge Glück, und die gemeinsame Zukunft scheint plötzlich in weite Ferne gerückt zu sein.


    Mit diesem Roman hat die Autorin ein wunderbares Buch vorgelegt, das den Leser auf eine Zeitreise mitnimmt, die im ausgehenden 19. Jahrhundert in einem Arbeiterviertel in London beginnt.

    Beeindruckend beschreibt sie den harten Existenzkampf der Fabrikarbeiter, das Bestreben, sich in Gewerkschaften zu formieren, und die oft kriminelle Gegenwehr der Arbeitgeber.

    Die Protagonisten sind außergewöhnliche, charakterlich sehr starke Persönlichkeiten. Vor allem mit der sympathischen Fiona hat die Autorin eine Figur geschaffen, die geradezu dafür prädestiniert ist, den amerikanischen Traum zu leben. Sie verfolgt ihre Ziele mit bewundernswerter Konsequenz, und lässt sich auch von Rückschlägen nicht entmutigen.

    Fionas Freund Joe fand ich mit allen seinen Stärken und Schwächen ebenfalls sehr glaubwürdig dargestellt, aber auch die übrigen Figuren haben durchaus Profil, und passen gut in ihr jeweiliges Umfeld.

    Besonders gut hat mir gefallen, dass Jennifer Donnelly in ihrem Roman alle Gesellschaftsschichten vereinigt, vom einfachen Dockarbeiter bis zum Multimillionär. Eindrucksvoll führt sie ihren Lesern die ungeheuren Kontraste zwischen arm und reich vor Augen, und versteht die Elendsviertel genauso anschaulich zu beschreiben wie den Luxus der Kauftempel und Villen.

    Reporter, Anwälte, Banker und Kriminelle ziehen ihre Fäden und vermitteln ein facettenreiches Bild jener interessanten Epoche. Liebe, Hass und Leidenschaft, Untreue und Loyalität, Rachsucht, aber auch der Traum von Erfolg und Glück sind die Zutaten, die hier zu einer mitreißenden Geschichte verwoben wurden.

    Das Buch ist zwar nie langatmig, doch versteht die Autorin die Spannung durch unerwartete Wendungen immer wieder zu steigern.

    Stilistisch gesehen hat mir der Roman ebenfalls gut gefallen. Durch den flüssigen Stil ist er leicht lesbar, allerdings sind mir neben sehr eindrucksvoller Schilderungen sprachlich auch recht einfach konstruierte Abschnitte aufgefallen. Dieser kleine Kritikpunkt kann meine generelle Begeisterung aber nicht schmälern, hat mir die Geschichte doch äußerst unterhaltsame Lesestunden beschert.


    Prickelnde :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Dieses Buch habe ich zum ersten Mal 2015 gelesen und nun habe ich es mir noch einmal als Hörbuch angehört und es erneut sehr genossen!

    Es ist einfach nur schön, spannend und hält so einige interessante Wendungen bereit.


    Die Charaktere sind sehr interessant, und im Gegensatz zu einigen Rezensenten finde ich überhaupt nicht, dass Fiona eine durchweg gute bzw. fast schon zu gute Person ist, denn ein Mensch der den Großteil seines Lebens mit Racheplänen und deren Umsetzung verbringt, ist für mich nicht unbedingt ein guter Mensch - auch wenn man diese Rachegelüste durchaus nachvollziehen kann. Darüberhinaus hat sie nicht immer nur gute und richtige Entscheidungen getroffen und auch Menschen auf ihrem Weg verletzt. Dennoch mochte ich sie sehr gern.

    Auch die anderen Charaktere haben alle ihre "dunklen" Seiten, die jedoch oft erst später oder nur unterschwellig zu erkennen sind. Daher wirken sie auf mich allesamt authentisch.


    Die Geschichte als solches ist definitiv kitschig, teilweise klischeebehaftet und auch unrealistisch, ja. Fiona hat stellenweise unwahrscheinlich viel Glück und es passieren unglaublich viele Zufälle. Aber mich hat das in diesem Fall nicht gestört, weil es einfach stimmig war. Ich konnte alle Emotionen nachvollziehen und auch Fionas Wechselbad der Gefühle an einigen Stellen. Deshalb passte es für mich einfach, ich fand es wirklich einfach nur schön.


    Jennifer Donnelly hat einen tollen Schreibstil, der nie zu ausschweifend oder ausladend ist. Für mich gibt es in dem Buch keine Längen, eher im Gegenteil muss auch ich sagen, dass ich mir eher gewünscht hätte, die zeitlichen Sprünge wären nicht so groß gewesen oder die fehlenden Tage / Monate / Jahre wären ebenfalls erzählt worden.


    Für Leser von gut recherchierten historischen Romanen ohne viel Liebensgedöns nicht zu empfehlen. Wer sich eine wunderschöne Geschichte zum Eintauchen und Mitfühlen wünscht, der sollte es versuchen. Von mir gibt es :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: