Tony Hawks - Mit dem Kühlschrank durch Irland/ Round Ireland with a Fridge

  • Bei mir ist es schon etwas länger her, dass ich dieses Buch gelesen habe, aber ich habe es geliebt. Ich hätte mich die halbe Zeit kringelig lachen können und hätte mir am liebsten selbst einen Kühlschrank geschnappt und wäre losgefahren.

    Gruß
    Yvonne

    Nicht die haben die Bücher recht lieb, welche sie unberührt in den Schränken aufheben, sondern, die sie Tag und Nacht in den Händen haben, und daher beschmutzet sind, welche Eselsohren darein machen, sie abnutzen und mit Anmerkungen bedecken.
    (Erasmus von Rotterdam)

  • Über wenige Länder und ihre Einwohner sind so viele Klischees im Umlauf wie über die Iren. Einige erweisen sich als falsch – Iren sind rothaarig -, andere stimmen: Der Stammpub ist das zweite Wohnzimmer eines Iren. So ist Hawks Reise mit dem Kühlschrank auch eine Reise zur Überprüfung der Klischees.


    Ich war schon oft in Irland, und ich glaube Hawks jedes Wort. Was man dort auf der Straße, in den B&Bs und vor allem im Pub erlebt, wäre meiner Meinung nach in keinem anderen Land möglich. Und wenn man es irgendwo schaffen kann, mit einem Gerät wie einem Kühlschrank durchs Land zu kommen, dann in Irland.
    Ich vermute, dass man nicht einmal, wie Hawks, die örtliche Radiostation brauchen würde, um mitgenommen zu werden.
    (Den Tipp hätte ich Hawks geben können: Einfach mit einer aufgeschlagenen Wanderkarte an die Straße stellen, ein ahnungsloses Gesicht machen und möglichst dumm rundherum in die Landschaft blicken. Es hält jeder zweite.)


    Hawks pendelt in seinen Reiseberichten zwischen Hoch- und Tiefstapelei. Hier der Stolz, es zu schaffen und sich selbst zu beweisen, welch ein Teufelskerl er ist. Dort der Versuch, sich zurückzunehmen und die anderen, die freundlichen Autofahrer, die Hostelbesitzer und vor allem die Radioleute zu den wahren Helden zu machen.


    Anfangs habe ich mich herrlich amüsiert, weil ich die Küste, an der er entlang trampte, kenne und mir alles gut vorstellen konnte. Dann aber versiegt der Witz langsam, denn man weiß inzwischen, was kommt. Im letzten Drittel hätten einige Kürzungen dem Buch gut getan.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)