Dostojewskij: Die Brüder Karamasow


  • (...) aber Puschkin zu lesen lohnt sich auf jeden Fall. Er ist der Nationaldichter der Russen, also das, was Goethe für uns oder Shakespeare für die Engländer ist. Dass er außerhalb Russlands lange nicht so bekannt ist wie die beiden Genannten oder wie andere russische Schriftsteller, liegt daran, dass er in erster Linie Lyriker war. Lyrik wird generell weniger gelesen, außerdem lässt sie sich nie eins zu eins in eine andere Sprache übersetzen, es geht dabei immer etwas verloren. Am besten wäre es daher, Du würdest erstmal Russisch lernen, bevor Du Dich an dieses Werk machst. (...)


    In Europa, so schent mir, wird aber gerade in Russland noch unglaublich viel Lyrik gelesen. Bei meinen Begegnungen mit Russen hier in Westeuropa oder auch in Russland war es geläufig, dass mal einer aufstand und ein Gedicht aufsagte. Puschkin steht da in einer Sonderstellung, zweifelsohne.


    Und da Hypocritia schnell Russisch lernen wird empfehle ich jetzt schon ein kleines zweisprachiges Reclamheftchen, das mir viel Freude bereitete. Wenn man schon mal Russisch entziffern und aussprechen kann, schaue man halt fürs Verständnis auf die deutsche Fassung:

  • … Lyrik wird generell weniger gelesen, außerdem lässt sie sich nie eins zu eins in eine andere Sprache übersetzen, es geht dabei immer etwas verloren. Am besten wäre es daher, Du würdest erstmal Russisch lernen, bevor Du Dich an dieses Werk machst. :loool: Puschkin hat aber auch einige schöne Erzählungen geschrieben, am besten gefällt mir seine historische Erzählung Die Hauptmannstochter.


    Und da Hypocritia schnell Russisch lernen wird empfehle ich jetzt schon ein kleines zweisprachiges Reclamheftchen, das mir viel Freude bereitete. Wenn man schon mal Russisch entziffern und aussprechen kann, schaue man halt fürs Verständnis auf die deutsche Fassung:


    Schön, dass Ihr zwei mir so viel zutraut! :loool: Ich fürchte jedoch, bis ich endlich soweit wäre, einen großen russischen Schriftsteller/Dichter im Original lesen zu können, wäre ich mittlerweile so senil und verkalkt, dass ich mich gar nicht mehr daran erinnern könnte, welche russischen Bücher ich eigentlich lesen wollte … :-k
    Es ist ja nicht so schlimm, wenn man nicht beurteilen kann, ob die Übersetzung gelungen ist oder nicht (denke ich mal), man kann ja immer noch beurteilen, ob einem das Werk in deutscher Sprache als solches gefällt oder nicht – mofre, der Eugen Onegin bleibt auf meiner Wunschliste, basta! Allein schon nach:

    … , aber Puschkin zu lesen lohnt sich auf jeden Fall. Er ist der Nationaldichter der Russen, also das, was Goethe für uns oder Shakespeare für die Engländer ist.


    hätte ich das Werk sowieso lesen wollen – noch ein Grund mehr! Und ein Band mit Erzählungen von Puschkin, inkl. der Hauptmannstochter, sind auch noch auf den Wunschzettel gewandert.
    Tom, wenn ich den Preis für das liebe kleine Reclam-Heftchen (ganze € 4,60 – was für eine sympathische Dezimalzahl!) sehe, dann macht mir das gar nichts aus, dass ich nur jede zweite Seite lesen können werde. Hier in der Gegend gibt es eine Menge Leute, die aus Rußland stammen, deren Deutsch mittlerweile aber bedeutend besser und richtiger klingt als das von manch einem Ortsansässigen (hm, wenn man bedenkt, dass ich in Franken wohne, scheint das kein großes Kompliment, gebe ich zu - ist aber als solches gemeint). Einen solchen Menschen kann ich ja dann irgendwann fragen, ob die betreffenden Übersetzungen ins Deutsche nun wirklich gut sind oder nicht …
    Zu Euren Literatur-Listen: wolltet Ihr mich zum Lesen animieren oder mich unter russischer Literatur lebendig begraben? :-s Ich kann nur inständig hoffen, dass ich über hundert Jahre alt werde, sonst kann ich wahrscheinlich noch nicht einmal die Hälfte davon lesen … :study:
    Anna Karenina? Zu spät, mofre, bin schon mitten in Krieg und Frieden – Lesegenuss pur! :dance:
    tom leo und mofre, so wie mir Die Brüder Karamasow von Dostojewskij und Tolstois Krieg und Frieden gefällt, halte ich es für ziemlich wahrschenlich, dass ich noch ein paar mehr Bücher aus Eurem Empfehlungsberg herausziehe – ich weiß ja jetzt, unter welchem Thread ich sie finde … :wink:
    Ein herzliches Danke nochmal an Euch beide
    Liebe Grüße,
    Monika

    » Unexpected intrusions of beauty. This is what life is. «


    Saul Bellow, (1915-2005 ), U.S. author,
    in Herzog

  • Tom, wenn ich den Preis für das liebe kleine Reclam-Heftchen (ganze € 4,60 – was für eine sympathische Dezimalzahl!) sehe, dann macht mir das gar nichts aus, dass ich nur jede zweite Seite lesen können werde. Hier in der Gegend gibt es eine Menge Leute, die aus Rußland stammen, deren Deutsch mittlerweile aber bedeutend besser und richtiger klingt als das von manch einem Ortsansässigen (hm, wenn man bedenkt, dass ich in Franken wohne, scheint das kein großes Kompliment, gebe ich zu - ist aber als solches gemeint). Einen solchen Menschen kann ich ja dann irgendwann fragen, ob die betreffenden Übersetzungen ins Deutsche nun wirklich gut sind oder nicht …


    Das wäre doch mal eine schöne Idee, sich mit solch einem Heftchen zu solchen Russlanddeutschen oder Russen zu begeben! Wobei meines Erachtens das Interesse, oder die Frage Deinerseits, nicht einfach nur die Übersetzung sein sollte (sinngemäß wird das schon hinhauen?!), sondern das Sich Vorlesen Lassen! Welche herrliche Sprachmelodien sich bei Puschkin auftun! Alleine das zu hören ist schon Vergnügen...


    Freunde von mir hatten mir vor Jahren eine ganze MC mit Gedichten von Puschkin vollgesprochen... Herrlich!


    (Aber nun sind wir langsam etwas zu lange off-topic geraten?!

  • Ich habe wohl diesen Thread gebraucht um mir endlich ein Buch von Puschkin zu kaufen und zwar "Erzählungen". Es war gar nicht so einfach gewesen eine Ausgabe mit sämtlichen Erzählungen zu erwischen.


    Danke noch mal für all die Lesetipps, ich war so frei und habe mir das eine oder andere noch notiert :winken:

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


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  • Wenn jetzt meine Erinnerung nicht täuscht.
    Es gibt 3 Brüder und einen verhassten Vater.
    Der eine ist sehr Religiös, der andere ein Antichrist, der andere wiederum ein Weiberheld, der eine Dirte zu Frau habe möchte und die das ganze Unglück ist.
    Insgesamt, sehr viel über Evangelium und Religion, was ich gehasst habe, dass ja fast die Hälfte des Buches nur von Kirche usw. handelt.
    Ich will da nicht viel spoilern, aber außer dem Teil mit der Religion ist es wirklich sehr interessant und spannend bis zum Ende.


    Auf jeden Fall wert zu lesen.


    Wer sozusagen alles lesen will, was so im Buch geschieht, der kann dort nachlesen . Viel Spaß! Es ist ziemlich viel :)

  • Wie hier - ähnlich wie bei jener komischen Kurzrezension zum Idioten - von "Den Brüdern Karamazow" geschrieben wird ist schon traurig und erinnert weder an eine Rezi noch an eine wirklich tiefgehende Beschäftigung mit dem Buch. Zudem könnte - was diesen Beitrag hoffentlich etwas relativisiert - dieser unnotwendige Fred angehängt werden an den schon bestehenden: Dostojewskij: Die Brüder Karamasow


    Wer Dostojewski ohne spirituelle Komponente lesen will kann das sicherlich tun und findet auch in diesem Roman eine kriminalistische, psychologische etc Komponente. Aber er wird weder den Autor noch die universalere Tragweite des Romans annähernd verstehen, so "langweilig" eine solch persönlichere Beschäftigung auch sei...

  • ich seh ein, dass ich keine Rezis schreiben kann :)
    sorry


    Nun lass Dich mal nicht so schnell hier unterkriegen! Später hatte ich mir Deine angegebene persönliche Seite angeschaut, und natürlich sind da viel gute Elemente drin (auch wenn ich nicht alle Ansichten teile - ist ja auch nicht schlimm). Aber wenn Du Dich hier in einem Bücherforum anmeldest müsstest Du schon hier posten, und nicht nur mit einem Linkverweis auf Deine Seite hinsteuern. Wenn Du in Deine dortigen Eindrücke etwas Form reingibst (siehe Rezi-Muster), dann könnten das prima Beiträge sein - keine Frage.


    Also schmeiß mal die Flinte nicht ins Korn!


    (Und wenn ich besonders enttäuscht reagierte, gerade bei den "Brüdern", dann weil es für mich das "beste Buch aller Zeiten ist" - aber das ist natürlich Geschmackssache!)

  • Nun lass Dich mal nicht so schnell hier unterkriegen! Später hatte ich mir Deine angegebene persönliche Seite angeschaut, und natürlich sind da viel gute Elemente drin (auch wenn ich nicht alle Ansichten teile - ist ja auch nicht schlimm). Aber wenn Du Dich hier in einem Bücherforum anmeldest müsstest Du schon hier posten, und nicht nur mit einem Linkverweis auf Deine Seite hinsteuern. Wenn Du in Deine dortigen Eindrücke etwas Form reingibst (siehe Rezi-Muster), dann könnten das prima Beiträge sein - keine Frage.


    Also schmeiß mal die Flinte nicht ins Korn!


    (Und wenn ich besonders enttäuscht reagierte, gerade bei den "Brüdern", dann weil es für mich das "beste Buch aller Zeiten ist" - aber das ist natürlich Geschmackssache!)


    Danke, aber ich bin nicht so der Typ fürs analysieren und so geschwollen daher schreiben kann ich auch nicht, wenn dann nur mit Mühe.


    Zu den Brüdern: Ich finde das Buch ist nicht wirklich DAS Beste von ihm, weil es andere viel bessre Bücher gibt, aber wie Du selber sagst, es ist Geschmacksache.

  • Ich habe mir neulich die Aufgabe gestellt, das objektiv (!) beste Buch der Welt zu nennen...
    (Hundertprozentige Objektivität ist natürlich nicht möglich, der persönliche Geschmack spielt immer eine Rolle... aber eben so objektiv wie möglich).


    Mein Ergebnis war Die Brüder Karamasow.


    Was hier an philosophischen und religiösen Themen angesprochen wird, ist atemberaubend. Dazu eine Sprache, die einen bis zur Milchstraße hebt. Ich kann nur jedem empfehlen, sich auf dieses Buch einzulassen. :)

    Mehr Stoff vom Stoff gibts auf www.stoffworks.com


    "Wenn wir einen Menschen hassen, so hassen wir in seinem Bilde etwas, was in uns selber sitzt.
    Was nicht in uns selber ist, das regt uns nicht auf."
    (Hermann Hesse: Demian)

  • So sehe ich das auch, insbesondere das Kapitel mit dem Großinquisotor ist genial. Überhaupt auf so eine Idee zu kommen, setzt schon eine meisterhafte Vorstellungskraft voraus. Ist schon lange her, dass ich das Buch gelesen habe. Ich sollte es nocheinmal erneut lesen, vielleicht werde ich den Inhalt 20 Jahre später deutlich anders aufnehmen.

  • Ist schon lange her, dass ich das Buch gelesen habe. Ich sollte es nocheinmal erneut lesen, vielleicht werde ich den Inhalt 20 Jahre später deutlich anders aufnehmen.


    Ja, dazu kann ich Dich nur ermuntern! Inzwischen habe ich das Buch in circa 28 Jahren dreimal gelesen, und entdeckte stets neue Aspekte, selbst wenn gewisse Grundlinien ja "bekannt" waren. Zeichen eines Meisterwerkes, dass man es mehrmals lesen kann. Und es uns ein Leben lang begleiten kann.