Jane Austen - Stolz und Vorurteil / Pride and Prejudice

  • Tja, leider wurde diese Vorfreude relativ rasch im Keim erstickt, denn dieser Comic ist wirklich, wie soll ich sagen..., teeniehaft. Natürlich wurde der Klassiker drastisch gekürzt, etwas anderes habe ich mir bei 120 Seiten auch gar nicht erwartet, aber leider wurde an den falschen Stellen gekürzt, sodass der typische Flair des Jane Austen-Romans gänzlich verloren ging.

    Sehr schade, die Idee an sich finde ich eigentlich ziemlich cool....

  • Diese Rezension betrifft die illustrierte Ausgabe aus dem Anaconda-Verlag mit ISBN-13: 978-3730606490


    Im England des ausgehenden 18. Jahrhunderts steht die junge und schöne Elisabeth Bennet vor einer großen Lebensentscheidung: der Wahl eines geeigneten Heiratskandidaten. Ihr allzu stolzes Wesen jedoch vernebelt ihr ein ums andere Mal den Blick, bis sie nach vielen Verwicklungen schließlich doch die Liebe ihres Lebens findet. Jane Austens Roman 'Stolz und Vorurteil' krönt die erste Schaffensphase der englischen Autorin und sichert ihr einen Platz in den Annalen der Weltliteratur. Diese Ausgabe ist reich illustriert mit den berühmten Illustrationen von Hugh Thomson...(Klappentext)


    ❁❁❁❁❁


    "Es ist eine allgemein anerkannte Wahrheit,
    dass ein Junggeselle von ansehnlichem Vermögen zwingend auf der Suche nach einer Ehefrau ist."
    (S. 7 - Der berühmte erste Satz)


    Zum Inhalt dieses Klassikers muss wohl nicht mehr viel gesagt werden, daher beschränke ich mich auf ein paar allgemeine Informationen bezüglich der Entstehung dieses Klassikers und insbesondere zu dieser Ausgabe aus dem Anaconda-Verlag.

    Jane Austen hat "Stolz und Vorurteil" bereits 1796 begonnen. Zu diesem Zeitpunkt war Austen im selben Alter wie ihre Protagonistin Elizabeth Bennet. Der Roman selbst erschien jedoch erst 1813.


    Der ursprüngliche Titel sollte "Erste Eindrücke" lauten, dieser war jedoch 1813 bereits vergeben und so entschied sich Jane Austen dann für "Stolz und Vorurteil".

    Beide Titel beschreiben den Inhalt äußerst treffend. Mr. Darcy verkörpert den Stolz, während Elizabeth Voreingenommenheit inne hat. Diese beiden Charaktereigenschaften verhindern natürlich das Zusammenfinden der beiden Figuren, doch beide sind aufgrund dessen gezwungen an sich zu arbeiten und sich mit ihren Schwächen auseinanderzusetzen. Die Protagonisten machen im Verlauf der Geschichte eine große Entwicklung durch, wachsen daran und finden so auch schließlich zusammen.

    Nichtsdestotrotz ist "Stolz und Vorurteil" eine typische Jane Austen-Sittenkomödie, welche vor allem die tiefsitzenden Moralvorstellungen von damals behandelt. MIt herrlich spitzer Zunge, viel Ironie und noch mehr Sarkasmus, macht sich Austen über diese Moral lustig und prangert gleichzeitig die damalige Stellung der Frau an.

    Der Roman enthält also durchaus Romantik, ist aber auch äußerst amüsant zu lesen.


    ">>Ich bitte dich, liebe Tante, kannst du mir sagen,
    worin der Unterschied zwischen einer Geld- und einer Vernunftheirat besteht?
    Wo hört die Vernunft auf, und wo fängt die Habgier an?<<"
    (S. 180)


    Die Ausgabe selbst ist von der Optik her wunderschön und von guter Qualität. Das Cover ist ein absoluter Traum im klassischen Stil mit Silberprägung und mit Lesebändchen ausgestattet.

    Die Geschichte wird von Illustrationen von Hugh Thomson begleitet.

    Hugh Thomson (1860-1920) war ein irischer Zeichner und Illustrator, welcher damals nicht nur "Stolz und Vorurteil" illustrierte. Bekannt wurde er tatsächlich durch seine Illustrationen zu Werken von Charles Dickens.

    Er steuerte jedoch nicht nur Zeichnungen zu "Stolz und Vorurteil" bei, sondern weiters auch für "Emma", "Verstand und Gefühl", "Mansfield Park", "Northanger Abbey" und "Überredung".


    Nun jedoch zu meiner Kritik und diese betrifft die Übersetzung, bzw. die Neuüberarbeitung. Diese erfolgte durch Isabelle Fuchs und ich muss leider anmerken, dass dies alles andere als behutsam geschah. Meiner Meinung nach wurde hier zu viel modernisiert und es wurde wohl versucht dem Klassiker den eigenen Stempel aufzudrücken. Die oft ausufernden Schachtelsätze wurden gekürzt und manches wurde gänzlich entfernt, sodass dieser Klassiker als billiger Groschenroman durchgehen könnte.

    Ich habe schon viele Ausgaben von "Stolz und Vorurteil" gelesen, ich bewundere Jane Austen und ihre Werke und daher tut einer bekennenden Janiete wie mir, diese Art von flapsiger Neuüberarbeitung im Herzen weh.

    Von einem Klassiker der Weltliteratur erwarte ich mir eine behutsame und originalgetreue Übersetzung und keine, in der der literarisch anspruchsvolle Text stark vereinfacht überarbeitet wird, sodass man meinen könnte einen Groschenroman in den Händen zu halten.


    Fazit:

    Von der Optik her ist diese Ausgabe von "Stolz und Vorurteil" ein wahres Schmuckstück, doch die Neuüberarbeitung macht dies alles zunichte. Ich habe mich schon lange nicht mehr so über eine Überarbeitung ärgern müssen. Ein Literaturklassiker wurde hier zu einem einfach gestrickten Groschenroman verunstaltet.

    Immerhin gibt es zwei Sterne für die Aufmachung. :bewertung1von5::bewertung1von5:


    © Pink Anemone

  • Nun jedoch zu meiner Kritik und diese betrifft die Übersetzung, bzw. die Neuüberarbeitung. Diese erfolgte durch Isabelle Fuchs und ich muss leider anmerken, dass dies alles andere als behutsam geschah. Meiner Meinung nach wurde hier zu viel modernisiert und es wurde wohl versucht dem Klassiker den eigenen Stempel aufzudrücken. Die oft ausufernden Schachtelsätze wurden gekürzt und manches wurde gänzlich entfernt, sodass dieser Klassiker als billiger Groschenroman durchgehen könnte.

    Wieso macht man denn so was? :cry:

  • Nun jedoch zu meiner Kritik und diese betrifft die Übersetzung, bzw. die Neuüberarbeitung. Diese erfolgte durch Isabelle Fuchs und ich muss leider anmerken, dass dies alles andere als behutsam geschah. Meiner Meinung nach wurde hier zu viel modernisiert und es wurde wohl versucht dem Klassiker den eigenen Stempel aufzudrücken. Die oft ausufernden Schachtelsätze wurden gekürzt und manches wurde gänzlich entfernt, sodass dieser Klassiker als billiger Groschenroman durchgehen könnte.

    Wieso macht man denn so was? :cry:

    Das kann wohl nur die wehrte Frau Fuchs beantworten.

    Wenn ein Mann zurückweicht, weicht er zurück. Eine Frau weicht nur zurück, um besser Anlauf nehmen zu können. (Zsa Zsa Gabor)
    :twisted:

  • Nicht weniger als fünf Töchter haben die Bennets standesgemäß unter die Haube zu bringen. Kein leichtes Unterfangen für eine Familie auf dem Land, die nur über ein bescheidenes Vermögen verfügt. Ausgerechnet die intelligente Elizabeth, das Lieblingskind des Vaters, erweist sich als besonders schwieriger Fall. Zum allgemeinen Unverständnis hat sie die Stirn, den Antrag eines wohlsituierten Pfarrers auszuschlagen. Statt dem Drängen der Familie nachzugeben, folgt Elizabeth hartnäckig ihrem eigenen Urteil ... (Inhaltsangabe)


    ⚜⚜⚜⚜⚜


    "Es ist eine Tatsache, über die sich alle Welt einig ist, dass ein alleinstehender Mann mit einigem Vermögen unbedingt auf der Suche nach einer Lebensgefährtin sein muss."
    (S. 6 - Der berühmte erste Satz)


    Als bekennende Janiete (Jane Austen-Bewunderin) wurden von mir schon viele verschiedene Ausgaben von dem Literaturklassiker "Stolz und Vorurteil" gelesen und ich bin auch weiterhin auf der Suche nach besonders schönen und gelungenen Erscheinungen. Von manchen Klassikern kann man eben manchmal einfach nicht genug im Regal haben.

    Von den vielen bereits gelesenen Ausgaben durften bisher jedoch nur wenige bleiben, denn ich bin diesbezüglich sehr eigen. Für mich muss die Übersetzung stimmig sein, denn ich hasse nichts mehr, als wenn ein Klassiker durch misslungene Übersetzungen verunglimpft werden. Weiters muss mich natürlich auch das äußere Erscheinungsbild, sprich das Cover, begeistern können und Illustrationen aus dem Original sind noch ein zusätzlicher Pluspunkt bei meiner Auswahl. Es muss also das Gesamtpaket stimmen.


    ">>Deine Schwester hat also Pech in der Liebe gehabt, Lizzy, wie ich höre. Ich beglückwünsche sie dazu. Außer der Ehe gibt es ja für ein Mädchen nichts Schöneres, als hin und wieder ein wenig unglücklich verliebt zu sein. Das gibt ihr etwas zu denken auf und verschafft ihr außerdem eine gewisse Sonderstellung unter ihren Freundinnen...<<"
    (S. 118)


    Bezüglich des Inhalts von "Stolz und Vorurteil" wurde schon genug gesagt, daher erstmals etwas zu dem Grund meiner Jane Austen-Liebe obwohl ich normalerweise absolut keine Liebesromane lese.

    Jane Austen lebte in der Regency-Ära, in einer Zeit in der die Industrialisierung begann und es auch sozial, wie auch politisch, zu großen Veränderungen kam, wie z.B. die Napoleonischen Kriege. Austen war unter anderem auch eine Zeitgenossin von Mozart und Goethe. Ihre Werke beinhalten diesen Umbruch jedoch nur am Rande, denn Austen konzentrierte sich vor allem auf die Gesellschaft und hierbei vor allem auf das typische Frauen-/Männer-Bild. Dies erfolgte bei Jane Austen auf sehr satirische Art und Weise. Mit spitzer Zunge, Sarkasmus und Ironie porträtierte sie diese und so entstanden nicht nur romantische Happy Ends, sondern vor allem eine Screwball-Komödie vom Feinsten und das mit Stil. Daher wimmelt es in ihren Romanen nur so von messerscharfen und witzigen Dialogen, wobei gleichzeitig das angestaubte Frauenbild angeprangert wird.

    Genau das ist der Grund, weshalb mich Romane von Jane Austen begeistern können, ich sie immer wieder lese und auch ständig auf der Suche nach neuen und gelungenen Ausgaben bin.


    ">>Es muss sehr merkwürdig sein<<, meinte Elizabeth, >>ich werde daraus nicht recht klug. Sein Brief klingt so feierlich. Und was meint er wohl damit, wenn er sich wegen seines Erbes entschuldigt? Sollen wir etwa glauben, dass er sich dagegen sträuben und dass er etwas dagegen unternehmen würde, wenn es in seiner Macht läge? Sollte er so feinfühlig sein Vater?<<
    >>Nein, meine Liebe, das glaube ich kaum. Im Gegenteil, ich glaube, er ist eher alles andere. Dieses Gemisch aus Kriecherei und Wichtigtuerei in seinem Brief klingt sehr vielversprechend. Ich kann es schon gar nicht mehr erwarten, ihn zu sehen.<<"
    (S. 58)


    Diese Ausgabe von "Stolz und Vorurteil" aus dem Coppenrath-Verlag z u lesen ist nicht nur ein Genuß, sondern ein richtiggehendes Erlebnis.

    Romantische und frühlingshafte Illustrationen der Künstlerin Marjolein Bastin begleiten einem beim Lesen. Die Übersetzung ist zwar nicht originalgetreu und es hat mir anfangs ein "Naja.." entlockt, es wurde jedoch behutsam und mit viel Gefühl modernisiert.

    Was das Lesen jedoch zum Erlebnis macht, sind die im Buch enthaltenen Goodies. Diese befinden sich immer an der jeweils passenden Stelle im Buch. So findet man z.B. eine Einladungskarte zum Ball von Mr. Bingley, den vollständigen Brief von Mr. Darcy an Lizzy oder eine alte Karte von London. Insgesamt gibt es 10 Extras zu entdecken, welche mit viel Liebe zum Detail gestaltet wurden.

    Somit taucht man nicht nur in die Geschichte ein, sondern auch vollends in die damalige Zeit. Man fühlt sich wie Elizabeth Bennet selbst, wenn man z.B. den Brief von Mr. Darcy öffnet oder man verfolgt anhand der Karte Londons die Wege der Protagonisten. Es ist also, wie schon erwähnt, ein wahres Erlebnis dieses Buch zu lesen.


    Fazit:

    Ich liebe es darin zu lesen, zu schmökern und zu blättern. Es ist eine Ausgabe, welche man mit Genuß liest und das immer und immer wieder. Obwohl die Übersetzung nicht unbedingt originalgetreu ist, wurde dies durch die hochwertige Aufmachung, die Illustrationen und vor allem durch die Goodies wett gemacht. Diese Ausgabe ist also ein wahres Schmuckstück, vor allem für alle Janietes. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    © Pink Anemone (mit Bildern aus dem Buch)

  • Hallo


    Ambermoon Ich glaube die zuletzt von dir gezeigte Variante (oder eine sehr ähnliche:-k) haben wir als Verlobungsgeschenk bekommen, bisher steht das Buch noch eingeschweißt im Regal, aber du hast mir richtig Lust gemacht es auszupacken:)


    Liebe Grüße,

    die Brillenschlange

    "Märchen schreibt die Zeit..." - Madame Pottine ("Die Schöne und das Biest")


    Buchstaben sind eine tolle Sache, man kombiniert ein paar und schon hat man ein Wort, aus Worten kann man Sätze bilden und aus Sätzen ganze Geschichten...

  • Brillenschlange Oh, was für ein wunderbares Geschenk zur Verlobung. Es ist wirklich ein kleines Schmuckstück, welches kleine literarische Schätze beinhaltet. Ich fand es toll dies alles mit den beigelegten Goodies zu lesen. Bin schon auf Deine Meinung gespannt.


    Liebe Grüße

    Conny

    Wenn ein Mann zurückweicht, weicht er zurück. Eine Frau weicht nur zurück, um besser Anlauf nehmen zu können. (Zsa Zsa Gabor)
    :twisted:

  • Ich liebe Jane Austen, aber 'Stolz und Vorurteil' ist mein absoluter Lieblingsband von ihr!!

    So feinsinnig, so genau beschreibt sie die Menschen in dieser Geschichte, mit verstecktem Witz und Pointiertheit. Und das im 18. Jahrhundert!


    Dieses Buch (und tatsächlich auch die Verfilmung von 2005) kann ich mir immer wieder durchlesen/ansehen!

    Wer niemals ganze Nachmittage lang mit glühenden Ohren und verstrubbeltem Haar über einem Buch saß und las und las und die Welt um sich her vergaß, nicht mehr merkte, dass er hungrig wurde oder fror [...] nun, der wird wahrscheinlich nicht begreifen können, was Bastian jetzt tat .


    Die unendliche Geschichte, Michael Ende

  • ### Inhalt ###
    Elizabeth Bennet lebt mit ihrem Vater, ihrer Mutter und ihren vier Schwestern Ende des 18. Jh. auf dem Land in der Nähe von London. Zusammen mit einigen anderen Familien des niederen Adels bilden sie eine dörfliche Gemeinschaft. Die Jagd nach Neuigkeiten, heiratswilligen Männern für die vielen Töchter der ansässigen Familien und häufige Besuche bei den Nachbarn für kurzweilige Gesellschaft gehören zum Alltag. Mrs. Bennets sehnlichster Wunsch, der sie für den Rest ihres Lebens glücklich machen würde, ist es ihre fünf Töchter an den Mann zu bringen, bevorzugt an Männer von Stand und Vermögen. Jeder männliche Neuankömmling oder Besucher wird neugierig und aufgeregt von den Damen der Gemeinschaft beäugt hinsichtlich der Tauglichkeit für eine Heirat. Es ergibt sich, dass Mr. Bingley mit seinem Freund Mr. Darcy und seinen beiden Schwestern das nahegelegene Anwesen in Netherfield beziehen. Diese Neuigkeit spricht sich wie ein Lauffeuer rum und auch, dass Mr. Bingley ein äußerst charmanter, wohlerzogener junger Mann mit stattlichem Einkommen ist. Mrs. Bennet hat ihn bereits fest für eine Heirat mit ihrer ältesten Tochter Jane eingeplant - Mr. Bingley weiß jedoch noch nichts von seinem Glück. Dieses soll sich ändern, sobald es Mrs. Bennet gelingt, ihn und seine Verwandten und Bekannten zum Dinner einzuladen. Jane und Mr. Bingley kommen sich bei dem durchgeführten Besuch tatsächlich näher und die Aussichten auf eine Heirat sind zum Greifen nah. Mr. Darcy, ein Mitglied einer hochadeligen Familie ist aufgrund seines ablehnenden und arroganten Verhaltens allen gegenüber im Dorf sofort Stein des Anstoßes und man meidet ihn. Dieses schroffe Verhalten reizt die zweitälteste Elisabeth und sie äußert sich Mr. Darcy gegenüber trotz oder gerade wegen des großen Standesunterschieds mit Witz und Charme oft in ironischer, schnippischer Art und Weise, was für den abweisenden, von Standesdünkel geprägten Mr. Darcy völlig unfassbar ist. Trotz all dieser Vorbehalte sucht Mr. Darcy unverständlicherweise immer wieder die Nähe von Elisabeth auf. Dann passiert das Unfassbare: Die Gemeinschaft um Mr. Bingley reist unverhofft ab nach London, um dort den Winter zu verbringen und es sieht so aus als werde sie nicht wieder zurückkehren, da Netherfield auch bloß zur Miete bezogen wurde. Die Trauer um die verpasste Chance in der Familie Bennet ist unbeschreiblich. Jane ist geknickt. Vielleicht kann sie der Vorschlag ihrer Schwiegertante Mrs. Gardiner aufheitern, mit ihr und ihrem Mann eine Zeit in London zu verbringen. Für die Abwechslung und zum Vertreiben der trüben Gedanken… und vielleicht begegnen sich Jane und Mr. Bingley. Doch daraus wird wieder nichts. Irgendjemand scheint diese Verbindung sabotieren zu wollen - nur wer?


    ### Positives ###
    Dieser Roman von Jane Austen war für mich interessant zu lesen. Aus meiner Sicht ermöglicht er einen interessanten Einblick in die Denk - und Handlungsweisen der Menschen Ende des 18. Jh. Durch einige Anmerkungen des Herausgebers lernen wir als Leser zum Beispiel, dass die älteste Tochter einer Familie das Vorrecht hatte „Miß“ ohne darauffolgenden Vornamen genannt zu werden. Der älteste Sohn hatte das Recht „Mr“ genannt zu werden. Es war auch üblich, dass sich ein Ehepaar mit Mr XY und Mrs XY ansprachen. Auch wird deutlich wie unglaublich wichtig es für eine Frau dieser Zeit war jung verheiratet zu werden, damit sie nicht als „alte Jungfer“ im Alter ein Leben und Armut fristen musste. Ein Leben in Selbständigkeit und Bildung war für die Frauen dieser Zeit selten möglich. Diesen Umstand lässt Austen in ihrem Roman auch entsprechend kritisch anklingen, indem sie durch ihre Protagonistin Elizabeth das weibliche ungezügelte, anstandslose und ungebildete Gebahren insbesondere ihrer jüngeren Schwestern sowie auch ihrer Mutter scharf ankreidet. Deren Verhalten führt in der Folge auch dazu, dass bekannte Familien Abstand von ihrer Familie nehmen. Intelligenz und Anstand bei Frauen auch in dieser Zeit bildet in diesem Roman ein zentrales Thema, aber auch der Stolz und die Vorurteile, denen beide Geschlechter dieser Zeit anheimfallen können. Die Heirat bildet für Frauen das Rückgrat für ein Überleben in Anstand und Würde und immer bewegt sich die Entscheidung für einen Partner zwischen wirtschaftlicher Notwendigkeit und romantischer Liebe, wobei letztere leicht zu Kurz kommen kann. Durch die feinen differenzierten Gespräche ihrer Protagonisten kommen diese Themen zum Vorschein und auch, dass diese sich wandeln wollen und von genannten Untugenden im Verhalten Abstand nehmen wollen. Die Beschreibungen und Beobachtungen dazu sind sehr genau und schön zu lesen.

    Aber auch der Standesdünkel und das Gefühl etwas Besseres zu sein auf der einen Seite und die Unterwürfigkeit von Menschen niedereren Standes auf der anderen Seite nimmt sie aufs Korn, indem sie zum Beispiel einen Mr. Collins Salven von anbiedernden Redeschwällen gegenüber seiner Gönnerin, der hochadeligen Catherine de Burgh abgeben lässt.


    Die Ausgabe, die ich in Händen hielt war wieder eine wunderbare Ausgabe von dem „Das Beste“ Verlag. Lederrücken, Leineneinband, kolorierte Zeichnungen - herrlich!


    ### Negatives ###
    Das Buch behandelt ein Thema, welches nach einmaligem Lesen für mich interessant und mit einigen Einsichten versehen war. Jedoch werde ich wahrscheinlich erstmal keinen weiteren Roman zu diesem Thema lesen, dem sogenannten Werbungsthema oder "courtship plot“. Sollte ich in Zukunft wieder das Bedürfnis dazu verspüren, dann wird es wieder ein Roman von Jane Austen.


    ### Fazit ###
    Inhalt: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Form: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    Gesamt: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    Für Liebhaber von geistreichen Romanzen, die nur über Irrungen und Wirrungen erreicht werden.

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  • Stolz und Vorurteil für Walt Disney Fans

    Mir gefällt das Buchcover mit dem tanzenden Mickey und der tanzenden Minnie in einem großen Ballsaal sehr. In diesem Comics wird die Grundidee der Geschichte „Stolz und Vorurteil“ von Jane Austen auf die bekannten Disney Figuren übertragen. Da die Comic-typischen Merkmale wie Sprechblasen fehlen, ist es meiner Meinung nach ein Bilderbuch. Ich denke, dass es für Kinder ab 4 Jahren geeignet ist, da die Geschichte in sehr einfacher Sprache und in kurzen Sätzen erzählt wird. Mit seinen 32 Seiten ist das Buch auch dünn genug, dass sich die Kinder bis zum Ende der Geschichte beschäftigen können. Hierbei sind die herrlichen und riesigen Zeichnungen sehr hilfreich, den Text passend zu ergänzen.

    Aber auch für mich als erwachsene Person und Walt Disney Fan fand ich diesen Comics sehr interessant.

    Material:

    Die Qualität des Buches ist sehr gut, so dass man keine Angst haben muss, dass das Comics schnell auseinander fällt.

    Fazit:

    Ich spreche eine Kauf- und Leseempfehlung für Jung und Junggebliebene aus.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Stolz und Vorurteil à la Disney

    Frei nach dem Klassiker Jane Austens wird die Geschichte à la Disney
    erzählt.

    Als Bilderbuch konzipiert, für Kinder und auch für Fans der Disney Comics
    von Micky & Donald.


    Der Text ist auf den Seiten relativ kurz gehalten, kindgerecht in
    leichtverständlichen Worten und mit vielen Zeichnungen unterlegt.

    Die Geschichte wird sehr humorvoll erzählt und interessant finde ich, daß
    dabei die jeweiligen Figuren auch ihre typischen "Disneyschen"
    Eigenheiten aus den Comics beibehalten, aber trotzdem die Geschichte glaubhaft
    machen.


    Bsp. der bekannte Geiz des Dagobert alias Mr. Bennet, die Tollpatschigkeit
    Donalds als Mr. Duckley, dem Verehrer von Daisy.

    Auch Pluto bekommt seinen Auftritt.

    Alles in allem liebevoll gemacht und so haben nicht nur die Kleinen etwas
    davon, sondern auch die Erwachsenen, die das Vergnügen haben, das Buch vorlesen
    zu dürfen.

    Und gleichzeitig werden die Kinder so vorsichtig an Literatur herangeführt
    und neugierig gemacht, vielleicht später einmal die Originale von Jane Austen
    lesen zu wollen.



    Fazit

    Ein sehr schön aufgemachtes Bilderbuch, das die Geschichte von Stolz und
    Vorurteil in einfachen Worten und viel Humor und vielen Zeichnungen erzählt.

    Zudem haben auch Eigenarten der Disneyfiguren ihren Platz.

    Eine schöne Vorlesegeschichte auch um Kindern Literatur näher zu bringen.

  • Disney, Jane Austin: Stolz und Vorurteil

    *** Süße Illustrationen, aber ... ***


    Ich bin nicht nur allgemein eine begeisterte Janeite (Jane Austens brillanter Schreibstil wird für mich immer das Non-Plus-Ultra bleiben), tatsächlich ist "Stolz und Vorurteil", dessen Disney-Adaption ich gerade gelesen habe, mein allerliebstes Lieblingswerk of all times. – Im Sinne von: Das Buch meines Lebens, das ich notfalls als einziges Buch auf eine einsame Insel mitnehmen würde. Ob ich also die Disney-Version davon lesen würde, stand folglich gar nicht zur Debatte, es war ein klares Must-Read für mich.


    Aus diesem Grund schlägt mir die Tatsache, dass ich nicht begeisterte 5 Sterne vergeben kann, besonders schwer auf den Magen … zumal ich dank der süßen Lustiges-Taschenbuch-Comics quasi mit all den liebenswerten Bewohnern Entenhausens aufgewachsen bin und dies Kombi eigentlich ein Match made in Heaven hätte sein müssen.


    Die Illustrationen waren, so wie es sich für ein Kinderbuch gehört, wirklich goldig. Und die Idee, anhand vertrauter Disney-Charaktere bereits jungen Leseratten große Klassiker der Weltliteratur näherzubringen, begrüße ich enorm. Aber … Die Story wich in meinen Augen in zu vielen Punkten zu sehr vom Original ab und ich empfand sie als viel zu kompliziert gestaltet.


    Insbesondere das empfohlene Lesealter von 4 Jahren würde ich (schon allein aufgrund der zahlreichen Personen- und Ortsnamen) deutlich höher ansetzen, zumindest wenn man auf das inhaltliche Verständnis abzielt und nicht nur ein hübsch bebildertes Kinderbuch durchblättern möchte. Ich hätte eher auf ein paar unnötige (und verwirrende) Ausschmückungen verzichtet und dafür den Fokus mehr auf die Hauptpersonen (und deren aufblühende Liebe zueinander) gelegt.


    Fazit:

    So schade! Es tut mir im Herzen weh, aber für mich hat die Umsetzung leider nicht gepasst.

  • Disney, Jane Austin: Stolz und Vorurteil

    Ich gestehe, ich gehöre zu den wohl wenigen Erwachsenen, die die Geschichte rund um Stolz und Vorurteil nicht kennen. Ich habe weder das Buch gelesen, noch den Film gesehen. Irgendwie hat es mich einfach nie wirklich interessiert. Aber da ich ein riesengroßer Disney-Fan bin, konnte ich mir dieses Buch hier nicht entgehen lassen.


    Ich finde es klasse, dass Disney sich mit dieser neuen Reihe auf alte Klassiker fokusiert, und diese im Bilderbuch-Stil auch für Kinder interessant macht. Die Illustrationen sind super schön, und wie von Disney gewohnt. Alle bekannten Charaktere kommen hier vor und übernehmen die Rollen von der Autorin Jane Austen.


    Die Sätze sind leicht verständlich geschrieben und die Geschichte wirkt kurz und knapp erzählt. Ich denke aber, dass sie alles wesentliche enthält, zumindest fehlt mir an Leseerlebnis nichts. Für mich wirklich ein Buch, welches man als Disney-Fan auf jeden Fall im Regal haben muss. Ich werde mir auch die anderen Bücher der Reihe kaufen!

  • Walt Disney's Hommage an Jane Austen

    Als ich das wunderschöne Buchcover mit dem Buchtitel 'Stolz und Vorurteil' sah, habe ich sofort an den bekanntesten Roman von Jane Austen gedacht und beim Lesen auch immer wieder Parallelen zum Original gezogen. Bis auf kleinere Abweichungen zur Originalgeschichte, wurde die Geschichte in ihren groben Grundzügen sehr gut und vor allem kindgerecht wiedergegeben.

    Die Wahl der bekannten Walt Disney Figuren für die Hauptprotagonisten finde ich optimal getroffen. So verkörpert Dagobert Duck, den geizigen Onkel, der seine Nichten reich verheiraten will.

    Die Zeichnungen sind sehr großformatig, sehen wunderschön aus und gefallen mir ausgesprochen gut. Meistens ist pro Seite nur eine großformatige Szene zu sehen und die Beschreibung hierzu erfolgt anhand von mehreren Zeilen.

    Fazit:

    Ich kann die Bildergeschichte den Walt-Disney-Fans empfehlen, die sich für die klassische Literatur interessieren.

  • Mickey Maus als stolzer Mr. Micksy

    Als ich das Buchcover sah und den Buchtitel las, war ich gespannt, wie Walt-Disney diesen berühmten Roman von Jane Austen (Klassiker der Weltliteratur) umgesetzt hat. Der erste Eindruck war gleich sehr positiv. So ist der Bucheinband sehr stabil und sieht insgesamt auch sehr haltbar aus. Beim Aufschlagen der Seiten sind mir sofort die großformatigen Szenen aufgefallen, die mir sehr gut gefallen haben. Der ergänzende Text ist kurz und in einfacher Sprache gehalten; also optimal für 4 jährige Kinder.

    Inhalt:

    In dieser Geschichte geht es um den Stolz und durch Vorurteile geprägten Hauptprotagonisten Mr. Micksy und Minnie, deren Einstellungen sich im Laufe der Zeit ändert. Hier darf natürlich Onkel Dagobert, der Geizkragen und Oberhaupt der Familie nicht fehlen.

    Fazit:

    Mir hat dieses Bildband so gut gefallen, dass ich es bereits jetzt schon mehrfach in den Händen gehalten habe.

    Ein schönes Geschenk nicht nur für erwachsene Disney-Fans.