Kirsten Boie - Nicht Chicago. Nicht hier.

  • Inhalt:


    Klappentext


    Eine Stadt wie viele andere. Irgendwo hier und heute. Niklas, dreizehn, wird von einem Mitschüler terrorisiert. Ein Motiv ist nicht erkennbar. Zeugen gibt es nicht. Niklas ist verzweifelt. Er weiß nicht, wie er sich zur Wer setzen soll. "Wir sind doch nicht in Chicago!", sagt sein Vater und geht zur Polizei. Die Polizei ist ratlos...


    An deutschen Schulen wird mindestens eines von zehn Kindern ernsthaft schikaniert, und mehr als eines von zehn Kindern schikaniert andere (Quelle: DER SPIEGEL 34/1997). Vorrangig betroffen sind männliche Schüler wie Niklas also, dessen leidvolle Geschichte Kirsten Boie in diesem Buch aufgezeichnet hat.


    Ergänzend von mir:


    Das Buch beschäftigt sich mit Mobbing und Gewalt an deutschen Schulen. Karl, der Neuzugezogene wohnt in Niklas Nachbarschaft, weshalb die Klassenlehrerin eine Freundschaft ziwschen den beiden fördern möchte und sie zu Partnern in einer Gruppenarbeit macht. Karl bleibt distanziert und unberechenbar. Anfangs führt Niklas ihre Kommunikationsmängel auf ihre unterschiedlichen Charaktere zurück, doch schon bald kommt es zu tätlichen Überbgriffen. Niklas verpasst den Moment, sich frühzeitig zu wehren und gelangt in einen Strudel der Gewalt, der ihm (und seiner Familie) unerklärlich bleibt.
    Wieso Niklas? Was hat er denn gemacht? Und stimmen Niklas' Aussagen überhaupt?


    Zur Autorin:
    Informationen zur Autorin und ihren Werken könnt ihr auf ihrer Website finden: Kirsten Boie.


    Meine Meinung:


    Das Buch spielt auf zwei verschiedenen Zeitebenen, die durch unterschiedliche Schrifttypen gekennzeichnet sind. Es entfaltet sich eine Chronik der Vorgänge, die von hinten aufgezogen wird.


    Ehe man es sich versieht, hat man in der Magengegend einen Klumpen der hilflosen Wut. Man steckt mitten in der Geschichte, kann Niklas Lage miterleben und leidet mit. Ich finde das Thema sehr erschreckend und finde Kirsten Boies Ansatz, damit umzugehen, sehr gelungen.


    Allerdings ist das Buch nicht für Wenigleser geeignet, da viel Spielraum für eigene Interpretationen gelassen wird, die verschiedenen Zeitebenen verwirrend wirken könnte und das Ende nicht explizit sagt, wie die Geschichte ausgeht. Ungeübte Leser werden dadurch sicher schnell frustriert.


    Das Buch ist für geübte Leser ab 13 Jahren geeignet. Auch als Schullektüre ist es geeignet, gerade weil es nur die Situation beschreibt, aber keine Lösungsansätze bietet. Die Leser werden aufgefordert, selbständig zu denken, Maßnahmen zu finden, die Lage zu bescreiben u. ä.

    She wanted to talk, but there seemed to be an embargo on every subject.
    - Jane Austen "Pride and prejudice" - +

  • Der 13-jährige Niklas wohnt mit seiner Familie in einer Stadt. Alles läuft gut in der Schule, bis der neue Schüler Karl in seine Klasse kommt. Karl terrorisiert ihn ohne jeden Grund und Niklas findet keinen Weg, sich zur Wehr zu setzen. Die Eltern glauben ihm zunächst nicht. In ihren Augen gibt es keinen Grund für die Schikanen und natürlich gibt es auch keine Zeugen. Später erstattet der Vater Anzeige bei der Polizei. Die erweist sich aber ebenfalls als ratlos und so geht der Terror weiter. :pale:


    Hier findet ihr ein paar informationen zum Buch:





    Tipp: Das Buch könnt ihr auch komplett im Internet lesen!!! :study:



  • Ich überlege das Buch mit meinen Achtklässlern zu lesen... bin aber noch unentschlossen.
    Danke für die Rezension!


    Der Link zu google ist übrigens nur teilweise hilfreich. Alle 10 Seiten fehlen 2 Seiten. Das hilft zwar im die grobe Handlung nachzuvollziehen, aber komplett lesen geht nicht.

  • Ich habe das Buch in der 6. Klasse gelesen und fand es furchtbar.
    Die thematik des Buches ist gut, schlißlich ist Mobbing ein ernst zunehmendes Thema.
    Was mich jedoch gestört hatte waren immer diese Zeitsprünge, die es mir damals unmöglich machten dem Geschehen noch einigermaßen zu folgen.
    Wenn ich es jetzt noch einmal lesen würde, wöre das vielleicht anders, aber ich hab ehrlich gesagt keine so große Interesse an dem Buch, da gibt es mit Sicherheit bessere Bücher.


    "Sei ein Sonnenkind dein Leben lang, denn nur wer Sonne hat, kann Sonne geben."


    :tanzen: