Patrick Süskind - Das Parfum

  • zum Inhalt:
    Jean-Baptiste Grenouille wird 1738 als unehelicher Sohn einer Fischverkäuferin geboren; er überlebt den versuchten Kindsmord seiner Mutter und das entbehrungsreiche Leben als Kostkind sowie die Zeit als Hilfskraft bei einem Gerber, wo er lebensgefährliche Arbeiten verrichten muss. Ausgestattet mit einem absoluten Geruchssinn, ist er selbst jedoch ohne Geruch. »Sie konnten ihn nicht riechen. Sie hatten Angst vor ihm.« Als Mensch ohne Geruch zum Außenseiter verurteilt, erschließt er sich die Welt von Gerüchen und Düften, die er förmlich in sich aufsaugt ...



    ein paar meinungen zu dem buch gab es ja schon in anderen threads und da kam es glaube ich nicht so gut an
    ich habe jetzt die hälfte durch und es gefällt mir bis jetzt sehr gut


    was schwer fällt, ist sich in Grenouille hinzuversetzen, denn er ist so merkwürdig, das man sich in seine gedankenwelt kaum hineinversetzen kann, was aber wohl nicht an der erzählweise des autors sondern am sonderlichen charakter Grenouilles liegt
    irgendwie hat er gar keine richtige gedankenwelt - er lebt fast ausschließlich nur in seiner geruchswelt und macht sich ja so gut wie keine gedanken über andere sachen
    dafür wird diese geruchswelt jedoch äusserst gut beschrieben


    allgemein finde ich den inhalt des buches sehr interessant und ist mal was ganz anderes
    die idee, dass ein mensch (schon fast ein tier) der selber keinen geruch hat, andere gerüche schon aus größter entfernung wittert und jeden geruch in seinem kopf sammeln und neu düfte dort mischen kann, gefällt mir wirklich gut


    bin gespannt wie's weiter geht
    wie ich gehört habe, soll es das ende ja in sich haben ...

  • Wie schon in einem anderen Beitrag erwähnt, hat es mir nicht gefallen, aber hier sind die Meinungen wirklich sehr unterschiedlich. Entweder man liebt es oder man haßt es. Ganz eigenartig, es gibt kaum ein Dazwischen.


    Liebe Grüße
    Helga :)

    Liebe Grüße
    Helga :winken:


    :study: [b]???


    Lesen ist ernten, was andere gesät haben (unbekannt)

  • .......was Zweiblum geschrieben hat, liest sich ja doch recht interessant! Ich habe vor einigen Jahren das Buch mal aus der Bibliothek geliehen---da gefiel es mir nicht so gut.
    Nachdem nun hier im Forum das Buch öfters angesprochen wurde, werde ich es mir doch mal besorgen und natürlich auch lesen.
    Bin mal gespannt, wie es mir gefällt!!!!! Werde dann zu gegebener Zeit darüber berichten.


    Grüsse von Bonprix

  • Ich gehöre zu der "Dazwischen"-Fraktion. Ich kann nicht behaupten dass ich das Buch liebe, aber mir hat es gefallen und es bleibt mir im Gedächtnis.


    Gefallen hat es mir auf jeden Fall, aber es ist ungewohnt einen Hauptcharakter zu haben, den man teilweise nur noch verabscheut und an dem man keine liebenswerte Seite findet

  • hallo...


    ich habe das buch vor einigen jahren in der schule gelesen.
    es ist ganz recht eine sehr merkwürdige geschichte, aber mir hat das buch auch sehr gefallen.
    es ist abstrakt vom verlauf her aber irgendwie doch sehr interessant.
    die art wie diese gerüche beschrieben werden....


    @ zweiblum:


    das ende hat es in sich! :wink:


    gruß katja

  • Ich finde das Buch sehr gut. Ich mußte es auch in der Schule lesen und kann mich erinnern, daß da auch viele nichts damit anfangen konnten, aber mir hat es richtig gut gefallen. Vor allem das Ende...;)

  • Ich gehöre zu denen, die mit diesem Buch überhaupt nichts anfangen konnten. Wenn ich ein Buch lese, muß mir die Hauptperson zumindest annährend sympathisch sein, was hier nun gar nicht der Fall ist! :puker:

    Lesen ist das Trinken von Buchstaben mit den Augen.
    (Hermann Lahm)

  • Ich gehöre zu der Fraktion, die das Buch fasziniert hat.
    Die Beschreibung der Düfte, da schwingt man voll mit! Es ist schon länger her, dass ich es gelesen habe. Mir wurde es von meiner damaligen Deutsch-Lehrerin empfohlen. (Das war mal ein guter Tipp von ihr...)


    Klar ist die Geschichte teilweise ganz schön heftig (die Beschreibung des Stinkenden und die grausligen Taten), aber ansonsten finde ich das Buch echt klasse!
    Ich hab's an einen Freund verliehen, der war danach genauso fasziniert wie ich.
    Werd es doch mal wieder lesen...

    Liebe Lesegrüße
    Eure Süße
    :study::)


    Erinnerungen, die unser Herz berühren, gehen niemals verloren.

  • Ich habe das Buch vor etlichen Jahren gelesen. Es hat mich so beeindruckt, dass ich die ganze Nacht durchgelesen habe. Schön gefunden habe ich es nicht, aber es hat mich so gefesselt, dass ich nicht aufhören konnte zu lesen.
    Immer wenn ich von dem Buch höre, muß ich daran denken, wie gebannt ich es gelesen habe und die Welt um mich vergaß. Warum das so war, kann ich gar nicht beschreiben.
    Ich weiß nicht, ob es mich in meiner jetzigen Verfassung wieder so beeindruckt. Nochmal lese ich es mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit nicht.

  • Zitat

    Original von gyria


    Ich habe das Buch vor etlichen Jahren gelesen. Es hat mich so beeindruckt, dass ich die ganze Nacht durchgelesen habe. Schön gefunden habe ich es nicht, aber es hat mich so gefesselt, dass ich nicht aufhören konnte zu lesen.
    Immer wenn ich von dem Buch höre, muß ich daran denken, wie gebannt ich es gelesen habe und die Welt um mich vergaß. Warum das so war, kann ich gar nicht beschreiben.


    DITO

    Liebe Lesegrüße
    Eure Süße
    :study::)


    Erinnerungen, die unser Herz berühren, gehen niemals verloren.

  • also das was ich oben geschreiben habe, gilt weiterhin, nur nicht für die letzten 20 seiten
    also das ende hat mir überhaupt nicht gefallen
    als wenn der autor dieses im drogenrausch geschrieben hat ...


    ich fand das bisher immer ganz gut wie die leute auf Grenouille durch seinen nicht vorhanden geruch reagiert haben, nämlich gar nicht, und wie sie ihn plötzlich beiläufig bemerkt haben als er sich das erste schlechte parfum, nach seiner wiederkehr aus der höhle, gemacht hatte
    dort fand ich die idee immer noch sehr gut das die reaktionen der leute nur von seinem geruch abhing
    aber welche wirkung sein parfum am ende hat, gefiel mir überhaupt nicht
    das wird viel zu extrem als das es noch zu dem voran gegangenen inhalt passt - meiner meinung nach


    naja aufgrund des endes also, würde ich das buch gut bis mittelmäßig bewerten

  • Hallo Zusammen,


    Also was ich hier so lese macht mich neugierig ! Bis jetzt hab ich mir nie Gedanken, egal welcher Art, über dieses Buch gemacht. Aber vielleicht sollte ich es mir doch mal holen ? :study:

  • @ zweiblum


    genau deshalb hat mir das buch so gut gefallen.
    die verschiedenen reaktionen auf die gerüche.


    ich habe im tv mal einen bericht gesehen, daß beim menschen die sympathie zu anderen wirklich vom geruch abhängt.
    (es wurde nicht davon gesprochen ob jemand sein deo vergessen hat :wink: )


    find ich schon ´ne interessante sache...

  • Das Parfüm- oder die Mördernase


    Der Roman „Das Parfüm“ von Patrick Süskind handelt von dem Leben des Jean-Baptiste Grenouille, der alles daran setzt, sich den Duft der Menschen, die zur Liebe inspirieren, anzueignen, und der daran zerbricht, dass er keinen Eigengeruch besitzt. Jean-Baptiste Grenouille ist eine zwiespältige Person, die einerseits das Genie der Düfte ist und mit Gerüchen umgehen kann wie kein zweiter Mensch auf dieser Welt; doch auf der anderen Seite ist sie ein skrupelloser Mörder, der vor nichts zurückschreckt um seinen Lebenstraum, ein perfektes Parfüm, zu kreieren, in die Tat umzusetzen.


    Das Buch ist in 4 Teile gegliedert, welche sich wiederum in insgesamt 51 Kapitel unterteilen lassen. Die Geschichte wird aus der Sicht eines auktorialen Erzählers geschildert wobei der Zeitablauf chronologisch ist. Sie ist geprägt vom Inhalt des Buches. Es kommen zum Beispiel viele Wörter aus dem Fachvokabular der Welt der Düfte und der Parfumeure vor.


    Die Handlung spielt in den stinkenden und duftenden Orten von Paris im 18. Jahrhundert.
    Der 1.Teil des Buches berichtet von Grenouilles Kindheit, er wird in Paris an einem stinkenden Fischstand geboren, von einer Mutter, die ihn, wie ihre anderen Kinder, nach der Geburt sterben lassen will und deswegen auch zum Tote verurteilt wird. Doch der kleine Grenouille - ungeliebt und gefürchtet - stets von einer Bezugsperson zur anderen weitergereicht wird. Schließlich nimmt ihn Madame Gaillard auf, die durch Misshandlungen ihren Geruchssinn sowie menschliche Emotionen verloren hat. Nur dort hat Grenouille die Chance heranzuwachsen, unter der Obhut einer unempfindlichen, aber gerechten Frau. Der Junge erfährt keine Liebe oder der gleichen, doch die braucht er anscheinend auch gar nicht. Vielmehr erkundet und erfasst Jean- Baptiste seine Umwelt über seinen sehr stark ausgeprägten Geruchssinn. Irgendwann kommt Grenouille zu dem Gerber Grimald um eine Lehre zu beginnen. Er beschäftigt sich in seiner freien Zeit damit, seine Umwelt olfaktorisch zu analysieren und jeden Duft zu speichern. Eines Tages begegnet ihm eine Vorahnung eines Duftes, der ihn verwirrt. Es ist der Duft eines Mädchens. Er ist besessen von diesem Duft, so tötet er das Mädchen und riecht sich an ihr satt. Dies ist der erste Wendepunkt in Jean-Baptistes Leben. Durch einen für Grenouille glücklichen Umstand gelingt es ihm, beim bekannten Parfumeur Baldini unterzukommen. Dort erlernt er das Handwerk der Parfumeure, denn seit dem Mord an dem Mädchen will er der beste Parfumeure werden. Bei Baldini erwirbt er seine Grundkenntnisse im Bereich der Parfumgewinnung. Er erklärt Grenouille die verschiedenen Arten einen Duft zu gewinnen und nachdem er ihm erklärt hat, dass man einige Düfte nur durch eine neue Duftgewinnung in Grasse gewinnen kann, begibt sich Grenouille dorthin.


    Der 2.Teil, der die Schlüsselszene zum Verlauf Grenouilles Leben beinhaltet, berichtet von Grenouilles 7 jährigem Aufenthalt in einer Höhle, fern von allem Menschlichen, in die er sich zurückzieht, um sich selbst zu finden, und von seiner Rückkehr in die Zivilisation, wozu ihn die Erkenntnis, dass er keinen Eigengeruch besitzt, bewegt. Zurück in der Zivilisation dient er einem bekannten Marquis als Forschungsobjekt, woraus Grenouille wieder seinen Nutzen zu ziehen weiß; er erhält den Zugang zu einem Atelier eines Parfumeurs und es gelingt ihm zum 1. Mal, den Duft der Menschen nachzuahmen und als er erkennt, dass die Menschen positiv darauf reagieren, beschließt er, die Menschen, von denen er bis jetzt immer nur Abneigung erfuhr, zu seinen Gunsten zu manipulieren.


    Der 3.Teil des Buches berichtet davon, wie er in Grasse neue Fähigkeiten im Bereich der Parfümgewinnung erwirbt und seinen ultimativen Duft erstellt. Die Basis dieses Duftes sind vierundzwanzig Jungfrauen, die er tötet. Der Duft des fünfundzwanzigsten Mädchen, die Laure heißt, ist die wichtigste Essenz für sein vollkommenes Parfum. Doch als er Laure getötet hat, wird er zum Tode verurteilt. Doch als es zum Tage der Hinrichtung kommt, trägt er sein vollkommenes Parfüm auf, und somit lieben ihn die Menschen und niemand glaubt er wäre ein Mörder. Doch diesen Augenblick des Triumphs hält Grenouille nicht Stand denn eines kann dieser Duft nicht, doch das ist Grenouilles eigentliches Ziel: Dieser Duft lässt ihn immer noch nicht sich selbst riechen.


    Der letzte Teil berichtet von dem Bewusstwerden dieser Erkenntnis. Er geht zurück zu seinem Geburtsort, wo sich Zigeuner versammeln. Dort übergießt er sich mit seinem Parfum und wird von den dort anwesenden als eine Art Engelsgestalt gesehen. Alle wollen ihm nahe sein und auf kannibalische Art und Weise stürzen sie sich auf ihn und fressen ihn vollständig auf.
    ,,Sie hatten zum ersten Mal etwas aus Liebe getan."





    Darauf stellen sich mehrere Fragen. Kann ein Mensch ohne Liebe leben? Oder kann er vielleicht ohne sie leben, sich aber trotzdem zu einem normalen Menschen entwickeln? Wer ist schuld, dass Grenouille sich zu einer Art Monster entwickelt hat? War es die Gesellschaft, oder doch wieder die fehlende Liebe und Geborgenheit? Ist Grenouille wirklich als Monster anzusehen? Oder ist er vielleicht gar nicht schuldfähig, da er nie gelernt hat was falsch und was richtig ist?
    Doch die Frage mit der ich mich beschäftigen will ist, ist Grenouille ein Hiobsbote?
    So gut wie jeder Mensch, der mit Grenouille Kontakt hatte, hat nicht nur Kummer und Leid erfahren, sondern ist meist auch gestorben.
    Schon seine Mutter. Gerade als Grenouille geboren wurde, wurde sie entdeckt und zum Tode verurteilt. Warum ist ihr das nicht schon bei einem der vorherigen Kinder geschehen? Oder warum ist sie nicht einfach an Kindbettfieber oder an einer Entzündung oder ähnlichem gestorben? Wie kommt es, dass sie auch noch die Demütigung über sich ergehen lassen muss, in aller Öffentlichkeit bloßgestellt zu werden? Man könnte meinen, dass es vielleicht ein bloßer Zufall war, doch wenn man sich die Hintergründe Grenouilles genauer anschaut, kommt man vielleicht zu einem anderen Entschluss. Bringt Grenouille also schon der einzigen Person, die ihn vielleicht hätte zu einem anderen Menschen erziehen können, ihm Liebe und Geborgenheit bringen können, den Tod? Ist es vielleicht schon sein eigener Wille, sein Schicksal zu beeinflussen? Vielleicht interpretiere ich auch zuviel in diesen Tod hinein, doch werfen seine Umstände viele Fragen bei mir auf.
    Doch es bleibt ja nicht nur bei seiner Mutter auch seine „Pflegemutter“ kommt nach der Begegnung mit Grenouille ums Leben, nachdem ihr genau das passierte, was sie nie wollte. Sie wurde sehr alt, es kam die Revolution wodurch sie ihr kleines Häuschen verkaufen musste und schließlich irgendwo in aller Öffentlichkeit sterben musste, an dem gleichen Ort an dem schon ihr, -wenn sie Gefühle gehabt hätte- verhasster Mann gestorben war. War wieder Grenouille der Unglücksbote? War wieder der „Zwischenfall“ Grenouille Schuld? Oder war es etwa wieder eine unglückliche Fügung des Schicksal?
    Selbst Grimal, der Gerber dem Grenouille „verkauft“ wurde, hatte kein Glück mit ihm. Vielleicht mag es so aussehen, dass er es doch hatte. Schließlich war er einer seiner „besten Mitarbeiter“. Er brauchte ihn, weil er gegen alle Krankheiten resistent zu sein schien und somit musste Grimal nicht ständig neue Knechte „kaufen“. Und eines Tages, als Grenouille Grimal von Baldini „abgekauft“ wurde, bekam er sogar soviel Geld dafür, dass er sich selbst einen dafür ausgab. Doch das war verhängnisvoll. Und hier kommt wieder der mysteriöse Umstand Grenouilles zum Vorschein. Noch während er sich betrinkt, sich also glücklich wähnt, stirbt er, indem er ertrinkt. Wieder nur Zufall oder doch mit Grenouille zusammenhängend?
    Vielleicht hat G. das nicht gesteuert, indem er sich furchtbar angestrengt hat, diese Menschen zu ermorden und sich unendlich geärgert hat, wenn doch mal ein Mensch überlebt hat, aber es ist doch verwunderlich, dass diese ganzen Menschen gestorben sind, nachdem sie ein persönliches Verhältnis zu G. hatten. Und es blieb ja nicht bei diesen drei Leuten.
    Selbst Baldini, der G. gelehrt hat, wie man Düfte sammelt und gewinnt, sie verarbeitet und sonstiges. Selbst der, bei dem es so aussah, als hätte er unglaubliches Glück gehabt als er G. begegnete, denn er rettete ihn schließlich vor dem Ruin und somit sein Leben, denn Baldini hätte sich wahrscheinlich umgebracht, da er aus seinen Depressionen nicht wieder herausgekommen wäre. Ist es Ironie des Schicksals? Der Mensch, der (meiner Meinung nach) für seinen Tod gesorgt hat, rettet ihm vorher das Leben um es ihm dann noch mal so richtig zu verderben? Oder hat er IHN diesmal wirklich gerettet? So ist Baldini im Schlaf von dem Feuer überrascht worden und ist nicht unrühmlich durch eigene Hand gestorben. Doch auf der anderen Seite hat G. Baldini eigentlich nocheinmal so richtig unbeliebt gemacht bei seiner Konkurrenz und dergleichen, denn Baldini hatte nun immer Glück und sie nicht mehr? Fragen, die ich leider nicht beantworten kann.
    Doch der nächste Teil irritiert mich ein wenig. G. ist nun in die Phase der Selbstfindung eingetreten. Er beherrscht ein Imperium, wenn auch nur im Kopf, aber er beherrscht es. Er ist der Selbstzerstörung nahe, doch er tut es nicht, er kann sich überwinden. Der Wendepunkt war, dass er keinen eigenen Geruch hat. So kam er wieder unter die Menschen. Hatte er sich in dem Moment selbst überlistet? Oder war tief ihn ihm etwas drin, was er gar nicht beeinflussen konnte, das Schicksal, welches er in sich aufgenommen hatte, als seine Mutter starb? Jedenfalls scheint er dieses überlistet zu haben, denn es hatte sich augenscheinlich gegen ihn gewandt, doch er war stärker als es. Denn ab diesen Augenblick hinterlässt er keine Toten mehr. Natürlich sind da immer noch die 26 Morde, die er begangen hatte, doch diese hat er aus reiner Berechnung „erledigt“. Er WOLLTE diese Mädchen umbringen und außerdem hatte er keine persönliche Beziehungen zu ihnen. Er wollte sich nur an ihrem Duft ergötzen. Sie haben ihn nichts gelehrt, nicht versorgt und hatten auch so kein unmittelbar direktes Verhältnis zu ihnen.
    Ich glaube G. durchging zwei Phasen in seinem relativ kurzen Leben. Eine in der er sich nichts bewusst war. Und die zweite nachdem er sein Schicksal überwunden hatte. Nach dieser Phase entdeckte er ja auch sein vollkommenes Parfüm, weswegen ihn die Menschen liebten, wobei er, zu diesem Zeitpunkt, genau das Gegenteil wollte. Doch vielleicht hat er eingesehen, dass er sich nicht gegen das Schicksal wehren kann und hat sich somit selbst umgebracht (umbringen lassen).
    „Das Parfüm" ist ein zugegeben ekliges Buch. Aber gleichzeitig ist es auch ein grandioses Buch. Die Beschreibungen der olfaktorischen Welt, die Süskind in ausschweifender und sprachlich bestechender Weise liefert, und überhaupt die Grundidee, als Hauptfigur einen Menschen ohne Eigengeruch auftreten zu lassen, dessen größtes Bestreben darin liegt, endlich nicht mehr durch seine Geruchlosigkeit aufzufallen, sind einzigartig. Zweifellos ist Jean-Baptiste Grenouille kein sonderlich sympathischer Charakter, aber da Buch zu lesen lohnt sich allemal.


    Mad

    Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen.


    Mark Twain

  • Dieses Buch


    habe ich nach ca. 2/3 Drittel in die Ecke gefeuert.
    Es war mir Einfach zu langatmig geschrieben.
    Der 1. Teil war ja noch recht spannend, aber der zweite Teil erinnerte mich doch sehr stark an Balzac. Denn der konnte es auch, als Beispiel einen Stuhl auf drei Seiten beschreiben. Und so habe ich mich auch gefühlt.


    :x


    Tschüß Micha

    Auf dem Dachboden lebten wir vier, Christopher, Carrie, Cory und ich.
    Nur drei gehen wieder fort von hier.


    V.C. Andrews

  • Ich habe das Buch gestern erstanden und werde mal sehen, zu welcher Gruppe ich mich zählen kann :)

    LG, Ariadne


    Wer fragt, ist ein Narr für eine Minute.
    Wer nicht fragt, ist ein Narr sein Leben lang!
    Konfuzius