Bei mir ist gerade "Ehen in Phillipsburg" von Martin Walser dran (SZ-Bibliothek Band 9)
Beschreibung laut Amazon:
Der Krieg ist vorbei, die Wirtschaft kommt langsam wieder in Schwung, und in der Bundesrepublik macht sich so etwas wie Selbstgefälligkeit breit: Es geht aufwärts im Jahre 1957. Auch im privaten Leben kehrt Ruhe ein. Manchmal jedoch zu viel, wie Walsers Erstlingsroman zeigt: Gleichgültig leben hier die Ehepartner nebeneinander her, geradezu teilnahmslos betrügen sie sich gegenseitig. Wahre Leidenschaft wird zum Fremdwort in dieser Welt, in der allein Karriere, Geld und die Befriedigung eigener Wünsche eine Rolle spielen. Mittendrin in dieser zerrütteten, egoistischen Gesellschaft steht der aufstrebende Journalist Hans Beumann, der zu ihrem scharf beobachtenden Chronisten wird. In mehreren Portraits unterschiedlicher Beziehungen zeigt er die Verlogenheit, die um ihn regiert, gnadenlos auf. Es sind Geschichten von Eheschwüren, heimlichen Geliebten und Selbstmordgedanken –- und von der Frage, ob inmitten dieser heuchlerischen Welt noch Platz ist für die wahre Liebe.
Walsers mit dem Hermann-Hesse-Preis ausgezeichneter Roman ist ein Portrait der bundesrepublikanischen Gefühlslandschaft in den Fünfzigerjahren. Endlich war man wieder wer. Nur wer? "Ehen in Philippsburg" beschreibt die Nachkriegsgesellschaft ebenso einfühlsam wie schonungslos.
Über den Autor
Martin Walser wurde 1927 in Wasserburg am Bodensee geborenNach dem Krieg studierte er Literaturwissenschaften, Philosophie und Geschichte in Regensburg und Tübingen und promovierte mit einer Studie über Kafka. Anschließend arbeitete er für den "Süddeutschen Rundfunk". 1981 wurde Walser mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet, 1998 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Auch zur politischen Situation Deutschlands hat er immer wieder Stellung bezogen, unter anderem in einem Streitgespräch mit Günter Grass über die Wiedervereinigung. 2002 löste sein Roman "Tod eines Kritikers" eine erregt geführte Debatte darüber aus, ob Walser darin lebende Personen angreife.
Bis jetzt hab ich grad mal 30 Seiten, doch sein Stil gefällt mir schon recht gut. (Ist mein Erstling von Walser). Walser versteht sich bis jetzt als pointierter Beobachter.