KLR: Kapitel 1 bis 10

  • Also ich lese die englische Fassung "Wuthering Heights" und mir fällt die Sprache und Schreibstil auch schwerer als manche andere Klassiker.

  • Wie verschieden wir doch sind. Ich habe nun die ersten drei Kapitel gelesen, was mir sehr leicht fiel.
    Emily benutzt für mich eine flüssige Sprache welche dazu führt dass ich schon mitten im Geschehen stecke.
    Es ist ein genaues Bild von "Wuthering Heights", der Landschaft, dessen Bewohner, sowie von Mr. Lookwood, der sich selber als "Menschenfeindlich" bezeichnet, was er in meinen Augen allerdings nicht ist, vor meinen Augen entstanden.
    Wie Mr. Lookwod sich irrt, wenn er denkt "in Mr. Heathcliif den richtigen Partner, um die gemeinsame Einsamkeit zu teilen", gefunden zu haben, erahnt er schon nach der, zwar ihm unverständlichen, ihn aber sehr aufwühlenden Nacht im Hause-der Heathcliff's.
    Obwohl ich das etwas eigenartig finde, wenn ich doch in die Einsamkeit fliehe um alleine zu sein, wieso will ich denn diese mit einer anderen Person teilen :?:

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

    Einmal editiert, zuletzt von serjena ()

  • Heidi Hof
    Von wem ist denn deine Übersetzung? Ich les die Version vom Diogenes Verlag mit der Übersetzung von Gladys von Sondheimer.
    Allerdings kann ich jetzt noch nichts über die Sprache sagen, weil ich jetzt erst anfange mit lesen: schön gemütlich auf den Balkon.


    Edit: Nachdem ich jetzt das erste Kapitel gelesen habe, muss auch ich sagen, dass ich keinerlei Problem mit dem Schreibstil habe - für mich liest sich das sehr einfach und flüssig. Vielleicht liegt es wirklich an unterschiedlichen Üebrsetzern?

    "Wie soll auch eine Generation von Männern, die hauptsächlich von Müttern, Kindergärtnerinnen und Lehrerinnen umsorgt und erzogen wurde, Frauen glücklich machen?"
    (Generation Doof)

    Einmal editiert, zuletzt von fensterfisch ()

  • Ich werde nachher mit dem Buch anfangen.


    Ich hab eine Uraltübersetzung von 1959 von einer Grete Rambach. Ich bin gespannt wie ich mit der Sprache zurechtkomme.

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • Bin jetzt mit dem 3. Kapitel fertig, und habe bisher nur ein Problem beim Lesen:
    die Verwandtschaftsverhältnisse.
    Seht ihr da besser durch als ich?
    Ich suchte gerade nach einer Art Personenkonsellation..und bin dabei auf eine Rezension gestoßen, in der gesagt wird, dass die Geschichte der Familie noch näher erläutert wird. Bin gespannt wann es soweit ist..

    "Wie soll auch eine Generation von Männern, die hauptsächlich von Müttern, Kindergärtnerinnen und Lehrerinnen umsorgt und erzogen wurde, Frauen glücklich machen?"
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  • fensterfisch


    Ich habe in meinem Roman eine Art Familienstammbaum hinten drin. Von daher komme ich mit den Verwandschaftsverhältnissen einigermassen klar. Muss aber oft nachblättern.


    Bei Interesse kann ich ihn dir auch scannen und per mail zuschicken.

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  • Zitat

    Original von Suspiria
    fensterfisch


    Ich habe in meinem Roman eine Art Familienstammbaum hinten drin. Von daher komme ich mit den Verwandschaftsverhältnissen einigermassen klar. Muss aber oft nachblättern.


    Bei Interesse kann ich ihn dir auch scannen und per mail zuschicken.


    Das wird schon seinen Grund haben, warum der bei dir mit drin ist. Deswegen würde ich mich freuen, wenn du mir den Stammbaum senden könntest - wenn es nicht zuviele Umstände bereitet..
    Meine Mailadresse sieht man ja im Profil.

    "Wie soll auch eine Generation von Männern, die hauptsächlich von Müttern, Kindergärtnerinnen und Lehrerinnen umsorgt und erzogen wurde, Frauen glücklich machen?"
    (Generation Doof)

  • In meinem Buch sind ebenfalls die Personen des Buches ähnlich eines Stammbaumes aufgeführt.
    Jedoch nach sechs Kapitel die ich nun gelesen habe, bekommt man langsam einen guten Überblick.
    Man ahnt wie und warum sich Heathcliff zu dem entwickelt, was er als Mr. Lookwood ihn kennenlernt, ist.
    Dass zwischen Catherine und Heathcliff eine tiefe Seelenverwandtschaft vorhanden ist, im Gegensatz zu ihrem Bruder der ihn "Abgrundtief" hasst, stellt man fest wie diese zwei miteinander umgehen.

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    Horst Lichter

    Einmal editiert, zuletzt von serjena ()

  • Bin jetzt beim achten Kapitel, und war schon entsetzt über die "Erziehung" Heathcliffs. Wie viel älter als Heathcliff und Catherine ist denn Hindley überhaupt?
    Und auch die anscheinende Veränderung Catherines nach dem Aufenthalt bei den Lintons hat mich überrascht - dass ihr dieses "feine" Leben dann doch auch gefällt - wie jedem Mädchen. Ob ihr Verhalten so bleibt, oder ob sie es doch nur spielt, ich bin gespannt.


    Wie weit seit ihr? Viele Kommentare dazu sind hier ja nicht zu finden.

    "Wie soll auch eine Generation von Männern, die hauptsächlich von Müttern, Kindergärtnerinnen und Lehrerinnen umsorgt und erzogen wurde, Frauen glücklich machen?"
    (Generation Doof)

  • Leider bin ich "Arbeitsbedingt" noch nicht weitergekommen in der Lektüre. Werde das jedoch bis morgen nachholen.
    Ich kann dir nur schon soviel sagen. Als Heathcliff als zwei jähriges "Findelkind" in das Haus kommt war Hindley vierzehn Jahre alt und somit, wenn ich mich nicht täusche war Catherine zum damaligen Zeitpunkt sechs Jahre alt.

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    Horst Lichter

  • Ich bin nun bei Kapitel neun angelangt. Die dramatische Entwicklung der Geschehnisse erstaunt mich nicht besonders. Wenn man bedenkt wie durch die Zuneigung des „Alten“ Earnshaw zu Heathcliif, Hindley nicht nur zwang sehr schnell erwachsen zu werden, ja er wurde sogar fortgeschickt, um nach dessen Tode die Verantwortung für „Wuthering Heights“ und dessen Bewohner zu übernehmen, kann ich seine Genugtuung, Rache an Heathcliff zu nehmen schon etwas vollziehen ( ist für mein Rechtsempfinden dennoch unverständlich).


    Mir scheint ebenfalls das Earnshaw erkannt hatte welche Wildheit und welche Zügellosigkeit in Heatcliff steckte, obwohl dieser ein ruhiges, duldsames Kind war, und er deshalb in dieser Art und Weise versuchte sein Temperament, das unterschwellig loderte, im Zaum zu halten.


    Da ja Catherine als Kind ebenfalls ein „unbändiges Wesen“ war, (ich spreche hier nicht von Bosheit) sondern einfach „Freude“ an allerlei Schabernack und Spielen wie es Kinder nun mal haben, kann ich mir sehr gut vorstellen wie diese beiden, Catherine und Heathcliff, es genossen miteinander zu sein. Dass durch dieses Beisammensein eine Vertrautheit entstand, welche Hindley teilweise ja auch mitbekam, gehörte einfach dazu.


    Dass ein Mädchen in der Adoleszenz beeindruckt wird, wenn man ihm mit schönen Kleidern, gepflegter Sprache, Schmeicheleien eine ihm unbekannte Lebensart zeigt klar. Nur da sich ja anscheinend niemand richtig die Mühe nimmt (das kann ich nur so interpretieren) mit dem Mädchen „Mädchengespräche“ zu führen, ist Catherine natürlich verwirrt und weiss nicht wie sie sich sowohl Heathcliff wie auch Linton gegenüber verhalten sein sollte.
    Das führt zu ihren unkontrollierten „Gefühlsausbrüchen".


    Mir ist auch aufgefallen wie Nelly Dean immer und immer wieder versucht, sei es durch gutes Zureden, manchmal jedoch auch etwas „Intrigant“ und „Manipulierend“ auf die Personen einzuwirken.
    Wie schon Mr. Lookwood bemerkte „…sie haben einen guten Teil mehr gedacht als die Menschen in ihrer Stellung im allgemeinen“
    Sie war nicht nur die „treue Seele“ des Haushaltes, nein ich denke auch dessen „ruhender Pol“

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Hallo!


    Ich melde mich auch mal zu Wort, ich bin in den letzten Tagen nur wenig zum Lesen gekommen, was sich aber übers Wochenende ändert. Mittlerweile bin ich bei Kapitel 7 angelangt.


    Es wurde eigentlich schon alles gesagt, ich kann kaum etwas hinzufügen. Ich habe die gleiche Ausgabe wie Heidi, kam aber dann doch nach 2, 3 Kapiteln gut rein und lese das Buch sehr gerne.


    Ich habe dieses Buch vor ca 20 Jahren im Englisch-Unterricht gelesen. Bevor ich mit der Lektüre begann, konnte ich mich an gar nichts mehr erinnern, nur daran, dass "jemand beim Fenster reinschaut" ;) . Keine Namen, keine Handlungen, nix. Doch mittlerweile kommt immer mehr die Erinnerung zurück und ich habe eine Ahnung, wie es weitergeht. Das heißt, irgendwo im Hintergrund ist das Buch dann doch noch gespeichert. :scratch:


    Die Verwandtschaftsverhältnisse sind anfangs kaum zu durchschauen, doch im Laufe der Kapitel erfährt man die Zusammenhänge.


    Bisher gefällts mir ganz ausgezeichnet!

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • Ich bin auch be Kapitel 7 angelangt. Bin auch etwas langsamer unterwegs. Aber das ändert sich sicher am Wochenende auch alles noch. :D


    Einerseits finde ich es schlimm wie Hinley mit Heathcliff umgeht, andererseits kann ich es auch verstehen, wenn auch nicht richtig nachvollziehen. Besonders denke ich da an Earnshaw. Heathcliff war ja ein Findelkind...warum behandelt er ihn dann besser als Hinley? Mitleid? Richtig kann ich es mir nicht erklären. Hinley ist denke ich eifersüchtig, aber die Art und Weise wie er ihn das spüren lässt und ihn demütigt finde ich absolut nicht in Ordnung. Vorallem später dann.


    Zitat

    Dass durch dieses Beisammensein eine Vertrautheit entstand, welche Hindley teilweise ja auch mitbekam, gehörte einfach dazu.


    Und irgendwie habe ich das Gefühl das ihm diese Vertrautheit zwischen den Beiden noch mehr Anlass dazu gab Heathcliff zu hassen.

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    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • Hallo!


    Ich war lange nicht mehr im Forum, und habe grade gesehen dass ihr "Sturmhöhe" von Emily Bronte lest...meint ihr ich kann mich noch an euch ranhängen?


    LG Summer

    "Schlafende Eidechsen im Mondschein,
    vom Himmel ein Regen kleiner Fische..."

  • Zitat

    Original von Suspiria
    Heathcliff war ja ein Findelkind...warum behandelt er ihn dann besser als Hinley? Mitleid? Richtig kann ich es mir nicht erklären.


    Das habe ich mich auch schon mehrfach gefragt, Suspiria. Ich könnte es mir eigentlich nur erklären, wenn Heathcliff auch sein Sohn wäre, ein Seitensprung, und er in ihm besser Eigenschaften als bei Hinley sähe.


    Momentan finde ich alles noch ziemlich verwirrend, aber in die Sprache habe ich jetzt auch gut hineingefunden.

  • Das Verhalten von Earnshaw überlässt dem Leser recht viele Interpretationen
    Wir erfahren vom Charakter Catherine sehr viel, man kann sich dieses lebhafte Kind, dass fähig war einen ganzen Haushalt „drunter und drüber“ zu bringen, gut vorstellen. Wir erfahren das Catherine launenhaft, ja manchmal sehr mutwillig und ich wurde sagen auch etwas „bösartig“ war.
    Der Charakter von Hindley bleibt uns jedoch verborgen. Wir erfahren sehr wenig wie er seinen Tag verbrachte, an was er Freude hatte, was in beschäftigte. Er fühlte sich ganz sicher von seinem Vater ungerecht behandelt, von seiner Schwester vernachlässigt, daraus entstand neben der Eifersucht auch einen Hass auf Heathcliff.


    Diese Frage wieso Earnshaw Heatcliff gegenüber seinem Sohn bevorzugte, ist sehr schwierig zu beantworten, man kann nur eine Annäherung versuchen, um das etwas zu verstehen- wenn überhaupt.
    Ich zitiere nochmals meine eigenen Worte.

    Zitat

    Mir scheint ebenfalls das Earnshaw erkannt hatte welche Wildheit und welche Zügellosigkeit in Heatcliff steckte, obwohl dieser ein ruhiges, duldsames Kind war, und er deshalb in dieser Art und Weise versuchte sein Temperament, das unterschwellig loderte, im Zaum zu halten.


    Wie wir ebenfalls wissen hatte Earnsahw noch ein Kind, dass früh verstorben war- nun versuchte er alle Liebe diesem neuen „Kind“ zu geben.


    Ein schlechtes Gewissen, würde ich ausschliessen, denn ich denke dafür gab es keinen Grund.


    Ich nehme an das Hindley ohne grosse Worte machen zu müssen, ohne Schmeichelei sich der Zuneigung seines Vater bis dahin sicher sein konnte, diese als Selbstverständlich ansah. Dass es Heathcliff obwohl er ja auch kein Kind der grossen Worte mit seiner Art die Zuneigung zu zeigen. das Herz von Earnshaw rührte.


    Nelly Dean sagt von Heathcliff, er sei als Kind fromm wie ein Lamm gewesen, das er jegliche Schikanierung durch Hindley mit Geduld ertragen hätte.
    Was wäre gewesen, hätte Hindley Heatcliff genau so akzeptiert wie Catherine es tat? Es hätte für Earnshaw keinen Grund gegeben ihn vor seinem Sohn in Schutz zu nehmen.



    Was mich etwas irritiert, aber ich denke da denke ich etwas zu modern, und die Geschichte hätte einen ganz anderen Ausgang genommen.
    Heathcliff erfuhr die gleiche Erziehung, die gleiche Behandlung, (sogar die bessere als Hindley), warum Earnshaw nie in Erwägung gezogen hat, Heathcliff seinen leiblichen Kinder gleichzustellen, das dieser im Falle seines Ablebens die gleichen Rechte auf Hof und Land gehabt hätte.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Ich habe nun auch das 7. Kapitel gelesen, und bin jetzt endlich auch mitten im Buch :D Es hat etwas länger als sonst gebraucht bis ich mit meiner Lektüre eins war, aber jetzt kann es nur noch in großen Schritten weitergehen :thumleft: (Kann natürlich am Stress liegen, den ich zur Zeit habe ;) )