Anne Rice - Blackwood Farm

  • Anne Rice
    Blackwood Farm
    Alfred Knopf (Hardcover/2002)
    ISBN 0-375-41199-2
    530 Seiten


    Der neueste Roman von Anne Rice verbindet die Lestat-Geschichte wieder einmal mit den Mayfair-Hexen. Dies entwickelt sich zu einer gewissen Tradition, so dass man nur noch darauf wartet, dass die „schlafende Schönheit“ aus einer anderen Romantrilogie, die unter einem anderen Namen – A. N. Roquelaure - veröffentlicht wurde oder einer ihrer Begleiter in dieser Romanwelt auftaucht.


    Die Sprache ist wie immer sehr neogotisch mit romantischen Einschlägen. Beschreibungen sind ausgiebig und manchmal etwas sehr langschweifig. Es ist irritierend, wie sehr die Erzähler ständig die körperlichen Vorzüge von Männern und Frauen beschreiben und es wäre mal wirklich eine Abwechslung, wenn auch nur eine Person in einem von Rices Büchern wie ein normaler Mensch reden würde. Gerade, wenn die Bücher in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts spielen.


    Inhaltlich geht es in diesem Roman um einen jungen Vampir namens Tarquin „Quinn“ Blackwood, der trotz seines Zustands nicht von seiner Familie und seinem Familienstammsitz lassen möchte. Neben dem gerade neu erworbenen Vampirismus ist er – als Abkömmling der Mayfair-Familie – außerdem noch ein Geisterseher. Einen speziellen Geist – Goblin – sieht er bereits, seitdem er die Welt bewusst wahrnimmt und dieser Geist erscheint ihm immer als sein eigenes Spiegelbild. Goblin war immer ein mehr oder weniger guter Begleiter von Quinns Leben gewesen, auch wenn er gelegentlich etwas zu impulsiv reagierte und damit Quinn Unannehmlichkeiten machte. Nachdem Quinn allerdings zum Vampir geworden ist, wird er nach jeder Mahlzeit von Goblin fast vergewaltigt und eines Teils des Bluts beraubt, wodurch Goblin mehr und mehr Präsenz in der „realen“ Welt erhält. Da Quinn Angst davor hat, was Goblin den Menschen in seiner Umgebung antun könnte, setzt er sich mit Lestat in Verbindung um diesem die Geschichte seines Lebens und die Historie seiner Familie zu erzählen. Dies hat strukturell sehr große Ähnlichkeit mit „Blood and Gold“ und Einigen der älteren Romane der Vampirchroniken. Eine mehr oder minder logische Rahmenhandlung, die Erzähler und Zuhörer zusammenbringt und dann darin eingebettet, die sehr langwierige und weitschweifige Geschichte, die der Erzähler erzählt.



    Nichts wirklich Neues, weder in erzählerischer noch in inhaltlicher Hinsicht. Dieses Buch ist am Ehesten etwas für Komplettisten und solche, die auf Rice Sprache absolut versessen sind. Als Geschichte selber fand ich diesen Roman weniger interessant.