Annika Thor: Ich hätte NEIN sagen können

  • Autor: Annika Thor
    Titel: Ich hätte NEIN sagen können


    Klappentext:
    So lange Nora denken kann, war Sabina ihre beste Freundin. Doch seit die Sommerferien zu Ende sind, ist alles anders.
    Sabina ist jetzt mit der Klassenschönheit Fanny und ihrer Clique zusammen und lässt Nora links liegen.
    Aber so schnell gibt sich Nora nicht geschlagen. Sie wird um Sabinas Freundschaft kämpfen, wenn es sein muss mit Lippenstift und neuen Klamotten.
    Lästig ist nur, dass ihr plötzlich die unmögliche Karin auf die Pelle rückt.
    Wenn sie sich mit der einlässt, ist sie bei Sabinas neuer Clique endgültig unten durch...


    Wirklich gut geschriebenes Buch.


    Das Mädchen Nora sucht nach Anerkennung, alle Mittel sind ihr Recht. Vor Diebstahl und verbotenen Dingen schreckt sie nicht zurück.
    Sie will sich Sabina´s Gruppe anschließen, Kinder, die um jeden Preis schon mit 12 Jahren erwachsen sein wollen. Warum wollen sie ihre Kindheit opfern?
    Häusliche Missstände tragen ebenso dazu bei, wie die falschen Vorbilder.


    Karin sucht den Kontakt zu Nora, doch warum? Nora findet Karin lästig, die Clique drängt sie daraufhin etwas zu tun, damit Karin endgültig begreift, dass sie in dieser Gruppe nicht erwünscht ist....Wird Nora Karin eine Demütigung ersparen? Oder ist der Gruppenzwang stärker?


    Tolles Buch, für jeden Jugendlichen hervorragend geeignet, denn im wirklichen Leben schaut es nicht besser aus. Realität pur.


    Liebe Grüße, Nathy! :cherry:

  • Ich habe das Buch soeben beendet und fand es sehr gelungen. Etwas schlechtes von Annika Thor hatte ich nach "Insel im Meer" sowieso nicht erwartet, aber dieser Jugendroman hat mich kalt erwischt.


    Ich kann nur sagen: Danke, dass meine Schulzeit vorbei ist und meine Pubertät relativ heillos verlief. [-o<


    In meiner Klasse waren 25 Mädchen und 5 Jungen - dementsprechend viele Cliquen gab es mit entsprechender Hierarchie. Ganz schlimm! Noras Problem am Anfang ihres Schuljahres ist, dass sie plötzlich ihre beste Freundin verloren hat und nicht mehr weiß, wie ihre Welt funktioniert.


    Sie ist unglücklich und wünscht sich die alten Umstände zurück. Doch dieser Wunsch ist ein sinnloser und statt sich auf neue Freunde einzulassen (z. B. Karin oder Jonas), läuft sie einerseits ihrer ehemals besten Freundin Sabina hinterher, hasst sie aber auch.


    Ich kann Noras Situation sehr gut nachvollziehen, wie wohl alle, die nicht über die gesamte Schulzeit die "eine beste Freundin" hatten. Manchmal fühlte man selbst sich vernachlässigt, dann wieder war man derjenige der (unbeabsichtigt) verletzte. Ein Schritt führt unweigerlich zum Nächsten und so kommt es zum Eklat!


    Fazit: Annika Thor trifft einen Nerv und schafft es durch zwei verschiedene Zeitebenen die Geschichte zu erzählen undgreifbar zu machen.


    Für (hauptsächlich) Mädchen ab 13-14 Jahren.

    She wanted to talk, but there seemed to be an embargo on every subject.
    - Jane Austen "Pride and prejudice" - +

  • Für (hauptsächlich) Mädchen ab 13-14 Jahren.

    So sehe ich es auch und deswegen bin ich verwundert, dass der Verlag das Buch ab 11 Jahren empfiehlt. Sicher sind Kinder heute schon schneller beim Thema Liebeskummer, Eifersucht und so weiter angekommen, aber so schnell dann doch wieder nicht. :wink:


    Ich habe "Ich hätte Nein sagen können" heute gelesen und ich fand es gut erzählt. Es geht um das Thema des Erwachsenwerdens, darum, dass man sich selbst treu bleiben muss und darum, dass die vermeintlich Coolen nicht immer auch cool sind, sondern manchmal schlicht und ergreifend gemein. Es geht darum, wie schlimm es ist, irgendwo nicht dazuzugehören - ich denke, das sind alles Themen, um die sich jeder schon mal Gedanken gemacht hat und es sind zentrale Themen für Kinder und Jugendliche.
    Nora verhält sich gar nicht immer richtig. Weil es schwer ist, wenn man beliebt sein möchte, es aber aus irgendwelchen Gründen nicht ist. Weil es so schwer ist, sich gegen die zu wenden, die in einer Klasse den Ton angeben.
    Was ich an dem Buch gut finde, ist, dass die Autorin Nora quasi zugesteht, dass es schwer ist. Und weil sie sie sagen lässt, dass man für sein Verhalten noch so viele Gründe haben kann - und trotzdem kann es falsch sein.


    Ein Buch, das nachdenklich macht, und das vielleicht auch Mut machen kann, sich mal zu wehren und nicht immer Ja zu sagen.