>Die Antwort kennt nur der Wind< von Johannes M.Simmel

  • Hallo @ll,


    wer kennt sie nicht - die Bücher von Johnnes M. Simmel?! Gelobt, verlacht, beschimpft und versteckt - aber immer voll Zorn und Empörung ein >Heisses Eisen< anpackend; und......so finde ich, was die verschiedenen Inhalte angeht - so aktuell wie zum Zeitpunkt ihres Erscheinens; auch wenn einige Jahrzehnte ins Land gegangen sind.
    Da ich der Meinung bin, das auch J.M. Simmel meinen >Lesegeschmack< beeinflusst hat, möchte ich einige der bekanntesten Romane, die ich hier bei mir noch im Regal habe vorstellen.


    Klappentext;
    >Die Jacht eines deutschen Bankers fliegt in die Luft. Robert Lucas, Angestellter der Gesellschaft, bei der die Jacht versichert war, wird losgeschickt, um Licht das Dunkel dieser Katastrophe zu bringen. Damit bereits ist sein Schicksal ebenso vorgezeichnet wie das der jungen Malerin Angela Delpierre, der Lucas in Cannes begegnet. Hier lernt er auch jene Menschen kennen, von denen selbst die Regierungen der mächtigsten Staaten sich erpressen lassen müssen, von Menschen, die über Währung und Wirtschaft, Wohlstand oder Armut entscheiden.
    Bevor Lucas seine Aufgabe lösen kann, überstürzen sich die Ereignisse:
    Dramatisch verläuft sein Versuch, sich aus einer Ehe zu lösen, die seit Jahren keine mehr ist, Frauen und Männer werden überfallen, erpresst, ermordet oder zum Selbstmord getrieben, Rätselhaftes und Unheimliches geschieht in der paradiesisch schönen Landschaft der Cóte d'Azur, in den Luxus-Residenzen der Milliardäre, auf Hochsee-Jachten, in exklusiven Hotels,auf prunkvollen Galas und in den Spielsälen der Casinos.


    Die Verse in >Angelas Lied< das in diesem Buch immer wieder kehrt, enden mit dem Refrain: "Die Antwort kennt nur der Wind".


    Grüsse von Bonprix :wink:

  • Hallo Bonprix,


    ja, ja, der gute alte Simmel. :D Ich habe auch 6 Wälzer von ihm hier stehen:


    Niemand ist eine Insel
    Gott schützt die Liebenden
    Mich wundert, daß ich so fröhlich bin
    Bitte laßt die Blumen leben
    Die im Dunkeln sieht man nicht
    Wir heißen euch hoffen

    Liebe Grüße
    Helga :winken:


    :study: [b]???


    Lesen ist ernten, was andere gesät haben (unbekannt)

  • Hallo ALLE,


    ich hab mal so ca. mit 17 "Lieb Vaterland magst ruhig sein" gelesen und fand es hervorragend, gar nicht so belletristisch-anspruchslos, wie es häufiger von diesem Autor behauptet wird.


    LG,
    fröschlein

  • Es gab eine Zeit, in der ich einen Simmel nach dem andern verschlungen habe und auf einen neuen Roman so fieberhaft wartete wie heute auf einen Mankell. Es war eine ganz neue Erfahrung für mich, dass jemand ein Wort wie "Brüste" in einem Buch verwendete! :-, Ich wäre rot geworden, wenn mich jemand beim Lesen eines solchen Wortes ertappt hätte. :cherry:


    Dass Simmel abgewertet wurde, lag, denke ich, an der Zeit, in der er seine ersten Erfolge hatte. Damals galt das alte akademische Prinzip der U- und der E-Literatur noch, also ähnlich wie in der Musik, der Unterhaltungs- und der ernsten Literatur. Mit einem Goethe im Zug: kein Problem, aber mit Simmel hätte man sich geschämt.


    Glücklicherweise ist dieses Prinzip etwas aufgeweicht (wenn es auch an Gymnasien und in Germanistik-Vorlesungen noch nicht ganz verschwunden ist.)


    Wie meine Mutter sagte, als sie mir den ersten Simmel zusteckte (im zarten Alter von ca. 16/17): "Lies es, ein schönes Buch, aber zeig es keinem."


    Marie


    Mein Lieblingsbuch ist übrigens "Mich wundert, dass ich so fröhlich bin." Mal sehen, ob ich es aus den Untiefen meines Regales mit den Oldies noch ausbuddeln kann; dann stelle ich es vor.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Stimmt, mit 17 habe ich mein erstes Simmel-Buch gelesen: Es muß nicht immer Kaviar sein. Und dann folgten alle Bücher die er bis dahin geschrieben hat und dann noch die Bände, die er bis 1984 auf den Markt brachte. Versteckt habe ich ihn nie. Warum auch. Ich finde heute noch, daß er eine gute "Schreibe" hatte. Und er war ein Meister darin, mehrere Handlungen parallel laufen zu lassen, ohne das die Spannung darunter gelitten hat. Aber - wie ich schon an anderer Stelle schrieb, wenn man älter wird, ändert sich plötzlich der Lesegeschmack.