"Das goldene Ei" von Tim Krabbé

  • Hallo @ll,


    dieses Buch kann ich Euch nur empfehlen! Ich habe es vor Jahren in niederländischer Sprache gelesen (wobei ich mal hoffe das die Übersetzung gut ist) und auch >unsere< Verfilmung gesehen......die Geschichte ist wirklich gut, spannend und rätselhaft. :thumleft:


    Eine Reise nach Südfrankreich wird zum Alptraum: Spurlos verschwindet eine junge Frau an einer Tankstelle. Ein existenzialistischer Krimi von Tim Krabbé.


    Der niederländische Schriftsteller Tim Krabbé ist in Deutschland noch weitgehend unbekannt. Daher ist dem Reclam-Verlag hoch anzurechnen, dass er den bereits 1984 auf niederländisch erschienenen Klassiker «Das goldene Ei» nun endlich auch auf deutsch zugänglich macht. Der schmale Band erzählt die alptraumhafte Variante einer jeden Urlaubsreise: Ein junges Paar ist auf der Autoroute du Soleil unterwegs Richtung Südfrankreich, als die Frau an einer Tankstelle plötzlich spurlos verschwindet.
    Saskia bleibt verschwunden, eine Polizeifahndung ergebnislos, und auch Rex' Suche bringt ihm seine Freundin nicht zurück. Noch nach Jahren, Rex ist längst mit einer anderen Frau liiert, beschäftigt ihn diese Geschichte, bis er sich schließlich entschließt, mit einer großflächigen Anzeigenkampagne ein letztes Mal nach Saskia zu suchen. Daraufhin taucht ein Mann auf, der behauptet, die Vermisste gesehen zu haben.


    Krabbés Roman ist bereits als fesselnder Spannungsroman und zugleich als existenzialistisches Meisterstück gefeiert worden. Dass der Roman erst jetzt ins deutsche übersetzt wurde, muss verwundern, schließlich ist das Buch 1993 in prominenter Besetzung (Sandra Bullock, Kiefer Sutherland) bereits in Hollywood verfilmt worden. (nz)

    Grüsse von Bonprix :wink:

  • Hi Bonprix :cheers: ,
    der Film lief schon einige Male im TV und heißt, glaube ich :? , "Spurlos verschwunden"...Allerdings gibt es davon wohl mehrere "Versionen", d.h. unterschiedliche Besetzungen.
    LG :flower:
    schmöki

  • @bonprix, geb dir recht.


    Was hab ich bei dem Film gerätselt.


    SpoilerUnd das Ende war der reinste Horror. Falls das Buch denselben Schluss wie der niederländische Film hat, werde ich es nicht lesen. Verrats mir bitte, bonprix (obwohl ich sonst nie ans Ende eines Buches gucke, ehrlich, aber das ist mir zu heftig).
    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Hab mir das Buch gestern ausgliehen und habe gestern abend schon weit über die Hälfte gelesen.
    Klasse geschrieben, spannend - irgendwie mal was ganz anderes.
    Kompliment.
    Hatte von den Verfilmungen allerdings bisher nichts gehört!

  • Hi!


    Ich habe die niederländische Version auch gesehen, und finde ihn absolut spannend und aufwühlend. Wir lesen das Buch jetzt im Niederländisch Unterricht. Stimmt es, dass es das Buch nicht mehr in der Originalsprache zu kaufen gibt? Meinte nämlich unsere Lehrerin.

  • hi leute :)



    ich hab mal eine wichtige frage an alle!


    Ich muss in ein Paar tagen eine Buchvorstellung in meiner Klasse halten und habe keine Ahnung was ich über das Buch "Das goldene Ei" von Tim Krabbé halten soll...


    Ich weiß bloß ungefair so viel: Dass sie in den Urlaub fahren wollen, sie an der Tankstelle stehen bleiben... Sie geht einkaufen und kommt nicht mehr zurück...!? Dann im 2. Kapitel ist auf einmal ein Beachvolleyball Spiel zwischen Franzosen und Japaner oder so...


    Ich habe es gelesen, habe aber die Kapitel 2-4 nicht verstanden :pale:



    Darum hab ich eine SEHR GROßE bitte... - hat jmd eventuell noch eine Buchvorstellung auf dem PC oder so gespeichert? bzw. kann mir jmd erklären worum es in den Kapitel 2-4 genau geht biiiiiiite?


    Wäre glücklich wenn ich eine Antwort kriege:mrgreen:


    cya coco

  • hi



    mir helfen die beiträge zwar nicht, dachte aber sowieso nicht dass mir jmd schreibt, von daher danke trotzdem...


    hab euch lieb :)

  • Dieses Buch hat mit Lilly zukommen lassen aus ihrem Fundus. Sie hatte in meiner Wunsch- und Merkliste gesehen, dass ich das Buch gerne lesen wollte, und da sie selbst es schon gelesen hatte, es aber “eindeutig das schlechteste Buch” ist das sie je gelesen hat. Manchmal verleiten einen gerade negative Rezensionen dazu, ein Buch lesen zu wollen, so war das jedenfalls bei mir. Die Story selbst hörte sich für mich wirklich gut an – ich lieb doch das Thema “verschwundene Personen” so sehr! Und sie erinnerte mich auch ganz leicht an einen Film mit Kiefer Sutherland und Sandra Bullock, den ich schon mehrmals gesehen und immer wieder sehr gemocht habe: Spurlos (The Vanishing). Auch in diesem Film verschwindet eine Frau von einer Tankstelle und wird nie wieder gesehen, während ihr Mannn auch ach Jahren die Suche nicht völlig aufgegeben (wenn auch zunächst äußerlich eingestellt) hat.


    Dass Lilly das Buch nicht mochte, hat mich nicht davon abgehalten, mir eine eigene Meinung bilden zu wollen, und so habe ich ihr nettes Angebot gerne angenomen – danke dafür nochmal!
    Vorweg: Ich bin froh, das Buch gelesen zu haben! Und es bestätigt wieder einmal, dass Lillys und mein Literaturgeschmack sich nur selten überschneiden. Vielleicht ergibt sich ja so die Möglichkeit, jeweils die ungeliebten Bücher untereinander auszutauschen! ;)


    Das Buch ist sehr kurz, nur 98 Seiten, und so habe ich es mehr oder weniger während 2 S-Bahn Fahrten verschlungen, da es sich zudem recht leicht lesen lässt.
    Das niederländische Paar Saskia und Rex sind auf dem Weg nach Frankreich, um dort Urlaub zu machen. Auf einer Autobahnraststätte geht Saskia Getränke holen, während Rex im Auto wartet. Saskia kehrt nie zurück, obwohl man nach ihr sucht. Im Gegensatz zu Lillys Meinung hörte für mich die Geschichte an dieser Stelle nicht auf, sondern sie fing er richtig an! Im Folgenden wird Rex’ Leben mehrere Jahre nach Saskias Verschwinden skizziert, er hat eine neue Lebensgefährtin und möchte sie heiraten, hat jedoch nicht verwinden können, dass er nie erfahren hat, was mit Saskia passiert ist.


    In Rückblenden wird immer wieder ein weiterer Mann skizziert, Raimond. Dieser scheint von dem Gedanken besessen, einen Menschen in seine Gewalt zu bringen und zu töten. Die Beweggründe hierfür sind das einzige, was ich nicht nachvollziehbar finde an diesem Buch, passen jedoch zu der skurrilen Atmosphäre und prägen den Charakter Raimonds nachhaltig. Als Leser erfährt man nach und nach durch diese Rückblenden, dass es Rainmond war, der für Saskias Verschwinden verantwortlich war. Man erfährt jedoch vorerst nicht genau, was mit ihr geschehen ist.
    Mir wurde jedenfalls beim Lesen klar, dass Buch und der oben erwähnte Film sich nicht nur zufällig ähneln, und ein bisschen Recherche ergab tatsächlich: Das goldene Ei wurde in Holland verfilmt, der amerikanische Film mit Sandra Bullock und Kiefer Sutherland ist ein Remake!


    Rex beginnt nach Jahren nochmals nach Saskia zu suchen, da ihn die Ungewissheit nicht loslässt. Tatsächlich meldet sich ein Unbekannter auf seine Suchanzeige. Es ist Raimond, den der Leser bereits kennt. Er offenbart Rex, dass er weiß, was mit Saskia passiert ist. Er wird es Rex jedoch nicht sagen – dieser muss sich auf Raimond einlassen, ebenso wie Saksia, und muss so selbst “durchleben”, was Saskia erlebt hat. Allein die Idee finde ich schon sehr beklemmend, und man spürt beim Lesen Rex’ inneren Konflikt und seine Verzweiflung. Da dies seine einzige und möglichereise letzte Chance ist, die quälende Ungewissheit der letzten Jahre loszuwerden, lässt er sich auf den Unbekannten ein – wissend, dass dies keinen guten Ausgang haben könnte.
    Und damit schließt sich auch der Kreis zu dem titelgebenden “Goldenen Ei”: Saskia hatte als Kind einen Albtraum, in dem sie in einem goldenen Ei durchs Weltraum fliegt, ohne die Aussicht auf Rückkehr oder Rettung. Erst wenn ein anderes goldenes Ei mit ihr zusamenstößt, werden beide zerstört und somit wäre alles vorbei.


    Diese Idee fand ich top, und auch die Umsetzung hat mir gefallen! Sprachlich sehr nüchtern, straff erzählt. Manchmal ein wenig zu straffund sprunghaft, ich hatte stellenweise Probleme, der Handlung zu folgen und musste mehrfach zurückblättern, um vorherrige Seiten und Absätze nochmals zu lesen.
    Nicht jedermanns Sache, aber sicherlich dem Thema angemessen. Insgesamt würde ich das Buch als Novelle bewerten, nicht als Roman. Es ist keine zusammenhangslose Aufreihung von Begebenheiten, die am Ende zufällig zusmmenlaufen. Es ist die konsequent bis zum bitteren, unvermeidlichen Ende erzählte Geschichte eines Mannes, der mit der Ungewissheit nicht leben kann und der zur Erlangung von Geiwssheit sein eigenes Leben aufs Spiel setzt. Er begibt sich quasi in das zweite goldene Ei auf den Weg zu Saskia.
    Daneben ist es auch die Geschichte von Raimond, der ebenso konsequent seinen Gedanken, einen Menschen umzubringen mehr und mehr ausweitet, plant, probt und an Gestalt gewinnen lässt.


    Für mich war das Buch nicht unbedingt ein Krimi oder Thriller, sondern mehr eine Charakterstudie, der es dennoch nicht an Spannung fehlt! Im Gegensatz zu Lilly würde ich nicht vom Lesen abraten, sondern eine ausdrückliche Empfehlung aussprechen ;)


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Den Inhalt des Buches hat LilliBelle ja gut beschrieben, da spar ich mir meine wiederholenden Worte. Ich habe eine andere Ausgabe, hier hat das Buch 140 Seiten, allerdings sehr groß geschrieben, so dass man innerhalb weniger Stunden durch ist. Vielleicht war auch mit die Kürze Schuld, das ich mich nicht so sehr in die Charaktere einfühlen konnte, schließlich lernt man sie kaum kennen. Wofür Kapitel 2 da ist (Lieneke und Rex im Urlaub), habe ich bis zum Schluss nicht verstanden, kam mir irgendwie als Lückenfüller vor :scratch:


    Der Schluss ist dann wirklich sehr erschreckend :shock: Klar möchte bestimmt jeder, der einmal einen geliebten Menschen verloren hat, wissen was mit ihm ist, aber so. Ne, ich hätte mich darauf glaube ich lieber nicht eingelassen. Wegen dem gelungenen Schluss gebe ich dem Büchlein :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: von 5 Sternen.

    <--- The Power of books!


    :study: Judith Pinnow - Fast bis zum Nordkap

  • Bei diesem Buch fällt es mir schwer, meine Eindrücke in einer Wertung zu bringen. Es ist ein kleines Büchlein, mit einer großen Schrift, sodass man es relativ schnell durch hat - vielleicht war das auch mein Hauptproblem - ich bin - wie Miriam35 - mit den Charakteren nicht richtig warm geworden, das Kopfkino konnte nicht mit Leben gefüllt werden.
    Ich hatte das Gefühl durch die Geschichte zu rasen - Zeit zum Nachdenken, zum Begreifen des Gelesenen hatte ich erst danach (da stellten sich dann auch die Nackenhaare auf :wink: ).


    Es ist ein Krimi der anderen Art; ich vergebe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: .


    Bine

  • Eine packende Story, die einen auch nach dem Ende des Buch noch im Kopf hängen bleibt. Nur leider gibt es in dem Buch einige Kritikpunkte. Zueinem sind manche Sätze etwas komisch geschrieben (was wahrscheinlich an der Übersetzung liegen mag). Es waren auch Passagen zu lesen dir mir, trotz des kurzen Buches, überflüssig schienen. Wie so einiges im zweiten Kapitel, aber auch in den anderen Kapiteln.


    Aber dennoch war das Buch auf jeden Fall lesenwert, alleine die beklemmende Atmosphäre die das Buch ausstrahlt, die man selten in Bücher vorfindet, macht daraus ein besonderen Thriller. Insbesondere das beklemmende und schreckliche Ende hinterlässt einen bleibenen Eindruck.


    Leider kann ich aber wegen der Teils schlechten Übersetzung und die überflüssigen Stellen keine volle Punktzahl geben. Wegen dem gelungenem Ende, der beklemmenden Atmosphäre und der guten Idee der Geschichte (die man aber hätte besser umsetzen könnten) gebe ich insgesamt 3 Sterne.

    :study: "Cry Baby" von Gillian Flynn



    "Bücher müssen schwer sein, weil sie eine ganze Welt in sich tragen"
    Tintenherz - Cornelia Funke