Anne Rice - Der Fürst der Finsternis / The Vampire Lestat

  • Der zweite Teil der Vampir-Chronik


    Kurzbeschreibung
    Lestat de Liancourt: Er ist schön wie ein gefallener Engel, und wenn er lacht, bersten die Spiegel, doch seine Tränen sind bitter, und sein Lebenselixier ist - Blut. Ruhelos durchstreift der Gentleman-Vampir die Welt, bis er schließlich in New Orleans in einen todesgleichen Schlaf fällt, aus dem er achtzig Jahre später erwacht....


    Meine Meinung
    Durch das erste Buch habe ich erwartet das Lestat sehr böse und düster ist. Aber hier in diesem Buch wird erzählt wie es dazu kam das er ein Vampir wurde und seine Jahr bis in die Zeit seines Wiedererwachens verlaufen sind. Aber ich habe nicht diese fast traurige und teils tragische Geschichte erwartet. An ein zwei Stellen musste ich innehalten und überlegen, weil es so tragisch fast wurde.
    An sich ist die gesamte Geschichte ein wunderbares Buch zum lesen und sich verlieben in die Hauptfigur Lestat. Auch wird die Entstehung der gesamten Geschichte der Vampire auf den Grund gegangen.

  • Stimmt, mit der Gestalt des Lestat gab es auch bei mir einige Verwirrungen. Ich habe beide Filme (Interview mit einem Vampir und Die Königin der Verdammten) vor dem Lesen gesehen und konnte die Figuren des Lestat nicht wirklich in Einklang bringen. Ich habe gerade das zweite Buch angefangen und bin schon gespannt, inwiefern sich diese Unterschiede aufklären werden.

    "Lesen ist ein kreativer, selbst gewählter, einsamer, herrlicher Prozess, durch nichts zu ersetzen."
    (Günter Grass)

  • So, mit dem "Fürst der Finsternis" bin ich jetzt fertig; ich muss sagen, dass mir das Buch sehr viel besser gefällt als der Film. Meiner Meinung nach kratzt letzterer nur an der Oberfläche und hebt nur die Elemente hervor, die der Zuschauer auch interessant findet. Aber anders geht es ja eigentlich auch gar nicht, wenn man Geld machen will ;); alle Details des Buches zu verfilmen wäre auch zu lang geworden. Mit dem dritten Buch, "Königin der Verdammten" bin ich auch fast schon fertig. Dazu kann ich bisher nur das selbe we zum "Fürst der Finsternis" sagen.

    "Lesen ist ein kreativer, selbst gewählter, einsamer, herrlicher Prozess, durch nichts zu ersetzen."
    (Günter Grass)

  • Es gibt eine Verfilmung von "Der Fürst der Finsternis"? :shock:

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • Nicht direkt, so wie ich das verstanden habe, haben die "Fürst der Finsternis" und "Königin der Verdammten" in dem Film ein bisschen miteinander vermischt, obwohl der Anteil von letzterem am Film natürlich sehr viel größer ist.

    "Lesen ist ein kreativer, selbst gewählter, einsamer, herrlicher Prozess, durch nichts zu ersetzen."
    (Günter Grass)

  • Ich bin gerade beim Lesen, so etwa nach dem ersten Drittel und kann jetzt mit Sicherheit sagen, dass ich diese Bücher einfach unwiderstehlich finde. Ich hätte Lestat niemals so eingeschätzt nach "Gespräch mit einem Vampir", das sich alles so wendet war nicht zu erwarten.


    Um mich noch zum Film zu äußern: Ich habe "Königen der Verdammten" (noch) nicht gesehen, "Intervier mit einem Vampir" ist auch schon eine Zeit lang her. Trotzdem letzerer mich nie los gelassen, ich war immer fasziniert von der Geschichte und ich kann es in diesem Fall nicht übel nehmen, dass Dinge weggelassen wurden. In vielen Szenen geht es einfach um Fühlen, wie hätte man manche Passagen denn Umsetzen sollen? Gesprochene Gedanken? Das hätte niemals gewirkt...


    Liebe Grüße
    Tink

  • Ich fand dieses Buch teilweise höchst spannend und teilweise zum sterben langweilig und langatmig. Manchmal hab ich mich tagelang durch ein Kapitel quälen müssen. Mir persönlich hat der erste Teil, "Interview mit einem Vampir" jetzt besser gefallen, als der zweite, den dritten "Königin der Verdammten" kenne ich nur als Film, da mir von allen weiteren Büchern (ich glaube, es sind 5 insgesamt) aus "der Chronik der Vampire" abgeraten wurde.

  • Der "Fürst der Finsternis" ist für mich persönlich eins der besten Bücher das ich kenne. Und da ich sowieso von Anfang an Lestat am meisten mochte bin ich froh dass er diesmal etwas sympathischer dargestellt wurde. Diese Sympathie liegt wahrscheinlich an seinem zum Teil tragischem Schicksal.
    Zwar gibt es Stellen die etwas verwirrend sind aber letztendlich fallen diese Stellen auch nicht wirklich auf sodass man den "Fürst der Finsternis" relativ flüssig lesen kann.


    Und zum Film: Den ersten Teil "Interview mit einem Vampir" fand ich großartig. Bei "Königen der Verdammten" bin ich jedoch noch vor der Hälfte eingeschlafen. :-s

    "Der Schlüssel zu einer fremden Welt ist das Lesen...
    ...die Tür zu ihr ist das Buch...
    ...das Land dahinter sind die Wörter...
    ...und der Weg dahin sind meine Gedanken und meine unendliche Phantasie."

  • In "Gespräch mit einem Vampir" wirkte Lesat wie der Bösewicht schlechthin. Nun wird aus seiner Sicht erzählt - und das sehr spannend, wie ich finde.
    Das Buch beginnt im Jahre 1984. Lestat ist nach einem langen Schlaf wieder erwacht und will nun wieder auf der Bühne stehen. Er will ein Rockstar werden. Für einen Vampir ist das eine recht einfache Sache und so dauert es nicht lange, er stürmt die Charts und seine Biografie - eben "Der Fürst der Finsternis" wird ebenfalls zum Bestseller.
    Nach diesem Anfang wird in einer Rückblende vom Leben von Lestat erzählt. Zunächst noch von seinem sterblichen Leben und dann von seinem Dasein als Vampir.
    Er schockiert die Vampirgemeinde, weil er sich trotz seiner Verwandlung noch immer mitten unter die Menschen wagt. Aber er genießt das.
    Während ich den erste Buch noch nicht so toll fand - ich fand es teilweise etwas langweilig - hat mich der zweite Band der Chronik positiv überrascht und begeistert. Ich fand es spannend erzählt und habe das Buch innerhalb kürzester Zeit durchgelesen.
    Etwas fies fand ich nur das Ende - danach musste ich sofort mit dem dritten Band weitermachen. :wink: :vampire:

  • Zum Inhalt (Booklet):


    Lestat de Lioncourt: Er ist schön wie ein gefallener Engel, und wenn er lacht, bersten die Spiegel, doch seine Tränen sind bitter, und sein Lebenselixier ist – Blut. Ruhelos durchstreift der Gentleman-Vampir die Welt, bis er schließlich in New Orleans in einen todesgleichen Schlaf fällt, aus dem er erst in unserer Zeit wieder erwacht …


    Lestat, seines Zeichens Sohn einer verarmten Adelsfamilie, bricht im späten 17. Jahrhundert auf, um ein Rudel Wölfe zu töten. Nachdem er mehr als verstört wieder kehrt und nur nach und nach ins Leben zurück findet, begegnet er seinem späteren besten Freund Nicholas. Die beiden durchleben wilde Zeiten, doch sind sie sich einig, dass sie aus ihrem kleinen Dorf ausbrechen wollen. Vor allem Lestat ist es sehr daran gelegen den Fängen seines herrischen Vaters zu entkommen. Mit Hilfe seiner Mutter, die ihm ein wenig Geld überlässt, geht Lestat mit Nicholas nach Paris, um dort am Theater zu arbeiten.

    Eines Tages wird Lestat von dem Vampir Magnus verschleppt und zu einem Geschöpf der Nacht gemacht. Lestat durchlebt seine persönliche Hölle aus Schmerzen, Wut und Verzweiflung. Nachdem sein Schöpfer ums Leben kommt und Lestat somit allein lässt, ist dieser Herr über viel Geld und Diamanten, ein Reichtum, den er vorher noch nie besessen hat. Gönnerhaft kauft er das Theater und wird so zum großen Unterstützer seines Freundes Nicholas. Doch lange währt seine Freude nicht. Denn seine Mutter kommt nach Paris - schwer krank - und Nicholas wird von einem Vampirorden entführt. Lestat muss schwere Entscheidungen treffen.

    Die Geschichte rund um Lestat hat mich schon im ersten Roman "Interview mit einem Vampir" interessiert, jedoch kam Lestat an dieser Stelle viel zu kurz und wurde hauptsächlich als Monster dargestellt. Schnell kam für mich die Frage auf, wie er wohl zu diesem geworden ist und so war ich sehr erfreut, als ich den zweiten Teil zu der Serie entdeckt habe. Dass ich natürlich in diesem Buch für die nächsten Romane noch weiter angefüttert werde, das hätte ich so nicht erwartet. Denn die Welt der Vampire von Anne Rice wird hier richtig ausgerollt. Wir begegnen hier erstmals dem Herrscherpaar der Vampire Akasha und Enkil, man erfährt die Vorgeschichte des Vampirs Armand und dessen Schöpfer Marius. Man erlebt erstmals detailliert, wie das Dasein als Vampir einen solchen auch wahnsinnig machen kann. Man begegnet menschlichen (oder eben auch vampirischen) Abgründen. Und man ist beim lesen einfach absolut atemlos. Man wird regelrecht in das Buch hinein gezogen und kann es einfach nicht mehr aus den Händen legen. Spätestens mit dem Roman war mein Interesse für Vampire gänzlich entfacht! Fantastisch! Was mich in diesem Teil jedoch noch mehr begeistert hat, war die Geschichte von Lestats Mutter Gabrielle, die nach ihrer Wandlung gänzlich aufblüht und eigentlich kaum noch eine mütterliche Rolle einnimmt, sondern eher die einer Gefährtin. Anhand der Tatsache, dass Lestat seien Mutter wandelt und sich davor so wegen deren Krankheit quält zeigt, welch enges Band die beiden miteinander verbindet und sie zeigt auch, dass Lestat gar nicht so ein Monster ist, wie in "Interview mit einem Vampir" dargestellt. Lestat ist wahrlich ein Lebemann und probiert sich in seinem Vampirdasein aus, aber er ist trotzdem ein Mann der fühlt. Er sogt sich um seine Mutter, er leidet unter der Tatsache, dass ein Schöpfer ihn allein lässt, er durchsteht Ängste durch die Anfeindungen der anderen Vampire und er durchlebt seine persönliche Hölle, als sein Freund Nicholas entführt und schier wahnsinnig wird. Lestat als Charakter wird plötzlich ganz anders wahrgenommen und man ist erpicht darauf zu erfahren, wie die Geschichte rund um die Vampire weiter geht. Dabei wird man nicht nur auf den Verbleib von Lestat und Gabriela neugierig, sondern man bekommt auch leserlichen Appetit auf die Geschichte von den Vampiren Armand und Marius.



    Empfehlen möchte ich den Roman allen Vampirfans, die nach einer wirklich gut ausgearbeiteten und klassischen Vampirgeschichte suchen. Entgegen der ausgelutschten Klischees, die zur Zeit den Markt überschwemmen, findet der Leser hier noch wirklich eine Handlung und viele neue Ideen, die man so einfach nicht voraussehen kann. Man muss die Welt zusammen mit Lestat entdecken, was ich wirklich richtig klasse finde. Vor allem wird aber in der Geschichte hier viel Wert auf das Vampirdasein gelegt und nicht auf X trifft Y und verliebt sich unsterblich. Es geht wirklich noch um das Große Ganze. Nämlich Blut trinken, Vampir werden, sich in die Vampirgesellschaft integrieren, Vampir bleiben. Es gibt keine Glitzerhaut wie in Biss und keine überzogene Heldengeschichte, bei der die holde Maid gerettet werden muss. Die Werke von Anne Rice sind einfach mit nichts zu vergleichen und das macht sie so besonders für mich. Lest sie, ihr werdet sie lieben!


    Idee: 5/5

    Logik: 5/5

    Spannung: 5/5

    Emotionen: 5/5



    Gesamt: 5/5



    • Taschenbuch: 608 Seiten
    • Verlag: Goldmann Verlag; Auflage: 1. (1. September 1992)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3442098424
    • ISBN-13: 978-3442098422
    • Größe und/oder Gewicht: 12,2 x 3,3 x 18,7 cm
  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Anne Rice - Der Fürst der Finsternis“ zu „Anne Rice - Der Fürst der Finsternis / The Vampire Lestat“ geändert.