KLR: Kapitel 11 bis 21

  • Ich hinke immer noch hinterher, bin erst in Kapitel 14.
    Dass Hindely Heathcliff halten mag, liegt wahrscheinlich in irgendwelchen Geldgeschichten begründet - ich denke Hindley hat sein Hab und Gut an Heathcliff verloren. Schließlich gehört in der "Jetzt"zeit Wuthering Heights Heathcliff. Aber wahrscheinlich wißt Ihr da eh schon viel mehr als ich.
    Isabellas Durchbrennen mit Heathcliff hat, denke ich, mehrere Ursachen: das Mädchen wächst so behütet auf, wahrscheinlich ist Heathcliff überhaupt der erste "geeignete" Mann, den sie trifft - und eine gewisse Eifersucht auf Catherine, um die sich ja beide Männer bemühen. Eine Art Trotzreaktion wohl. So ganz verstehe ich es aber natürlich auch nicht - Heathcliff meint, sie hätte am Morgen der Hochzeit nur nach Hause gewollt, warum ist sie denn dann nicht gegangen, trotz der Nummer mit dem Hündchen und so weiter? Bin ja mal gespannt wie das weitergeht...


    Katia

  • Zitat

    Heathcliff meint, sie hätte am Morgen der Hochzeit nur nach Hause gewollt, warum ist sie denn dann nicht gegangen,


    Das habe ich mich auch gefragt. Aber das lag vielleicht auch mit an der Naivität von damals. Oder sie hatte damals auch noch nicht den Mut dazu.


    Zitat

    Ging mir genauso. Erst nach 200 Seiten hatte ich das Gefühl, das Buch nicht mehr aus der Hand legen zu können, geht natürlich nicht, leider. Es ist ein ganz seltsames Buch mysteriös, suspekt, schwarz, verschwommen, man schwank tatsächlich ständig zwischen Begeisterung und Entsetzen.


    Ich möchte jetzt auch wissen wie es weiter geht. Werde sicher den Teil heute noch fertig bekommen.

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • Auf die Frage, warum Hindely Heathcliff sozusagen nicht rauswirft, habe ich folgende Begründung gefunden.
    Nach dem Tod von Hindely stellt sich heraus, dass Wuthering Heights hoch verschuldet ist. Hindely finanzierte sich mit den Pfändungen seine Spieler- und Alkoholsucht. Under der Pfandgläubiger war Heathcliff. D.h. er war von ihm abhängig, und hat ihn deshalb erduldet.

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • Ich habe den Teil nun beendet...


    Na, das wird ja noch richtig spannend.


    Ich bin jetzt richtig gut in dem Buch drin und werde den letzten Teil heute gleich noch anfangen. Ich möchte ja zu gerne wissen wie es dem schwächlichen Linton in Wuthering Heights so ergeht. Er wird es sicher nicht leicht haben.

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
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    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • Zitat

    Original von Suspiria


    Das habe ich mich auch gefragt. Aber das lag vielleicht auch mit an der Naivität von damals. Oder sie hatte damals auch noch nicht den Mut dazu.


    Ich denke, das liegt an der Zeit. Die Frau war ja quasi Eigentum des Mannes und konnte nicht einfach frei entscheiden, wann sie ihren Mann verlässt.
    Zumal dieser Mann nun auch eine gewaltige Autorität besaß.


    Rosalita
    Ja, das sehe ich auch so, wobei sich diese Erklärung erst später bemerkbar macht.

    Gruß
    Lilly


    :study: Lew Tolstoi - Anna Karenina
    :study: Philipp Roth - Der menschliche Makel

  • Seit gestern bin ich mit diesem Teil nun auch durch. Sehr entsetzt bin ich davon, dass Heathcliff seinen Sohn sehr häufig als "it" bezeichnet - die Rambach-Übersetzung übernimmt das nicht. Heathcliff schmiedet geschickt weiter seine Intrigen - er ist sich seiner so sicher, dass er seinen Plan Cathy und Linton zu verheiraten um an Thrushcross Grange zu kommen, sogar Nelly gegenüber erwähnt. Und der Plan scheint ja auch so klappen, denn Mr. Lockwood ist ja Heathcliffs Mieter auf Thrushcross Grange.


    Wahrscheinlich wäre all das nicht passiert, wenn Edgar und Nelly Cathy einfach die Wahrheit gesagt hätten. So haben sie sie in Unwissen aufwachsen lassen und dass das nicht klappt wissen wir ja spätestens seit Dornröschen :lol:


    Mein Nachwort (das ich wie so oft zwischendrin gelesen haben :uups: ) erwähnt, dass auch die Brontes so einsam lebten, wie es hier beschrieben wird. Ich habe zwei Biographien gelesen: "Das Leben der Charlotte Bronte" von Elizabeth Gaskell (einer sehr guten Freundin von Charlotte, selbst Schriftstellerin) und eine Biographie von Emily, die ich im Moment aber nicht greifbar habe, weil sie in der einzigen Bücherkiste ist, die ich noch bei meiner Großmutter eingelagert habe :-?, sonst würde ich jetzt gerne mal ein bißchen darin nachblättern...


    Nochmal kurz zur Übersetzung, und zwar zu einer Kleinigkeit auf die ich immer gerne achte: Die Anreden. In der englischen Ausgabe sprechen die Eltern ihre Kinder meistens mit "thou" (also dem richtigen englischen "Du") an, während alle anderen "you" sagen. Als Hareton Cathy beschimpft, Kapitel 18, sagt er auf englisch: I'll see thee damned before I be thy servant" - hier scheint mir das thou eher eine zusätzliche Beleidigung zu sein. Meine deutsche Übersetzung läßt Nelly Cathy Siezen, während Cathy "Du" zu Nelly sagt, das paßt wahrscheinlich zu der Zeit und ihrem Verhältnis ganz gut....
    Übrigens, auch wenn es hier offtopic ist: In Jane Eyre spricht Edward Rochester Jane ebenfalls mit "thou" an (sie ihn nie), das habe ich als besonders zärtlich empfunden...



    Katia