Terry Pratchett - Ein Hut voller Sterne / A Hat full of Sky

  • Terry Pratchett
    A Hat Full of Sky
    Doubleday (Hardcover/2004)
    ISBN 0385607369
    352 Seiten


    Tiffany Aching ist zurück. Nach ihrem Debüt in „The Wee Free Men“ macht sich die junge Hexe nun mit Miss Tick auf dem Weg zu ihrem neuen Ausbildungsplatz. Begleitet wird sie – von den meisten unbemerkt – von einer Eskorte der Feegle, jener kleinen freien Männer, die bereits in einigen Scheibenweltromanen eine größere Rolle spielten. Glücklicherweise gibt es am Anfang des Buchs eine kleine Einführung in die Nac Mac Feegles – für alle Neuhinzugekommenen und für diejenigen, mit einem wirklich sehr schlechten Gedächtnis. Tiffany war für einige Zeit eine Kelda – eine Art Bienenkönigin – der Feegles und so steht sie nun für immer unter deren Schutz und muss darauf achten, was sie sich wünscht, denn es besteht immer die sehr reale Möglichkeit, dass sie es auch bekommt – und die Feegles pflegen Wünsche immer sehr wörtlich zu nehmen.


    Außerdem begleitet sie auch noch ein seltsames Wesen, dass immer wieder in den Geistern anderer Lebewesen lebt und diese dabei in den Wahnsinn treibt. Während Tiffany fern der Heimat versucht mit anderen Junghexen zurecht zu kommen und im Hause der Madame Level, die eine Seele über zwei Körper verteilt, eine Basisausbildung als Hexe bekommt und außerdem noch die Nac Mac Feegles vor allen anderen verstecken zu sucht, bemüht sich diese unbekannte Wesenheit immer wieder, in ihren Geist einzudringen und ihren Körper zu übernehmen. Was ihr schließlich auch gelingt und Tiffany direkt auf die andere Seite der Hexenmacht bringt, was ihre Umgebung nur allzu schnell zu spüren bekommt. Nur die Nac Mac Feegles können mit einer Reise in ihren Geist Tiffany von ihrem „Geistbesetzer“ befreien, doch danach geht der Ärger erst richtig los, so dass Esme Weatherwax direkt in das Geschehen eingreifen muss.


    Die Geschichte nur so weit. Sie ist im erzählerisch gutem Stil und für Terry Pratchett von mittlerer Phantasiequalität. Doch die Gespräche der Hexen untereinander – speziell zwischen Esme und Tiffany – sind alleine den Preis des Buchs bereits wert, denn hier wird nicht nur das Wesen der Hexerei beleuchtet, sondern „das Leben, das Universum und der ganze Rest“ in bester Tradition der britischen Fantasy und gedanklich und sprachlich so dicht dargestellt, dass man manche Sätze dreimal lesen kann und jedes Mal aus einem anderen Grund lacht.


    K.-G. Beck-Ewerhardy

  • Ergänzend zu Klaus' Aussagen:


    Tiffany hat herausgefunden, dass sie aus ihrem Körper heraustreten kann - eine hilfreiche Kunst, wenn man keinen Spiegel hat. Zwinker
    Doch diese Gabe hat auch ihre Schattenseiten, denn ihr leerer Körper wird von einem sogenannten "Schwärmer" erspürt. Fortan folgt er ihr, um ihren Körper bei nächster Gelegenheit zu besetzen.


    Neben dieser Bedrohung muss Tiffany mit Heimweh und um die Anerkennung der anderen Jungehexen in Ausbildung kämpfen.


    Zu erzählen, wie ihr das gelingt und wie ihr geholfen wird, würde zu stark in der Handlung vorgreifen. Aber dies kann ich sagen, alles entscheidet sich bei dem jährlichen Hexenwettkampf!


    Meine Meinung:


    Diesen Band habe ich im Orignal gelesen, um den Dialekt der der NacMacFeegle kennenzulernen. Eine weise Entscheidung! Der gälisch-schottisch-walisische Akzent der kleinen Bande passt super und macht den Roman noch lebendiger als er sowieso schon ist!


    "A hat full of sky" gefiel mir besser als der erste Teil. Es ist ein netter Jugendroman für zwischendurch. Den Vergleich mit Philip Pullmann (Lyra) und J. K. Rowling (Harry Potter) halte ich allerdings für übertrieben. Zwischen den Werken stehen dann doch gedankliche Welten...


    Besondere Punkte bekommen wieder die NacMacFeegle! :cheers: Sie sind herrliche Charaktere!


    Ich habe das untern abgebildete Taschenbuch gelesen, das ja preislich doch wesentlich attrakiver ist als die Hardcover-Ausgabe. Zudem bietet sie mehrere "Special features": ein Interview mit Terry Pratchett und einen Auszug aus Band 3: "The Wintersmith".

    She wanted to talk, but there seemed to be an embargo on every subject.
    - Jane Austen "Pride and prejudice" - +