Philipp Vandenberg - Das vergessene Pergament

  • Über den Autor
    Philipp Vandenberg, geboren 1941 in Breslau, landete gleich mit seinem ersten Buch einen Welterfolg: Der Fluch der Pharaonen war der phänomenale Auftakt zu vielen spannenden Thrillern und Sachbüchern, die oft einen archäologischen Hintergrund haben. Vandenberg zählt zu den erfolgreichsten Schriftstellern Deutschlands. Seine Bücher wurden in 33 Sprachen übersetzt. Der Autor lebt mit seiner Frau Evelyn in einem tausend Jahre alten Dorf zwischen Starnberger- und Tegernseee oder im Folterturm von Deutschlands längster Burganlage in Burghausen.


    Rückentext
    Anno Domini 1412: In Köln, Straßburg, Regensburg, Chartres und Amien stürzen Pfeiler ein, bersten Treppen, lösen sich Schlusssteine aus den Gewölben der Dome und Kathedralen - Strafe Gottes oder Teufelswerk?
    In einem fulminanten Roman erzählt Philipp Vandenberg die abenteuerliche Geschichte des Dombaumeisters Ulrich von Ensingen und der schönen Bibliothekarstochter Afra, die durch Zufall in den Besitz eines geheimnisvollen Pergaments gelangen. Der lateinische Text, in Geheimschrift von einem Benediktinermönch verfasst, enttarnt die wichtigste Urkunde des Vatikans als Fälschung. Als die beiden Liebenden begreifen, was es mit dem Pergament auf sich hat, befinden sie sich in höchster Lebensgefahr. Gnadenlos von der "Loge der Abtrünnigen" verfolgt, beginnt eine wilde Jagd durch die Kathedralen, Dome und Münster Europas.


    Meine Meinung
    Auf 509 Seiten erzählt der Autor hier eine Geschichte voller Dramatik, Spannung, Traurigkeit, Wahrheit, Lügen, Irren und Wirren! Gekonnt baut er die Geschichte auf und beginnt von Afra zu erzählen, sie dem Leser näher zu bringen, packend von Beginn an. Man fühlt und fiebert mit ihr und meint bei jedem Verbot ihre Angst zu spüren, entdeckt zu werden. Der Autor nimmt uns mit auf eine historische Reise voller Qualen, Gemeinheiten und Hinterhältigkeiten, aber auch Liebe, Zuneigung und Hilfsbereitschaft und dass in einer Zeit wo jeder seine eigene Haut zuerst rettet, weil Hexen ertränkt werden, Ketzer verbrannt und andere Abtrünnige gefoltert werden. Immer mehr Menschen fügt er zu, immer mehr Orte baut er ein, die Handlung weitet sich aus, ist aber nie verwirrend. Afras Lage spitzt sich zu, die Jahre vergehen und das alles für den Leser rasant ohne zu merken wie aus der 17jährigen eine erwachsene Frau wird, weil die Handlung nie stillstand erleidet, im Gegenteil. Nur zweimal war mir beim Lesen etwas zu offensichtlich, zu einfach, aber das vergeht schnell, wenn man weiter liest und hinterher schaut, wieviele Menschen, Orte und Handlungsstränge Philipp Vandenberg hier verknüpft hat und das gekonnt ohne zu früh zu verraten, ohne langweilig zu werden oder haarsträubend zu werden.


    Für mich ein historischer Erstling, den ich mir gekauft habe, weil es um Bücher und Pergamente ging und ich gerne in Büchern über Bücher, Bibliothekare, etc. lese. Aber ich bin froh dieses hier als meinen Einstieg in die Historie gewählt zu haben!


    :thumright: Eine interessante und spannende Geschichte, mit realen, ausgefüllten, sympathischen, glaubhaften Figuren und einer stetigen Steigerung, ohne Längen. :thumleft:

    Liebe Grüße von Tanni

    "Nur noch ein einziges Kapitel" (Tanni um 2 Uhr nachts)


  • Hallo Tanni,
    danke für die sehr schöne Rezension.
    Mein Mann kauft und liest alle Vandenberg so auch dieses. Seine Beurteilung ist gut, aber nicht so genial wie die bisherigen Romane.
    Jetzt kann ich es mir aussuchen. :D Na da hilft nur eines - ich muß es lesen. Melde mich dann wieder.
    Gruß Wirbelwind


    :study: Jennifer Donnelly, Die Teerose

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Hallo Ihr Zwei :wink:


    Was mich an diesem Buch so fasziniert ist, dass der Autor es schafft wirklich fließend zu erzählen und immer wieder Spannungsbögen reinzubringen, die die Geschichte vorantreiben, dramatisieren, wieder abflachen, dahinfließen lassen und man schwupps und unbemerkt im nächsten Abenteuer steckt, sozusagen. Es kommen keine gähnenden Längen zu Tage, auch wenn es mal seichter wird, grad kein Mord passiert und niemand verurteilt wird - die Handlung geht zielstrebig weiter und logisch.


    Wie gesagt, kam mir an einer Stelle, recht weit hinten im Roman, einmal für einen Moment in den Sinn, dass diese Begegnung, etwas zu einfach, bzw. nicht nötig gewesen wäre, weil sie der Handlung nicht zugehörig war, wenngleich es für Afra wichtig war. Und auch wieder ziemlich weit hinten ein paar Seiten mit extrem viel Papst und "Hurerei" 8-[ Aber das ging nicht seitenlang und störte nicht den Gesamteindruck des Werks.


    Ich hab morgens angefangen zu lesen und war abends mit den über 500 Seiten durch. Ich denke, das sagt alles. :wink:

    Liebe Grüße von Tanni

    "Nur noch ein einziges Kapitel" (Tanni um 2 Uhr nachts)