Charlotte Kerner - Blueprint

  • Dies ist ein hochambitioniertes Buch mit vielen Ideen zum darüber nachdenken und darum hatte die Autorin es auch direkt mit Materialien für den Unterricht geschrieben - die separat erhältlich sind. Und letztes Jahr hat man dann mit Franka Potente einen ebenfalls sehr ambitionierten FIlm darüber gemacht. Ich kann nur sagen, dass beide Werke, Buch und Film, ihrem jeweiligen Ansprüchen nicht gerecht werden. Ausführlicheres zu diesem Roman unter Blueprint

  • ich kenne sowohl buch als auch film und bin von beiden angetan (es gibt übrigens auch einen sehr tollen soundtrack) natürlich ist genforschung und klonen ein thema, das sehr komplex ist, aber es ist ein jugendbuch, das eher das gefühl der geklonten tochter beschreibt und nicht rein sachlich berichtet. das gefühl, erwachsen zu werden und eine persönlichkeit zu entwickeln, ist unabhängig von der klon-thematik für jugendliche interessant. unter dem aspekt finde ich es gut.
    die didaktischen unterrichtsmaterialien dazu kenne ich leider nicht.
    die diskussion, dass filme nie der buchvorlage gertecht werden, kann man jedes mal neu führen, ist aber an dieser stelle nicht meine absicht. dennoch möchte ich sagen, dass ich in den letzten jahren hart an mir gearbeitet habe, nicht mehr direkt zu vergleichen. das erspart mir einige entäuschungen.


    gruß
    vio

  • Der Film-Buchvergleich war hier nicht angedacht, sondern es sollte ausgedrückt werden, dass beide - Buch und Film - mit sehr viel Ambition ins Rennen gingen, von der Kritik viele Vorschusslorbeeren bekamen und in beiden Fällen die selbst gestellten Kriterien nicht wirklich erfüllten.
    In der Theorie ist die Identitätsfindung für Jungedliche interessant, aber aus eigener - und Kollegen-erfahrung kann ich mitteieln, dass die meisten Jugendlichen in 4 Jahren durch 6 Kurse pro Jahr (insgesamt etwa 600 Schülerinnen und Schüler) diesen Roman extrem uninteressant fanden und eben sich nicht mit Siri identifizieren konnten. Außerdem kamen sie oft mit der erzählerischen Struktur nicht zurecht.
    Letztes Jahr waren wir dann mit unseren 6 10er-Deutschkursen und den dazugehörigen Kolleginnen und Kollegen in dem Film und meine Betrachtung des Ergebnisses war noch die wohlwollendste - weil ich eben den Film als eigenes Kunstprodukt bewertet habe. Aber das schließt natürlich nicht aus, dass dies anderen Leuten gefällt, was ich auch niemandem verweigern möchte.
    Das Zusatzmaterial zum Buch heißt "Arbeitsheft Blueprint/Blaupuse" und ist bei Beltz erschienen. Da ist durchaus das ein oder andere interessante Material dabei.

  • Ich habe das Buch auch gelesen, als es rauskam, und fand es eher schwach.
    Die ganze Geschichte wirkte sehr konstruiert und die Personen wurden für mich auch nicht lebendig.
    Auch wenn die Idee an sich interessant ist, war ich von dem Buch enttäuscht, und würde es nicht weiter empfeheln. Schade eigentlich, denn Charlotte Kerners Buch "Geboren 1999" hat mir dagegen sehr gut gefallen - aber diesen Erwartungen wurde sie in "Blueprint - Blaupause" definitiv nicht gerecht.

  • Zu "Geboren 1999" gibt es auch eine Verfilmung - Fernsehproduktion -, die durch bestimmte Veränderungen der Szenerie eine sehr interessante ergänzende Bildersprache schafft. Auch diese Verfilmung ist - obwohl technisch "billiger" gemacht - qualitativ wesentlich interessanter als "Blueprint" in meinen Augen

  • Wir haben das buch in der achten klasse des gymnasiums gelesen und fanden es eigentlich ziemlich langweilig, da die handlungen zwar verdeutlich werden, man sich aber leider nicht hereinversetzen kann.


    Der Film den wir dann am ende des Jahres gesehen haben, fanden die meisten schüler interresanter.



    lg
    Apes

  • Ich habe auch das Buch gelesen.. wollte auch erst in den Film. Man hat mir allerdings abgeraten.
    Das Buch gehört auch nicht gerade zu meinen Favorieten.
    Gelgentlich fand ich die Gedankengänge ganz interessant, allerdings muss ich sagen, dass ich das Gefühl hatte, dass sich nach hinten raus alles wiederholt hat. Die Story hat mich nicht wirklich gepackt muss ich sagen.


    Nali

    ~Tu seras pour moi unique au monde. Je serai pour toi unique au monde...~ (le petit prince)


    ...Grün und weiß ein Leben lang...


  • Wie haben ebenfalls dieses Buch in der Schule gelesen, jedoch war ein großer Teil der Klasse sehr begeistert davon. ich kann mich darunter zählen. Vielleicht kliegt es auch eifnach nur daran, dass wir davor meist sehr uninteressante udn langweilige Romane gelesen haben und es somit einfach herausgestochen ist. Ich muss sagen, es gab für mich nur eine Stelle im Buch, die ich langweilig fand, ansonsten ahb ich das Buch quasi verschlungen ;-). Den Film habe ich leider nicht gesehen, werde es aber bestimmt noch nachholen. Außerdem das Buch "geboren 1999" werde ich auch lesen ;-)
    lg lene

    Die Zeit vergeht. Sie weiß es nicht besser.
    (Erich Kästner)

  • "Blaupause" hat mich sehr bewegt. Die Aussicht auf unkontrolliertes Klonen ist erschreckend. Ich lehne Klonen nicht generell ab. Allerdings ist es wichtig, verantwortungsbewusst und respektvoll mit der "Schöpfung" umzugehen. Im Roman wird ein düsteres und mahnendes Bild gezeichnet. Die Probleme des Mädchens sind immens. Einerseits muss sie sich damit auseinandersetzen, einer der ersten Klone zu sein ud zum anderen lebt sie in einem starken Spannungsverhältnis zur Mutter.


    Obwohl ich Verständnis für das Fortpflanzungsbedürfnis der Mutter hatte, konnte ich sonst KEINE ihrer Handlungen gutheißen! Sie gefährdet bereits das Leben ihres ungeborenen Babys, da sie weiß, dass sie sterbenskrank ist. Die Chance, dass ihre Tochter später nicht erkrankt, liegt bei 50%. Die Gefahr wäre mir zu hoch!


    Als die Tochter heranwächst, steht ihr kein eigenes Leben zu. Sie wird von den Sehnsüchten, Hoffnungen und Eitelkeiten ihrer Mutter manipuliert. Was für ein Leben biete ich damit meinem Nachwuchs?! Eine Tochter ist doch keine Puppe!!! [-(


    Mir ist bewusst, dass es auch heute schon Eltern gibt, die ihre Wünsche und Ängste im großen Maßstab auf ihre Kinder projezieren. Dies finde ich verabscheuenswürdig! Kinder müssen ihre Erfahrungen selbst machen und nicht durch den Machtmißbrauch ihrer Eltern erfahren.


    Ansonsten gibt der Roman Antworten, wirft aber auch viele Fragen auf.
    Lesenswert, nicht nur für Jugendliche! :study:

    She wanted to talk, but there seemed to be an embargo on every subject.
    - Jane Austen "Pride and prejudice" - +

  • Hallo :)


    Ich habe das Buch auch gelesen und muss leider ebenfalls sagen, dass es auf keinen Fall zu meinen
    Lieblingsbüchern zählt. Die Geschichte fand ich ganz interessant, vor allem die Idee des Klonens,
    aber ich hatte mehr erwartet. Ich finde Charlotte Kerner hat es sich ein wenig zu einfach gemacht.
    Am Ende hat es sich hingezogen und ich musste mich echt zusammenreißen es nicht
    wegzulegen sondern zu Ende zu lesen.


    Aber trotzdem sollte man es meiner Meinung nach gelesen haben, manche Gedanken sind einfach klasse.


    Viele liebe Grüße :)

    Ich :study: gerade:



    J. R. R. Tolkien - Der Herr der Ringe


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    Einmal editiert, zuletzt von Janeymaus ()

  • Auch wir haben dieses Buch in der Schule gelesen, doch ich kann mich nur gerade so an die Handlung erinnern und ein Eindruck - ob positiv oder negativ - ist nicht geblieben.
    Momentan frage ich mich, warum von einem Buch, das eine so interessante und wichtige Problematik behandelt, nichts bei mir hängen geblieben ist :roll:

  • Ich mochte das Buch gar nicht, weil es einfach ziemlich langweilig war und die Charaktere auch nicht besonders gut komponiert sind. Die Handlung wirkt zurecht geschuster. Ich frage mich seit Langem, warum dieses Buch so hochgelobt wird - und vor allem, warum es zur Schullektüre gehört.

  • Die Thematik des Buches finde ich hochinteressant und ich war mir sicher, dass man daraus ein wirlich gutes und interessantes Buch komponieren können muss, das vielleicht nicht gerade, wie von der Autorin gewünscht, zum Streiten anregt, aber doch zumindest zum Nachdenken. Leider wurde auch ich - wie bereits mehrfach hier erwähnt - enttäuscht. Die Hauptcharaktere haben beide keine Tiefe und es war unmöglich, sich in sie einzufühlen, mit ihnen zu leiden. Die Geschichte war unglaublich platt und durchkonstruiert, sodass ich das Gefühl bekam, dass man sich nur ein brisantes Thema ausgeguckt hatte, das viele interessieren kann, ohne dabei wirklich eine Geschite zu erzählen zu haben. Fast habe ich den Eindruck gewonnen, dass es nur ums Verkaufen ging und ganz und gar nicht ums Streiten, wie behauptet. Das Buch hat mich einfach nur kalt gelassen und, um ehrlich zu sein, war ich am Ende nur froh, als ich endlich die letzte Seite gelesen hatte. Das ist mehr als nur Schade und wird dem Thema und der ganzen Problematik sicher nicht gerecht!

    With freedom, books, flowers, and the moon, who could not be happy? ― Oscar Wilde

  • Meiner Meinung nach, sind die Gefühle oft übertrieben dargestellt. Siri ist außerdem eine schwierige Persönlichkeit, die ihre Mutter im einen Moment liebt, und im nächsten hasst. Iris wirkt auf mich sehr abschreckend, da sie so egoistisch und eigensinnig handelt.
    Die Sprach ist mit ihren Ausschmückungen aber gut gewählt. Besonders gefallen mir Siri's sarkastische Bemerkungen und Klon-Witze.
    Auch gefallen mir die Verschiedenen Erzählperspecktiven.