Klappentext:
Aufgewachsen in dem trostlosen, spießbürgerlichen Neubauviertel Neue Vahr Süd - mit Anschluss an die Autobahn -, steht Frank Lehmann zum ersten Mal in seinem Leben vor einem echten Problem: Er hat schlicht und einfach vergessen, den Wehrdienst zu verweigern. Und während er nun in der Kaserne Strammstehen und bedingungslosen Gehorsam lernen soll, proben seine Freunde schon einmal die proletarische Weltrevolution. Und es kommt noch schlimmer, denn der Auszug von Zuhause in eine chaotische Wohngemeinschaft stellt Frank vor existenzielle Fragen wie: Wer macht den Abwasch? Und: Wer darf eigentlich Sibille küssen?
Meine Meinung:
Dieses Buch spielt vor Sven Regeners erstem Buch Herr Lehmann, und beschreibt mit Frank Lehmanns wunderbar nüchterner Sichtweise des Lebens, das Jahr 1980 in Bremen. Die Dialoge (und inneren Metadiskussionen) sind einmalig, nie hab ich irgendwo ähnliches zu lesen bekommen.
Die meiste Zeit handelt von Franks Zeit in der Kaserne und der wenigen freien Zeit dazwischen. Dies ist aber keinesfalls einseitig oder langweilig, denn jeden Tag passiert etwas Neues, Kurioses, Nervendes für Frank, für den Leser aber erfrischend Lustiges.
Zitat[..] es gibt eine Zeit zum Nachdenken und eine Zeit zum Handeln, und da man vor dem Wecken nicht handeln kann, sollte man bis zum Wecken noch nachdenken, nach dem Wecken aber, dachte er, ist Zeit zum Handeln, da darf man dann nicht mehr nachdenken, denn wenn man dann noch ins Nachdenken kommt, dann könnte es sein, daß man Schiß bekommt, dachte er, und dann zuckt man zurück, und dann hat man noch über dreihundert Tage vor sich, dachte er [..]