An einem regnerischen Abend wird eine Frau in London überfahren. Es handelt sich eindeutig um Mord. Bei ihren Ermittlungen sehen sich Inspector Lynley und Barbara Havers bald einem düsteren Familiendrama gegenüber, in dem überzogener Ehrgeiz, falsch verstandene Liebe und verzweifelte Lügen bereits vor zwanzig Jahren tödliche Konsequenzen hatten. Und sie erleben verblüfft, dass man sie von höchster Stelle aus bei ihren Recherchen zu behindern sucht. Doch Lynley und Havers lassen sich davon nicht beirren...
Der Sohn der getöteten Frau ist ein Geiger, der unter einer Spielblockade leidet, und nicht mehr auftreten kann. Seine Psychotherapeutin rät ihm, sein Leben in chronologischer Reihenfolge aufzuschreiben, wodurch längst verdrängte Erlebnisse u. a. aus seiner Kindheit an die Oberfläche kommen und er einiges zu verarbeiten hat.
Wieder ein großartiger Elizabeth-George-Thriller. Wie bei „Asche zu Asche“ werden auch hier immer wieder Tagebucheintragungen (hier die des Geigers) angeführt, die das Leben der Protagonisten und auch den Fall an sich aus einer völlig anderen Perspektive zeigen.
Wie immer schafft die Autorin es, einen unglaublichen Spannungsbogen aufzubauen und beeindruckt durch einen absolut perfekten Erzählstil.
Aber irgendwie wird mir Thomas Lynley von einem Roman zum nächsten unsympathischer. Ganz im Gegensatz zu seiner Mitarbeiterin Barbara Havers...!
Jetzt habe ich mir gerade die anderen Elizabeth-George-Beiträge ein bisschen durchgelesen, und festgestellt, dass dieses Buch allgemein nicht so gut wegkommt, aber ich fand es ganz großartig. Was wieder zeigt, wie wichtig es ist, sich ein eigenes Bild zu machen und wie verschieden Geschmäcker sind...
Lg
Susannah