"Pferde meines Lebens" von Monty Roberts

  • Ein Lederband, ohne Anfang, ohne Ende, bezeichnet Monty Roberts als das Band seines Lebens. Aufgefädelt sind 52 handgeschnitzte Anhänger aus Türkis, 52 kleine Pferde, die für die Abschnitte im Leben des berühmten Pferdeflüsterers stehen.
    Monty Roberts berichtet von seinen Reitanfängen mit Ginger und ersten Rodeoerfolgen mit Brownie.
    Zuerst glaubt ihm keiner, daß er nach seiner sanften JOIN-UP Methode mehr erreicht, als das traditionelle Einbrechen der Pferde. Als er mit einem selbsteingerittenen Mustang auf der Farm erscheint, wird ihm unterstellt, schon an ein gezähmtes Tier geraten zu sein. Jahrelang schweigt er über seine Ausbildungsmethoden und läßt Niemanden dabei zusehen.
    Später beschäftigt er sich mit Vollblütern und noch später mit der Korrektur von Problempferden, die ihn so bekannt machten.
    Und mit den Pferden berichtet er gleichzeitig über die Höhen und Tiefen in seinem Leben.


    Ein Buch für Pferdefreunde und Anhänger der sanften Pferdeerziehung, obwohl Monty Roberts nicht allzuviel aus dem Nähkästchen plaudert. Aber die Geschichten der Pferde faszinieren. Mir als Pferdefan, aber Nichtreiter, hat es jedenfalls gefallen. Und da ich es eigentlich verschenken will, muß ich jetzt wohl oder übel nochmal in den Buchladen und noch ein Exemplar holen. :lol:


    lg
    Strix

    Wat dem een sien Uhl, ist dem annern sien Nachtigall!
    :study: Ich lese gerade: "Dunkle Halunken" von Terry Pratchett

  • Danke für diese Vorstellung, Strix! :thumleft:


    Ich habe bisher drei Bücher von Monty Roberts gelesen, die sich alle auf seine Methoden der "sanften Pferdeerziehung" beziehen, aber diese Biographie kenne ich noch nicht. Man erfährt zwar in seinen anderen Werken einige Details über sein Leben, aber dies geschieht mehr in Bruchstücken und Stationen. Beispielsweise erzählt er von der "Pferdeerziehung" seines Vaters, seine eigenen Erlebnisse beim Rodeo oder auch von der Beziehung zu seiner Frau.


    Zitat

    Original von Strix



    Später beschäftigt er sich mit Vollblütern und noch später mit der Korrektur von Problempferden, die ihn so bekannt machten.


    Mittlerweile sind die Methoden hier in Deutschland ein bißchen in die Kritik geraten, da Monty Roberts bei seinen Shows doch relativ viel Druck für die Pferde aufbaut, wenn auch nicht mit (direkter) körperlicher Gewalt. Es gibt (wie überall) Gegner und Befürworter, die (auch wie überall) gerne ins Extreme abwandern.
    Grundsätzlich finde ich seine Forschungen sehr interessant und habe sein "Join UP" und "Follow UP" auch schon selbst mehrmals probiert. Einreiten würde ich ein Pferd zwar niemals nach dieser Methode, weil es mir einfach zu schnell geht, aber Monty Roberts´ Ziel ist ja auch, dem Publikum zu zeigen, wie viel er in möglichst kurzer Zeit erreichen kann. Leider ist auch der Kommerz mittlerweile nicht mehr zu übersehen...Das ist mir selbst auch zu viel Show, aber ich ziehe mir einfach das heraus, was für mich interessant ist und mich persönlich weiter bringt, streiten können sich die "Experten".


    Dennoch: Die Bücher von Monty Roberts sind allemal lesenswert, und wie Strix bereits gesagt hat: Genauso für Reiter wie für Nichtreiter. :wink:


    Viele Grüße
    Wilaja






  • lg
    Strix

    Wat dem een sien Uhl, ist dem annern sien Nachtigall!
    :study: Ich lese gerade: "Dunkle Halunken" von Terry Pratchett

  • Ich habe Monty Roberts und einige seiner "Jünger" life erlebt und als jemand, der seine Pferde liebt, konnte ich mich damit nicht so anfreunden.
    Zum einen ist die Methode nicht so sanft, wie sie angepriesen wird. Zum anderen sind die guten Ansätze, welche vorhanden sind, dem Erfolgszwang zum Opfer gefallen.
    Ich rede (flüstere auch it meinen Pferden und hoffe, dass sie einiges davon "verstehen") aber es ist ein langwieriger Prozess und kein schnelles Durchziehen eines festen Programms. Pferde sind genauso Individuen wie wir Menschen. Was bei einem funktioniert wird bei einem anderen zur totalen Katastrophe.
    Die Bücher sind interessant und wer möchte sollte sie ruhig durchlesen, aber bitte nie vergessen: Pferde sind fühlende Wesen und wollen respektiert werden. Sie sind keine Versuchs"kaninchen ". Und jeder Fehler rächt sich irgendwann.

    Neue Lektüre:
    John Norman : Die Nomaden (Gor-Reihe, Bd 4 )
    Wo man liest, da lass dich ruhig nieder,
    böse Menschen lesen keine Bücher

  • @ Hans: Da stimme ich dir voll und ganz zu! :thumright:


    Ich bin auch der Meinung, dass Roberts´ Theorie durchaus gute Ansätze zeigt, die auch jeder für sich in der eigenen Herde probieren kann. Aber durch Zeitdruck und Show wird doch vielmehr die eigentliche Intention vereitelt. Leider.
    Allerdings habe ich weder Monty Roberts noch seine "Jünger" live erlebt, da mir die Kartenpreise einfach viel zu hoch sind und ich, wie bereits oben erwähnt, nicht voll und ganz hinter seinem Konzept stehe.
    Durch pferdegerechte Haltung im Offenstall und im Herdenverband tauchen bei uns viele der Probleme, die Monty Roberts zu lösen versucht, zum Glück gar nicht erst auf.


    Gruß
    Wilaja

  • hans und Wilaja,


    leider habe ich von Pferderziehung nicht viel Ahnung, daß ich mit Pferden zu tun hatte ist leider schon sehr lange her. Aber ich nehme an, der Umgang mit Lebewesen, egal welcher Art, ähnelt sich.
    Gestern war gegen 22 Uhr ein Programm im TV; was sich "Die Pferdeflüsterin" nennt. Kommen wohl einige Folgen jeden Montag. Da habe ich auch kurz eine Vorstellung von Monty Roberts gesehen, bevor mein Mann schnell umstellte ( ](*,) ) und ich muß sagen, in Ruhe, so wie er es beschreibt, geht da nichts. Ich finde, es ist großer Streß für die Tiere.
    Was natürlich auch stimmt, ist, das manche Probleme garnicht erst auftreten, wenn man die Tiere artgerecht hält und vernünftig mit ihnen umgeht.
    Das sich jeder fehler irgendwann rächt, habe ich selber schon erlebt. Da hatte jemand stets ein Pony geärgert. Er hat sich da nicht viel bei gedacht, für ihn war es wohl einfach Neckerei, dem Pferd dauernd das Maul zuzuhalten. Aber eines Tages stand ihm das Pferd dann mit den Hufen auf der Schulter.
    Pferde sind von natur aus sehr neugierig. Das habe ich mit den beiden Einzigsten hier im Ort festgestellt. Zuerst stand ich nur unbeachtet an der Koppel. Inzwischen kommt die Stute ran, wenn sie mich sieht und holt sich ein paar Streicheleinheiten ab. Ich habe sie nie gerufen oder gelockt, sondern nur betrachtet. Gekommen ist sie von selber. Und seit sie das macht, habe ich auch immer mal ein Stück Möhre oder Apfel dabei. ;)


    lg
    Strix

    Wat dem een sien Uhl, ist dem annern sien Nachtigall!
    :study: Ich lese gerade: "Dunkle Halunken" von Terry Pratchett

  • Oh toll, da habe ich doch gleich ein Weihnachtsgeschenk für meine beste Freundin! Sie ist totaler Roberts-Fan und hat auch durch ihren Ferienjob auf der Equitana schon ab und zu die Gelegenheit gehabt, sich mit Monty zu unterhalten. Seit ich studiere, reite ich nur noch ab und zu das Pferd meiner Freundin (leider wohnt sie 500km weit weg), für Reitstunden reicht das Geld nicht, bin aber immer noch sehr pferdebegeistert. Ich persönlich halte nicht so viel von diesen "Wunderheilern", ich denke, jedes Pferd ist anders und es gibt kein Universalmittel, mit dem man jedem Problem zuleibe rücken kann, das muss individuell geschehen und nicht auf irgendeinem Schema beruhen. Aber gut, jeder wie er mag, und wenigstens muss ich mir jetzt nicht das Hirn zermartern, was ich meiner Freundin schenke. :D