Terry Pratchett - MacBest/Weird Sisters

  • Dies ist ein weiterer möglicher Einstiegsroman in die Scheibenwelt kennen, denn hier lernen wir die drei Hexen der Ramtop-Berge kennen, die uns in der Folge noch in sehr vielen Scheibenweltromanen begegnen werden. Gerade diese Damen sollte man in der Reihenfolge der Veeröffentlichung genießen, denn der Handlungsstrang der hier eröffnet wird ist sonst später schwer zu verstehen. ABSOLUTELY FABULOUS.


    Zum Inhalt ein paar Takte unter:


    http://www.sandammeer.at/kinde…nen/pratchett-macbest.htm

  • einer der besten sw-romane
    ich muss bei diesem buch immer sofort an die absolut genialen theaterszenen denken wo die ein hexe terror macht weil sie das prinzip theater gar nicht verstanden hat :lol:

  • Vielleich eine absolut dumme Frage. Habe dieses Buch von Terry Pratchett noch nicht gelesen. Meine Frage wäre, spielt Pratchett hier viel von Shakespears Mcbeth an? Sollte man Mcbeth gelesen haben? Ich weiss dass bei Pratchett nie ein Vorwissen über was nötig ist um die Geschichte und den Humor zu vertehn, aber wäre es hier vielleicht von irgendeinem Vorteil? :scratch:



    Liebe Grüsse
    Pooh

    "Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt."


    :study: Die Vermessung der Welt, Daniel Kehlmann

  • Mmh, ich habe das immer etwas anders gesehen. Viele Anspielungen versteht man erst, wenn man die dahinter liegenden Ideen kennt. Aber ich glaube mich erinnern zu können, dass es in den deutschen Überetzungen dazu passende Fussnoten gibt.


    Davon ab sollte man "Macbeth" sowieso gelesen haben :wink:

  • Also ich habe mich auf wikipedia zuvor erkundigt, was man alles über McBeth wissen müsse, das hat gereicht, wenn man nicht Shakespear pur lesen möchte, ansonten ist auch das Original bestimmt empfehlenswert. Aber für MacBest reicht Wiki ;)

  • Also, die wikipedia ist nicht eine ausreichende Informationsquelle zur Beurteilung des Macbeth (den man auch wirklich so schreiben sollte). Die wikipedia ist oft nützlich, aber sie ersetzt eine ernsthafte Auseinandersetzung mit einem Thema nicht.

  • Das englische Theater der Uni Duisburg/Essen führt zum Jubiläum "Wyrd Sisters" auf und zwar:


    30.01, 31.01, 01.02 und 02.02.2007


    19:30


    Aula/Geibelstr. 41
    Duisburg


    Eintritt: € 6,-


    Vorbestellung: tel.: 02056-22111 oder [email='duet@uni-due.de'][/email]

  • Ich scheine hier ja neuerdings ganz schön viele Themen zu entstauben ... :-k Hat denn sonst niemand etwas zu diesem Buch zu sagen? 8-[
    Ich habe MacBeth zwar noch nicht gelesen, aber ich werde es auf jeden Fall nachholen. MacBest hat mir wirklich super gefallen und war mein erstes Buch über die Scheibenwelt. Besonders Tod hat es mir sehr angetan, deshalb war ich mindestens genauso begeistert von "Gevatter Tod". ;)

    "Werter Herr, die Tatsache, dass ein Buch in einer öffentlichen Bibliothek zugänglich ist, tröstet mich keineswegs. Wäre es nicht der Gesetze wegen, ich würde sie stehlen. Wäre es nicht meiner Börse wegen, ich würde sie kaufen."
    --Harold Laski

  • "MacBest" ist das bisher einzige Buch von Pratchett, das mich nicht völlig überzeugt hat. Die drei Hexen haben mich wieder einmal zum Lachen gebracht, dafür blieben die restlichen Figuren eher blass bzw. langweilten nur. Dagegen hätte ich mir gewünscht, dass der Geist des verstorbenen Königs eine größere Rolle spielt, der kam mir einfach zu kurz. Hindert mich aber nicht daran, auch die anderen Pratchett-Romane noch zu lesen :)

  • Inhalt


    Verence, der König von Lancre, wird vom Herzog Felmet ermordet, damit dieser mit seiner Gattin über das Land herrschen kann. Da Verence jedoch das geringe Übel für Lancre war, wollen die Hexen Oma Wetterwachs, Nanny Ogg und Magrat Knoblauch, Tomjon, einem Schauspieler und Sohn von Verence, dabei helfen, seinen rechtmäßigen Platz auf dem Thron einzunehmen. Doch mal ehrlich: Nur ein Narr würde freiwillig König von Lancre werden wollen.


    Fazit


    Dieser Macbeth der Scheibenwelt zeigt, welche Macht Worte auf Menschen haben können. Dabei kommt dieser Band jedoch etwas "ruhiger" daher als seine Vorgänger. Dieser Umstand ist der Grund, warum ich mit der Geschichte nicht wirklich warm geworden bin. Als Highlights sind jedoch die Theaterszenen zu erwähnen.

  • Kurzbeschreibung:
    Nachdem er den König erdolcht hat, besteigt der finstere Herzog Felmet gemeinsam mit seiner unausstehlichen Gattin den Thron. Der wahre Thronerbe, ein zweijähriger Junge, wurde indes von fahrenden Schauspielern adoptiert. Nur ein unschlagbares Team kann jetzt noch helfen: der Geist des Königs, Gevatter Tod und Oma Wetterwachs mit ihren hexenden Freundinnen. Gemeinsam ersinnen sie einen unglaublichen Plan, der selbst Shakespeares Macbeth das Fürchten und Lachen zugleich lehren würde... *Quelle*


    Zum Autor:
    Terry Pratchett, geboren 1948 in Beaconsfield, England, erfand in den Achtzigerjahren eine ungemein flache Welt, die auf dem Rücken von vier Elefanten und einer Riesenschildkröte ruht, und hatte damit einen schier unglaublichen Erfolg: Ein Prozent aller in Großbritannien verkauften Bücher sind Scheibenweltromane. Jeder achte Deutsche besitzt ein Pratchett-Buch. Bei Piper liegen der erste Scheibenweltroman »Die Farben der Magie« sowie die frühen Bände um Rincewind, Gevatter Tod, die Hexen und die Wachen vor – Meisterwerke, die unter den Fans einhellig als nach wie vor unerreicht gelten. Terry Pratchett erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den »World Fantasy Lifetime Achievement Award« 2010. Zuletzt lebte der Autor in einem Anwesen in Broad Chalke in der Grafschaft Wiltshire, wo er am 12. März 2015 verstarb.


    Meinung:
    MacBest ist der 6. Band der Scheibenwelt-Reihe, daher besteht beim Weiterlesen Spoilergefahr!


    Seit langer Zeit habe ich keinen Scheibenwelt-Roman mehr gelesen, obwohl ich großer Fan von Terry Pratchett bin. Daher schnappte ich mir nun MacBest, den 6. Band der Scheibenwelt-Serie und gleichzeitiger Auftakt um die Hexen.


    Die Hauptcharaktere sind die drei Hexen Esmeralda "Oma" Wetterwachs (die wohl mächtigste Hexe im Königreich Lancre, eine hagere Person, die oft schroff und humorlos gegenüber ihren Mitmenschen ist, aber sich trotzdem sehr für sie einsetzt und gleichzeitig immer ihren Willen durchsetzt), Gytha "Nanny" Ogg (das genaue Gegenteil von Oma Wetterwachs, sie ist sehr lebenslustig, humorvoll, singt und trinkt gerne und hat zahllose Nachkommen und einen furchteinflößenden Kater namens Greebo) und Magrat Knoblauch (sie ist die jüngste im Bunde, wurde von Gütchen Wemper ausgebildet und beschäftigt sich insbesondere mit Heilpflanzenkunde).


    Als erwähnenswerte Nebenfiguren agieren Lord Felmet (der neurotische und unter einem Waschzwang leidende Lord erdolcht König Verence, um die Herrschaft von Lancre zu erlangen) und der junge Tomjon (er wurde nach dem Tod des Königs von dem Theaterdirektor Vitoller adoptiert und weiß nichts über seine wahre Herkunft).


    Die humorvolle Geschichte wird komplett in der 3. Person erzählt, die Perspektiven wechseln sich zwischen den Hexen, Lord Felmet und der Theatergruppe um Tomjon ab, sodass der Leser einen lückenlosen Einblick in die Gedanken und Handlungen der einzelnen Personen bekommt.


    Wie der Titel schon sagt, ist die Geschichte eine Anlehnung an Shakespeares "MacBeth", worauf zahlreiche Zitate und Anspielungen hinweisen. Selbst wenn man dieses Drama nicht kennt, tut dies der Geschichte keinerlei Abbruch, es ist hierfür kein Grund- oder Vorwissen erforderlich. Terry Pratchett vermittelt hier auch ein wenig Sozialkritik, denn, ohne spoilern zu wollen, wird im übertragenen Sinn davor gewarnt, nicht alles, was in den Medien berichtet wird, auch für bare Münze zu nehmen.


    Fazit:
    Auch mit MacBest, dem 6. Scheibenwelt-Roman, konnte Terry Pratchett mich wieder begeistern. Die Geschichte ist humorvoll, kreativ und sehr unterhaltsam, was vor allem an den 3 Protagonistinnen, so verschieden sie auch sind, und den witzigen Dialogen liegt.


    Wertung: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Vor 20 Jahren hab ich ja schon mal alle Scheibenweltromane gelesen und war absolut begeistert. Jetzt beim nochmal lesen greife ich definitiv auf die alten Übersetzungen von Andreas Brandhorst zurück, da mich die Neuauflage mit neuer Übersetzung leider gar nicht überzeugen konnte.


    Es ist wie nach Hause kommen, zurück auf die Scheibenwelt mit all ihrer kruden Logik und verschwobenen Magie, vor allem wenn es wie hier um die Hexen geht. Sie spielen ja nicht in allen Büchern eine Rolle, aber grade sie mag ich besonders gern. Zum einen die nüchtern und pragmatisch denkende Oma Wetterwachs, die lebensfrohe und gesellige Nanny Ogg und die Junghexe Magrat, die voller Eifer und Hoffnung ein sehr symbolträchtiges Bild ihres Berufsstandes hat und dazu noch die Romantik in ihrer ganzen Tragweite durchlebt.


    Sie leben in dem kleinen Königreich Lance, in dem ein Königsmord geschieht und in dessen nachfolgenden Ereignissen sie wider Willen mit hineingezogen werden. Natürlich erinnern die Grundzüge an Shakespearse Macbeth, aber da ich diesen Klassiker nicht kenne kann ich keine großen Vergleiche ziehen, inwieweit Pratchett sich hier angelehnt hat.

    Jedenfalls war ich schon nach den ersten Seiten wieder absolut begeistert, denn ich liebe seinen Humor und seine abstruse Art, die Dinge beim Namen zu nennen.


    "Wind heulte. Blitze stachen ziellos herab, wie ein ungeschickter Mörder. Donner rollte über das dunkle, regengepeitschte Land.

    Die Nacht war so dunkel wie das Innere einer Katze." Seite 7


    Wenn man das hier so einzeln stehend liest, ist es schwierig zu sehen, aber wenn der Text durchgehend von Metaphern durchzogen ist, die so ungewöhnlich und kurios sind, hat man einfach nur Spaß beim Lesen - wobei wie immer auch die Philosophie nicht zu kurz kommt ...


    "Die Macht des Wortes hatte ihm geholfen, alle Schrecken der Gilde zu überstehen. Zauberer und Hexen benutzten Worte als Werkzeuge, um bestimmte Dinge zu erreichen, aber der Narr glaubte, dass Worte selbst Dinge waren." Seite 182


    Derartige Phrasen, die tief blicken lassen, gibt es mal versteckt und mal ganz offen zwischen den Zeilen, finde ich zumindest. Die Macht von Worten sollte man nicht unterschätzen, aber auch nicht verzerren wie das heutzutage leider grade mehrfach passiert.

    Perfekt passend hat der Autor hier dazu auch eine Schauspieler Truppe mitwirken lassen, deren Bühnenbild und Präsentation mit der Vorgaukelung einer völlig anderen Welt, einer anderen Folge der Ereignisse, die Realität der Zuschauer verzerrt und Wurzeln pflanzt, die schnell Blüten treiben können. Alles was man hört und sieht beeinflusst uns, das sollte man nicht vergessen.


    "Worte waren tatsächlich immateriell, so weich wie Wasser - aber sie konnten auch die Kraft von Wasser entfalten, und nun strömten sie übers Publikum, erodierten alle Deiche der Wahrheit und spülten die Vergangenheit fort." Seite 299


    Auch der TOD ist in dieser Geschichte sporadisch mit von der Partie und lernt (lehrt) in seiner stoischen Erkenntnis wieder mal mit seiner nüchternen Kognition den Prozeß menschlicher Denkweise ...


    "Einerseits strebten die Menschen danach, über sich selbst hinauszuwachsen, doch andererseits sorgte jede von ihnen entwickelte Kunstform dafür, dass sie noch tiefer in sich hineinwuchsen." Seite 315


    Ich hätte noch so viel mehr Zitate gefunden, denn Pratchett vereint in seinen Romanen eine Menge philosophischer Ansätze mit bizarrem Querdenken und treffender Präzision, ummantelt mit einer unerschöpflichen Quelle an phantastischer Inspiration und dem dazugehörigen Humor. Großartig und ein wieder einmal ein absolutes Lesevergnügen!


    Mein Fazit: 5 Sterne


    Weltenwanderer