Zum Inhalt
Renzo und Lucia haben bereits den Termin für die Hochzeit festgesetzt, als der Priester Don Abbondio sich weigert, die beiden zu trauen. Hinter diesem Streich steckt Don Rodrigo, ein Landedelmann, der selbst ein Auge auf Lucia geworfen hat und der zu jeder Schandtat bereit zu sein scheint unnd jede Menge Macht und Helfershelfer hat.
So kommt es, dass die beiden Liebenden sich auf unbestimmte Zeit trennen müssen, um den Fängen Don Rodrigos zu entgehen. Lucia sucht sich in einem Kloster zu verstecken, Renzo zieht nach Mailand - doch beide Wege sind nicht sicher.
Form/Stil
Das Buch erschein in verschiedenen Versionen zwischen 1821 (erste Ausarbeitung) und 1842 (heutige definitve Form).
Erstmal muss ich erwähnen, dass ich nicht die unten angegebene Ausgabe gelesen habe, sondern eine ganz alte Übersetzung von 1960 mit wunderbaren Zeichungen.
Das Buch umfasst 38 Kapitel (in meiner Ausgabe 914 Seiten!!), von denen sich einige aber ausschließlich dem Zeitgeschehen widmen. Der Schreibstil ist zwar flüssig, strotzt aber (wie damals üblich) vor Abschweifungen. Zu jeder Person, die auftaucht, wird die Vorgeschichte erzählt, was zwar einerseits der Charakterdarstellung hilft, andererseits aber die Handlung lähmt. Dazu kommen politische und soziale Hintergründe (spanische Herrschaft, Hungersnöte, die Pest), die nur teilweise in die Handlung eingebunden sind. Offensichtlich wollte Manzoni hier keine stringente Handlung darstellen, sondern ein umfassendes Bild von den damaligen Zuständen schaffen und liefert dem Leser so wesentlich mehr Hintergrundinformationen als notwendig gewesen wäre.
Meine Meinung
Die Geschichte selbst ist interessant: die andauernden Verwicklungen und Hindernisse - auch wenn das Ende vorhersehbar ist. Auch die verschiedenen Personen haben mir gefallen, die Abschweifungen zu den einzelnen Lebensgeschichten waren erträglich.
Was mir einfach zuviel war, sind die Kapitel, in denen die Handlung nicht weitergeht, weil mal wieder irgendetwas anderes in aller Ausführlichkeit geschildert wird. Die Handlung selbst hätte vermutlich leicht auf 400 Seiten gepasst....
Für mich also einfach zu langatmig und zäh zu lesen. Schade, denn ich hatte mir mehr erwartet. :x