Seite 81-160 vom 20.08 - 24.08.06

  • Hallo!
    Konnte es kaum abwarten, bis es weitergeht! Hatte das neunte Kapitel bis zum Ende gelesen und jetzt bei Seite 85 weitergemacht - bin jetzt bei Seite 113, zwölftes Kapitel.
    Im zehnten Kapitel ist mir ganz besonders aufgefallen, wie Rhue die verschiedenen "Bosse" darstellt: Mr. Z - Joe - Adam und seine Crew. Es gibt diese eindeutige Hierarchie und je weiter unten solch ein Boss ist, desto brutaler wird er. Mr. Z kommt einem für solch ein Boot Camp recht human vor, Joe ist jemand, der gerne quält, sich dabei aber nicht die Hände schmutzig mach und Adam und Co. werden körperlich brutal, sie verletzen tatsächlich!
    Im elften Kapitel geht es vor allem um das verhältnis zwischen Pauly, Sarah und Connor - und natürlich um den Fluchtplan. Was meint ihr, machen die das und haben die damit eine Chance?

  • Die Idee mit dem Fluchtplan ist wirklich aus Verzweiflung heraus geboren. Wie soll oder kann das funktionieren? Die Chancen stehen wohl eher schlecht. Am liebsten würde ich den Jugendlichen zurufen.: Laßt es bleiben. Zumal der Eindruck entsteht, dass Connor eher unfreiwillig eingebunden wird. Ein verrückter Plan. Weiterlesen....

    "Die Erde ist aller Wesen Erhalterin, sowohl des Menschen, der sie bebaut, als auch des Hamsters, der sie durchwühlt." Friedrich Gabriel Sulzer
    Offroader kommen in den Himmel, durch die Hölle sind wir schon gefahren.


    :study: Der Name des Windes - Patrick Rothfuss

  • Zitat

    Original von sunnysideup142
    Mr. Z kommt einem für solch ein Boot Camp recht human vor, Joe ist jemand, der gerne quält, sich dabei aber nicht die Hände schmutzig mach und Adam und Co. werden körperlich brutal, sie verletzen tatsächlich!


    So ähnlich sehe ich das auch :)
    Obwohl Mr Z auch nicht soo unschuldig ist, oder? Er leitet immerhin das Camp *g*
    Ich glaube, der ist irgendwie unterschwellig sadistisch...


    Und Joe...
    Ich glaube eher, dass er das nicht kann. Also, sich die Finger selber schmutzig machen.
    Denn wenn irgendwann mal irgendwas aus dem Camp rauskommt, kann er so sagen, dass er persönlich niemanden direkt angegriffen hat...
    Das waren dann ja seine Schüler...

  • So ich bin jetzt auf Seite 160 - wie vorgegeben.
    Human würde ich Mr.Z nicht beschreiben, eher hinterhältig.
    Ob die Flucht gelingt? Na ich bin da skeptisch. Pauly und Sarah sind körperlich ziemlich fertig. Sie haben keinerlei Ausrüstung für unterwegs. Sie kennen die Umgebung nicht und wissen daher auch nicht was sie erwartet. Pauly zeigt bei der Planung Köpfchen, aber ob das genügt und die Verzweiflung über ihre augenblickliche Lage neue Energien entwickelt? Ich denke mal Connor sollte sich da raus halten.
    Was mich sehr beschäftigt ist der Besuch des Vaters. Connor setzt alle Hoffnungen darauf und wird sträflich enttäuscht. Die Mutter erscheint nicht, weil ihre Arbeit zu wichtig ist. Was kann wichtiger sein als der Sohn? Da sieht man doch ganz klar ihre Gleichgültigkeit! Connor ist keine Sekunde allein mit seinem Vater und wird vorher geimpft nicht das "Falsche" zu sagen. Der Vater ist völlig davon überzeugt das Richtige getan zu haben und von Äußerlichkeiten beeindruckt. Hätte er nur den geringsten Draht zu seinem Sohn, würde er die Angst förmlich riechen. Aber er fährt wieder ab ohne einen Hoffnungsschimmer zu hinterlassen. Im Gegenteil Connor muß entsetzt feststellen, dass von dieser Seite keine Hilfe zu erwarten ist. Ich glaube das trifft ihn mehr als alle Verletzungen und Demütigungen. Es stellt einen Bruch dar, der wohl nie mehr zu kitten ist. Connor fühlt sich allein gelassen, hilflos, unverstanden ohne Chance zur Aussprache. Es tut mir in der Seele weh.
    Bin gespannt wo ihr die Schwerpunkte der letzten 80 Seiten setzt.
    Gruß Wirbelwind


    :study: Morton Rhue, Boot Camp (Leserunde)
    :study: Anna Jansson, Totenwache

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Hallo!


    So, ich bin jetzt auch auf Seite 160 :). Ich finde, dieser Mittelteil greift den Feinmechanismus dieser Boot Camps gut auf, so wie im ersten Teil ja der Mechanismus an sich beschrieben wird. Es zeigt sich, wie es auf das Innenleben von Connor einwirkt, wie es resistent ist gegen reine Anpassung, wie es funktioniert, dass nach außen hin auf die Eltern ein harmloses Bild vermittelt wird und wie die Wirkung der einzelnen Hierarchien aussieht.


    Connor gerät meiner Ansicht nach immer mehr in Zweifel, ob er das einfach nur über sich ergehen lassen kann. Im ersten Teil hatte ich noch das Gefühl, dass Connor sich mittels cleverer Anpassung da hindurch manövriert, wobei ihm seine eigenen Überzeugungen immer wieder "reingerissen" haben, da er die nicht hinterm Berg halten konnte. Doch allmählich merkt er, dass er entweder diesen Überzeugungen untreu werden und kooperieren muss, oder ewig im Boot Camp bleiben wird. Bis auf die Flucht scheint es keinen anderen Weg aus dem Camp zu geben - vor allem nicht für Sarah und Pauly.
    Denn die beiden haben gar keine Chance, den Ansprüchen der Eltern gerecht zu werden. :x So kann Sarah nicht plötzlich einen Schalter umlegen und gläubig werden und Paulys einzige Chance wäre nur, wenn jemand Anabolica und ähnliche Wachstumshormone einschmuggeln würde :lol: . Aber auch das würde aus ihm keine andere Persönlichkeit machen. Die beiden sind zudem so kaputt, dass sie den Kampf auch nicht mehr lange durchstehen können.


    Mal sehen, wer gewinnt - Connors Überzeugungen, die ja auch Zivilcourage und Hilfsbereitschaft umfassen, womit er nicht tatenlos dem Schicksal von Sarah und Pauly zugucken kann - oder - die Ungewissheit der Flucht und die Angst vor den Konsequenzen falls es schief geht... :-k

  • huhu, neu hier. Shay ist der Grund dafür das ich hier bin...


    aber zurück zum Thema:
    Interessieren würde mich mal, woher Sarah's Vater all das Geld hat...ich meine wenn der doch nur Mormonen Priester ist...oder spendet da die ganze Gemeinde für "Sarah's Wohlergehen" ?

  • Zitat

    Original von herbstmond


    Interessieren würde mich mal, woher Sarah's Vater all das Geld hat...ich meine wenn der doch nur Mormonen Priester ist...oder spendet da die ganze Gemeinde für "Sarah's Wohlergehen" ?


    Stimmt, die Frage habe ich mir noch gar nicht gestellt :scratch: .

  • Tatsächlich eine interessante Frage...
    wobei ich mir echt vorstellen kann, dass die Gemeinde in Sarah's Fall das geld zusammenlegt. Sie sagt ja:


    "Ich bin hier, weil SIE nicht wollen, dass ich die anderen anstecke." (S. 117, Hervorhebung von mir)


    Also scheint es ja ein Beschluss der Gemeinde gewesen zu sein, Sarah in so ein Camp zu schicken. Und das die Religionsgemeinschaften in Amerika da nicht grundsätzlich alle was gegen haben, zeigt ja die Tatsache, dass es auch religiös motivierte bzw. von solchen Gemeinschaften betriebene Camps gibt.

  • Ich bin auf Seite 130


    Zitat

    Liegt es nicht finanziell gesehen in ihrem Interesse uns so lange wie möflich hier zu behalten?


    Genau die Frage stell ich mir auch oft. Ich denke Connor hat dies genau richtig erkannt. Denn die Kinder können ja machen was sie wollen, letztendlich entscheiden die Betreuer darüber wann sie entlassen werden...ob "umgepolt" oder nicht. Ich finde die Finanzen spielen eine sehr große Rolle.


    Sarah tut mir genauso leid wie Pauly. Sie gehört keineswegs in so ein Camp sondern eher in eine psychatrische Behandlung. So wie ich es verstanden habe hat sie ja überhaupt kein gutes Elternhaus. Ich denke das Sarah von ihrem Vater der ja ein hohes Tier bei den Mormonen ist gezwungen wurde in des Camp zu gehen, weil wie sie ja sagte sie nicht so sein wollte wie er es gerne hätte. Sicher wird ihre "Behandlung" dort von den Mitgliedern der Mormonen mitfinanziert, was die ganze Sache für mich noch einen Tick schlimmer macht. Die Mormonen geben ihr Geld an Sarahs Vater ab, er finanziert damit das Camp. So funktionieren ja die meisten Sekten. (Allerdings weiss ich jetzt nicht ganz genau wie es bei den Mormonen ist).


    Zitat

    "Ich bin hier, weil SIE nicht wollen, dass ich die anderen anstecke."


    Ich denke genau deswegen soll sie ja "umgepolt" werden.


    Zitat

    Religionsgemeinschaften in Amerika da nicht grundsätzlich alle was gegen haben, zeigt ja die Tatsache, dass es auch religiös motivierte bzw. von solchen Gemeinschaften betriebene Camps gibt.


    Das muss man sich ja mal nur vorstellen. [-(

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

    Einmal editiert, zuletzt von Suspiria ()

  • Und wieder einmal habe ich das angefange Kapitel noch zu Ende lesen...sprich: ich bin au fseite 166.


    Die Charakterwandlung und die "Umpolung" die im Camp betrieben werden soll, greift immer mehr auf Conner zu. Es scheint mir langsam so, als ob auch er so enden wird wie Sarah und Pauly- ohne irgendeine Hoffnung verlassen und in sich gekehrt, innerlich leer. Allein dieser Satz in dem er beschreibt wie er sich fühlt, dass er einen tiefen dunklen Abgrund hinunterstürzt sich dem ungehinderten Fall preisgibt... :pale: Und wieder einmal fällt mir Mr. Sparks auf. Ich weiß noch nicht, wie sich die kleine Unterhaltung mit ihm auf Conners Gefühle auswirken wird, aber ich glaube es könnte vielleicht ein seidener Faden sein um nicht in den Abgrund zu fallen. Denn wenn er die Hoffnung aufgibt und sich der Umpolung zur Verfügung stellt wird er noch brutaler auf den felsernen Boden auftreffen!!
    Zu dem Fluchtversuch: Da ich hoffe dass das Buch ein Happy-End hat, könnte ich mir vorstellen, dass die wirklich riskante Flucht gelingt...aber wie ich an Conners Stelle handeln würde-ich weiß es nicht :-? Denn zweifelslos sind die Konsequenzen einer gescheiterten Flucht schrecklich!!!!


    Ich erwarte also gespannt den 25.!!!! O:-)

    Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche seinen Boden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken.
    (Herman Hesse)

  • *auch Hand heb*


    Aber ich denke ich schaff es heute noch.

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • Ich möchte mich für mein mehrtägiges Schweigen entschuldigen!


    Hier meine Meinung zu diesem Teil:


    10. Lake Harmony hat die Zustimmung deiner Eltern zu körperlichem Drill.


    Neben der köperlichen und seelischen Unterdrückung wird nun auch noch die freie Meinungsäußerung dahingehend eingeschränkt, dass von den Autoritäten Zensur ausgeübt und das Briefgeheimnis verletzt wird.


    In diesem Kapitel erfährt man zusätzlich etwas mehr zu dem Verhältnis zwischen Conno und seinen Eltern. Es kristallisiert sich zunehmend eraus, dass Connors Eltern sehr um die öfentliche Meinung besorgt sind und das Leben seines Sohnes kontrollieren wollen, damit er sie nicht blamiert!
    Ihnen fehlt schlichtweg das Vertrauen in die Mündigkeit von Connor!


    11. Du musst von jeder Mahlzeit mindestens die Hälfte essen.


    Ich schließe mich eurer Meinung an, der Fluchtplan von Sarah und Pauly ist ein sehr verzweifelter Versuch, einer unerträglichen Situation zu entkommen. Kein Wunder, dass Connor unentschieden über eine Beteiligung ist.


    13. Du musst an allen sportlichen Aktivitäten teilnehmen.


    Connors Versuche, Sabrina einen Brief zu schreiben und ihr trotz der strengen Zensurauflagen seine Situation zu schildern, ist ein verzweifelter Versuch. Er ist doch sonst schlau genug, die Maßnahmen seiner Unterdrücker zu durchschauen.
    Er (und sie) tun mir so leid!!!


    Zitat

    Original von Vuelta
    Und wieder einmal fällt mir Mr. Sparks auf. Ich weiß noch nicht, wie sich die kleine Unterhaltung mit ihm auf Conners Gefühle auswirken wird, aber ich glaube es könnte vielleicht ein seidener Faden sein um nicht in den Abgrund zu fallen.


    Ich denke auch, dass Mr. Sparks Connors Rückhalt vor Ort sein wird. Er bemüht sich sehr, Connor zu trösten und im Rahmen seiner Möglichkeiten zu unterstützen.

    She wanted to talk, but there seemed to be an embargo on every subject.
    - Jane Austen "Pride and prejudice" - +

  • Ich bin nun auch mit diesem Teil fertig...


    Für mich spricht das Verhalten von Connors Mutter für sich. Noch nicht einmal nach 6 Monaten findet sie Zeit ihren Sohn im Camp zu besuchen. Das ist ja schon fast armselig. Dies hat meine Meinung über sie verstärkt das sie nie für ihren Sohn Zeit hatte...immer stand die Arbeit im Vordergrund. Bei solchen Leuten frage ich mich dann wirklich warum sie überhaupt Kinder in die Welt setzen.


    Was mir besonders aufgefallen ist, ist der folgende Satz mit dem Lake Harmony wirbt:

    Zitat

    Das Kind das die Behandlung in Lake Harmony absolviert hat, ist das Kind das sie sich schon immer gewünscht haben.


    Das Kind das sie sich schon immer gewünscht haben??? Ich finde es alleine schon einen blanken Hohn von einer "Behandlung" zu sprechen. Vielleicht sollte man die Eltern mal in so ein Camp stecken damit die Kinder die Eltern bekommen die sie sich gewünscht haben.

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • @ susperia
    ..das wäre doch mal etwas..;-)


    Bemerkenswert fand ich, dass Connors Vater sich wohl angesichts des Fehlens der Mutter unwohl fühlte, es aber trotzdem zu entschuldigen versuchte. So nach dem Motto: Es fühlt sich nicht gut an, wird aber wohl richtig sein... Vielleicht waren das ja auch die Gedanken der Eltern, als sie ihren Sohn ins Boot Camp geschickt haben...

  • Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie das für die Eltern ist, ihr Kind nach der "Behandlung" wieder zu Hause zu haben. Da kann das Leben doch nicht ganz normal weiterlaufen. Oder wie seht ihr das?

    "Die Erde ist aller Wesen Erhalterin, sowohl des Menschen, der sie bebaut, als auch des Hamsters, der sie durchwühlt." Friedrich Gabriel Sulzer
    Offroader kommen in den Himmel, durch die Hölle sind wir schon gefahren.


    :study: Der Name des Windes - Patrick Rothfuss

  • Nein, das kann ich mir auch nicht vorstellen. Ich denke da vorallem an die psychischen Schäden. Ich kann mir gut vorstellen das dass Kind dann entweder noch agressiver ist oder total ruhig und verschüchtert - aber keinesfalls normal. Soll das dann wirklich das sein was sich Eltern wünschen?

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study: