Ann Baer - Die Farben des Jahres / Down the Common

  • Dieses Buch handelt von Marion einer Frau die in einem kleinen englischen
    Dorf im Mittelalter lebt.Die Farben des Jahres beschreiben ein Jahr aufge-
    teilt in Monate im Leben von Marion.Jedes Kapitel ist ein Monat.Sehr gut
    gefallen hat mir das man einzelne Kapitel einfach so lesen kann den
    Zusammenhang zu kennen.Deswegen habe ich wohl einzelne Kapitel
    schon 3 mal gelesen.Man bekommt auch einen sehr guten Eindruck vom
    einfachen Leben im mittelalterlichen England

  • Ich habe das Buch ebenfalls vor einiger Zeit gelesen und fand es sehr interessant, weil es vom Leben der unteren Volksschichten erzählt. Die meisten historischen Romane spielen ja eher in den "besseren Kreisen".

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Das klingt ja sehr interessant. Danke fürs "hochgramen"! Das Buch muss ich mir unbedingt merken.



    Liebe Grüße
    Rapunzel

    Wir brauchen Geschichten.
    Wer möchte denn nur ein Leben führen, wenn er das von vielen besuchen kann?
    Sabrina Qunaj - Das Blut der Rebellin

  • Ich glaube, dieses Buch passt eher in die Rubrik "Historische Romane". Die Protagonistin ist meines Erachtens keine historische Persönlichkeit, sondern eine fiktive Frau, die aber exemplarisch für "die" Bäuerin des Mittelalters steht.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
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  • Irgendwie komme ich mit dem Buch nicht recht weiter. Mir fehlt etwas die Spannung.
    Klar wird hier aus dem Alltagsleben erzählt und dies ist auch hervorragend recheriert und durchaus interessant.
    Aber irgendwie fehlt mir doch etwas die "Story" dazu. :-k
    Abbrechen möchte ich es auch nicht, aber da es ja in verschiedene Monate unterteilt ist, werde ich wohl noch das ein oder andere Buch dazwischen schieben.



    Liebe Grüße
    Rapunzel

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    Sabrina Qunaj - Das Blut der Rebellin

  • Ich muss dieses Buch nochmal hochschubsen, ich habe es gerade zu Ende gelesen und bin begeistert.
    Langweilig fand ich es keinesfalls, es handelt rund um das Leben von Marion, Frau eines Zimmermannes im Mittelalter, die in einem kleinen Dorf lebt.
    Es ist in 12 Kapitel aufgeteilt, für jeden Monat eines.
    Marions Leben und das ihres Mannes Peter und ihrer zwei Kinder besteht fast ausschließlich aus Arbeit, immer gibt es irgendetwas zu tun. Es wird beschrieben, wie sie die Probleme des Alltags erleben, nüchtern, fast sachlich, mit Themen wie z.B. Kindstod wird ganz anders umgegangen als man es heutzutage macht.
    Ein wirklich empfehlenswertes Buch für alle die sich für das "wahre" Leben zu der Zeit interessieren und nicht für eine romantisch ausgeschmückte Geschichte rund um Burgfräuleins etc.

    Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst etwas dafür zu tun, ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten. (Albert Einstein)

  • Ja, ich muss mich auch noch einmal zu diesem Buch äußern. Ich habe ja für das Buch sehr lange gebraucht, habe einige andere Bücher dazwischen gelesen, weil mir etwas die "Story" fehlte, die mich bei Laune gehalten hätte.
    Aber wie melsun sagt, wird sehr viel aus dem Alltag einer einfachen Frau und ihrer Familie erzählt, was ich auch sehr, sehr interessant fand.
    Das Buch ist ausgezeichnet recheriert und beschönigt nichts. Die Beschreibungen im Buch kommen dem mittelalterlichen Alltag wohl sehr nahe.


    Auch wenn ich mich teilweise durch das Buch kämpfen musste, vielleicht hatte ich zur damaligen Zeit auch einfach nicht die Muse dafür, ist mir das Buch bis heute im Kopf geblieben. Es hat sich stark eingeprägt, wie nicht viele Bücher.
    Sehr oft muss ich noch daran denken, wie die einfachen Leute sich damals in ihr Leben und das oft harte Schicksal ergeben mussten. Wie sie den Tod ihrer Kinder, ihrer Männer, Krankheiten, Hunger, Sorgen um das Überleben, die harte Arbeit, die Ungerechtigkeiten usw. ertragen haben.


    Ein Buch, das sich einbrennt. Ich habe das Buch vor über einem Jahr gelesen und noch heute ist mir Marion gegenwärtig.
    Oft wenn ich über das schwere Leben damals nachdenke, kommt mir Marion in den Sinn.


    Und das ist wirklich eine Leistung, die die Autorin da geschafft hat. Auch wenn ich dem Buch "nur" :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: Sterne gegeben habe, ist es doch unvergesslich geblieben. Und das ist wohl manchmal mehr wert, als die Höchstwertung.


    Somit kann ich eine absolute Leseempfehlung aussprechen!

    Wir brauchen Geschichten.
    Wer möchte denn nur ein Leben führen, wenn er das von vielen besuchen kann?
    Sabrina Qunaj - Das Blut der Rebellin

  • Ein Buch, das sich einbrennt. Ich habe das Buch vor über einem Jahr gelesen und noch heute ist mir Marion gegenwärtig.
    Oft wenn ich über das schwere Leben damals nachdenke, kommt mir Marion in den Sinn.


    Ich habe es vor ca 14 Jahren gelesen und habe - im Gegensatz zu vielen später gelesenen Büchern - immer noch sehr viele Szenen im Kopf. Das ist wirklich eine Leistung der Autorin!


    Warum ist denn oben über dem Thread ein falsches Buch verlinkt? :?:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Ich habe das Buch auch vor vielen Jahren gelesen und danach auch fleissig im Familien- und Freundeskreis verliehen. Mein Exemplar ist demzufolge etwas ramponiert ^^Allen hatte es gefallen. Ich glaube das liegt daran, dass es da mal eben nicht um Könige, Schlachten und weiss der Geier geht sondern um das Alltagsleben einer Familie im Mittelalter. Das hat man so oft nicht.

  • Wie soll man das Buch kategorisieren? "Belletristisches Sachbuch" würde es am besten treffen. Denn es geht in erster Linie um die "Sache", nämlich das bäuerliche Leben im Mittelalter und weniger um die Geschichte einer individuellen Figur.


    Aber gerade dieses Faktum macht das Buch reizvoll. Die Handlung ist nichts anderes als der Jahreskreis im Leben einer Dorfbewohnerin mit der Arbeit in Garten, Feld und Kleintierzucht, von deren Ertrag ein Teil ans Herrenhaus abgeliefert werden musste, dem Handwerk mit einfachen Werkzeugen, mit Schwangerschaften und schweren Geburten, Tod durch kleine Infektionen und der Schutzlosigkeit vor kaltem und nassem Wetter.
    Durch die realen Beschreibungen gewinnt man ein genaues Bild vom Leben unserer Vor-vor-vor-...-fahren und durch die Anknüpfung an Marion fühlt man mit.


    Gibt es einen Leser, der nicht am Ende des Buches froh darüber war, im 21. Jahrhundert zu leben?

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Ich war auch sehr begeistert von diesem Buch und es wird auch bei mir einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.

    Es war einfach so interessant zu erfahren wie die einfachen Bauern früher gelebt haben. Was sie gegessen haben und wie sie sich zu helfen wussten.

    Es macht einem vieles bewusster. Zum Beispiel, wie wenig die Menschen heutzutage die einfachsten Dinge wie sauberes Wasser, ein warmes Bett oder trockene Kleidung zu schätzen wissen.


    Ich finde es toll, dass ein Buch in dem einfach "nur" der Alltag einiger Menschen beschrieben wird solch eine Wirkung hat und ich fand es an keiner Stelle langweilig.

  • "Vom bäuerlichen Leben" lautet der Titel eines Textes des Wernher von der Gaertenaehre aus dem 10. Jahrhundert. Darin ist ein bäuerliches Jahr behandelt, eine erstklassige Quelle somit. Als hätte die Autorin diesen Urtext zu einem ausdrucksstarken und in keiner Seite eintönigen Roman verarbeitet, beginnt dieses Buch im März des einen und endet im Februar des nächsten bäuerlichen Jahres.

    Die Protagonistin Marion, ihr Mann Peter und die übrigen Bewohner des Weilers, leben in einer kleinen Welt, die durch die Faktoren Herrschaft, Kirche und die Bewirtschaftung der kleinen Parzelle begrenzt wird. Schwere Bauernarbeit, die Sorge um das wenige Vieh, der Schutz vor Unwetter und Krankheit und die Abgaben an die Herrschaft umreissen den Lebenszyklus.

    Die Herrschaft war ein auch physisches Abhängigkeitsverhältnis in der englischen Gedingeordnung des Mittelalters, das bis zur Heiratserlaubnis reichte. Hier greift die Villikationsverfassung des MAs, d.h. eine Grundherrschaft, die um einen Herrenhof mit größerer Eigenwirtschaft als Mittelpunkt aufgebaut und dem eine größere Zahl bäuerlichen Wirtschaften angegliedert sind. Das führte ab dem 11. Jhdt. zu der sog. "großagrarischen Revolution" mit dem deutlichen Wachstum der ländlichen Bevölkerung.

    Zwischen den Jahreszeiten liegt das Leben und die Existenz, das Dasein ist überschaubar und Änderungen nicht vorgesehen, schon gar nicht im Status.

    Der Autorin gelingt die Schilderung dieser " kleinen" Leben mit großer Wärme und Ausdruckskraft, die Protagonisten wirken echt und bleiben in der Zeit.

    Bei etwa achtzig Prozent der ländlichen Bevölkerung spielte sich das Leben in genau diesem Raum ab ( Le Goff), zwar waren im MA auch tausende Menschen z. T. weit gereist, bildeten aber doch die Ausnahme im ländlichen Gebiet.

    Der Autorin ist es gelungen, diese Welt authentisch darzustellen und dazu aus einem Guss zu erzählen, ohne Übertreibungen und Anachronismen.

    Daher 41/2 :bewertung1von5: und eine Leseempfehlung nicht nur für Freunde des Mittelalters.