Sven Regener - Herr Lehmann

  • Klappentext:
    Mit einem nüchternen Blick für die tragische Komik des Lebens bewegt sich der Wahkreuzberger Lehmann durch den Alltag. Jahrelange, ausgefuchste Ausweichmanöver und heroische Trägheit haben ihn bisher erfolgreich vor den Ansprüchen von Eltern, Vermietern und Frauen verschont. Doch kurz vor seinem dreißigsten Geburtstag - im Jahr des Mauerfalls - bricht eine unvorhergesehene Störung nach der anderen in seinen geliebten Alltagstrott ...


    Der Autor:
    Geboren am 1. Januar 1961 in Bremen, arbeitet er heute als Musiker und Schriftsteller.
    Mit seiner 1985 gegründeten Band Element of Crime feierte er große Erfolge mit eigens geschriebenen Texten.
    Im Jahr 2001 veröffentlichte er sein erstes Werk "Herr Lehmann", welches im Herbst 1989, also kurz vor der Maueröffnung, spielt.


    Das Buch wurde 2003 von Leander Haußmann verfilmt, und ist seit 2004 als DVD erhältlich.

    "Wie soll auch eine Generation von Männern, die hauptsächlich von Müttern, Kindergärtnerinnen und Lehrerinnen umsorgt und erzogen wurde, Frauen glücklich machen?"
    (Generation Doof)

  • Ähm, der Klappentext sagt nun leider nur sehr wenig über den Inhalt aus - das wäre hier eigentlich ganz nett gewesen - und Deine eigene Meinung fehlt hier vollständig. Orientiere Dich doch bitte an unserem Rezensionsmuster. Das reine Abschreiben von Fremdtexten ist nicht wirklich erwünscht und ohne eigene Meinung ist dies wirklich keine Rezension. Außerdem gehört dieses BUch eher in den Bereich "Erzählungen" und nicht unter "Sonstiges."

  • Das ist ja wirklich eine unverzeihliche Lücke, dass dieses tolle Buch noch keinen eigenen Thread bekommen hat! Danke fensterfisch für das Füllen dieser Lücke.


    Es ist zwar schon einige Zeit her, dass ich dieses Buch gelesen habe, aber ich fand es aufgrund von Erzählstil und Tragikkomik sehr außergewöhnlich.


    Herr Lehmann als phlegmatischer Typ, den einerseits nichts aus seiner Ruhe bringt, der sich auch durch nichts aus seiner Ruhe bringen lassen will, er will nicht auffallen, nicht anecken, rechtfertigt sich andauernd vor sich selber und wird in sehr skurrile Situationen manövriert.


    Ein recht witziges Buch über einen skurrilen Zeitgenossen, dem wohl auch so "alltägliche" Dinge wie der Mauerfall nicht wirklich tief gehen.


    Bezeichnend für seine Lebenseinstellung auch der letzte Satz im Buch:



    Den Film habe ich auch gesehen, hat mir recht gut gefallen, wenn ich mir auch einige Details ganz anders vorgestellt habe, als im Film dargestellt. Ich würde auf jeden Fall empfehlen, das Buch vorher zu lesen.

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • @ K.-G. Beck-Ewe


    Mir war dieses Problem durchaus bewusst, weswegen ich Bonprix angeschrieben hatte, ob man den Artikel von einem bereits bestehenden Lehmann-Artikel mit diesem hier zusammenlegen konnte. - was leider nicht möglich ist, wie mir inzwischen mitgeteilt wurde.
    Desweiteren besteht der Artikel nicht nur aus Fremdtexten, der Klappentext ist abgeschrieben, was ja nun wirklich nicht verboten ist, aber der Rest ist von mir so geschrieben worden.
    Außerdem ist das Rezi-Muster eben bloß ein Muster, an welches ich mich mit den genaueren Infos sehr gerne gehalten hätte.


    Aber wie man an Rosalita bereits sieht, das Buch ist nicht unbekannt, und Meinungen kommen sicherlich schnell hinzu.

    "Wie soll auch eine Generation von Männern, die hauptsächlich von Müttern, Kindergärtnerinnen und Lehrerinnen umsorgt und erzogen wurde, Frauen glücklich machen?"
    (Generation Doof)

  • fensterfisch: Ich nehme mal an, du hast das Buch auch schon gelesen. Wie hat es dir gefallen? Deine Meinung zum Buch fehlt im Eingangsthread, und ich wäre sehr neugierig. Wo du ja auch "Neue Vahr Süd" liest, das subt nämlich bei mir schon!

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
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  • Zitat

    Original von Rosalita
    fensterfisch: Ich nehme mal an, du hast das Buch auch schon gelesen. Wie hat es dir gefallen? Deine Meinung zum Buch fehlt im Eingangsthread, und ich wäre sehr neugierig. Wo du ja auch "Neue Vahr Süd" liest, das subt nämlich bei mir schon!


    Es ist leider schon eine Weile her, dass ich das Buch gelesen habe, darum kann ich mich an konkrete Sachen/Eindrücke nicht mehr so erinnern. Dennoch wollte ich hier keinen "Neue Vahr Süd" - Thread starten, wenn noch nicht mal einer zu "Herr Lehmann" vorhanden ist. Auch die Kurzinfo über den Autor wollte ich lieber im ersten Thread zum ersten Buch drin haben, als im zweiten.


    Ich weiß nur noch, dass mir das Buch sehr gut gefallen hat, mich auch in diesem die Ausdrucksweise von Herrn Lehmann, und einige Textstellen sehr gut gefallen hatten.
    Wie zum Beispiel die hier:


    Zitat

    (in einer Bar, über eine fehlende Angestellte)
    "Was machst du überhaupt hier, ist Verena krank oder was?"
    "Die spinnen doch alle. Hat Migräne. Verträgt das Wetter nicht. Als ob ich mit ihr Sex haben wollte."
    "Hm", machte Herr Lehmann, der mit Verena mal Sex gehabt hatte, vorsichtig. "Kann doch sein. Haben viele bei dem Wetter."


    Zitat


    "Wenn man jemanden liebt, dann ist das allgemein und überhaupt. Aber wenn man in jemanden verliebt ist, dann ist das ganz drängend, dann ist das in diesem Moment und so."
    "So so", sagte Herr Lehmann. "Du meinst, das eine ist akut und das andere chronisch, oder wie?"
    Sie dachte kurz nach. "Ja, irgendwie so."
    "Das eine wie Lungenentzündung, das andere wie chronische Bronchitis, oder wie?"
    "Du sagst das so unromantisch."

    "Wie soll auch eine Generation von Männern, die hauptsächlich von Müttern, Kindergärtnerinnen und Lehrerinnen umsorgt und erzogen wurde, Frauen glücklich machen?"
    (Generation Doof)

  • Zitat

    Original von fensterfisch
    Mir war dieses Problem durchaus bewusst, weswegen ich Bonprix angeschrieben hatte, ob man den Artikel von einem bereits bestehenden Lehmann-Artikel mit diesem hier zusammenlegen konnte. - was leider nicht möglich ist, wie mir inzwischen mitgeteilt wurde.


    fensterfisch
    Natürlich kann ich die Themen zusammenlegen etc., nur, deine Frage war, den bereits bestehenden Thread an deinen Beitrag "anzuhängen"! Und DAS geht nicht (wie ich dir bereits mitgeteilt habe), da die Forensoftware nach Datum sortiert. :idea:


    Gruss Bonprix ;)

  • Ich bin grade bei der Hälfte des Buches angelangt und finde es wirklich sehr gelungen. Der Stil erinnert mich ein bisschen an Wolf Haas, wenn Regener auch nicht ganz so mundartlich schreibt wie Haas.


    Jedenfalls steh´ ich total auf "Herr Lehmanns". Solche Typen finde ich einfach genial. Auch die anderen Charaktere sind sehr originell und ich möchte mir ehestmöglich den Film ansehen, denn rein optisch finde ich Christian Ulmen absolut passend.

  • Zitat

    Original von Susannah
    Jedenfalls steh´ ich total auf "Herr Lehmanns". Solche Typen finde ich einfach genial.


    Ich grundsätzlich auch, aber nur wenn sie nicht in meiner unmittelbaren Umgebung leben. Stell dir vor du hast Herrn Lehmann als direkten Arbeitskollegen. Er würde mich in den Wahnsinn treiben! ](*,)

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
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    Einmal editiert, zuletzt von Rosalita ()

  • Genial, dieses Buch. Fast 300 Seiten gefüllt mit Alltäglichkeiten, die jedem passieren können, aber keine einzige Zeile Langeweile:


    Herr Lehmann verdient sein Geld in einer Kneipe, und das meiste davon gibt er auch in Kneipen aus, er verliebt sich, hat Liebeskummer, bekommt Besuch von seinen Eltern aus Bremen, prügelt sich, verfrachtet seinen Freund nach dessen Zusammenbruch ins Krankenhaus, usw.
    Das wirklich bedeutsame, das in dieser Zeit geschieht, interessiert Herrn Lehmann am wenigsten: Der Fall der Berliner Mauer.

    Viele der Dialoge sind urkomisch - oft redet man selbst so ein dummes, einfallsloses Zeug, aber hier hat es jemand aufgeschrieben, und dadurch merkt man, wie bescheuert es sich anhören muss. Das gleiche gilt für Herrn Lehmanns Gedanken: Mitunter setzen sich solche verquerten Ideen auch in den eigenen Hirnwindungen fest, und man ist froh, dass kein anderer sehen kann, woran man knobelt.


    Ich vermute ja, dass die Welt voller Herr Lehmanns ist, und dass es eines Sven Regeners bedurfte, ihn literarisch zu machen. :wink:


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • herr lehmann ist wirklich eines der besten bücher die ich je gelesen habe. wir haben es in deutsch in der 10. oder 11. klasse durchgenommen und ich war von der ersten bis zur letzten seite davon gefesselt.
    herr lehmann ist ein unglaublich gut gezeichneter charakter der meine volle sympathie hat. auch die anderen charaktere sind sehr glaubwürdig und die dialoge zum beispiel über schweinebraten und frühstück in der bar sind einfach so herrlich komisch.
    sehr gelungen!
    hab mir vorgenommen auch das andere sven regener buch zu lesen, bin aber leider noch nicht dazu gekommen...
    aber lang wirds nicht mehr dauern ;-)

  • wirklich ein sehr gutes Buch, zumal ich es von den Örtlichkeiten direkt nachvollziehen kann. Den Film fand ich aber dann doch besser, weil man einfach direkt die Bilder zur Szene gesehen hat.

    " Der lieblichste Ton auf der Welt ist das Schnurren einer Katze "

  • Ich hab soeben damit begonnen und eure Rezensionen nur "überflogen" um sie nach dem Buch zu lesen. Mir schien, es gab nichts negatives dabei. :D


    Meine letzten Autoren waren Thomas Mann, Urs Widmer und Sandor Marai.
    Ich glaube hier treffe ich genau auf das Gegenteil.


    Na dann. Nun kann der Spaß beginnen! ;)

    Seien Sie vorsichtig mit Gesundheitsbüchern - Sie könnten an einem Druckfehler sterben. #-o


    Mark Twain

  • Ich lese ja immer mehrere Bücher parallel, das liegt unter anderem daran, dass ich immer ein Buch habe, das ich vorwiegend im Bus auf dem Weg zur Arbeit bzw. nach Hause lese. Dieses ist bei mir zur Zeit "Herr Lehmann" von Sven Regener.


    Das Buch ist super! Es ist toll geschrieben, das Lesen macht einfach Spaß.
    Man streift mit Herrn Lehmann durch sein etwas neurotisches Leben in Berlin. Lernt mit ihm Frauen kennen, erlebt unter Alkoholeinfluss das ein oder andere (läuft die Zeit schneller oder langsamer, wenn man betrunken ist?), darf dabei sein, wenn er unmögliche Gespräche mit seiner Mutter führt... einfach nur gut und empfehlenswert.
    Das Buch macht einfach Spaß.


    Kenne die Verfilmung zwar noch nicht, aber ich glaube, auch das wird sich bald ändern. :wink:

  • Also ich finde es bisher eher... langweilig.


    Es ist mir zu belanglos. Es ist aus dem wahren Leben gegriffen. Aber gerade deswegen bringt es mir nicht neue Impulse.
    Ich mag Charakterbeschreibungen sehr, aber anscheinend eher in einem fabulierenden, ausschmückenden, ja sogar übertreibenden Erzähltstil wie z.B. John Irving.

    "So schön Liebesgeschichten auch sind, immer bringen sie Probleme mit sich,
    und zwar eine Menge Probleme. Wenn hingegen eine Liebesgeschichte perfekt ist,
    gibt es nur ein Problem, ein einziges: dass sie nämlich erlogen ist."
    Albert Sánchez Pinol - Pandora im Kongo