Seite 301-422 ab 26.10.06

  • Mir ging es mit diesem Buch ähnlich wie Bonprix, nachdem ich es beendet hatte.
    Ich glaube,man benötigt wirklich ein paar Tage Abstand, um sich ein objektives Urteil bilden zu können.
    " Der unwerte Schatz" zählt zu den von der Erzählung und besonders von der Thematik zu den anrührendsten Büchern, die ich bisher gelesen habe.
    Wobei die Stimmung in dem Buch meiner Meinung nach in erster Linie von dem Bewusstsein erzeugt wird, daß das hier gelesene in anderer Form ja tatsächlich so stattgefunden hat.
    Alles in allem ein sehr empfehlenswertes Buch, das es vermag, den Leser für Themen wie Gewalt gegen Kinder, braune Propaganda fehlende Zivilcourage usw. zu sensibilisieren.
    Themen, welche heute nicht aktueller sein könnten.


    Gruß
    Richard

    "Erst die Möglichkeit einen Traum zu verwirklichen, macht unser Leben lebenswert."


    Paul Coelho


    :study:John Irving - Owen Meany

  • Ihr habt mich richtig neugierig gemacht, dass ich das Buch auch bestellt habe. Es ist heut angekommen und werde es gleich in Angriff nehmen.

    :study::

    • Walter Moers - Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär

    Zuletzt:
    * J. Ketchum - EVIL *****
    * P.F. Hamilton - Die Dunkle Festung *****
    * A. Eschbach - Die Haartepichknüpfer *****

  • Ich habe mir auch das Buch bestellt. Das einzige wovor ich bedenken habe ist die nazi-Zeit, da ich eher derjenige bin, dersich solche sachen im Tv nicht ansehen kann. Aber die Thematik des Buches interessiert mich doch schon....ich hoffe es war kein Fehlkauf. :uups:

  • Da bin ich noch einmal. Ich freue mich natürlich riesig, wenn das Interesse geweckt wird. Ich möchte mich an dieser Stelle auch herzlich bei allen Beteiligten bedanken!!! =D>



    Zum Buch "Und weil die Stunde kommt" kann ich berichten, dass die ersten Leseexemplare heute vom Buchbinder kamen und morgen versendet werden.
    Bei dieser Aktion entstehen den Beteiligten keine Kosten, sie ist mein Dankeschön an euch.


    Noch können sich drei Interessent(inn)en an dieser außergewöhnlichen Leserunde beteiligen, wenn sie mir Ihre Adresse mailen, dann erhalten Sie ein s.g. Leseexemplar des unlektorierten Buches. Es hat 400 Seiten, ist derzeit als Taschenbuch gebunden und nirgends im Handel erhältlich. Das Buch ist (versprochen!) hochaktuell und brisant.


    [email='info@engelsdorfer-verlag.de']Mail an Tino Hemmann[/email]

  • Dann melde ich mich mit zur Leserunde, wenn der eine Platz noch frei ist.

    :study::

    • Walter Moers - Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär

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  • Hallo Tino,


    wenn Du sie nicht als Büchersendung verschickst und sie heute vor 17 h auf die Reise schickst, dann könnte das gut klappen, dass wir dieses WoEnde schon anfangen können. *vorfreu* :colors:

    Liebe Grüße von Tanni

    "Nur noch ein einziges Kapitel" (Tanni um 2 Uhr nachts)


  • Naja, bis in die Steiermark wird´s das Paket wohl nicht mehr schaffen. (Vor allem nicht bei dem Schneegestöber!! :shock: ) Aber ich freu mich nächste Woche auch noch darüber :wink:

  • So, nun bin ich auch mit dem Buch fertig. Ich habe mich den heutigen Freitag größtenteils dem Lesen gewidmet. Es war auch nicht weiter schwer; man kann das Buch schlecht weglegen.


    Ich bin von dem Buch begeistert!


    Es zeigt die Gewalt und den Missbrauch jener Zeit auf, aber nicht nur, sondern auch die guten Sachen die man erleben konnte. Ich meine, es ist nicht nur deprimierend, indem aufgezählt wird, was alles Schlimmes in dieser Zeit passiert ist, sondern es gib Passagen, wo Hugo auch glücklich ist (Schulausflug zur Mulde, seine Zeit auf dem Bauernhof), auch wenn nach jeder glücklich Passage das Unglück umso heftiger wird.


    Hugo ist für sein Alter ziemlich aufgeweckt, manchmal dachte ich, das kann doch kein acht- bzw. neunjähriger Junge sein. Mit der Zeit sieht er ein, dass sein Zwillingsbruder nur von ihm gesehen wird und alle andere ihn für verrückt halten, wann er Selbstgespräche führt. Er verhält sich auch entsprechend und erklärt es auch den Leuten richtig, die ihn fragen, was mit ihm nicht stimmen soll, wo er eigentlich ganz normal zu sein scheint.


    Die Stelle, wo Hugo der Schwester Klara sein Problem erklärt, fand ich sehr heftig. Es war eine der Stellen, wo ich wirklich das Buch kurz beiseite legen musste, die Tränen abwischen und mich zusammen reissen, um weiter lesen zu können:

    Zitat

    "Ich habe Fritz, meinen Bruder. Ich sehe ihn und red mit ihm. Er hilft mir manchml. Asber sonst sieht ihn keiner. Herr von Rasch will mein Gehirn untersuchen, meinen Kopf aufmachen. Verstehst du das? Er will mich umbringen, damit er ein Buch drüber schreiben kann und berühmt wird. Verstehst du das? Sie tun es schon lange. Sie töten mit giftigem Gas. In Pirna, auf dem Sonnenstein. Es sind graue Busse. Sie kommen und laden alle ein, die nicht mehr gebraucht werden. Alle. Gott kann nichts tun dagegen. Das Buch wird geschrieben. Ich hab es gesehen. Ich hab es gelesen! Verstehst du das? - Warum verstehst du das nicht?" Hugo riss sich los. "Du willst es nicht verstehen! Alle wollen es nicht verstehen!"


    Da wird einem klar, dass manche wirklich nicht verstehen wollen, weil es einfach zu schrecklich ist und man machtlos da steht. Wie man es im Falle von Prof. Walter und dem Studenten Paul sehen kann (und auch Tino Hemmann selber im Epilog schreibt), war es für das eigene Überleben sehr gefährlich zu versuchen dagegen vorzugehen.


    Was mich von Anfang an etwas irritiert hat bei der Lebensgeschichte von Hugo, sind seine Wahrnehmung und seine Träume. Ich war (und bin es eigentlich noch) überzeugt, dass Hugo übernatürliche Fähigkeiten hat. Teils dachte ich sogar an Astralkörper, als er Fritz zu von Mengen schickte, damit er die entführten Kinder retten soll; auch wenn das von Hugo selber einigermassen überzeugend aufgeklärt wurde (er ist sehr schnell gelaufen). Aber trotzdem finde ich seine Erinnerungen an seine Zeit vor seiner Geburt unheimlich. Und auch seine hellserischen Träume (über den Tod seines Vaters, die Pronzessin und schließilch seinen eigenen Tod) sind rätselhaft. Ich versuche mir ein Bild davon zu machen, was Hemmann damit in dieser Geschichte bezwecken will. Das passt nicht so richtig in dieser biografischen Erzählung.


    Sehr traurig stimmt mich zum Schluß (und in Verbindung mit seinen hellseherischen Träumen) die Erkenntnis von Hugo, dass es keine Hoffnung gibt. Dass er, als "frischer Gläubiger" mit Jesus in seinem Traum spricht und Jesus ihm sagt, das selbst dieser (Jesus/Gott) machtlos sei und alles geschieht, wie es geschehen soll. Ich habe kein Happy End erwartet oder erhofft, da mir klar ist, dass dieses Schicksal tausendfach passiert ist. Es ist aber doch sehr deprimierend.


    Ich könnte noch viel mehr dazu schreiben, aber ich lasse es lieber, da mein Post doch ziemlich lang geworden ist.


    Ich möchte Tino Hemmann noch ein ganz großes Danke schön ausprechen für das Buch! Ich freue mich schon auf die Leserunde zu Und weil die Stunde kommt. Auf jeden Fall hast du einen neuen Leser gefunden, der mit Sicherheit all deine Bücher lesen wird!


    Grüße,
    Pytho

    :study::

    • Walter Moers - Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär

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  • Grass sagte einmal (wenigstens in etwa): "Wir Schriftsteller schreiben primär für uns und sekundär für die Kritiker." Das sehe ich nicht ganz so. Ich schreibe primär für meine Leser und sekundär für die Kritiker. Ich bin erfreut, wenn meine Bücher zu Nachdenken anregen. Damit erreicht mich das Gefühl, etwas sinnvolles geschrieben zu haben.


    Deutlich bemerkte ich dies auch bei meinen Krimis - die verkaufstechnisch als solche vom Verlag eingeordnet wurden - in Wirklichkeit Sozialschilderungen unserer Gegenwart sind. Ich erhielt viel Post darauf, selbst vom Polizeipräsident Leipzigs.


    Ihr habt mir in dieser Leserunde viele Anregungen gegeben, die ich berücksichtigen werde, wenn der "Unwerte Schatz" demnächst für eine Zweite überarbeitete Auflage lektoriert wird. Dafür bin ich sehr dankbar.


    Gestern habe ich zum ersten Mal das Buch "Und weil die Stunde kommt" in einem Zug gelesen. Für einen Autor ist das ein besonderes Gefühl, denn zuvor denkt man oft abschnittsweise. Ich war selbst überrascht. Ich denke fast, das Buch beweist einen gewissen Qualitätssprung zu den vorangegangenen. Mit dem Buch werden viele Antworten auf Fragen gegeben, die derzeit unablässig in den Zeitungen auftauchen.