Irvin D. Yalom - Die rote Couch

  • Hoffentlich habe ich für das Buch die richtige Rubrik gewählt....(?):


    Eine handvoll mehr oder minder interessante Geschichten vom Klammern und Loslassen, von Selbstbestimmung und Egozentriertheit, viele langatmige Darstellungen und wenig prägnante Thesen und Lebensweisheiten.
    Das in meinen Augen zentrale Thema des Buches ist der Versuch, dem Leser mit der Endlichkeit seines Seins zu konfrontieren und in dadurch zu Gedanken über seine gegenwärtige Lebensgestaltung anzuregen. Experimente mit einer Lebenslinie, auf der der Patient seine verbleibende Zeit erkennen soll, und die Frage, welchen Spruch man sich denn auf seinen Grabstein wünscht, bezeichnet Ernest als Existenzschocktherapie.
    Diese Gedanken in Kombination mit einem Plädoyer für Wahrheit und Ehrlichkeit bilden den Kern des Buches, der aber leider nur in sehr wenigen fesselnden Dialogen verborgen ist. Über weite Passagen erstrecken sich ermüdende, sprachlich schwache Beschreibungsungetüme, die den Eindruck hinterlassen, einzig der geforderten Seitenzahl angedient zu sein.
    Schade, der hoch interessante Stoff hätte ein wenig leidenschaftlicher verpackt werden können.

    "So ist der Mensch nur auf der Suche nach der Stärke nach der Lüge - blindem Wahn und der Oberflächlichkeit" - Tilo Wolff

    Einmal editiert, zuletzt von K.-G. Beck-Ewe ()

  • :scratch:hmmm... es ist einige jahre her, daß ich es gelesen habe - aber ich kann mich erinnern, daß ich es recht amüsant fand und bei der lektüre eine zeitweise diebische freude hatte.


    ich war allerdings auch mit keiner anderen erwartung als der, unterhalten zu werden, daran gegangen; vielleicht war ich deshalb nicht enttäuscht? :bball:




    fg





    findley

  • Ich fand dieses Buch sehr gut! Sehr spannend und witzig!!!!


    Fantine
    Ist es eine Sammlung von Kurzgeschichten oder Fallbeispielen oder doch ein Roman? Kannst du mir vielleicht da helfen? Würde mich interessieren, denn irgendwie hörte es sich für mich so an, als ob es sich um eine Sammlung von verschiedenen Patientenfällen handelt :)

    2024: Bücher: 91/Seiten: 40 202

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Saunter, Mick - Im Angesicht des Zorns

    Naam, Ramez - Nexus

  • Hola!


    Ich kann das Buch echt empfehlen! Es ist als Roman geschrieben, aber es wird auf sämtliche Figuren und deren Hintergründe eingegangen! Und somit hat man auch mehrere Geschichten!
    Ich fand es witzig und therapeuten werden jetzt mit anderen augen gesehen :D


    Kannst ja mal schreiben was du von den Buch hälst!!!!


    Ach ja das meiste klingt schon ganz authentisch! Aber nicht alles!

  • Fantine
    Danke schön. Das Buch steht schon länger auf meine Wunschliste. Nur ich habe mich gefragt ob es sich dabei um Kurzgeschichten handelt, dann hätte ich es gestrichen. Ich lese nicht so gerne Kurzgeschichten.
    Romane sind mir lieber :)

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  • Inzwischen habe ich das Buch auch gelesen und hier ist meine Meinung:


    Erschienen bei: btb
    Seitenzahl: 540


    Autorenportraits:
    (Quelle: Buchcover/Verlag)
    Irvin D. Yalom ist Professor für Psychiatrie an der Stanford University. Seine Fachbücher im Bereich der Psychotherapie sind in den USA zu Klassikern geworden.


    Kurzbeschreibung:
    (Quelle: Buchcover/Verlag)
    Ernest Lash, ein junger Psychoanalytiker aus San Francisco, glaubt an die Wirksamkeit seines Tuns, ist aber andererseits davon überzeugt, dass die klassischen Therapien dringend einer Erneuerung bedürfen. Eines Tages beauftragt ihn die Ethikkommission seines Fachbereichs mit der Untersuchung eines prekären Falls: Er soll die Arbeitsweise eines älteren, sehr berühmten Kollegen namens Seymour Trotter überprüfen, der angeklagt ist, ein Verhältnis mit einer vierzig Jahre jüngeren Patientin gehabt zu haben. Trotter beharrt darauf, dass Sex das einzige Mittel gewesen sei, um die junge Frau vor ihrem selbstzerstörerischen Verhalten zu retten. Zunächst ist Ernest entrüstet. Doch je mehr er sich mit der Sache beschäftigt, desto mehr fasziniert ihn die Idee, jedem Patienten bzw. jeder Patientin eine fallspezifische Behandlung zuteil werden zu lassen. So beschließt er eines Tages, sich in Zukunft mit absoluter Ehrlichkeit auf die Therapeuten-Klienten-Beziehung einzulassen. Doch er hat die Rechnung ohne Carol, die betrogene Ehefrau eines seiner Patienten, gemacht, Carol, eine erfolgreiche Anwältin, ist wild entschlossen, sich an ihrem Mann zu rächen, indem sie seinen Therapeuten verführt...


    Meine Meinung:
    Zu diesem Roman bin ich gekommen, weil ich schon früher ein Buch von dem Autor gelesen habe, das mir ausgesprochen gut gefallen hat und zwar "Und Nietzsche weinte".
    Die Idee zu dem Roman "Die rote Couch" fand ich auch sehr gut. Es geht um die ethischen Fragen in dem Beruf eines Psychoanalytikers, um das Patienten-Therapeuten-Beziehung, um die Fähigkeit los zu lassen, um die Egozentrik und Rache...
    Nur hat mir bei diesem Roman die Umsetzung nicht so zugesagt. Die Ausführungen des Psychoanalytikers sind zu lange ausgefallen, so dass der Plot mehr oder weniger in den Hintergrund geraten ist. Außerdem hätte ich es schöner gefunden, wenn der Roman eine einheitliche Geschichte erzählt hätte und nicht mehrere Fallbeispiele verfolgt hätte.
    Stellenweise fand ich es doch unterhaltsam und auch lehrreich, da Irvin Yalom seinen Lesern wertvolle Einblicke in die Welt der Psychoanalyse gewährt, die für einige Leser ganz sicher von Interesse sind.
    Auch wenn mir dieser Roman weniger gefallen hat, als "Und Nietzsche weinte", würde ich gerne noch weitere Bücher des Autors lesen.

    2024: Bücher: 91/Seiten: 40 202

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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