Henning Mankell- Die Hunde von Riga / Hundarna i Riga

  • Ich hab schon fast alle Bücher mit Kommissar Wallander gelesen, aber von diesem hier bin ich wirklich enttäuscht. Es ist, als hätte es jemand anderes geschrieben. Anfangs versucht er, lustig zu sein, was überhaupt nicht passt. Und dann wird es ganz schön politisch, wobei alles nur die LETTISCHE Politik betrifft, die außerdem noch viel zu ungenau erklärt wird, sodaß sich keiner wirklich auskennt.
    Alles in allem: Nicht empfehlenswert! [-(

  • Ich finde auch, dass dieses Buch nicht unbedingt zu seinen besten gehört...


    Für alle, die es (noch) nicht kennen, hier die Kurzbeschreibung laut Amazon:
    Zwei Tote im Schlauchboot an Südschwedens Küste gefunden! In diesem Fall aus dem Jahr 1991 verschlägt es den sympathischen schwedischen Opernfreund und Fachmann in Sachen Weltschmerz ins politisch unruhige Lettland, wo zudem ein Kollege Wallanders ermordet aufgefunden wurde.
    In dem immer noch unter sowjetischem Einfluss stehenden Land gerät Kurt Wallander zwischen die Fronten korrupter Politiker und der lettischen Freiheitsbewegung. Ein teuflisches Komplott von internationalen Ausmaßen beginnt sich abzuzeichnen, in dessen Verlauf der Schwede in den Fängen der Hunde von Riga fast sein Leben lässt.

    Liebe Grüße,
    Azrael


    Aktuelles Buch: "Schwarz zur Erinnerung" von Charlene Thompson

  • Liebe ich denn Mankell und Wallander so sehr, dass ich ihre Schwächen nicht sehe? Liebe macht ja bekanntlich blind. :pirat:


    Ich hab das Buch ebenso verschlungen wie die andern; irgendwie hatte ich keine Probleme mit dem politischen Hintergrund. "Die Hunde von Riga" ist ja nicht der einzige politische Krimi aus der Reihe, sondern auch "Die weiße Löwin", wenn es dort auch um afrikanische Politik geht.


    Falls (falls!!!) es einen schwachen Wallander-Krimi gibt, dann war es für mich eher "Der Mann, der lächelte" mit dem Schießerei-Ende.


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Marie: Mich hat nicht gestört, dass es einen politischen Hintergrund gab - "Die weiße Löwin" hat mir nämlich super gefallen. Es ist auch nicht so, dass ich "Die Hunde von Riga" wirklich schlecht fand, aber im Vergleich zu "Die Rückkehr des Tanzlehrers" fand ich es einfach ein bisserl schwächer.

    Liebe Grüße,
    Azrael


    Aktuelles Buch: "Schwarz zur Erinnerung" von Charlene Thompson

  • Der politische Hintergrund würde mich nicht stören, wenn er ordentlich erklärt wäre. Aber wenn man sich, so wie ich, sein Leben lang noch nie um die Politik in Lettland gekümmert hat, ist es brutal mühsam.
    Was mich außerdem stört, ist das: Er betont immer wieder, das die Gespräche in Englisch (manchmal sogar in Deutsch!) geführt werden, und die Sprechenden meist dieser Sprache nicht sonderlich kundig sind. Dabei vergisst er das aber, wenn er die Dialoge schreibt. Das gibt dem Ganzen irgendwie so einen unglaubwürdigen Flair.
    Aber ich bin noch nicht ganz fertig, vielleicht beurteile ich das Buch morgen ganz anders. :study:

  • also das SCHLECHTESTE würde ich wirklich nicht sagen. weit weniger haben mir DIE LÖWIN (weit mehr politik und keine wirklich interessante geschichte) und DER MANN DER LÄCHELTE gefallen.

  • frl_smilla, kann mich anschließen: Mir hat auch "Der Mann, der lächelte" am wenigsten gefallen.


    Wobei ein schlechter Mankell für mich immer noch um Längen besser ist als ein guter XY (soll jeder selbst entscheiden, wen er einträgt).


    Marie

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  • Ich muss gestehen, dass ich nach zwei Hörbuchversuchen nicht sonderlich überzeugt bin - genauso wenig, wie übrigens meine Frau - und ichnochnicht einmal erinnere, wie die Hörbücher hießen. :? Ich weiß nur, dass es da einen Typen gab, der sehr gerne jagte und dass der Ermittler ständig in den - meiner Meinung nach unpassendsten Momenten - ellenlang philosophierte, was die Handlung unnötig bremste und oft nichts mit ihr zu tun hatte. So war mein Eindruck. Mankell scheint nichts für mich zu sein :-,

  • Ich finde auch, dass "Die Hunde von Riga" das schwächste Buch aus der Wallander Reihe ist. Im Gegensatz zu den anderen Bänden fand ich es relativ langweilig.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Hi
    ich wollte mal fragen ob ihr mir kurz sagen könnt wer in dem buch jetzt die beiden typen im boot und wer den oberst umgebracht hat sagen könnt


    mfg
    Havoc

  • @ Havoc: ich kenn ein einfaches Mittel, wie du das herausfindest: Buch lesen.


    Ich glaube nicht, dass hier irgend jemand einen Mörder aus einem Krimi öffentlich nennt.


    Oder du registrierst dich, und man kann ihn dir per PN mitteilen.


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


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  • Hallo @ll


    Wie Marie bereits sehr treffend angemerkt hat: :idea:
    Wobei ein schlechter Mankell für mich immer noch um Längen besser ist als ein guter XY (soll jeder selbst entscheiden, wen er einträgt)


    Und genau SO sehe ich dieses Buch auch! Ich habe ja nun schon einige Bücher um Kommissar Wallander gelesen, und fand ganz besonders dieses etwas realitätsfremd, und - was die Ermittlungsarbeit eines Kriminalbeamten im Ausland anbetrifft, auch teilweise unwahrscheinlich. Nichtsdestotrotz......war es aber auch spannend, interessante Einblicke in die damalige Politik in Osteuropa wurden geboten, die Trostlosigkeit der Menschen, das graue Bild der Städte im Ostblock wurden m.M. nach gut und anschaulich beschrieben.
    Kurz-und gut, wie man weiss, ich mag Wallander, ich mag Mankell :D......und sehr viel falsch machen können beide für mich nicht.


    Gruss Bonprix :wink:

  • Mein persönliche Meinung ist natürlich sehr subjektiv, da ich ein Fan von Mankell und seinem Wallander bin. :study:
    ABER:
    Anfang und Mitte der neunziger Jahre war ich oft im Baltikum, meistens in Litauen. Deswegen glaube ich sagen zu können, dass die düstere Stimmung durchaus gerechtfertigt gewesen ist. Ich habe es ebenso empfunden. Allerdings muß ich sagen, dass sich die Verhältnisse grundlegend und zum Positiven verändert haben. Heute trifft man im Baltikum Länder im Aufbruch an, die nicht nur geographisch in Mitteleuropa liegen. =D>

  • Habe heute zwei Beiträge geschrieben, habe mich bereits zweimal eingelogt und erscheine schon wieder als Gast. Könnt Ihr mich nicht leiden?

    "Jede Art zu schreiben ist erlaubt-
    nur nicht die langweilige." Voltaire

  • Hallo,


    also mir hat "Hunde von Riga" ganz gut gefallen. Was ich auch so reizvoll daran fand, ist die Einbindung der politschen Situation der damaligen Zeit. Gerade das hat mir, wie auch bei der "weißen Löwin" so gut gefallen. Und daran, dass Kommissar Wallander manchmal recht kuriose und unkonventionelle Wege geht, muss man sich eben gewöhnen.


    Grüßle
    Andrea

    Grüßle


    Andrea


    Nichts ist gerechter verteilt als die Intelligenz. Jeder glaubt, er habe genug davon. - René Descartes



    Ich lese gerade:
    Owen Meany von John Irving