Seite 1-100 vom 15.04 - 18.04.06

  • Zitat

    Original von Rosalita
    Ich würde auch gerne schon früher weiterlesen. Ich würde gerne die Einteilung ein bisschen "verkürzen".


    Rosalita
    Und warum liest du nicht weiter? :-k
    Noch einmal zum Ablauf der Leserunde: jede/r kann soviel lesen wie er/sie möchte und kann auch in der entsprechenden Rubrik seine Gedanken, seine Meinung posten. Wer von den Leserunden-Teilnehmern noch nicht so weit ist, darf eben dort (noch) nicht lesen.
    Ein Tipp von mir: Die vorgegebenen Zeiträume sind "nur" Anhaltspunkte, es hindert euch aber niemand daran, wenn ein Buch gut gefällt, weiterzulesen. Ihr macht euch einfach Notizen, und ab dem entsprechenden Datum schreibt ihr hier weiter. So haben wir es in unseren ersten Leserunden immer gehalten, und es gab nie Probleme.
    Gruss Bonprix :wink:

  • Hallo Ihr,


    jetzt bin ich auch dabei!! (Bin gerade vom Kurzurlaub zurückgekommen und habe bis S.91 gelesen - fast richtig :lol:).


    Bin etwas zweigeteilt, das Buch betreffend: die Kapitel in der heutigen Zeit (2001), also wo Philipp erzählt gefallen mir vom Stil nicht besonders, ich finde sie zäh und nur bedingt interessant. Dagegen finde ich die Rückschau von 1982 (Alma und Richard als alte Menschen) sehr gut, und das Kapitel von 1938 einfach super!


    Besonders schön finde ich die Bemerkungen über Wien, da finde ich mich sofort wieder - bin im 13. Bezirk (Hietzing) aufgewachsen und kenne alle Gassennamen, Polizeikomissariat in der Lainzerstraße, Rosenhügel,...


    Zu den Stanisläusen: muss gestehen, davon habe ich auch noch nie gehört :uups:
    Vielleicht war ich zu jung? (Bin Mitte der 60er geboren)


    Zu "schrundig": heißt soviel wie zerschunden, rissig, abgearbeit, mit Schwielen (schrundige Hände) - wobei mir diese Stelle im Buch gar nicht aufgefallen ist - wo steht das??


    "Unbil" ist eigentlich kein typisch österr. Ausdruck!


    Lg. Gabi


    Bitte erklärt mir noch jemand, wie ich den Spoiler lesen kann :roll:
    (Weiß jetzt leider nicht wo eine Erklärung steht)

    Liebe Grüße
    Gabi


    "Welchen Kummer deiner Seele du auch ertränken willst,
    deine Bibliothek ist der beste Keller!"
    Jean Cocteau

  • Zitat

    Original von Gabi5
    Bitte erklärt mir noch jemand, wie ich den Spoiler lesen kann :roll:
    (Weiß jetzt leider nicht wo eine Erklärung steht)


    @ Gabi5: Wenn du die entsprechende Stelle mit der linken Maustaste markierst, erscheint der gespoilerte Text. :wink:


    Viele Grüße
    Wilaja

  • Ich kann mich schon an die 3 Stanisläuse erinnern, wenngleich ich das Buch nicht selbst besessen habe. Aber es war nur ein Kinderbuch unter vielen - ich könnte nicht behaupten, dass es eine besondere Bedeutung für uns hatte.


    Im nächsten Kapitel kommen ein paar schöne österreichische Ausdrücke. Bin gespannt, ob sie von allen verstanden werden... Aber dafür gibt´s ja dann den neuen Beitrag.


    Lg
    Susannah

  • Zitat

    Zu "schrundig": heißt soviel wie zerschunden, rissig, abgearbeit, mit Schwielen (schrundige Hände) - wobei mir diese Stelle im Buch gar nicht aufgefallen ist - wo steht das??


    Das steht an 2 Stellen im Buch, ziemlich weit am Anfang :)


    Zitat

    die Kapitel in der heutigen Zeit (2001), also wo Philipp erzählt gefallen mir vom Stil nicht besonders, ich finde sie zäh und nur bedingt interessant.


    Geht mir auch so. Die "Rückblicke" in die verschiedenen Jahre gefallen mir wesentlich besser. Obwohl ich mit einigen Sachen (was da auch die Stanisläuse wären) nicht allzu viel anfangen kann. Aber das wird sicher noch. :D

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • Gleicher Meinung. Phillips Gedankengänge werfen die Frage auf, was das soll. :lol:
    Ich weiß nicht, Alma und ihre Erlebnisse mit Richard sind sehr interessant und machen Spaß, bei Phillip bin ich da sehr gespalten.
    Ich frage mich immernoch, wo jetzt der Plot liegt. Haus - Erinnerungen - Menschen und ihr Leben? Aha. Ok.


    An sich mag ich ja eher richtige Handlungen. Kommt das noch? Ich hoffe es.


    Trotzdem mag ich Geigers Schreibstil. Durch seine Einfachheit wirkt er trotzdem sehr genial. Macht auf jeden Fall viel Spaß, das Buch zu lesen, auch wenn ich, allerdings aus anderen Gründen, alles andere als weit fortgeschritten bin. Naja.


    Grüßele,
    fân

  • Was die Kapitel um Philipp angeht, schließe ich mich Gabi, Suspiria und fân an. Aber diese Wirkung ist meiner Meinung nach gewollt. Philipp ist ein lethargischer, träumerischer Mensch, der sich ungern festlegt und seine Familiengeschichte lieber erfindet als sich auf Fakten zu verlassen. Das macht ihn nicht unweigerlich sympathisch.


    Und dort sehe ich auch den Faden, der sich durch das Buch zieht. Was führt zu Philipps Realität und Leben? Was hat ihn beeinflusst? Welche Wurzeln hat er? Und weshalb weiß er nichts über diese Wurzeln?


    Wie baut sich jemand, dem eine familiäre Verbundenhit fehlt (kein Kontakt zu den Großeltern, Mutter stirbt früh, der Vater ertstickt in der eigenen Einsamkeit und Trauer), ein Leben auf? Und gibt es vielleicht doch Berührungspunkte.


    Bindeglied ist hier das ererbte Haus (auch als Symbol der Familiengeschichte, die ein ja auch ein Erbe darstellt).


    Ich warte bereits jetzt darauf, wie Philipp am Ende des Buches zu seinem Erbe steht - wird ihn die Entrümplungsaktion verändern und evtl. sogar mit mehr Selbstbewußtsein und neuen Erkenntnissen versorgen?

    She wanted to talk, but there seemed to be an embargo on every subject.
    - Jane Austen "Pride and prejudice" - +

  • :)Noch ein paar Worte zum Einbandbild: das ist im Minimundus aufgenommen, der kleinsten Welt am Wörthersee/Kärnten. Für alle die das nicht kennen: dort wurden sehr viele berühmte Bauwerke im Maßstab 1:25 (glaub ich) nachgebaut, vom Eifelturm, über die Freiheitsstatue bis zu Lokomotiven und - wie im Bildhintergrund - Schiffen. Zu Beginn der 1960er wurde das Minimundus eröffnet und ich kann mich sehr gut erinnern, wie ich mit meinen Großeltern in diesem (ersten?) Freizeitpark zu Besuch war. Ich war als Kind öfters in Kärnten auf Urlaub und jedesmal bestaunten wir die neuen Bauten im Minimundus. (Auch mit meinen Kindern war ich dort :))


    Lg. Gabi

    Liebe Grüße
    Gabi


    "Welchen Kummer deiner Seele du auch ertränken willst,
    deine Bibliothek ist der beste Keller!"
    Jean Cocteau

  • Ich bin rechtzeitig mit den ersten 100 Seiten fertig geworden. Bis jetzt ist meine Meinung doch eher gespalten. Wie oben schon geschrieben find ich die Kapitel wo über Philipp erzählt wird eher langweilig. Ich hoffe das das noch etwas interessanter wird, denn so richtig komm ich dadurch irgendwie nicht in das Buch rein. Am Besten fand ich bis jetzt das Kapitel von 1982 und bin trotz allem schon gespannt darauf wie es weiter geht.


    Gabi5
    Das Minimundus kenn ich. Ich war da vor vielen Jahren mal mit meinen Eltern. Und mir hats dort supergut gefallen :D

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  • Ich muss heute noch ein paar Seiten lesen. Reicht ja.


    @ Fezzig


    Ich habe mir überlegt, was der Leitfaden, der Plot hätte sein können - aber da kam nicht viel bei raus. Deine Idee leuchtet aber definitiv ein, dass Phillip, tatsächlich ohne viel familiären Hintergrund, doch eher träumerisch die Vergangenheit seiner Familie rekonstruiert. Doch, leuchtet ein und ich bin froh, endlich den Plot "gefunden!" zu haben, das erleichtert das Lesen oft um ein Vieles.

  • fân:


    Die Haus-Erbe-Philipp-Verbindung entspringt nur meinem Bauchgefühl. Ich kann das noch nicht belegen. Vielleicht existiert ja auch noch ein anderer Leitfaden, den ich übersehen... ich lasse mich gerne darüber aufklären.


    Hier habe ich eine Zusammenfassung eines Interviews mit Arno Geiger gefunden, das über die Aussage des Buches Auskunft gibt:
    Arno Geiger über "Es geht uns gut".

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  • Echt interessant. Danke Fezzig :thumleft: :thumright:

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  • Fezzig, danke, ein sehr interessanter Beitrag und sehr aufschlussreich in Bezug auf das Buch


    Zitat

    aus dem Beitrag von BR-online, letzter Absatz


    Um Geigers Anfangssatz aufzunehmen: Die Toten überdauern uns, sie wirken in uns weiter. Wir aber führen dennoch unser Leben, so als wenn nichts gewesen wäre. Und das ist gut so. Die Last wäre sonst unerträglich. Es ist unser eigenes Leben.


    Diese Zeilen bringen eigentlich die Sache auf den Punkt. Wir müssen mit unserer Vergangenheit leben, wir dürfen uns aber nicht schuldig fühlen, denn diese Last würde uns erdrücken. Ich sehe unsere Aufgabe darin, zu verhindern, dass sowas wieder passiert.

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • Hi,


    bin jetzt am Ende des 2.Kapitels (nicht wirklich weit gekommen ;-))... bin gestern mit meiner Tochter eingeschlafen und nciht mehr zum Lesen gekommen... und heute hab ich auch nicht viel Zeit abzwicken können, aber hier nun mein erster Eindruck:
    Die Art, wie Geiger die wörtl. Rede setzt, find ich nicht tragisch... nach 1-2 Seiten ist man da drin...
    Zum ersten Kapitel muss ich sagen, dass mir dieser Philipp noch nicht sonderlich symphatisch ist... er scheint mir sehr gleichgültig und oberflächlich zu sein.
    Das zweite Kapitel find ich sehr rührend... zumal mein eigener Opa auch an Alzheimer leidet (allerdings schon im Endstadium) und ich da vieles gut nachvollziehen kann. Ich finde, er beschreibt das alles sehr liebevoll.
    Überhaupt fasziniert mich Geigers Sprache... mal derb, mal poetisch, mal analytisch und sachlich-kühl, dann wieder gütig, schön, mal witzig, ironisch usw.
    Er schafft es gut, sowohl zum Nachdenken anzuregen, als einen zum Schmunzeln zu bringen... ein Auf und Ab der Gefühle...


    Gruss Silke.

  • Hi,


    so, Teil 1 hab ich geschafft... ich muss auch sagen, der Schreibstil gefällt mir sehr gut... und v.a. die Rückblicke in die Kriegsjahre und das Jahr 1938, wo Alma und Richard und ihre Beziehung zueinander etwas genauer beleuchtet werden.
    Ging mir auch so, dass es schwer war, da eine Verbindung zu den beiden Alten aus dem 2.Kapitel herzustellen.
    Von Philipp bin ich immer noch nicht besonders angetan. Er ist mir zu unentschlossen, zu lethargisch...
    So viel Desinteresse ist ja schon unheimlich... bzw. sich dann soviel auszudenken? Komisch.


    Also dann. Weiter gehts... Gruss Silke.

  • Hallo Silke,


    schön, dass Du jetzt auch dabei bist :thumright:
    Bei Philipp geht's mir genauso wie Dir - der ist irgendwie "eigenartig", so richtig unsympatisch, irgendwie nicht ganz normal...


    Lg. Gabi


    Von Arno Geiger natürlich SUPER geschrieben - diese verschiedenen Stile in den einzelnen Kapitel.

    Liebe Grüße
    Gabi


    "Welchen Kummer deiner Seele du auch ertränken willst,
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    Jean Cocteau