Seite 1-85 vom 15.06 - 18.06.06

  • "Ihr" ist schon ganz richtig ;)



    Ich wollte nun nochmal mehr auf den schnell beginnenden Drogenkonsum von Christiane eingehen. Ich frage mich nicht, wie sie als Person und Individuum dazu gekommen ist. Da spielen die Freunde eine zentrale Rolle. Aber warum Drogen? Warum saufen die Jugendlichen erst und greifen dann nach Haschisch, um dann Fixer zu werden? Keine Frage, eine immer weiter reichende Suche nach dem nächsten Kick ist das. Nur woher kommt dieses Verlangen, überhaupt angefangen zu haben? Ist es die Langeweile, die desinteressierten Lehrer, die Verbote und die ganze Verzweifelung, weil man zu früh erwachsen sein muss; Kind sein, das funktioniert da wohl nicht.


    Setzten sie sich dann einfach nur über Verbote hinweg und verführen vielleicht auch nur unbewusst immer jüngere Kinder zum Trinken, kann das denn sein?


    Was denkt ihr denn, woher das kommt?




    Nochmal zur Mutter: So ganz nachvollziehen können wir alle es wohl nicht. Dass sie die Kinder hätte verteidigen müssen, ist keine Frage.

  • Zitat

    Original von fân
    Was denkt ihr denn, woher das kommt?


    Nun einmal denke ich, dass das Umfeld schon eine Rolle spielt, den Mangel Möglichkeiten zum austoben für die Kinder (war ja alles verboten, was Kinder eigentlich so brauchen), die Familiären umstände ect. und dann glaube ich auch das der Druck dazuzugehören eine große Rolle gespielt hat. Dies schrieb Christiane ja auch selber, dass sie zu diesen Cliquen gehören wollte, sein wollte wie die Fixer, die sie anfangs bewundert hat, weil sie so "cool" waren.

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)

  • fân:


    Ich glaube es ist so eine Art Gruppenzwang, weswegen die Kinder mit solchen Sachen anfangen.
    Es ist verboten, was verboten ist ist cool - und dann fängt Einer an.
    Und weil er dann von den Anderen wegen seinem angeblichen coolsein geachtet wird, fangen die Anderen auch an.


    Ich denke dass die Kiddies für solche Gruppenzwänge sehr empfänglich sind, weil in diesem Alter die Charakterbildung noch nicht wirklich abgeschlossen ist und nur Wenige bereits das Selbstvertrauen haben sich als uncool zu behaupten, oder eine Außenseiterrolle einzunehmen.
    Es ist ja auch nachgewiesen, dass die meisten Raucher im Alter von 12 - 16 Jahren angefangen haben. Nach diesem Alter ist die Gefährdung noch mit dem Rauchen anzufangen relativ gering.


    Es ist immer schwer gegen die Strömung zu schwimmen - und für Kinder wohl noch mehr als für Erwachsene.


    Christiane ist eben auch mit der Strömung geschwommen.
    Wäre sie zu ihrer Oma aufs Land gezogen, nachdem sie dort Urlaub gemacht hätte - ich bin mir fast sicher dass sie niemals so abgerutscht wäre. Eben weil die Strömung auf dem Land anders war als in Berlin.

    Ich :study: gerade: 72 Minuten bis zur Vernichtung von Annie Jacobsen

    Einmal editiert, zuletzt von Hiyanha ()

  • Zitat

    Original von Hiyanha
    Christiane ist eben auch mit der Strömung geschwommen.
    Wäre sie zu ihrer Oma aufs Land gezogen, nachdem sie dort Urlaub gemacht hätte - ich bin mir fast sicher dass sie niemals so abgerutscht wäre. Eben weil die Strömung auf dem Land anders war als in Berlin.


    Das gleiche habe ich auch gedacht. Sie hat zu der Zeit ja überlegt, ob sie bei der Oma bleibt und sich jemandem anvertraut. Schade, dass sie das nicht gemacht hat, dann wäre ihr viel erspart geblieben.

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)

  • Wie ihr schon geschrieben habt, es war das Umfeld, das Christiane diesen Weg aufgezeigt hat. Um sie herum gab es lauter Verbote, nicht einmal richtig spielen konnten die Kinder, geschweige den sich austoben. In der Familie hat sie auch keinen Halt gefunden, im Gegenteil, aber darüber haben wir ja diskutiert. Sie ist labil und empfindlich, fühlt sich in Berlin einsam, sucht Freunde und findet die falschen. Obwohl ich nicht einmal genau sagen kann, ob Kessi eine so falsche Freundin war. Wenn ich das richtig gelesen habe, hat sie unter Druck der Mutter ja die Kurve noch in letzter Minute gekriegt. So baute eins auf das andere, erst bewunderte sie die Clique im Haus der Mitte, dann die im Sound und letztlich die Fixer. Ständig hatte sie Minderwertigkeitskomplexe, sie wollte genauso cool wie die anderen sein. Sie wollte auch etwas "vorweisen", ähnlich dem Vater, der ja auch seinen Porsche vorweisen konnte.


    Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, wenn sie in ihrem Elternhaus Liebe, Verständnis, Vertrauen und Rückhalt gefunden hätte, wäre ihr wenigstens der schrecklichste Teil ihrer Drogenerfahrungen erspart geblieben. Sie hat ja doch Anlauf genommen und ein Gespräch mit der Mutter begonnen. Dann fehlte es ihr aber an Mut und auch an Vertrauen. Sie wollte die Mutter damit nicht belasten. Mir zeigt auch der Besuch bei der Oma, was zu diesem Zeitpunkt noch möglich gewesen wäre.

  • Hallo!


    Ich habe zwar erst heute mit dem Buch begonnen, jetzt aber schon mit großem Interesse eure Beiträge gelesen.


    Natürlich ist das Verhalten der Mutter absolut unverständlich und auch zu verurteilen. Ich denke aber trotzdem, dass die Sache so einfach nicht ist! Ich will sie absolut nicht verteidigen, kriege natürlich - in der Rolle einer Mutter - das Grausen, aber man sollte doch Folgendes bedenken:


    - das ganze spielt Ende der 60er Jahre. Damals war die Rolle der Frau noch eine andere als sie heute ist. So einfach mir nichts dir nichts mit den Kindern auszuziehen, ich denke, das war nicht so einfach, und v.a. wurde man sicher von der Gesellschaft geächtet.


    - sie war die einzige, die Geld verdiente. Sie war alleine verantwortlich. Wenn sie als Arbeitskraft ausfällt, dann hat die Familie gar nichts mehr. Vielleicht war das auch ein Grund, warum sie sich zurückhielt. Ihr Mann hätte sie halbtot geprügelt.


    - und wahrscheinlich hatte sie doch die Hoffnung, das irgendwann alles wieder gut wird.


    Es sind absolut keine Gründe, die ihr Verhalten rechtfertigen, das weiß ich. Aber ich tue mir sehr schwer, sie pauschal zu verurteilen.


    - zu den Massenwohnungsbauten:


    das muss man natürlich auch in der damaligen Zeit sehen. Gefragt waren erschwingliche und zweckmäßige Wohnungen, bestenfalls in der Nähe des Arbeitsplatzes. Hierzulande sind solche Massenbauten - die es ja leider immer noch gibt - immer nach irgendeinem großen Betrieb benannt, der diese Wohnungen damals für seine Arbeiter baute.
    Es waren mehr oder weniger Schlafplätze. Die Arbeitnehmerrechte hatten noch nicht das Ausmaß von heutzutage, die Leute hatten nicht so viel frei und soviel Urlaub wie heutzutage.


    Selber bin ich erst auf Seite 30, hatte aber schon mit dem Vorwort große Probleme. Ich verwehre mich absolut dagegen, immer dem Elternhaus die Schuld zuzuschieben, wenn die Kinder auf die falsche Bahn geraten. Es sind immer mehrere Faktoren, die die Ursache bilden. Ich selber habe 3 Kinder im Alter von 12,10 und 8 Jahren. Ich bemühe mich sehr, ihnen Werte zu vermitteln und sie selbstbewusst und stark zu machen, ich traue mir aber die Hand nicht ins Feuer zu legen und sagen, dass sie nicht einmal auf die schiefe Bahn geraten werden.


    Deshalb lehne ich so pauschale Verallgemeinerungen, wie sie im Vorwort vorkommen, aufs heftigste ab!

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • Zitat

    Original von Rosalita
    Ich verwehre mich absolut dagegen, immer dem Elternhaus die Schuld zuzuschieben, wenn die Kinder auf die falsche Bahn geraten. Es sind immer mehrere Faktoren, die die Ursache bilden.


    Nun, ich glaube auch nicht, dass man nur die Schuld beim Elternhaus suchen kann, obwohl das zum Teil mitverantwortlich ist. Aber einen großen Teil der Schuld trägt Christiane wohl selbst, denn sie schrieb ja, dass sie diese Leute cool fand und unbedingt dazugehören wollte. Sie hat irgendwie nicht weitergedacht. Aber ich weiß auch gar nicht so genau, ob die Jugendlichen, die Lehrer und Eltern damals so aufgeklärt waren, was Drogen betraf, wie wir heute.

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)

    Einmal editiert, zuletzt von Pandämonium ()

  • Zitat

    Original von Pandämonium
    Aber ich weiß auch gar nicht so genau, ob die Jugendlichen, die Lehrer und Eltern damals so aufgeklärt waren, was Drogen betraf, wie wir heute.


    Ich glaube, dass die Sucht-Aufklärung - falls es welche gegeben hat - sicherlich ganz anders aussah als heutzutage. Eher einfach mit "Finger weg" oder striktem Verbot.


    Ob natürlich die Aufklärung heutzutage jene Früchte trägt, die man sich erhofft, ist auch sehr fraglich. Es weiß bitte heutzutage jeder 10-Jährige, dass es kaum etwas Schädlicheres als das Rauchen gibt und dennoch rauchen mehr Jugendliche als je zuvor. :-k

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • Es ist sicher nicht nur das Elternhaus schuld daran, das Christiane diesen Weg ging. Da spielen auch der Gruppenzwang, die Gleichgültigkeit der Gesellschaft, das gesamte soziale System eine große Rolle. Aber Christiane war ein labiles Kind, sie hatte Minderwertigkeitskomplexe. Wo soll denn auch Selbstbewußtsein herkommen, wenn der Vater die Kinder mißhandelt und die Mutter sich dabei kaum traut, etwas zu sagen. Das ist doch das Grundübel. Sie sagt doch selbst, die Seite habe ich nicht im Kopf, in etwa, die Clique sei ihre Familie, da gibt es Freundschaft, Zärtlichkeit und Liebe. Sie war nur auf der Suche nach Geborgenheit und außer bei ihrer Oma in der ländlichen Umgebung hat sie diese Gefühle nur bei der Clique gefunden. Von den Eltern wurde das Mädchen lediglich versorgt, niemals umsorgt.


    Man kann es sicher nicht verallgemeinern, aber in diesem speziellen Fall der Christiane F. haben die Verhältnisse im Elternhaus meines Erachtens schon einen großen Anteil an der Entwicklung von Christiane.

  • Stichwort Drogenaufklärung: Direkt gab es die wohl nicht, jedenfalls nicht so organisiert wie heute. Zum Ende des Buches kommen ja Drogenberatungsstellen immer häufiger vor, da geht es aber um Heroin, wir sind ja eher noch bei den Pillen und dem Hasch.


    Als die Kinder in dem Jugendzentrum "Haus der Mitte" waren und die Betreuer und Sozialarbeiter gesehen haben, was sie so treiben, hieß es nur: Lasst das mal, ist nicht so gut. Die konnten eben wirklich nichts sagen. Schon da haben die Kinder die Erwachsenen nicht mehr ernst genommen, Trotz, Spott ist entstanden durch all diese Verbote, die sie von Erwachsenen aufgekriegt haben.

  • Also, wie sich die Drogenberatungsstellen so entwickelt haben, ist mir ziemlich unbekannt. Die Informationen, die ich darüber damals bekommen habe, waren durch den Vorhang ja recht gefiltert und waren mit Vorsicht zu genießen. Ich habe damals zwar das Buch gelesen, das war für mich aber eine ganz fremde Welt. Eigentlich entstand nach der Lektüre nur die Frage, was ist das nur für ein land, wo die Kinder Drogen nehmen? :scratch: Das war ja damals sicher auch so beabsichtigt. Heute lese ich das aus einer ganz anderen Perspektive und es berührt mich deutlich mehr, denn es ist das Land, in dem ich lebe.

  • Zitat

    Original von Karthause
    Ich habe damals zwar das Buch gelesen, das war für mich aber eine ganz fremde Welt. Eigentlich entstand nach der Lektüre nur die Frage, was ist das nur für ein land, wo die Kinder Drogen nehmen?


    Mir ging es ganz ähnlich. Ich habe das Buch gelesen/den Film gesehen, da war ich 13 oder 14. Als Kind vom Land war ich nie direkt mit Drogen in Kontakt gekommen. Das war alles sehr weit weg, total fremd und irgendwie das Problem von anderen, von Großstädtern. Ich wusste damals auch gar nicht, woher ich das Zeugs kriegen konnte wenn ich wollte.


    Mittlerweile ist mein Sohn fast so alt wie ich damals und das Zeugs kriegt man wohl an fast jeder Straßenecke. Die Situation ist eine ganz andere und ich lese das Buch aus einem ganz, ganz anderen Blickwinkel.

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


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  • Das Buch ist ein harter Kampf für mich,weil ich selber eine Drogenvergangenheit habe.
    Nur mal kurz zu mir:
    Ich habe zwar,bis auf einmal,die Finger vom Heroin gelassen,aber sonst so ziemlich alles exzessiv konsumiert.Man fragt sich in einigem Abstand wirklich,wie ein Körper so viel mitmachen kann...Die Spätfolgen sind natürlich nicht abzusehen...
    Heute ist das alles so weit entfernt von mir,daß ich darüber rede,als ob das ein anderes Leben gewesen wäre.Jetzt habe ich zwei Kinder und trinke höchstens mal ein Bier oder ein Glas Wein,alle Jubeljahre.Göttin sei Dank! :thumleft:


    Ich finde das Buch sehr intim und ehrlich und bewundere wirklich die klaren Schilderungen von Christiane,die sie ja mit 15! zu Protokoll gegeben hat.Sie war wirklich ziemlich mutig das zu tun.
    Ich meine,wer hat es schon gerne,wenn die ganze Nation von Kotzattacken,stinkigen Bettlaken und Freiern etc. erfährt.
    Wie ich gelesen habe leidet sie ja bis heute darunter der berühmteste Junkie zu sein und hat die Kurve erst vor 10 Jahre gekriegt,als ihr Sohn geboren wurde... (ja die lieben Kinder...so klein und doch so mächtig :wink: )
    Die geschilderte Kindheit kenne ich sehr gut,bzw. kann sie mir sehr gut vorstellen,da ich auch in Berlin großgeworden bin.Mein Mann im Märkischen Viertel,ein leicht abgemildertes Gropiusstadt,allerdings auch mit 1000 Verboten.
    Ich glaube Christiane hat es selber sehr gut getroffen,als sie sagte,daß die vielen Verbote in Ihrer Kindheit ihr praktisch alles Verbotene für immer schmackhaft gemacht haben,denn nur das Verbotene hat den Kick gebracht.


    Die Mutter könnte auch meine gewesen sein,die Argumente sind praktisch identisch... :roll:
    Es wird oft einfach vergessen,daß Teenies,auch wenn sie so cool tun und sehr erwachsen und selbstständig wirken ,trotzdem viel Zuwendung und Liebe brauchen und nicht nur materielle Güter (ich beziehe mich auf das Argument,daß die Mutter ja soo viel arbeiten musste,um Ihrer Tochter etwas zu bieten)


    Soweit erstmal meine ersten Gedanken dazu...

  • @ Schönchen: Das Buch muss ja für dich der Hammer schlechthin sein (im negativen Sinn).
    Für mich ist es extrem schwer verdaulich, ich muss immer Pausen beim Lesen machen, weil ich es einfach nicht raffe, aber für mich ist das trotzdem Fremdland, ich hatte mit dieser Welt glücklicherweise nie etwas zu tun.


    Bei Christiane ist wohl alles schiefgegangen, was nur schiefgehen konnte. Bei ihr sind es wohl wirklich nur die äußeren Umstände und Zustände, die sie dazu gemacht haben. Sie sehnte sich so nach Anerkennung, nach Wertschätzung und Aufmerksamkeit. Ihre Mutter - gezeichnet von einer schrecklichen eigenen Kindheit - wollte alles besser machen und machte alles Schlimmer.
    Für Christiane ist es eine Flucht und eine Sehnsucht. In der Szene wurde sie anerkannt, bei den kaputten Typen fand sie Aufmerksamkeit, Trost und das Gefühl, dass sie nicht alleine ist. Doch in ihr drinnen steckte eine ganz andere Christiane. Sehr gut beschrieben war dies, als sie ihre Reise zu ihrer Oma antritt, der Kampf "zwischen Christiane und Vera".

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


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  • Ich habe zwar in diesem Thread weiter oben Versuche gemacht, zumindest ein bisschen das Verhalten der Mutter zu erklären, bzw. zu mildern.


    Inzwischen tue ich mir damit immer schwerer.


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich es nicht mitbekomme, wenn mein Kind Schule schwänzt, furchtbare Noten bekommt, jedes Wochenende auswärts schläft, usw. Entweder ist es völliges Desinteresse oder sie hat sich wirklich eingeredet, das sei normal. Mit 12, 13 Jahre kenne ich ja doch noch die Freunde meiner KInder, oder? Es sind ja doch bitte noch KINDER!

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
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  • Was soll sie denn machen, wenn Christiane nichts erzählt bzw. alles so hinstellt oder lügt, dass es gut klingt? Klar bekommt man mit, dass das Kind oftmals auswärts schäft, aber zeugt das nicht von guten sozialen Verhältnissen und vielen bzw. guten Freunden?
    Man bekommt vielleicht auch mit, wie sich das Kind äußerlich verändert, aber Anfang der Pubertät, wenn denn die Mutter davon ne Ahnung hat, können solche Schwankungen mal auftreten.
    Die Aufklärung zu dieser Zeit ist einfach in allen Bereichen noch viel zu wenig vorhanden.

    "Wie soll auch eine Generation von Männern, die hauptsächlich von Müttern, Kindergärtnerinnen und Lehrerinnen umsorgt und erzogen wurde, Frauen glücklich machen?"
    (Generation Doof)

  • Rosalita:
    Genau das denke ich auch! Ich kann es irgendwie nicht tolerieren,daß eine Mutter sich damit erklärt,daß sie den Untergang ihres Kindes nicht wahrhaben wollte!!!
    Wie sie schon selber auch weiß,ist das unakzeptabel!
    Der Vater hat sich natürlich auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert,in Gegenteil.
    Das ist also dann das Resultat deiner eigenen unreflektierten Probleme als Mutter ...? Horror!

  • Zitat

    Original von Rosalita
    Ich habe zwar in diesem Thread weiter oben Versuche gemacht, zumindest ein bisschen das Verhalten der Mutter zu erklären, bzw. zu mildern.


    Inzwischen tue ich mir damit immer schwerer.


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich es nicht mitbekomme, wenn mein Kind Schule schwänzt, furchtbare Noten bekommt, jedes Wochenende auswärts schläft, usw. Entweder ist es völliges Desinteresse oder sie hat sich wirklich eingeredet, das sei normal. Mit 12, 13 Jahre kenne ich ja doch noch die Freunde meiner KInder, oder? Es sind ja doch bitte noch KINDER!


    Rosalita, als wir uns alle hier so über die Mutter aufregten, waren wir schon an Ende des 1. Teils. Ich hatte mir schon gedacht, dass du, wenn du weiterliest, deine Meinung auch relativieren wirst. :wink: Ich kannte auch die Freunde meines Sohnes als er in diesem Alter war. Damals hatte ich noch Angst, dass er sich von anderen zum Rauchen verführen lässt. :-?

  • Zitat

    Original von Karthause
    Schoenchen
    Ich ziehe den Hut vor deinem Posting und glaube dir gern, dass es schwer für dich ist das Buch zu lesen. Noch schwerer ist es aber sicher, darüber zu schreiben. Toll, dass du es trotzdem tust. =D>


    Wie ich schon sagte,habe ich heute so einen Abstand dazu,daß es mir null ausmacht,damals hätte ich sicher niemals über solche Dinge gesprochen,aus lauter Peinlichkeit... :drunken: