Batya Gur - Denn am Sabbat sollst du ruhen

  • Inhalt:

    Zitat

    Inspektor Michael Ochajon von der Jerusalemer Kriminalpolizei steht vor einem Mordfall, wie er ungewöhnlicher nicht sein kann. Die hochangesehene Analytikerin Eva Neidorf wird am Morgen ihres großen Vortrages tot aufgefunden. Alle Verdächtigen sind ehrenwerte Mitglieder der Jerusalemer Psychoanalytischen Gesellschaft und mit der der Toten in einem engen Netz gegenseitiger Abhängigkeiten verstrickt. Doch mit jedem Schritt in das Labyirinth dieser fremdem Welt werden für Michael Ochajon die Risse in der glatten Oberfläche immer offensichtlicher...


    Nach einem etwas zähen Einstieg konnte ich den Krimi recht flüssig durchlesen. Handlungsgrundlage ist der Mord an einer Psychoanalytikerin an ihrem Arbeitsplatz. Auch nach Beendigung des Buches habe ich den Unterschied zwischen einem "normalen" Psychologen und einem Psychoanalytiker nicht so recht verstanden, aber dies sei nur am Rande angemerkt. In diesem Roman trifft man auf viele verschiedene Persönlichkeiten, die von der Autorin alle eingehend charakterisiert werden. Vielleicht wollte sie damit den Bezug zur Psychologie herstellen oder vielleicht ist es ihre Art zu schreiben. Dennoch waren mir manche Szenen und Personen zu ausschweifend beschrieben. Ein Beispiel hierfür ist eine Freundin der Ermordeten, eine Nebenfigur in dieser Geschichte, bei der Batya Gur fast eine ganze Seite aufbringt um sie in der Erinnerung des Lesers haften zu lassen. Die Hauptfiguren jedoch werden überaus aktiv und lebendig gestaltet und den Inspektor Ochajon schließt man nach kurzem in sein Herz ( er ist ja schließlich sehr gutaussehend). Beeindrucken fand ich die Ausarbeitung des Konfliktes in diesem Krimi: die Auseinandersetzung der Menschen dieser Berufsgruppe mit ihren Normen und Wünschen, die häufig im Gegensatz zueinander stehen. Gurs Sprachstil ist flüssig, sie wechselt häufig von direkter zu indirekter Rede. Leider lässt sich der/die Täter/in relativ früh erahnen, das Motiv aber wird erst zum Schluss hin geklärt. FAZIT: Lesenswert, aber nicht durchweg spannend.

    "Gern lesen heisst, die einem im Leben zugeteilten Stunden der Langeweile gegen solche des Entzückens eintauschen."

  • Hallo ! Ich bin neu hier und ich glaube , dass ich doch noch einiges nicht richtig mache.


    Ich lese gerade von Batya Gur " Denn am Sabbat sollst du ruhen ". Das Buch gefällt mir sehr gut, obwohl es am Anfang doch etwas verwirrend ist. Es werden die einzelnden Richtungen in der Psychiatrie vorgestellt und man hat schon Mühe dem zu folgen. Ich habe jetzt die Mitte erreicht und ich muß sagen es wird immer besser. Ich werde auf jeden Fall weiter berichten.



    LG Hippie

  • Ich bin gespannt auf deine Meinung, denn das Buch steht schon ziemlich lange im Regal, kann mich aber nicht dazu entschließen, es mal zu lesen. Eigentlich hört es sich recht gut an und auch den jüdischen Hintergrund finde ich interessant, aber irgendwie hat es noch nicht bei mir so recht "gezogen".

  • Bei mir steht es leider auch schon sehr lange im Regal und ich habe es immer beiseite gelassen. Naja, vielleicht wird es ja doch noch was. :mrgreen:

    Liebe Grüße
    Helga :winken:


    :study: [b]???


    Lesen ist ernten, was andere gesät haben (unbekannt)

  • Ich habe mal "Denn die Seele ist in deiner Hand" von B. Gur gelesen und fand ihren Schreibstil und den Aufbau des Buches einfach nur grottenschlecht - irgendwie spornt mich das nicht an, noch etwas von ihr zu lesen...

  • Ich habe die Ochajon-Reihe vor vielen Jahren gelesen, wollte sie jetzt gern rereaden und wusste noch, dass ihr Auftakt nicht der Knaller ist (schließlich hatte ich mir damals nach dem ersten Lesen diesen Band bewusst nicht zugelegt), aber dass er so lahm ist... :sleep: Die Kriminalhandlung wird nur sehr zögerlich entfaltet und kommt bis kurz vorm Ende nicht recht in die Gänge, die Figuren drehen sich seiten- und kapitellang im Kreis, ich wurde nicht warm mit ihnen und konnte auch nicht die immer mal wieder von der Autorin behauptete, aber nie wirklich gezeigte Aufregung rund um den Fall nachvollziehen. :sleep:


    Jetzt weiß ich nicht mehr, ob ich wirklich die ganze Reihe rereaden möchte. :roll: Dabei hatte ich nach einem Reread der Lisi-Badichi-Reihe (von Shulamit Lapid) im letzten Jahr Lust, mich wieder krimitechnisch nach Israel zu begeben. Batya Gurs Ochajon-Start hat mich jetzt allerdings doch ziemlich ausgebremst... :| Vielleicht gebe ich der Reihe später im Sommer nochmal eine Chance, aber sicher bin ich mir da, wie gesagt, nicht.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: für die guten Grundideen rund um die Psychoanalyseszene, die aber (für meinen Geschmack) unfassbar öde und langatmig umgesetzt wurden. [-( (Lest zu dieser Thematik lieber Siri Hustvedt oder Lily Brett...)

    :study: Jutta Aurahs - Katzen :cat:

    :study: Han Kang - Griechischstunden

    :musik: Asako Yuzuki - Butter (Re-???)

    :musik: Satoshi Yagisawa - Die Tage in der Buchhandlung Morisaki

    :montag: Deb Olin Unferth - Happy Green Family (Reread)





  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Batya Gur - Denn am Sabbat sollst du ruhen von Batya Gur“ zu „Batya Gur - Denn am Sabbat sollst du ruhen“ geändert.