Peter Dickinson: Die große Welle

  • Zur Abwechslung mal ein Buch, von dem ich nicht ganz so überzeugt war.
    "Die große Welle" beschreibt die Geschichte von Li, einem Mädchen aus der Frühgeschichte der Menschheit, und Vinnie, die mit ihrem Vater an einer Ausgrabung an der gleichen Stelle teilnimmt.
    Die Geschichten werden kapitelweise erzählt - abwechselnd heute und damals.
    Auch wenn die Grundidee durchaus spannend ist (und der Stil an sich auch), haben mich diese Sprünge insgesamt sehr gestört, vor allem, da die beiden Erzählstränge eigentlich unabhängig voneinander waren - die einzige Verbindung war, daß Vinnie bei der Ausgrabung Lis Knochen "entdeckt".
    Vermutlich durch die Sprünge bedingt wirkte keine der Geschichten wirklich rund und abgeschlossen - auf mich machte es ein wenig den Eindruck, als hätte der Autor die Erzählungen etwas überhastet geschrieben und - damit das nicht so auffällt - diese zerhackt und parallel gesetzt. Dies finde ich besonders schade, weil die Grundidee durchaus interessant ist, und Peter Dickinson auch gezeigt hat, daß er eine gute Geschichte erzählen kann (z.B. in "Die Kinder des Mondfalken").
    Dazu kamen noch einige Punkte in Lis Geschichte, die mir unstimmig vorkommen (ohne über die dahinterstehende Theorie an sich zu urteilen, denn da weiß ich nicht genug).
    So war Lis Alter nicht erkennbar - anfangs hätte ich sie auf 7-9 Jahre geschätzt, dann wirkte sie um einiges jünger (so 5-6 Jahre), dann wieder erheblich älter (12-14 Jahre). Auch wenn die Entwicklung "damals" nicht unbedingt mit der eines heutigen Kindes gleichzusetzen ist (das kann ich nicht beurteilen), so hat mich das doch gestört.
    Ein anderer Punkt waren die Namen - laut Herrn Dickinson fand in Lis Gruppe keine Verwendung von Namen statt, ihr Name wurde als Hilfe für den Leser gewählt - aber ein paar Kapitel später wurden die anderen Gruppenmitglieder auch mit Namen genannt, deren Herkunft nicht ersichtlich war.
    Auch wenn dies nur Kleinigkeiten sind, mich haben sie gestört.


    Insgesamt ist es kein schlechtes Buch, und wer sich für diese Themen interessiert, mag es gerne lesen, aber es konnte mich nicht so begeistern wie andere Bücher es gleichen Autors.