Ich möchte euch hier mein Buch vorstellen, das ich nach langer Arbeit (fast acht Jahre) fertig geschrieben hab:
Es heißt "Der Traum" und kann kostenlos von meiner Homepage heruntergeladen werden:
www.traumnetzwerk.net/text-de.shtml
Es ist eine Mischung zwischen Science-Fiction und Philosophie und handelt von zwei Menschen, die voneinander träumen, Kurt und Abraham. Kurt lebt in der Gegenwart und Abraham in dreihundert Jahren in der Zukunft.
Abraham begibt sich auf eine Reise und hat während dieser verschiedene Erscheinungen, über die ich philosophische Themen bildlich dargestelle. Hierdurch soll es erleichtert werden, diese fassbar zu machen, nicht nur über den Verstand, sondern über die Gefühle, welche die Erscheinungen transportieren.
Nun viel Spass beim lesen und ich freue mich über jede Kritik.
Beispielkapitel:
Die Augen des Einblicks
Am zweiten Tag seiner Wanderschaft erblickte Abraham eine Gruppe Arbeiter, die an einem Stamm mit einem Seil ein Bündel montierten. Nachdem er sich genähert hatte, sah er, dass es Augen waren, riesige Augen. Er blieb eine Weile stehen und schaute zu.
Schließlich fragte Abraham einen der Arbeiter, was denn dies für Augen seien, und dieser antwortete: „Es sind die Augen des Einblicks. Wir hängen sie hier auf, damit die Menschen lernen, sie zu ertragen. Denn nur wer seine Wahrheit erträgt, wird diese auch erfahren.“
Der unausgefüllte Jesus
Gegen Abend war Abraham wieder spazieren gegangen, als er an einer Wegkreuzung auf einen Mann mit einem Dornenkranz auf dem Kopf traf. Er stand vor einer Türe, die einfach auf dem Weg stand und sah traurig aus.
Als sich Abraham näherte, fragte ihn der Mann: „Hast du ihn?“ Abraham fragte verblüfft zurück: „Was soll ich haben?“ „Na den Schlüssel, was denn sonst? Wie soll ich denn sonst durch die Türe kommen? Ich muss schließlich zu meinem Kreuz!“
Als der Mann dies gesagt hatte und Abraham ein Kreuz auf dem Hügel sah, zu dem der Weg führte, fiel ihm wieder ein, woran ihn der Mann erinnerte: Er hatte einstmals in einem alten, verfallenen Gebäude ein halb zerstörtes Bild gesehen, auf welchem ein Mann mit einer Dornenkrone an einem Kreuz hing. Unter diesem stand geschrieben: „Jesus an dem Kreuze.“
Abraham schloss kurz die Augen, um sich besser erinnern zu können. Als er sie wieder öffnete, war der Mann verschwunden, auch die Türe und das Kreuz waren weg.
Religion und Angst
„Was wäre Jesus ohne sein Kreuz?“, fragte Kurt Konrad, als sie am Nachmittag des folgenden Tages in einem Café saßen. Dann erzählte er Konrad von seinem Traum mit Abraham und dem Jesus, der nicht zu seinem Kreuz kam.
„Für mich haben religiöse Menschen immer etwas Abschreckendes“, sagte Konrad auf Kurts Erzählung. „Ich mag es nicht, wenn jemand seine Religiosität offensiv nach Außen trägt. Es kommt mir oft vor, als wollten religiöse Menschen ihr Gewissen, ihre Verantwortung irgendwo abgeben, um nicht selbst denken zu müssen.
Mir persönlich geht es auch so, dass ich keinen Gott akzeptieren kann und will, der über mir steht, weil das Gottverständnis in dieser Form von Menschen geschaffen wurde, um über andere Macht auszuüben, nach dem Motto, wenn man tut, was einem
gesagt wird, ist einem Gott wohlgesonnen. So verschafften sich Herrscher eine Macht über das Volk, welche sie sonst nie gehabt hätten.“
„Die Menschen haben Angst vor Gott“, sagte Kurt auf Konrads Ausführungen, „das ist das Problem.“
Die Trennung zwischen Gut und Böse
„Einen anderen kapitalen Fehler“, sagte Konrad anschließend, „,welchen religiöse Menschen oft machen, aber nicht nur diese, ist, dass sie die Welt in Gut und Böse unterteilen.
Doch solch eine pauschale Trennung kann man nicht vornehmen, es kann immer sein, dass etwas in einem Moment – und nur in diesem – richtig ist, in einem anderen aber falsch.
Wenn man nun aber versucht, die Welt generell in Gut und Böse einzuteilen, wird man stets versucht sein, etwas viel zu schnell in die eine oder andere Schublade zu stecken. Eine wirklich objektive Betrachtung einer Situation ist dann nahezu ausgeschlossen.“