Kapitel 4-6 vom 19.9 - 22.9.04

  • Das erste Kapitel des zweiten Abschnitts gefiel mir recht gut. Endlich gewannen die Personen ein wenig "Farbe". Franny wirkte erstmals authentisch. Allerdings konnte ich nicht nachvollziehen, dass sie eine dreifache Vergewaltigung in knapp 2 Monaten überwunden haben sollte.


    Allerdings finde ich Irvings Stil immer noch nicht so toll. Seine Tendenz, Andeutungen zu machen oder Ereignisse vorweg zu verraten mag ich nicht so. Aber mittlerweile habe ich mich damit abgefunden, keine "große" Literatur zu lesen. Und unter diesem Aspekt ist der Roman ganz nett.

  • Ich fand die Kapitel 4-6 waren dann doch leichter zulesen als die ersten drei. Ich kann mir die Familie jetzt schon besser vorstellen, auch wenn ich sie ziemlich skuril finde. Und der Zusammenhang von Festtage und Todesfällen ist ja schon ganz schön auffällig, mal sehen, was da noch kommt.


    Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, wie es weitergeht, wie die Familie auf den Brief von Freud reagiert und was sie mit Kummer noch so anstellen'](*,)'


    Die Aussicht, im weiteren Verlauf dann einem "schlauen Bären" zu begegnen, erfreut mich auch nicht so sehr.

  • Nachdem ich ja am Anfang nur ein Kapitel gelesen hatte und dann das Buch drei Tage überhaupt nicht angerührt hatte, habe ich am Samstag endlich weitergelesen und sogar gleich bis Kapitel 7 gelesen.


    Ich bin ehrlich, so ganz mein Fall ist das Buch nicht :oops: Trotzdem finde ich es nicht schlecht (eigentlich ein Widerspruch :roll: ). Ich weiß nicht genau, wie ich es beschreiben soll, aber ich denke mal, wenn ich es nicht in der Leserunde lesen würde, hätte es sein können, dass ich zwischendrin aufgehört hätte... Am Anfang hat sich die Geschichte so gezogen, außerdem gerate ich immer durcheinander, wer wann was gesagt hat, irgendwie sind die Jahre etwas verwirrend für mich, oder habe ich es zu unaufmerksam gelesen?? :-k


    Die Sache mit Frannys Vergewaltigung fand ich total schrecklich und dass sie so mehr oder weniger vertuscht wurde! Aber heftig fand ich auch die Idee, den armen Kummer zu präparieren :shock: Und dann noch in Angreifaktion. Und Iowa-Bobs Tod auf diesen Anblick und die "Reaktion" der Familie ist irgendwie schon merkwürdig :-k Manchmal dachte ich schon, gibt es denn gar keinen normalen Menschen in der Familie, spinnen die denn alle ](*,)


    Die Familie ist wirklich ein absoluter Chaotenhaufen. Später wird endlich auch einmal erklärt, warum Egg eben Egg heißt (was ein schrecklicher Name, stellt euch einmal vor, hier würde ein Junge Ei heißen :shock: !!).


    Die Beschreibung von Lancelot über die Familie stimmt absolut: Der Vater ist ein weltfremder Träumer, Frank ein Sonderling und schwul, Franny tatsächlich sexfixiert, John ist in seine eigene Schwester verliebt, Lilly zwergenwüchsig, was aber anscheinend keiner in der Familie ernst nimmt und Egg ist zwar noch ein kleines Kind, aber so ganz normal scheint er mir auch nicht zu sein :scratch:


    Warten wir ab, wie es weiter geht...

    Liebe Grüße


    Kiki :-,


    Bücher sind kein geringer Teil des Glücks. Die Literatur wird meine letzte Leidenschaft sein.
    Friedrich der Große

  • Ich war ebenfalls irritiert, dass die Vergewaltigungen mehr oder weniger nebensächlich abgehandelt wurden. Kurzes Geheule, das war es dann.
    Der Einzige, dem das offenbar richtig naheging, scheint Junior Jones gewesen zu sein.
    Naja, vielleicht war das in den 50er Jahren ein Tabuthema, mit dem man auf diese Weise umging, zumal Franny selbst nicht darüber reden wollte.


    Ist es wirklich eine Familie?!
    Die Eltern scheinen sich wenig mit ihren Kindern zu befassen, diese sind offenbar mehr oder weniger sich selbst überlassen.


    Dann wird auf Seite 171 tatsächlich der Hotelbetrieb aufgenommen, ich glaub es kaum ;-)
    Zwischendurch denke ich immer wieder, warum ich das eigentlich lese.
    Es kommt mir vorher, als habe da jemand schlichtweg aneinandergereihte Gespräche aufgeschrieben, wie sie tagtäglich irgendwo zu hören sind.


    Weiterlesen muss ich dann doch. Die Formulierungen sind einfach zu gut.
    "Das Kleid packte zu, wo es was zu packen gab, und versackte in den Falten und Klüften ihres Körpers.. *gg*
    Wie kommt man bloss auf solche Beschreibungen...


    Zu Ende des sechsten Kapitels frage ich mich allerdings ernsthaft, ob die diesen vergammelten Köter tatsächlich weiterhin behalten wollen.
    War der Mann in der weißen Smokingjacke nun Freud selbst?
    Oder einfach nur irgendwer?

  • Hallo liebe Mitleser!


    Ich stecke momentan wegen Zeitmangels und Stress auf Seite 174. Also ich mag Irvings Schreibe immer mehr, mir gefällt auch die Geschichte.


    Was ich ebenfalls arg gefunden hab, ist, dass die Vergewaltigung relativ kurz abgetan wurde, die Folgen mit ein paar Tränen und heißen Bädern und thats it? Deli: das mit dem Tabuthema glaub ich auch, schließlich erzählt Franny immer, sie sei verprügelt worden, und die Familie sagt das auch, obwohl sie es besser wissen.
    Dass sie Kummer ausstopfen wollen - igitt!


    Lancelot: Mich störts eigentlich nicht, dass er große Ereignisse vorwegnimmt, denn dass Iowa Bob irgendwann stirbt, nimmt man zum Beispiel eh an als Leser. Ich frag mich dann mehr, was Irving sich dann einfallen läßt, auf welche skurrile Art und Weise das nächste vorangekündigte Ereignis passieren wird.


    Ich hoffe mal, dass ich heute Zeit zu lesen finde.

    Liebe Grüße,
    Azrael


    Aktuelles Buch: "Schwarz zur Erinnerung" von Charlene Thompson

  • Wahrscheinlich fiel es Franny so leichter mit der Vergewaltigung umzugehen. Sie wollte gar nicht, dass da noch groß drüber geredet wurde. Deshalb sagt sie auch immer, die sei verprügelt worden.


    Ich hatte schon den Eindruck, dass es gerade John sehr nahe ging. Deshalb fängt er doch an, wie ein Wilder zu trainieren. Damit er sich nie wieder so hilflos fühlen muss.

  • Der Mann in der weißen Smoking-Jacke war bestimmt nicht Freud. Der ist ja wohl in Wien. Wer es allerdings gewesen sein soll, weiß ich auch nicht. Wahrscheinlich nur irgendwer. Aber er hat sich schon recht merkwürdig benommen.

  • Also ich habe ueberhaupt gar kein Problem damit das Buch zu lesen (ausser Zeitmangel), denn mich begeistert es einfach. Natuerlich war auch ich geschockt, als die Vergewaltigung passierte. Aber gerade dabei finde ich zeigte sich auch die Familie, genau wie bei Lillys Zwergenwuchs wurde nicht darueber geredet, das Allheilmittel der 50er Jahre denke ich. Ansonsten finde ich das Buch zum Schreien komisch, immer wenn Egg sein "Waas?" bruellt koennte ich mich hinlegen vor Lachen. Ich kann mir auch die Figuren mit all ihren Macken genau vorstellen. Die Geschichte von Kummer hat ja wohl nun hoffentlich ein Ende gefunden. Aber mein Fall ist das Buch

  • Ich hab die ersten 6 Kapitel jetzt fertig und mir gefällts immer besser. Ich amüsiere mich mittlerweile köstlich über Irvings Schreibstil und mag die skurrile Family immer mehr. Außerdem bin ich schon sehr gespannt, wie es ihnen in Wien so ergehen wird.


    Nachdem ich "die vierte Hand" von Irving gelsen hab und nicht so begeistert (wenn auch nicht enttäuscht) war, muss ich jetzt mein Urteil über den Autor mehr als revidieren. Ich genieße das Buch nun wirklich und werde sicherauch noch ein anderes von ihm kaufen.

    Liebe Grüße,
    Azrael


    Aktuelles Buch: "Schwarz zur Erinnerung" von Charlene Thompson

  • Wegen Zeitmangels hänge ich leider weiterhin ein wenig...
    Das Buch liest sich zwar ganz flüssig, aber dass es richtig fesselt, kann ich für mich noch nicht behaupten. Vielleicht sind die <Kult-Bücher> für mich einfach nichts - Gottes Werk und Teufels Beitrag hat mir auch wesentlich besser als Garp gefallen. Momentan schwanke ich noch von Kapitel zu Kapitel, was ich von dem Buch halten soll.


    Gruß,
    bonsai

  • So, die Hälfte des Buches habe dann auch ich endlich geschafft :mrgreen:
    Ich frage mich, wieso ihr meint, der Betrunkene in der weißen Smokingjacke könnte Freud gewesen sein :?:
    Soweit ich mich erinnern kann, hat Freud doch nie eine weiße Smokingjacke getragen und quasi zeitgleich kommt ja auch ein Brief von ihm aus Wien an, oder? Es könnte sich doch nur um den holländischen Hotelbesitzer gehandelt haben.
    Nett fand ich, dass der Vater, von Beruf Lehrer, anscheinend eine kleine Lernschwäche hat - so zumindest empfand ich die Darstellung, als Frank Unterricht in Sachen Wien gibt - und alle Kinder schienen großes Verständnis dafür zu haben :D .


    Gruß,
    bonsai

  • Zitat

    Original von Anonymous


    Ich frage mich, wieso ihr meint, der Betrunkene in der weißen Smokingjacke könnte Freud gewesen sein :?:
    Soweit ich mich erinnern kann, hat Freud doch nie eine weiße Smokingjacke getragen und quasi zeitgleich kommt ja auch ein Brief von ihm aus Wien an, oder? Es könnte sich doch nur um den holländischen Hotelbesitzer gehandelt haben.


    Also ich sehe den Zusammenhang auch nicht. Wer auch immer es war, Freud nicht (wie man spätestens dann erkennt, wenn man weiter liest und mehr über Freud erfährt..)

    Liebe Grüße,
    Azrael


    Aktuelles Buch: "Schwarz zur Erinnerung" von Charlene Thompson