ZitatUm das Ganze hier mal abzukürzen. Was ich eigentlich ursprünglich meinte war, dass ein Buch nun nicht unbedingt schlecht sein muss, nur weil die Geschichte "verbogen" wird.
Dann frage ich mich, warum man einen Historischen Roman schreiben muss, wenn man sich nicht die Mühe macht, halbwegs historisch gesehen richtig zu sein. ;-)
Das ist in etwa so, wie als in einem Liebesroman keine Liebe drinnen ist.
Oder in einem Krimi kein Verbrechen. Oder gar an den Haaren herbeigezogene Ermittlungen. :-)
ZitatMan beachte die Worte: "in der Regel ... anlehnt", "der Autor ... bereit ist die Erkenntnisse .. einzubauen"
Steht nichts von muss.
Ich erkenne trotzdem den Anspruch, historische Romane, die sich größtmöglich an historische Fakten halten, anderen Romanen, die eher an Fantasy erinnern zu bevorzugen. ;-)
Ich frage mich dann bei diesen Argumenten immer wieder, warum auf den Klappentexten von diesen historikals steht "historisch genau recherchiert" und das dann nicht wenige Leser wie ein Sachbuch schlucken. ;-)
Egal ob man darauf steht, historische Romanen erzählen, wie früher die Menschen gelebt haben, ob nun richtig oder falsch erzählt, irgendetwas übernimmt man unbewusst, auch wenn nur "Roman" draufssteht.
So sind zB die vielen Ressentiments über das Mittelalter entstanden.
Ob dieser Grundsatz "Ist doch nur ein Roman" in die Praxis umgesetzt wird , wage ich also höchst zu bezweifeln. :-)
ZitatIch bin immer noch der Meinung, das Geschichtsbücher diese Aufgabe haben.
Natürlich. Ein Historischer Roman ist jedoch eine Mischung aus Fiktion und Realität. Meistens sind die Figuren erfunden, aber von den Verlagen und vom Autor wird ja in Kurzbeschreibung und Nachspann genauestens gesagt, dass man sich selber aufgrund der historischen Tatsachen auf die Schuler klopft. Les mal zum Spaß den Nachspann von Cross in der "Päpstin". :-)
Insofern, wenn selbst so viele Autoren und Verlage ihre Bücher als historisch recherchiertes Meisterwerk deklarieren, erwarte ich mir schon etwas Bemühen um historische Glaubwürdigkeit.
mfg