Terry Pratchett - Lords und Ladies

  • Dies ist der dritte Roman um die Hexen der Ramptop-Berge und auch hier muss man wieder feststellen, dass es notwendig ist, die vorhergehenden Geschichte zu lesen um hier wirklich alles mitzubekommen. Bei der rückkehr von der Hochzeit Margret Garlics stellt Nanny Ogg fest, dass durchaus nicht alles in Ordnung ist. Die verfluchten Elfen scheinen sich wieder breit machen zu wollen und außerdem hat sich ein kleiner Junghexenkonvent gegründet.
    Bisher der düsterste Scheibenweltroman - und doch, bei aller Düsternis auch wieder voller interessanter philosophisher Ideen und schwarzem Humor.


    Inhalt. Guckst Du hier:


    http://www.sandammeer.at/kinde…tchett-lordsandladies.htm

  • Endlich bin ich mit den Hexen warm geworden. Aus mir unerfindlichen Gründen haben mir die vorherigen Hexenromane wie "Total verhext" oder "MacBest" nicht ganz so gut gefallen wie nun "Lords und Ladies". Diesmal hat Pratchetts unvergleichlicher Humor gezündet und besonders Nanny Ogg und ihr kleines Liebesabenteuer waren mehr als nur unterhaltsam.

  • Aus mir unerfindlichen Gründen haben mir die vorherigen Hexenromane wie "Total verhext" oder "MacBest" nicht ganz so gut gefallen wie nun "Lords und Ladies".

    Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich mit Pratchett einfach nicht warm werde. Ich verstehe den Hype um ihn nicht. Es gibt viele, weitaus bessere Bücher, meiner Meinung nach (natürlich!). Aber Gott sei Dank sind die Geschmäcker da ja verschieden :D

  • Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich mit Pratchett einfach nicht warm werde. Ich verstehe den Hype um ihn nicht. Es gibt viele, weitaus bessere Bücher, meiner Meinung nach (natürlich!). Aber Gott sei Dank sind die Geschmäcker da ja verschieden :D

    Klar ist das Geschmackssache. Ich lese ihn sehr gerne, mag seinen Humor und seine Welt, die er erschaffen hat. Allerdings ist mir ein Hype noch nicht aufgefallen. Im Falle von Pratchett ist jede Aufmerksamkeit auch berechtigt. :wink:

  • Shakespeare´s Sommernachtstraum auf der Scheibenwelt - was für ein genialer Einfall, den Pratchett hier wieder mal par excellence abgeliefert hat!


    Dieser Band gehört zu den Hexenbüchern und obwohl man an sich die Romane unabhängig voneinander lesen kann, lohnt es sich, hier eine gewisse Reihenfolge einzuhalten. Oma Wetterwachs hat in "Das Erbe des Zauberers" ihren ersten Auftritt, dann folgt "MacBest" und "Total verhext", die schließlich zu den Verwicklungen führen, die hier ihren Abschluss finden. Darauf weist auch der Autor im Vorwort hin!


    Wir befinden uns hier in Lancre, einem winzigen Königreich, in dem Verence, der frühere Hofnarr, mittlerweile König ist. Ein Schloss gehört natürlich dazu - wenn auch nur mit wenigen Bediensteten wie der Köchin und dem Wachmann am Tor.

    Die Heirat des Königs mit Magrat Knobloch steht bevor, doch als die ersten Kornkreise auftreten, droht eine fast unabwendbare Gefahr!


    Pratchett versteht es meisterlich, eine fast schon unheilvolle Stimmung aufkommen zu lassen, obwohl einem aus den Seiten wieder viel Witz und Satire entgegensprühen!

    Die Kornkreise sind die Vorboten und die motivierten jungen Nachwuchshexen, die sich ausgerechnet in der Nähe des Steinkreises austoben mit allerlei magischem Brimborium, laden das Böse regelrecht ein.

    Wie in der Vorlage der historischen Komödie dreht es sich auch hier um die Hochzeit des Königspaars, ein geplantes Theaterstück und die Elfen, die hier eine ganz besondere Rolle einnehmen.


    Mittendrin unsere drei altbekannten Hexen, die ich als Charaktere sehr ins Herz geschlossen habe:

    Die schrullige und immer mürrische "Oma" Esme Wetterwachs, die unter ihrer harten Schale jedoch das Herz auf dem rechten Fleck hat und dieses Mal vor einigen besonderen Herausforderungen steht

    Die mütterliche und gutmütige Nanny Ogg, die mit ihrer lebensfrohen Art keine Gelegenheit auslässt

    und das "schüchterne Entlein", Magrat Knobloch, deren sanfte Zurückhaltung hier derart herausgefordert wird, dass sie schließlich über sich hinauswachsen muss


    Wie der Autor mit Worten spielt und Metaphern einsetzt ist einfach nur großartig! Neben der vielschichten Handlung und den exzentrischen Figuren, die für permanente Unterhaltung sorgen, macht es einfach nur großen Spaß, diesem Feuerschweif an Allegorien und Ironien zu folgen.

    Nebenbei erfährt man dann auch noch etwas mehr über Esmes Vergangenheit, die mit der Ankunft der Zauberer aus Ankh Morpork zusammenhängt. Außerdem zeigt sich, dass "Macht" alleine nicht glücklich macht und die Hexerei eine völlig falsch verstandene Magie beinhaltet, die jeder von uns in sich trägt.


    Kleine physikalische / philosophische Details á la Parallelwelten sind auch wieder mit dabei, die dem ganzen noch einen tieferen Grundton mitklingen lassen.


    Ein absolutes Highlight unter den Scheibenweltromanen und ein "Traum" für alle Leser, die Spaß an verquerer Rhetorik mit einem genialen Geist haben.


    Mein Fazit - das nur gilt in der Übersetzung von Andreas Brandhorst! 5 Sterne!


    Weltenwanderer