Jugendbuch: 19. Kapitel

  • Bereits seit Montag abend bin ich auch mit diesem Teil durch und habe mit dem Kommentieren gewartet, ob Rabe aufholt.
    Allerdings möchte ich heute meine Eindrücke nennen, bevor ich wieder alles vergesse.


    Waren die Ereignisse in der ersten Hälfte schon entbehrungsreich und schwierig für Steffi, so kommt in diesem Teil auch verstärkt die politische Dimension dazu: die Verfolgungen und Repressalien in Wien werden stärker, so dass Steffis Vater seine Tochter um Mithilfe bittet. Sie soll ihm und seiner Frau helfen, nach Schweden einreisen zu dürfen - die Qual, dass niemand sich ausreichend bemüht und sie auf sich gestellt ist, ist wohl kaum nachzuvollziehen.


    Als sie versucht,



    blieb mir das Herz stehen.


    Es ist, wie erwartet: Tante Märta ist gar nicht so hart, wie wir anfangs dachten. Sie hat nur gelernt, mit ihrem Schmerz zu leben.


    Der Grundgedanke, der auch dem Buchtitel zu Grunde liegt, ist ein Hoffnungsvoller:


    Zitat

    Kein Mensch ist eine Insel, ganz und gar für sich;
    jeder Mensch ist ein Teil des Festlandes, ein Teil des Ganzen [..]
    der Tod eines jeden Menschen macht mich geringer, denn ich bin eingeschlossen in der Menschlichkeit; drum sende nie Boten aus und frage, für wen die Glocke läutet: Sie läutet für dich.


    Diese freie Übersetzung aus John Donnes Meditationen trifft die Situation sehr gut nd gegen Ende dieses Bandes hat Steffi den Sinn verstanden.


    Nun bin ich sehr gespannt auf die Folgebände. :thumleft:


    Diese Lektüre war eine gute Wahl!

    She wanted to talk, but there seemed to be an embargo on every subject.
    - Jane Austen "Pride and prejudice" - +

  • Auch ich habe dieses Buch am Montag ausgelesen und darauf gehofft, dass vielleicht noch jemand postet. (Mit einem Auge zwinker ich zu Rabe.)


    Fezzig, du hast ja alles schon so treffend geschrieben. Ich empfand die Belastung, unter der Steffi stand sehr groß. Aber ihre Ängste und Befürchtungen wurden so feinfühlig und sanft beschrieben, dass dieses Buch nicht düster oder trostlos wirkte. Was hätten die Eltern für eine andere Möglichkeit gehabt? Sie mussten ihrer großen Tochter die Wahrheit schreiben und darauf vertrauen, dass sie ihrer Schwester das Nötigste erklärt. Auch der Hilferuf der Eltern ist für mich klar und verständlich. Sie müssen alle Möglicheiten nutzen, um dem drohenden Unheil zu entkommen. In dem Zusammenhang habe ich erleichtert festgestellt, dass Märta aktiv wird. Da hätte ich mir eher von Alma Hilfe erwartet. Inzwischen bin ich auch der Meinung, dass Märtha Steffi einen ganz festen Platz in ihrem Herzen eingeräumt hat.



    Als sie dann jedoch erfährt, was sich vor dem Laden abgespielt hat, steht sie hinter Steffi. Das hat mir dann doch Respekt abverlangt.


    Ja, Fezzig, bei der Begebenheit die du gespoilert hast, konnte einem wirklich das Herz stehen bleiben. Das es so glimpflich ausgeht, war nicht abzusehen. Und zu dem Zitat bezüglich der Grundidee des Buches kann ich nur sagen, treffender kann man es nicht sagen. Man könnte glauben, dass dieses Buch zu diesen Zeilen geschrieben wurde.


    Für mich ist auch klar, dass ich die Folgebände lesen möchte. Mich hat dieses Jugendbuch so gefangen genommen und beeindruckt, dass ich das weitere Geschehen auch erfahren möchte. Besonders die leisen Töne haben mir gefallen, mit denen Annika Thor ihre Erzählung schmückte. Es war eine Freude, dieses Buch zu lesen. :thumleft:

  • So, jetzt habe ich das Buch auch fertig gelesen. Mir hat es sehr gut gefallen und ich möchte die anderen drei Bänder jetzt undebingt auch noch lesen... :lol:


    Mir tat Steffi auch sehr leid, ihr ist die Eingewöhnung in Schweden doch viel schwerer gefallen als ihrer kleinen Schwester die ein schönes Zuhause bei einer netten Familie bekommen hat. Aber auch Steffis Pflegemutter war ja wie sich herausgestellt hat nicht wirklich "kühl" sondern hatte einfach viel durchgemacht (der Tod ihrer eigenen Tochter)!


    Nun, bin ich echt mal gespannt wie die Geschichte von Steffi und Nelli weitergeht...


    Lg, Sam (die nächsten Bänder haben will!!!)

  • Jaja, ich bin aj da ihr Lieben! ;) Ich habe eben nur zeitlich bedingt etwas länger gebraucht.


    Abschließend muss ich sagen, dass es ein tolles Buch ist! Wie Karthause ja schon gesagt hat, warn es für mich auch hauptsächlich die leisen Töne, das was so mitschwingt, während man liest.

    Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?


    Charles Dickens