Wolfram Fleischhauer Die Purpurlinie

Hallo Lesepferdchen,

ich werde es mal bei Amazon auf meine Wunschliste setzen.
Also das Buch: Das Buch indem die Welt verschwand
war super, war doch von ihm, oder?

LG Heidi

Das Buch habe ich auch schon hier stehen. Zusammen mit Die Frau mit den Regenhänden.

"Die Purpurlinie" ist ein richtig schönes Buch.
Aber "Die Frau mit den Regenhänden" hab ich wieder weggelegt. Bin nicht reingekommen.

Die Amazon-Rezensionen sind ja sehr unterschiedlich. Könntet ihr vielleicht etwas genauer schildern, was dieses Buch für euch so lesens- und empfehlenswert macht? Ich habe bisher noch nichts von diesem Autor gelesen.

grüße von missmarple

Hallo zusammen

Ich hätte auch gern gewusst, um was es in diesen Büchern geht.
Könnt Ihr da ein paar Infos liefern?

Danke und tschüss

Billa

Da hol ich ja mal wieder einen ganz alten Thread hoch...

Passt ja, war ja auch schon ewig nicht mehr hier und siehe da, inzwischen hab ich fast alle Bücher in meinem SUB gelesen :alien:

Jetzt lese ich die Purpurlinie und muss gestehen, dass es der zweite Versuch ist. Es ist eben nicht so einfach, Diplomarbeit zu schreiben und nebenbei auch noch zu lesen... Ich hab da immer Angst, dass ich dann sag "ja die DA kann ich morgen auch noch weiter schreiben..."

Jetzt hab ichs aber nicht mehr ausgehalten und wieder angefangen. Es liest sich ziemlich interessant. Da hat wohl jemand ein Manuskript oder eine Loseblattsammlung mit Texten gefunden, die erst mal zusammengepuzzelt werden wollen. Man muss schon ein bisschen aufpassen was jetzt wohin gehört und wer grad ZU WELCHER ZEIT erzählt aber ich denke bei mir lichtet sich so langsam der Nebel.

Ich geb dann noch mal nen Abschlussbericht, wenn ich ganz durch bin hab ja erst bisschen über die Hälfte.

Mein zweites Buch von Wolfram Fleischhauer das ich nun gelesen habe und den ich sehr schätze.

Wolfram Fleischhauer sah das Gemälde „Gabrielle d’Estrées und einer ihrer Schwestern zum ersten Mal 1986 in Paris. Der Versuch, den Sinn des unerklärlichen Bilder zu ergründen, beschäftigte ihn von da an über sieben Jahre hinweg. Im Archiv der königlichen Bibliothek in Brüssel gelang Wolfram Fleischhauer schliesslich ein sensationeller Fund: Er stiess auf die Spuren jahrhundertelang unentdeckter Geheimdepeschen, welche die Lösung zu diesem kunsthistorischen Rätsel bargen.

Und um dieses Gemälde herum erzählt nun der Autor einen spannende historische Geschichte.

Vom einem Freund erhält der Protagonist ein fast hundert Jahre altes Romanfragment, die Aufzeichnungen des Historikers Marstadt, in denen die Geschichte des Malers Vignac erzählt wird, der anscheinend das Gemälde anfertigte.
Scheinbar hat der Maler in eben diesem Bild die Lösung des Geheimnisses versteckt, welches sich auf die mysteriösen Vorfälle und den entsetzlichen Tod um die Mätresse von Heinrich IV kurz vor der Heirat mit demselben bezieht.
Mehr sei hier nicht verraten.

Das Buch erhält nun eine dreiteilige Gliederung, was vom Leser (damit meine ich mich) :oops: ziemliche Aufmerksamkeit verlangt; was die Lesensfreude jedoch überhaupt nicht schmälert Gegenwart( Protagonist erhält die Manuskripte) Vergangenheit ( Erzählung der Geschichte) Gegenwart ( die Auswertung des Manuskriptes)

Das Buch liest sich spannend, man versinkt gänzlich in die Zeit des sechzehnten Jahrhunderts.
Man kann sich gut vorstellen das die Ereignisse sich wirklich genau so abgespielt haben könnten, ich betone könnten, denn ich bin keine Historikerin nur eine Romanleserin.

Wenn man zudem wie ich, die Malerei liebt stellt man mit Freude fest wie liebevoll und detailliert, der Autor die Gemälde, im Verlauf der Geschichte werden es mehrere, beschreibt. Er lässt einem Sachen entdecken, welche beim normalen Betrachten eines Bildes gar nicht auffallen.

Die Ausgabe welche ich habe, ist erweitert um eine Zeittafel, welche die damalige Zeite twas verständlicher macht, die sehr hilfreich ist.

Ebenso sind die verschiedenen Gemälde (mit Bildnachweis )abgebildet, was sehr zum Verständnis beiträgt.

Auch bietet der Autor mit seinen Ausführungen einen interessanten Einblick in seine Arbeitsweise.

Wie gesagt ich fand das Buch lesenswert.

Danke, Serjena, für die ausführliche Information (die fehlte ja in diesem doch schon längeren Thread )

Ich habe soeben "3 Minuten mit der Wirklichkeit" von Fleischhauer gelesen und schlichtweg begeistert, vom Stil, von der Erzählweise, von den Recherchen, die er wohl betrieben hat, und das obwohl ich mit der Tanzerei nicht allzu viel am Hut habe.

Irgendwo habe ich gelesen, dass Fleischhauer sehr genau recherchiert und sich auch an historische Gegebenheiten hält.

Ich habe die "Purpurlinie" auf meinem SUB, werde aber sicherlich bald danach greifen, da mich auch die Malerei sehr interessiert (mehr als die Tanzerei).

Nochmals danke und recht liebe Grüße!!

Die Purpurlinie ist ein Buch das man nicht so nebenbei liest,sondern schon aufmerksam 'erleben' muß,aber es ist fessend und sehr spannend!
Dabei habe ich mir immer wieder das Bild angesehen.
Kann es jedenfalls mit gutem Gewissen weiterempfehlen.
Gruß Wirbelwind

Lese gerade: Joanne Harris, Das Lächeln des Harlekins (Autorin von Chocolat)

@ Serjena
Ich bin erst durch deinen Beitrag beim daily-Literaturquiz auf diesen Beitrag aufmerksam geworden, in die History-Rubrik schau ich nicht so regelmäßig :? - und siehe da: dieses Buch habe ich doch tatsächlich auch schon gelesen, es ist aber schon länger her (ca. 10 Jahre? Die Textausschnitte hätte ich nicht mehr erkannt.)

Ich freu mich, es ist nämlich eines dieser Bücher, die ich zwar in guter Erinnerung habe, wo ich aber leider Titel u. Autor vergessenen habe... :oops: Jetzt kann ich es endlich in mein Verzeichnis der gelesenen Bücher nachtragen!
Ich kann mich der positiven Kritik nur anschließen.

"Die Purpurlinie" steht seit zwei Jahren in meinem Regal und fristet ein Schattendasein. Wenn ich eure Beiträge lese, fühle ich mich animiert, es nach oben zu holen.

Ja dann mal los!!!

Hab es inzwischen auch gelesen und bin total begeistert!!!

In miner Ausgabe warübrigens auch ein Bildnachweis und die Zeittafel. Ich schließ ich da mal an: Sehr hilfreich!!!

Ich hab mehr als einmal aufgehört zu lesen und hab mir die Bilder angeschaut und mir versucht, meine eigene Theorie zusammenzudeuteln.

Ich bin echt jedesmal wiedr baff gewesen, was die "Irren" (Künstlr halt) mit ein paar Symbolen und ein bisschen "die links und das rechts davon dies mehr vor und das mehr zurück" alles so ausgedrückt haben. und damals haben das die Leute anscheinend noch "lesen" können. Heut denkt jeder nur: zwei nackische Weibsen im Wasser.

WOW!!!

Tolle Story und tolles ALLES!!!

Wolfram Fleischhauer kommt am 21.10. nach Viernheim in die Schwarz-Weiß Buchhandlung.Mal sehen vielleicht gehe ich hin.
Gruß Wirbelwind

Ich habe meinen Wunschzettel jetzt auch mal ergänzt. Das ganze geht ein bisschen in Richtung Sakrileg oder liege ich da falsch. Louvre, Bilder, Rätsel...das kommt mir alles bekannt vor.

Heute habe ich die letzten 50 Seiten gelesen - ich musste jetzt endlich wissen, worauf die Geschichte hinausläuft und welche Theorien aufgelöst werden. Ich begrüße es sehr, dass keine Theorie zur Todesursache besonders gestützt wird, dass es für beide Erklärungsversuche Hinweise und Entlastungen gibt. Wolfram Fleischhauers Tendenz wird deutlich, lässt dem Leser aber trotzdem die Freiheit, sich eine eigene Meinung zu bilden.

Besonders gelungen finde ich die Beschreibungen der Gemälde. Selbst ohne die Abbildungen auf den Umschlagsinnenseiten stellt sich das Abgebildete sofort vor dem inneren Auge dar!

FAZIT: Es war ein Roman zum Mitfiebern und Miträtseln. Nebenbei war er sehr lehrreich, was daran liegt, dass viele Fakten in den Roman flossen.
Was mir ein wenig fehlte, war eine Figur, mit der ich mich identifizieren konnte. Es wurden viele Personen vorgestellt, aber alle blieben distanziert und jede behielt bis zum Schluss etwas Mysteriöses.

Was das Nachwort und die Abbildungen der Bilder angeht: =D> Vielen Dank, das war sehr hilfreich!

Im Nachwort berichtet der Autor, dass seine Recherche wohl im Sande verlaufen wäre, wenn er nicht eine Karte von J. Bolle in Brüssel gefunden hätte (wer das Buch gelesen hat, weiß, was ich meine). Das war wirklich ein großer Zufall! Wie eine Vorhersehung...

Die folgende Internetseite finde ich ganz interessant, um einen Überblick über Heinrich IV und seine Zeit zu erlangen: http://www.henri-iv.com/summary-d.htm. Zudem habe ich eine Seite gefunden, auf der einige Bilder von Francois Clouet zu finden sind. Das Bild der Dame im Bad ist dort auch etwas heller und klarer zu erkennen als im Buch: http://www.abcgallery.com/C/clouet/frclouet.html.

Wonneproppen: Deine Frage ist zwar schon etwas älter, aber dennoch möchte ich betonen, dass ein Vergleich zwischen "Sakrileg" und "Purpurlinie" unpassend ist. Wer Spannung und Sensationelles lesen möchte, ist bei "Sakrileg" richtig. Wer allerdings historisch stimmige Fakten über das 16. Jahrhundert und die Zeit nach den Religionskriegen in Frankreich erfahren möchte, sollte zur "Purpurlinie" greifen. Die Handlung liegt in den Religionsstreitigkeiten begründet, macht dies jedoch nicht zum zentralen Thema. Es ist vielmehr eine Abhandlung über Liebe, Leidenschaft und staatliches Handeln. Mehr will ich nicht verrraten... findet es selbst heraus!

Unbedingt empfehlenswert! Aber nichts zur bloßen Unterhaltung. Ein wenig Mitdenken wird gefordert! ;)

Hallo!

Ich habe diesen - meinen inzwischen dritten - Fleischhauer gelesen.

Gleich vorweg möchte ich anmerken, dass ich nicht so der Liebhaber der Historischen Romane bin. Deshalb hält sich auch meine Begeisterung für dieses Buch etwas in Grenzen.

Wie von Fleischhauer gewohnt - ist das Buch in einem sehr angenehmen, schönen Stil geschrieben. Die Verwebung von Perspektiven, Rückblenden und gegenwärtigem Geschehen ist ausgesprochen gut gelungen. Die Geschichte wird nie langweilig, der Leser ist ständig gefordert und zu Beginn jedes Kapitels stellte ich mir die Frage: wer erzählt wohl jetzt was?
Die ständig steigende Spannung hält den Leser in Bann, man möchte unbedingt mehr erfahren und v.a. um die mysteriösen Umstände der Bilder wissen.

Alles in allem ein Buch, das sich wunderbar liest, Lust auf Kunst macht und Einblick in die doch sehr mysteriöse Welt des 16. Jh. gibt.