George Orwell - 1984/ Nineteen Eighty-Four

  • @Hypocritia ,
    deine Rede gefällt mir außerordentlich. Ähnliche Gedanken äußere ich bisweilen auch, allerdings nicht mehr in Gegenwart meiner Kinder, die darin ein Zeichen für beginnende (oder fortgeschrittene?) Senilität sehen. :shock:
    Weil ... du begreifst das einfach nicht ... lass uns doch unsern Spaß ... wir sind halt anders als ihr ... ihr seid nur neidisch, weil ihr früher kein Internet gehabt habt ... :roll:


    Dass ich auf größere Denker hinweise (zu denen Orwell gehört), ist eher kontraproduktiv. ](*,)

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • @Marie, was das Vergnügen bsw. an Videospielen angeht, da beiße ich auch eher auf Granit (habe auch mittlerweile gelernt, entsprechende Kommentare vorsichtig zu umschreiben). Aber was z.B. Casting-Shows und z.T. auch soziale Medien angeht, da kommen dann die bissigen Bemerkungen in der Familie von allen Beteilgten (wir wissen aber auch mittlerweile genau, bei welchen Mitgliedern im dritten Verwandtschaftsgrad und bei welchen Familien von Bekannten wir so etwas äußern dürfen undwo eben besser nicht ...). Irgendwo ist das schon komisch, dass sich solch riesige Bevölkerungsmassen so eine "Lebensgefühl-Illusion" einreden lassen - da beißt die Maus kein' Faden ab.
    Und ja, schön zu hören, dass es noch heimliche "Untergrundverbündete" wie Dich gibt, @Marie - willkommen in der "Bruderschaft"! :mrgreen::friends:

    » Unexpected intrusions of beauty. This is what life is. «


    Saul Bellow, (1915-2005 ), U.S. author,
    in Herzog

  • Und ja, schön zu hören, dass es noch heimliche "Untergrundverbündete" wie Dich gibt, Marie - willkommen in der "Bruderschaft"! :mrgreen::friends:


    Ich sei, gewährt mir die Bitte, in Eurem Bunde die Dritte :ergeben:
    Wenn ich mich daran zurückerinnere, dass wir gegen die Volkszählung demonstrierten und für unser Recht auf Privatsphäre und heute stellt jeder alles von sich ins Netz - das geht einfach über meinen Verstand, ich kann es nicht verstehen oder nachvollziehen. Ich seh auch nicht den "Spaß" dabei :roll: und wie Du sagst @Hypocritia - das machen diese Millionen auch noch freiwillig, niemand wird gezwungen (außer wir vielleicht irgendwann einmal) :shock:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Joseph Roth - Hiob

    :study: Mike Dash - Tulpenwahn


  • Ähnliche Gedanken äußere ich bisweilen auch, allerdings nicht mehr in Gegenwart meiner Kinder, die darin ein Zeichen für beginnende (oder fortgeschrittene?) Senilität sehen.
    Weil ... du begreifst das einfach nicht ... lass uns doch unsern Spaß ... wir sind halt anders als ihr ... ihr seid nur neidisch, weil ihr früher kein Internet gehabt habt ...


    Ich halte nichts vom Fratzenbuch und hatte mir vor Jahren nur deshalb einen Account zugelegt, um den Jüngsten etwas im Auge behalten zu können. Vor ein paar Monaten habe ich diesen Account gelöscht. Unsere Kinder sehen in meiner Einstellung kein Zeichen beginnender Senilität, sie sind selbst sehr vorsichtig mit ihren FB-Accounts, die auch nur für wirkliche Freunde freigeschaltet sind. Sie posten dort auch nicht jeden Mist, der Mittlere ist in einer Gruppe mit Studienkollegen, wo Infos zum Studium, Lerngruppen etc. weitergegeben werden, der Jüngste macht so etwas inzwischen über Mebis, da wird alles Schulische der Schüler untereinander und zwischen Lehrern und Schülern geregelt.


    heute stellt jeder alles von sich ins Netz


    Das kann man wirklich nicht sagen. Es gibt natürlich viele Leute, die einfach nur zum Fremdschämen sind. Aber solche "extrovertierten" Typen haben sich wahrscheinlich auch schon vor den Zeiten des WWW Blößen gegeben, wo immer sie konnten (z.B. sich bei Betriebsfeiern zum Horst gemacht etc.). Wenn ich mich in unserem Verwandten- und Bekanntenkreis umsehe, kenne ich tatsächlich niemanden, der sinnfreie und zu private Dinge postet, da geht es meist um zielgerichteten Informationsaustausch zu bestimmten Zwecken.
    Dass manche jungen Leute das rechte Maß nicht finden, liegt vielleicht auch an der immer mehr "verprollten" Fernsehlandschaft. Wer viel fernsieht, muss es ja geradezu für normal halten, sein Intimleben in der Öffentlichkeit auszubreiten. Ich bin wirklich froh, dass keins unserer Kinder sich solchen Schrott ansieht...

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998


  • Das kann man wirklich nicht sagen. Es gibt natürlich viele Leute, die einfach nur zum Fremdschämen sind. Aber solche "extrovertierten" Typen haben sich wahrscheinlich auch schon vor den Zeiten des WWW Blößen gegeben, wo immer sie konnten. Wenn ich mich in unserem Verwandten- und Bekanntenkreis umsehe, kenne ich tatsächlich niemanden, der sinnfreie und zu private Dinge postet, da geht es meist um zielgerichteten Informationsaustausch zu bestimmten Zwecken.

    Es ist ja schön, hin und wieder mal von Leuten zu erfahren, die entweder gar nicht oder nur gemäßigt und / oder vorsichtig in den sozialen Medien unterwegs sind, aber generell sprechen meines Erachtens Daten wie die folgenden für sich:

    Zitat

    Facebook Statistiken sind oft sehr beeindruckend. Auch diese: 4,75 Mrd. Inhalte werden täglich auf Facebook geteilt.
    Die 4,75 Mrd. Status Updates, Fotos, Videos und Kommentare sind aber noch lange nicht alles. Es kommen nochmals 4,5 Mrd. Gefällt mir Klicks und 10 Mrd. Facebook Nachrichten dazu. Pro Tag!
    1,15 Mrd. Nutzer hat Facebook aktuell. Ziel ist es 5 Mrd. Nutzer zu verbinden. Also nahezu die ganze Welt.
    250 Mrd. Fotos wurden insgesamt auf Facebook hochgeladen. Pro Tag wächst die Zahl um weitere 350 Mio. Fotos an.

    (Dies kann man in diesem Artikel auf futurebiz.de nachlesen)



    Dass manche jungen Leute das rechte Maß nicht finden, liegt vielleicht auch an der immer mehr "verprollten" Fernsehlandschaft. Wer viel fernsieht, muss es ja geradezu für normal halten, sein Intimleben in der Öffentlichkeit auszubreiten. Ich bin wirklich froh, dass keins unserer Kinder sich solchen Schrott ansieht...


    Da stimme ich Dir zu. Ich wette, dass die allermeisten Zuschauer der Reality-Show "Big Brother" und vor allem hundert Prozent der Teilnehmer in dieser Sendung nicht die blasseste Ahnung haben, dass der Titel dieser Sendung einer Diktatorfigur in einem dystopischen Roman über ein totalitäres System entnommen ist ... :lol:
    ich könnte mir ebenso vorstellen, dass auch in den 50er bis 80er Jahren des letzten Jahrhunderts eine gane Menge Leute darauf erpicht gewesen wäre, sich öffentlich darzustellen (Stammt die Redewendung "keepin' up with the Joneses" nicht aus dem Amerika der 50er Jahre? Das ist doch schon bezeichnend ...)

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  • Das kann man wirklich nicht sagen. Es gibt natürlich viele Leute, die einfach nur zum Fremdschämen sind.


    Zugegeben, das Wort "jeder" greift sehr weit - aber dennoch sind es derart viele Menschen, die unbedarft extrem viel von sich preisgeben über Fotos und Einträge etc, dass es mich immer wieder beunruhigt. Hypocritias Zitat aus futurebiz belegt das in erschreckendem Maße. Dazu kommt, dass es außer FB noch viele weitere Netzwerke gibt - berufliche und private.
    Und wir sind doch längst schon ziemlich gläsern ohne dass wir es wollen - nimm das kleine Beispiel meiner Handynummer: ich habe ein Klapphandy ohne Kamera, aber alleine durch die Tatsache, dass meine Nummer sich auch in den Verzeichnissen von Handybesitzern befindet, die WhatsApp benutzen, ist meine Handynummer bis zu FB bekannt. Durch einen simplen Abgleich, in wessen Adressverzeichnis der WhatsApp-Nutzer sich meine Nummer befindet, lassen sich private Beziehungen ableiten, und das alles ohne dass ich überhaupt jemals auf WhatsApp geklickt habe. Insofern geben wir alle sehr viele Daten von uns preis, die wir noch vor 20 Jahren kaum jemandem überlassen hätten. 8-[ Und das alles ohne den Drang, sich öffentlich zum Affen zu machen - den gab es sicherlich früher genauso, er war nur durch gesellschaftliche Normen viel mehr kontrolliert und unterdrückt als heute.

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  • aber generell sprechen meines Erachtens Daten wie die folgenden für sich:


    Ja, das ist leider so und daran wird sich wohl auch nicht allzu viel ändern lassen. FB hat einen gewissen Nutzen, so kann man z.B. auch mit Personen in anderen Ländern (in unserem Fall Bekanntschaften aus unseren Jahren in Dubai) Kontakt halten. Diejenigen, die dort ohne jegliches Nachdenken die privatesten oder belanglosesten Dinge posten, sind wahrscheinlich intellektuell eher schlicht gestrickt und "Belehrungen" vermutlich nicht zugänglich. Wer (noch) bei FB aktiv ist, tut gut daran, solche Leute nicht auf die Freundesliste zu lassen und sein eigenes Profil möglichst restriktiv zu gestalten, was gar nicht so einfach ist.


    Ich wette, dass die allermeisten Zuschauer der Reality-Show "Big Brother" und vor allem hundert Prozent der Teilnehmer in dieser Sendung nicht die blasseste Ahnung haben, dass der Titel dieser Sendung einer Diktatorfigur in einem dystopischen Roman über ein totalitäres System entnommen ist ...


    Das war auch mein erster Gedanke, als ich nach unserer Rückkehr aus dem Ausland mit Befremden die Existenz dieses merkwürdigen Sendeformats zur Kenntnis genommen habe. Ich habe genau eine Folge von BB gesehen und mich gefragt, warum man seine Zeit damit verschwenden sollte, hässlichen, tätowierten Prolls beim Duschen zuzusehen.


    Durch einen simplen Abgleich, in wessen Adressverzeichnis der WhatsApp-Nutzer sich meine Nummer befindet, lassen sich private Beziehungen ableiten, und das alles ohne dass ich überhaupt jemals auf WhatsApp geklickt habe. Insofern geben wir alle sehr viele Daten von uns preis, die wir noch vor 20 Jahren kaum jemandem überlassen hätten.


    In Bezug auf WhatsApp bin ich leider inkonsequent. Ich hätte gern zu Threema gewechselt, aber die Söhne und meine Freundinnen haben alle WhatsApp und wollen nicht umsteigen. Wenn ich nicht allein vor mich hin whatsappen will, muss ich das leider auch nutzen... :( (Für jede kurze Nachricht extra eine Mail zu schreiben ist mir auch zu blöd.)

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  • Leider ist Orwells 1984 mittlerweile mehr als nur traurige Realität, und immer noch kommen fast Tagtäglich neue Sauereien ans Licht. Dank unserer Smartphones können wir 24/7 lokalisiert werden, GPS sei Dank, unsere Mails werden an irgendwelchen Internetknoten ( bei mir wohl der DE-CIX) abgeschnorchelt, im TV (falls man so was überhaupt noch hat) läuft auch quasi nur noch Brainwash, aber das war ja schon im alten Rom bekannt: Panem et Circenses - Brot und Spiele, und wenn man einmal den Mund aufmacht, ist man ein Spinner, Nazi oder sonst etwas.

  • aber alleine durch die Tatsache, dass meine Nummer sich auch in den Verzeichnissen von Handybesitzern befindet, die WhatsApp benutzen, ist meine Handynummer bis zu FB bekannt.


    Das ist auch genau der Grund, warum ich es nicht nutze. Wenn jemand mir was mitteilen möchte, dann muss er/sie entweder anrufen oder eine "altmodische" SMS schreiben. Ich bin inzeischen viel kritischer geworden und auf WhatsApp kann ich absolut verzichten bzw. wiegen die "Kosten" den Nutzen für mich nicht auf.


    Ich habe genau eine Folge von BB gesehen und mich gefragt, warum man seine Zeit damit verschwenden sollte, hässlichen, tätowierten Prolls beim Duschen zuzusehen.


    :) Ich gebe dir absolut recht. Leider ist es nicht nur bei BB so. Immer wenn ich den Fernseher anmache wird mir bewusst, dass man eigentlich nichts verpasst, wenn man es nicht tut. Wenn ich die ganzen Assi-TV-Sendungen am Nachmittag "sehe" (ich sehe sie nicht), dann ist ein gutes Buch immer die bessere Alternative.


    Leider ist Orwells 1984 mittlerweile mehr als nur traurige Realität, und immer noch kommen fast Tagtäglich neue Sauereien ans Licht. Dank unserer Smartphones können wir 24/7 lokalisiert werden, GPS sei Dank, unsere Mails werden an irgendwelchen Internetknoten ( bei mir wohl der DE-CIX) abgeschnorchelt, im TV (falls man so was überhaupt noch hat) läuft auch quasi nur noch Brainwash, aber das war ja schon im alten Rom bekannt: Panem et Circenses - Brot und Spiele, und wenn man einmal den Mund aufmacht, ist man ein Spinner, Nazi oder sonst etwas.


    Unterschreibe ich. Wobei man, zum Glück, noch etwas Einfluss auf die ganze Ausspioniererei hat. Ich habe zumindest die Wahl, ob ich das eine oder andere soziale Netzwerk nutze oder nicht. In 1984 ist man ja verpflichtet sich überwachen zu lassen und man wird verdächtig, wenn man es umgeht. Zum Glück ist es bei uns noch nicht ganz so weit.

  • Persönlich halte ich die pauschale Verurteilung von Facebook und ähnlicher sozialer Netzwerke/ Dienste für genauso beschränkt wie unkritische Begeisterungsstürme und den Zwang, alles von sich im Internet preiszugeben. Ich lebe nun zugegebenermaßen in einem sehr medienkompetenten Umfeld, in dem die meisten Menschen recht kritisch mit sozialen Medien umgehen und sie vorsichtig einsetzen. Meine persönliche Erfahrung deckt sich da mit Enigmas:

    Das kann man wirklich nicht sagen. Es gibt natürlich viele Leute, die einfach nur zum Fremdschämen sind. Aber solche "extrovertierten" Typen haben sich wahrscheinlich auch schon vor den Zeiten des WWW Blößen gegeben, wo immer sie konnten (z.B. sich bei Betriebsfeiern zum Horst gemacht etc.). Wenn ich mich in unserem Verwandten- und Bekanntenkreis umsehe, kenne ich tatsächlich niemanden, der sinnfreie und zu private Dinge postet, da geht es meist um zielgerichteten Informationsaustausch zu bestimmten Zwecken.


    Bei vielen, gerade jüngeren Leuten fehlt diese Vorsicht, das mag stimmen. Es fehlt(e) aber auch lange Zeit jede Form der Erziehung zur Medienkompetenz. Wenn Eltern und Lehrer keine Ahnung haben, was sich im Internet so alles anstellen lässt (oder selbst fröhlich Fotos ihres Nachwuchses im Netz veröffentlichen, weil: das ist ja so süüüüß), dann fehlt es halt an Vorbildern. Ich glaube daher, dass Themen wie der Umgang mit persönlichen, sensiblen Daten und Datenschutz noch stärker in der Schule, aber zum Beispiel auch in den Massenmedien und neuen Medien selbst eingebunden werden müssten.


    Viel mehr Gedanken macht mir allerdings die unfreiwillige Weitergabe von Daten, die Squirrel beschrieben hat. Das ist nämlich das, was man selbst nur noch sehr schwer beeinflussen kann. Wenn ich dann noch sehe, wie abhängig ich allein für meine Arbeit von einigen großen "Datenkraken" bin, einfach weil niemand sonst im beruflichen Umfeld Alternativen nutzt, ich aber mit den Leuten über diese Kanäle kommunizieren muss, wenn ich Geld verdienen will - dann finde ich das schon ziemlich unangenehm.


    Das war auch mein erster Gedanke, als ich nach unserer Rückkehr aus dem Ausland mit Befremden die Existenz dieses merkwürdigen Sendeformats zur Kenntnis genommen habe. Ich habe genau eine Folge von BB gesehen und mich gefragt, warum man seine Zeit damit verschwenden sollte, hässlichen, tätowierten Prolls beim Duschen zuzusehen.


    Mal ein Erklärungsversuch eines ehemaligen BB-Zuschauers und "tätowierten Prolls": Als das Format damals das erste Mal an den Start ging, hatte "Leute beim Wohnen zugucken" noch einen gewissen Reiz, war halt ungewohnt, noch nicht da gewesen. Für mich hat sich das schnell abgenutzt - der Reiz solcher Formate an sich ist aber nicht neu, "Freakshows" haben schon zu allen Zeiten funktioniert und ihr Publikum gefunden. Ob BB, Bauer sucht Frau, Frauentausch oder wie sie alle heißen: Man kann sich vor dem TV halt so ein bisschen überlegen fühlen und sich darin sonnen, dass man selbst sich ja niiiieeemals für so etwas hergeben würde. Je schräger, "dümmer" und prolliger die Kandidaten dabei rüberkommen, umso besser funktioniert das. Mit wieder anderen Kandidaten kann man sich identifizieren und mit ihnen mitfiebern - leichter als mit Charakteren aus komplett fiktionalen Serien vielleicht, da die Kandidaten aus einem ähnlichen Umfeld kommen, ähnliche Erfahrungen haben, etc. Dazu kommt, das es ideales Nebenbei-Fernsehen ist. Man kann es laufen lassen, ohne sich groß damit zu beschäftigen, und nebenbei wichtigere Dinge tun.

    "Selber lesen macht kluch."


    If you're going to say what you want to say, you're going to hear what you don't want to hear.
    Roberto Bolaño

  • :) Ich gebe dir absolut recht. Leider ist es nicht nur bei BB so. Immer wenn ich den Fernseher anmache wird mir bewusst, dass man eigentlich nichts verpasst, wenn man es nicht tut. Wenn ich die ganzen Assi-TV-Sendungen am Nachmittag "sehe" (ich sehe sie nicht), dann ist ein gutes Buch immer die bessere Alternative.



    Meistens läuft meiner Meinung nach sowieso nur Mist, und wenn dann doch einmal etwas interessantes dabei ist, läuft das zu einer Uhrzeit, wo ich mir auch nur noch an den Kopf fassen kann (womit wir dann wieder beim allseits beliebten Facepalm-Bär wären), deshalb bin ich jetzt auch zumindest in dieser Hinsicht zufriedener Netflix-Kunde. Da kann ich schauen, wann immer ich Zeit und Lust dazu habe, auch wenn damit natürlich auch wieder neue Datensätze über mich und meine Vorlieben angehäuft werden.


  • Pauschal verurteilen oder bejubeln möchte ich Facebook auch nicht, allerdings sollte man sich schon ein paar Gedanken darüber machen, was man dort denn so alles von sich gibt/geben muss.


    Was das ungefragte Daten weitergeben angeht, haben wir da das nächste Problem all unserer "smarten" Gadgets. Ich möchte nur einmal auf die neuen Smart-TV Geräte hinweisen, die womöglich auch 24/7 in unsere Wohnungen lauschen, Sprachsteuerung sei Dank. DAzu kommen dann noch Sehgewohnheiten, Anwesenheitszeiten und und und.


    Nicht jeder Mensch mit einem Tatoo ist automatisch auch ein Proll, das sollte man schon ein wenig differenzierter betrachten (sagt einer, der selbst keine hat), aber was diese ganzen "Freakshow-Formate" angeht, so hast du wohl recht, viele schauen das, weil sie sich selbst danach als "besser" empfinden, da also eine Art Placebo-Effekt zum tragen kommt. Aber die Glotze nebenbei laufen lassen, ohne das Programm überhaupt zu verfolgen - das wäre nicht mein Ding. Aber Musik läuft bei mir je nach Stimmungslage fast den ganzen Tag.

  • Dazu kommt, das es ideales Nebenbei-Fernsehen ist. Man kann es laufen lassen, ohne sich groß damit zu beschäftigen, und nebenbei wichtigere Dinge tun.


    Warum soll man den Fernseher überhaupt "nebenbei" einschalten, das Gequassel nervt doch nur? Wenn mich eine Sendung interessiert, schalte ich zielgerichtet den Fernseher ein und mache dann auch nichts Anderes. Wenn ich etwas mache, wobei ich nicht lesen kann, wie z.B. Bügeln, höre ich "nebenbei" oft Musik.


    Nicht jeder Mensch mit einem Tatoo ist automatisch auch ein Proll


    Das ist klar. Bei den BB-Konsorten denke ich an ein bestimmtes Erscheinungsbild mit riesigen Tattoos à la "Arschgeweih" etc. Ein dezentes Tattoo mag ja ok sein, auch wenn es nicht mein Geschmack ist. Aber wenn ganze Körperteile mit gewissen Tätowierungen übersät sind, kommen deren Träger bei mir in eine gewisse Schublade. (Sorry, aber so ist es nun mal!)

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  • Meistens läuft meiner Meinung nach sowieso nur Mist, und wenn dann doch einmal etwas interessantes dabei ist, läuft das zu einer Uhrzeit, wo ich mir auch nur noch an den Kopf fassen kann (womit wir dann wieder beim allseits beliebten Facepalm-Bär wären), deshalb bin ich jetzt auch zumindest in dieser Hinsicht zufriedener Netflix-Kunde. Da kann ich schauen, wann immer ich Zeit und Lust dazu habe, auch wenn damit natürlich auch wieder neue Datensätze über mich und meine Vorlieben angehäuft werden.


    Richtig. Interessante Sendungen, die mich interessieren, kommen meist zu den unmöglichsten Zeiten. Letzten Samstag waren drei tolle Dokumentationen über Germanen, Römer und Wikinger dran. Gut recherchiert, toll gefilmt und mit vielen interessanten Infos. Nur leider zwischen 0.00 Uhr und 3.00 Uhr früh. Ich bin dann um 2.00 Uhr ins Bett.


  • Warum soll man den Fernseher überhaupt "nebenbei" einschalten, das Gequassel nervt doch nur? Wenn mich eine Sendung interessiert, schalte ich zielgerichtet den Fernseher ein und mache dann auch nichts Anderes. Wenn ich etwas mache, wobei ich nicht lesen kann, wie z.B. Bügeln, höre ich "nebenbei" oft Musik.


    Du machst das so.
    Andere Menschen sind anders und halten es anders. Ich höre dafür zB so gut wie nie Radio, da ich die meiste Musik dort nicht ertrage.


    Mithr4ndir: Ach, mich würd so mancher in die Schublade "Proll" stecken. Ist mir gleich, ich fand Schubladendenken schon immer langweilig ;) Und weiß trotz großflächiger Tattoos und Ex-BB-Fandom, wierum man ein Buch hält :lol: (Ich hab sogar 1984 gelesen, um mal zum Thema zurückzukommen. Und fand es bei aller gesellschaftlichen Relevanz, die der Roman ohne Frage hat, so zäh wie eine alte Schuhsohle. Das ist zwar jetzt rund 20 Jahre her, ich hab aber dennoch wenig Muße, mich da noch mal durchzukauen, um zu gucken, ob es mir heute besser gefallen würde.)

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  • Letzten Samstag waren drei tolle Dokumentationen über Germanen, Römer und Wikinger dran.


    Der jüngste Sohn und ich wollten gestern um 14.50 Uhr die Bismarck-Doku auf ARTE sehen und haben es vergessen, weil wir nicht daran gewöhnt sind, tagsüber den Fernseher einzuschalten. ](*,) Aber dann haben wir sie in der Mediathek gefunden. Vielleicht hast Du bei Deinen Dokus auch Glück.


    Ich höre dafür zB so gut wie nie Radio, da ich die meiste Musik dort nicht ertrage.


    Ich höre auch kein Radio und bei dem Blödsinn auf Bayern 3 (Der beste Werbespruch wäre: "Bayern 3 - Einheitsbrei!) könnte ich ausflippen. Dank i-Pod bestimme ich mein Musikprogramm selbst. :wink:

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  • Letzten Samstag waren drei tolle Dokumentationen über Germanen, Römer und Wikinger dran.


    Genau das meine ich ja, Zeiten, zu denen ein normaler Mensch nicht mehr vor der Kiste hängen kann.


    Ich höre dafür zB so gut wie nie Radio, da ich die meiste Musik dort nicht ertrage.


    Das Zeug, das ich höre, läuft ohnehin nicht im Radio, obwohl ich auch schon einmal zu Mainstream-Musik greife.

  • Nun habe ich auch "1984" von George Orwell gelesen, mein Urteil fällt aber leider nicht ganz so positiv aus. Natürlich ist es ein erschreckendes Szenario, was Orwell hier beschreibt und sicherlich für damalige Verhätlnisse revolutionäres Gedankengut, zumal, wenn man beachtet, was heute technisch schon möglich ist. Angefangen bei so lückenlos überwachten Städten wie London oder solchen Regimen wie sie in Russland, China, in der Türkei oder den USA herrschen (Ja, ich nenne bewusst auch die USA.). Dabei ist es tröstlich, dass bis jetzt jedes Staatensystem einen Aufstieg, eine Hochphase aber im Laufe der Geschichte auch Abstiege und Zerfall kennt. Dauert bei dem einen oder anderen halt länger. Für die Geschichte gebe ich dann auch gut und gerne drei Sterne. Leider hat mir aber der Schreib- und Erzählstil Orwells gar nicht gefallen.


    Die Handlung springt mir zu sehr, an manchen Stellen ging mir das einfach zu schnell und an wieder anderen war die Geschichte zäh wie Kaugummi. An, meines Erachtens, falschen Stellen gab es Auslassungen, die kontraroduktiv waren und überhaupt habe ich ca. 100 Seiten gebraucht, um in das Buch hinein zu kommen. Bei knapp 400 Seiten, wovon man bei meiner Ausgabe auch noch Vor- und Nachwort abziehen muss, einfach zu viel des Guten. Übrigens, wer meine Ausgabe hat, spare sich bitte Vor- und Nachwort oder lese beides zuletzt. Abgesehen vom Thema, was seine Berechtigung natürlich hat und über das man diskutieren sollte, ist mir George Orwells "1984" trotzdem zu sehr gehypt. Ausschließliche Lobeshymnen kann ich hier nicht nachvollziehen.

  • Als ich dieses Buch gelesen habe, fand ich es schlicht erschreckend und gruselig, wie viel davon auf die heutige Realität zutrifft :-k
    Zwischendurch war die Handlung aber trotzdem etwas zäh und auch die Charaktere waren mir nicht sehr sympathisch. Trotzdem ein sehr gutes Buch :applause:

  • Ein sehr gutes Buch, das zum Nachdenken über das eigene Verhalten und menschliche Gesellschaftsformen anregt. Man kann es ruhig alle Jahre wieder mal aus dem Regal nehmen, da es meiner Meinung nach geradezu prophetisch nicht an Aktualität verliert.

    Die wertvollste Handtasche ist ein alter Beutel mit einem guten Buch darin.