Margaret Mitchell - Vom Winde verweht/Gone with the Wind

  • Zitat

    Ich glaube, damit war nur Scarletts Zitat am Ende des Buchs/Films gemeint: "Verschieben wir's auf morgen. Morgen auf Tara." (sinngemäß) :mrgreen:


    Ach so, jetzt habe ich es verstanden. :uups:
    Ja, dann schließe ich mich euch natürlich an. "Morgen auf Tara" ist tatsächlich das einzig würdige Ende vom Vom Winde verweht. :D

    "Werter Herr, die Tatsache, dass ein Buch in einer öffentlichen Bibliothek zugänglich ist, tröstet mich keineswegs. Wäre es nicht der Gesetze wegen, ich würde sie stehlen. Wäre es nicht meiner Börse wegen, ich würde sie kaufen."
    --Harold Laski

  • Ich habe das Buch letzte Woche beendet.


    Zu aller erst muss ich sagen, dass ich am anfang das Buch zwar gut fand, aber es mich nicht sooo gefesselt hat.


    Das kann aber auch daran liegen, dass ich einfach nicht vorangekommen
    bin beim lesen und ich mir immer wieder vor Augen geführt habe, wie
    viel ich noch vor mir habe....


    So ab Seite 500 war ich richtig in der Geschichte drin, ein Ereignis
    folgte dem anderen und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Im
    Gegensatz zu anderen fand ich Scarletts Art einfach toll. Natürlich hat
    sie einige Aktionen gebracht, die einem völlig "krank" vorkommen

    , aber tatsache ist, dass


    Meiner Meinung nach, ist das Buch wirklich gelungen und wer gerne dicke Bücher liest, sollte sich da auch rantrauen! :dance:




    Liebe Grüße


    apfelsaft

    :bewertung1von5: 2015: 37 | SuB: 151
    :bewertung1von5: 2016: 9 | SuB: 96



    :study: Frank Cottrell Boyce - Millionen



    "Du kannst alles schaffen, wovon du träumst. Es sei denn, es ist zu schwierig." :loool:

  • Die Verfilmung mag ich ganz gerne, und auch "Scarlett" hat mir gefallen - mit dem Originalroman werde ich allerdings nicht warm, den habe ich schon 2-3 Mal angefangen und immer irgendwann in die Ecke gepfeffert, weil das Ganze so langatmig war.


    Vielleicht müsste ich es aber doch noch mal versuchen, möglicherweise war ich damals einfach zu jung dafür ;)

  • Ich würde auch gerne mal das Buch lesen, aber boah ne über 1000 Seiten, ich lese nicht gerne so lange Bücher, mir sind auch oft schon 600 Seiten zu lang. Es kommt natürlich darauf an, ob ich darauf lust habe oder ob die Geschichte langweilig/langatmig ist. Vielleicht sollte ich mir einfach den Film ansehen?!

  • Hallo,


    bin gerade dabei das Buch zu lesen und muss gestehen, es ist sehr langatmig und detailliert.
    Trotz allem ist die Geschichte interessant und die Personen sind gut charakterisiert.
    Hoffentlich lässt sich das bis April zu Ende lesen :D

  • puuuh, gerade vor ein paar Minuten habe ich den Deckel des Buches zugeklappt.


    Ich bin immer noch ein wenig emotional aufgewühlt vom Finale dieses Buches.
    Dabei, das muss ich zugeben, fand ich die Story am Anfang stinkend langweilig.
    Gefühlte tausend Personen und mindestens ebensoviele festliche Abendkleider wurden im Detail vorgestellt, wer mit wem, wieso und weshalb etc.
    Fast hätte ich das Buch damals zugeklappt und nicht fertig gelesen.


    Aber was wäre mir da alles entgangen ?


    Spätestens ab dem Moment als Scarlett jung verwitwet das erste mal in Atlanta auftauchte nahm für mich die Geschichte an Fahrt auf und ich konnte das Buch kaum mehr noch aus der Hand legen.


    Eindringlich und überzeugend fand ich die Beschreibung des Lebens im "Alten Süden" vor, während und nach dem amerikanischen Bürgerkrieg.
    Innerhalb von wenigen Jahren war eine Gesellschaftsform die sicher und gefestigt schien wie "Vom Winde verweht".


    Eindringlich auch die Schilderungen und die Ausarbeitung des Charakters der beiden Hauptdarsteller dieses Romans, Scarlett O`Hara und Rhett Butler.
    Natürlich habe ich mir die beiden autorisierten Fortsetzungen "Scarlett" und "Rhett" besorgt und die beiden Bücher liegen nun sicher in meinem SUB, bis ich sie lesen werde wird es allerdings noch eine Weile dauern.


    Beim Lesen des Buches ging mir oft der Spruch "Geld verdirbt den Charakter" durch den Kopf, eine Aussage für die für mich dieses Buch auch ein wenig steht.


    Kein Zweifel, von mir gibt es glatte :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: für: "Vom Winde verweht"

  • Scarlett O'Hara ist eine egoistische, verwöhnte, oberflächliche, manipulative Südstaatenschönheit. Die einzigen guten Eigenschaften, die mir einfallen: absolute Treue gegenüber denen, die sie liebt, kaufmännische Begabung [allerdings keine erstrebenswerte Eigenschaft für eine Frau ihrer Zeit] und eiserne Willensstärke.


    Scarletts Dilemma ist, dass sie ihren gutaussehenden, gebildeten Nachbarn Ashley Wilkes liebt. Als sie ihm während der "Mittagspause" einer Gartenparty diese Liebe gesteht (No-go für eine Lady!), deutet dieser zwar an, dass er ähnlich empfindet, aber sagt, dass ihr Temperament und seine Bücherliebe zu einer unglücklichen Ehe führen würden. Er werde seine Cousine Melanie heiraten - einen farblosen, zurückhaltenden Gutmensch, den Scarlett aus tiefsten Herzen verabscheut (wie die meisten tieffreundlichen Menschen). Ashley verspricht so zu tun, als wäre dieses Geständnis nie geschehen und verlässt den Raum. Scarlett rastet daraufhin komplett aus und als sie das Wilkes'sche Porzellan durchs Zimmer wirft, erhebt sich der unsympatische Außenseiter Rhett Butler von einer Couch und verkündet amüsiert, dass es schon schlimm genug sei von so einer Szene aus dem Schlaf gerissen zu werden, aber er jetzt nicht auch noch um sein Leben fürchten wolle. Die schockierte Scarlett streitet kurz mit ihm und flüchtet dann aus dem Raum.
    Das ist der Ausgangspunkt. Im Folgenden wird der Beginn des Unabhägigkeitskriegs verkündet, Scarlett heiratet kurzerhand Melanies schüchternen Bruder Charles, der allerdings im Ausbildungslager stirbt noch bevor sie seinen Sohn Wade Hampton geboren hat. Weil das Leben auf dem Land für eine 16jährige Witwe unerträglich langweilig ist, zieht Scarlett nach Atlanta - ausgerechnet zu der verhassten Melanie und ihrer albernen Tante Pittypat. Hier wird Scarlett stärker mit dem Krieg konfrontiert, muss sich mit Melanies Naivität rumschlagen (umso mehr, nachdem Ashley ihr bei einem Besuch das bindende Versprechen abnimmt, sich um seine Frau zu kümmern) und begegnet immer öfter Rhett Butler, der mit wenigen wohlpointierten Worten Scarlett in absolute Rage bringt oder wortlos zurücklässt.


    Das Buch beginnt im Jahr 1861 und endet 1873, wir durchleben also mit ihr den gesamten Krieg, von Ausbruch über die Belagerung Atlantas bis zum Wiederaufbau. Allen Vorurteilen zum Trotz ist dieses Buch keine Schnulze. Natürlich geht es um Liebe, aber vor allem geht es um Selbstverwirklichung gegen gesellschaftliche Zwänge und, später, Überleben gegen gesellschaftliche Zwänge. Es geht darum, das Schlimmste durchzumachen und trotzdem weiterzumachen - und darum, was das Schlimmste überhaupt ist.
    "Vom Winde verweht" ist mein Lieblingsbuch seit ich 15 oder 16 war. Ich habe es schon zigmal gelesen, jetzt zum ersten Mal auf englisch, und trotzdem bringt es mich immer noch zum Heulen. Der Roman strotzt vor gigantischen Szenen, nach denen ich ihn jedesmal erstmal weglegen und eine Pause zum Luftholen machen muss. Ein wirklich großartiges Werk.

    Mein Blog



    Die Worte waren bereits zu ihr unterwegs, und als sie ankamen, hielt Liesel sie wie Wolken in den Händen und wrang sie aus bis auf den letzten Tropfen.
    (M.Zusak, Die Bücherdiebin)



    „Es kommt auch darauf an, wie wir [die Welt] verstehen, oder nicht? Und wenn wir sie verstehen, fügen wir doch auch etwas hinzu, oder nicht? Und wenn das so ist, ist dann nicht das ganze Leben eine Geschichte?"
    (Y.Martel, Schiffbruch mit Tiger)

  • Das Buch ist schon lange auf meiner Wunschliste. Als ich den Film zum ersten Mal sah, fand ich ihn ätzend. Ich war wohl noch zu jung, denn seit ich ihn einige Jahre später dann noch mal sah, liebe ich ihn. :lol:
    Das Buch ist für dieses Jahr fest eingeplant. Ich bin mal gesapannt, obs mir so gut gefällt, wie der Film (meistens ist ja das Buch besser als der Film) :study:

    "Eine ganze Stunde der Seligkeit! Ist das etwa wenig, selbst für ein ganzes Menschenleben?" - Dostojewski

  • Gestern fertig gelesen und ich muss sagen das "Vom Winde verweht" sich sofort in den erweitereten Kreis meiner liebsten Bücher einreiht. Die Geschichte ist einfach fesselnd und wird mich wohl noch eine ganze Weile zum Nachdenken bringen.
    Meiner Meinung nach macht es gerade den Reitz des Buches aus, dass Scarlett (und Rhett teilweise auch) eigentlich ein sehr unsympatischer Charakter ist. Manchmal ist man direkt abgestoßen von ihrem Verhalten und der Herzlosigkeit gegenüber ihren Kindern, dann aber wieder bewundert man sie für ihrern Mut und ihr Durchhaltevermögen.

    Beim Lesen des Buches ging mir oft der Spruch "Geld verdirbt den Charakter" durch den Kopf, eine Aussage für die für mich dieses Buch auch ein wenig steht.

    Da kann ich nur zustimmen. Zum letzten Teil des Buches würde meiner Meinung nach der Titel "verpasste Chancen" passen. Wie kann man nur so stolz und blind sein und sich dadurch alles verbauen? Beim Lesen will man teilweise am liebsten rufen: "Sag es ihr/ihm doch endlich!"

    "Eine ganze Stunde der Seligkeit! Ist das etwa wenig, selbst für ein ganzes Menschenleben?" - Dostojewski

  • Da kann ich nur zustimmen. Zum letzten Teil des Buches würde meiner Meinung nach der Titel "verpasste Chancen" passen. Wie kann man nur so stolz und blind sein und sich dadurch alles verbauen? Beim Lesen will man teilweise am liebsten rufen: "Sag es ihr/ihm doch endlich!"


    Wirklich deprimierend, nicht wahr? Auch dass sie erst so spät bemerkt, was Melanie ihr bedeutet... argh!

    Mein Blog



    Die Worte waren bereits zu ihr unterwegs, und als sie ankamen, hielt Liesel sie wie Wolken in den Händen und wrang sie aus bis auf den letzten Tropfen.
    (M.Zusak, Die Bücherdiebin)



    „Es kommt auch darauf an, wie wir [die Welt] verstehen, oder nicht? Und wenn wir sie verstehen, fügen wir doch auch etwas hinzu, oder nicht? Und wenn das so ist, ist dann nicht das ganze Leben eine Geschichte?"
    (Y.Martel, Schiffbruch mit Tiger)

  • Handlung
    Tara, die Baumwollplantage der O'Haras, ist die größte und schönste im ganzen Süden. Davon ist nicht nur Scarlett O'Hara, die älteste Tochter des Hausherren, sicher, sondern auch die Nachbarn können einen gewissen Wahrheitsgehalt diese Aussage nicht leugnen. Unmengen an Baumwolle wirft die Plantage jährlich ab und kann gewinnbringend verkauft werden, sodass die O'Haras zu den wohlhabendsten Familien in Georgia gehören. Diesen Reichtum haben sie der harten Arbeit Gerald O'Haras zu verdanken, der mit nichts außer großen Plänen aus Irland nach Amerika gewandert kam und es innerhalb einer Generation zu einem erfolgreichen Mann gebracht hat, der nach Außen hin gerne seine harte Schale trägt, aber im Inneren einen weichen Kern hat und so auch mit den Sklaven umgeht, die auf Tara leben und auf deren Arbeitskraft viel von dem Wohlstand der Familie beruht. Auch Ellen, Geralds Frau und Scarletts Mutter, hat viel zu dem Erfolg der Plantage beigetragen, indem sie den Sklaven eine gütige Pflege zuteil werden lässt und hart aber gerecht über die Plantage herrscht. Da sie einem alten französischen Adelsgeschlecht entstammt, erzieht sie ihre drei Töchter nach strengen moralischen, religiösen und gesellschaftlichen Maßstäben.
    Bei Scarlett schlägt diese Erziehung nur oberflächlich an, denn ihr Wesen gleicht doch eher ihrem stürmischen und temperamentvollen Vater als ihrer hoheitsvollen, vornehmen Mutter. Dennoch ist sie durch ihr Aussehen, das dem der klassischen Southern Belle genau entspricht, der Schwarm alle jungen Männer der vornehmen Familien und spielt sehr gerne mit diesem Bonus. Insgesamt hat sie eine wunderschöne und sorgenfreie Jugend auf Tara, die für sie abrupt endet, als sie sich in einem Trotzanfall in eine Zweck-Ehe stürzt und nach Atlanta ziehen muss.
    Dann brechen die Befreiungkriege der Sklaven in den Südstaaten aus und mit der heilen Welt, die Generationen von Familien erbaut haben ist es vorbei, denn der gesamte Süden versinkt im Chaos des Krieges und des Wiederaufbaus.
    Einziger Fixpunkt in dieser Welt für Scarlett ist Rhett Butler, mit dem sie eine herzliche Hass-Liebe verbindet und der sich nicht wie alle anderen Männer von ihr um den Finger wickeln lassen.


    Meine Meinung
    Ein dicker und entsprechend vielschichtiger Schmöker, der vom Namen her wahrscheinlich jedem bekannt sein dürfte, habe ich mir da mal vorgenommen und auch ziemlich lange daran gelesen.


    Aber das Buch ist ja so gut! Der Leser wird regelrecht aus dem Alltag gerissen und in eine ganz andere Welt mit anderen Maßstäben, Wertvorstellungen und Umständen verfrachtet.
    Natürlich habe ich anfangs öfter Anstoß daran genommen, wie über Sklaven oder allgemein Frauen gedacht wird und wie unreflektiert die Meinungen übernommen werden. Allerdings muss ich jetzt zum Ende des Buches hin sagen, dass die Reflektion schlicht und ergreifend vom Leser geleistet werden muss und der Text vor allem gegen Ende sehr viel Hilfestellung dazu gibt.


    Die Geschichte um Scarlett entwickelt sich so eindrücklich und jede Station in ihrem Leben wird in so dichter Atmosphäre beschrieben, dass man sich einfach nur in dem Buch verlieren kann.
    Und dabei ist Scarlett wohl der unsympatischste hauptcharakter, der mit je untergekommen ist. Oder rangiert zumindest sehr weit oben auf der Liste der dummen Nüsse. Sie ist oberflächlich, egoistisch, gierig und stur. Sie will immer im Mittelpunkt stehen und das gelingt ihr auch meistens. Wahrscheinlich ist es aber größtenteils diesen Eigenschaften zu verdanken, dass sie ihre Familie mehr oder weniger gesund durch den Krieg bringen kann und auch beim Wiederaufbau der zerstörten Stadt gleich wieder obenauf sitzt. Denn bei allem schlechten, was sie auszeichnet, ist sie dennoch eine absolut starke Persönlichkeit.
    Fast ihr ganzes Leben lang lebt sie nur für die Liebe eines Mannes, den sie nie bekommen kann, denn Ashley Wilkes ist bereits verheiratet und ein Gentleman der alten Schule, der niemals - und sei die Versuchung auch noch so groß - untreu sein kann.
    Scarlett sehnt sich so sehr nach Ashley, dass sie für ihre "wahre" (es klingt so kitschig, aber es passt hier irgendwie) keine Augen hat und Rhett Butler immer wieder von sich weist.
    Allerdings muss man ihr zugute halten, dass er nicht in gewohnter Gentleman-Manier um sie wirbt, sondern ihre Spielchen durchschaut, sie vorführt und ihr immer wieder ihre Grenzen aufzeigt. Die Dialoge zwischen den beiden sind unglaublich spannend, auch wenn früher oder später immer Rhett die Oberhand hat.



    Den Film kenne ich zwar nicht, aber ich kann wirklich nur jedem ans Herz legen, dieses Buch zu lesen. Es ist leider mit den Attributen "schmalzig" und "kitschig" belegt, aber ich kann euch versichern, dass die Liebesgeschichte wirklich keinen zu großen Raum einnimmt und eigentlich überhaupt nichts kitschiges an sich hat. Eher etwas tragisches. Für mich lag der Schwerpunkt des Romans auf der einen Seite natürlich bei Scarletts persönlicher Entwicklung und ihrem Lebensweg und zum anderen bei den politischen und gesellschaftlichen Umbrüchen zur Zeit der Sklavenbefreiung in den USA.
    Ein absolut lesenswertes Buch. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: von mir :applause:

  • Ich liebe dieses Buch (den Film eigentlich noch mehr), obwohl Scarlett nun wirklich keine sympathische Protagonistin ist. Ich finde das aber mal eine schöne Abwechslung zu den ganzen Liebesgeschichten, in denen die Autoren immer sorgsam darauf bedacht zu sein scheinen, ihre Hauptfiguren in möglichst sympathischem Licht darzustellen.
    Duch die viele Personen und die lange Zeitspanne, die der Roman umfasst, braucht man natürlich etwas, bis man sich eingelesen hat und richtig gefesselt wird, aber das ist bei dieser Art von Roman wohl unvermeidlich. Hinzu kommen die ausufernden Beschreibungen, die ja nicht jedem liegen und heute auch nicht mehr so üblich sind wie zu der Zeit, als das Buch erschienen ist.
    Rhett mag ich übrigens und irgendwann mochte ich Scarlett auch - trotz ihrer zahllosen Unzulänglichkeiten ist auch sie mir während des Buchs ans Herz gewachsen.


    Auf jeden Fall hat das Buch :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: Sterne verdient. Ich mag es sogar so sehr, dass ich meiner eigenen Protagonistin die Vorliebe für den Film ebenfalls angedichtet habe. :uups:

    Stell dir vor, es gibt nur einen Menschen, dem du vertraust. Der dich so sehen darf, wie du bist. Er ist deine Familie.
    Und plötzlich verliebst du dich in ihn.
    Wenn du es nicht wert bist, dass er dich liebt, wirst du alles verlieren.
    Was wirst du tun?

    Taranee: Zeiten des Zweifels

  • Mit der tollen Verfilmung bin ich aufgewachsen, nun habe ich es endlich geschafft das Buch zu lesen. Der Anfang ist eher schleppend. Es dauert über 100 Seiten bis man Twelve Oaks erreicht, kommt man bis zu diesem Punkt, gibt es kaum eine langweilige Stelle mehr.
    Für mich ist das Buch vor Allem eines: Ein detailliertes Portrait zweier starker Frauen inmitten der Kriegswirren. Beide sind ihrer Zeit voraus, wählen aber unterschiedliche Wege. Während mit Melanies Stärke eine Art Heiligkeit einhergeht, ist Scarlett gerissener und im Gegensatz zu ihrer Schwägerin mit einem starken Körper gesegnet. Sie ordnet alles dem Ziel unter, nie wieder hungern zu müssen und schreckt vor nichts zurück, auch wenn ihr Verhalten so ziemlich alle vor den Kopf stößt. Die Bereitschaft alles zu geben, verbindet die beiden Frauen.


    Ich hatte schon immer eine Schwäche für unbequeme Figuren. Über Scarlett kann man sicher so manches Mal den Kopf schütteln, dennoch ist sie eine wunderbare Protagonistin.


    Fazit
    Erst jetzt weiß ich wie gut der Film tatsächlich umgesetzt ist. Die Vorlage bietet ein umfassendes Porträt jener Zeit mit gut ausgearbeiteten Charakteren. Die politischen Hintergründe und die Folgen des Bürgerkriegs (u. a. die Lungenentwicklung) werden glaubwürdig und anschaulich dargestellt :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Erst jetzt weiß ich wie gut der Film tatsächlich umgesetzt ist.

    :?: Den Film finde ich eher kitschig, vor allem aber gibt es sachliche Fehler, bzw. Auslassungen, so werden doch zwei von Scarletts Kindern unterschlagen.
    Die Charaktere von Scarlett und Melanie kommen allerdings im Film auch ganz gut heraus.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Den Film finde ich eher kitschig, vor allem aber gibt es sachliche Fehler, bzw. Auslassungen, so werden doch zwei von Scarletts Kindern unterschlagen.
    Die Charaktere von Scarlett und Melanie kommen allerdings im Film auch ganz gut heraus.

    Meine Äußerung bezieht sich vor allem auf die Besetzung der Rollen. Die Figuren finde ich alle sehr passend besetzt, alle machen ihre Sache sehr gut. Ich war zunächst überrascht von Scarlett als dreifache Mutter, für mich hätten Wade und Ella ruhig im Film Platz einnehmen können, ebenso wie Will und Archie. Das hätte wohl den Rahmen gesprengt. Ans Buch kommt dieser Film nicht heran, da gebe ich dir recht . Aber trotz der ganzen Auslassungen empfinde ich ihn als gelungen.

  • Vom Winde verweht habe ich mehrmals angefangen und auch bis zur Hälfte geschafft. Es will und will einfach nicht in meinen Kopf wie das ein so hochgelobter Welterfolg werden konnte. Dies ist auch eins der wenigen das ich wirklich abgebrochen und auch nicht nochmal zum erneuten Versuch behalten hab. Dafür hats eine Bekannte gefreut die es schon immer mal lesen wollte und dieser gefiel es auch.

  • Durch Clark Gable natürlich.

    Der schmalzige Typ hat mich nicht von den Socken gehauen, der Film war überhaupt furchtbar kitschig. Aber das Buch hat mir gut gefallen. :thumleft:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Nachdem ich "Vom Winde verweht" vor über 20 Jahren das letzte Mal gelesen habe (mehrfach) und auch den Film gesehen habe (diesen hatte ich sogar noch vor dem Buch gesehen), habe ich mich letzte Woche mal an ein Reread gewagt. Und, was soll ich sagen - ich fand das Buch noch genauso gut wie beim ersten Lesen - obwohl ich natürlich gehofft habe, dass es anders ausgeht. Wieder liefen bei mir die Tränen :cry: .


    Ich habe auch gemerkt, dass ich es "anders" gelesen habe wie vor 20 Jahren .Damals habe ich die Kriegsszenen überflogen und auch die Landschaftsbeschreibungen. Diesmal habe ich auch diese Abschnitte gelesen und genossen.


    Und ich muss eine Lanze für Scarlett brechen: bei ihr erlebt man doch wirklich eine Figurenentwicklung vom naiven Mädchen zur kalten Geschäftsfrau. Und doch, genau die Seite von ihr wird schon recht früh erwähnt: als über ihre Schulzeit gesprochen wird und dabei erwähnt wird, dass sie gut rechnen konnte - was sie ja später zeigt.
    Ja, sie geht über Leichen (wortwörtlich), sie spannt mehreren Frauen, wie ihrer Schwester, den Mann aus - aber hatte sie denn eine Wahl? Wenn sie es nicht getan hätte, was wäre denn dann mit den Menschen passiert, für die sie verantwortlich war? Das war ja nach ihrer Rückkehr nach Tara nicht nur ihr geliebter Ashley, sondern ihr Vater, ihre Schwestern, ihr Kind, die Schwarzen, die noch dort lebten, und Melanie mit dem Kleinen. Hätte sie, wie viele andere Menschen im Süden nach dem Bürgerkrieg, ehrenvoll verhungern sollen? Das konnte sie nicht, und das tat sie auch nicht. Sie war eine starke Frau. Und starke Frauen habe ich immer bewundert. Sie tat, was notwendig war. Wenn ihre Schwester Frank geheiratet hätte, wäre Tara untergegangen. Es gab einfach keine andere Möglichkeit, Tara und die Menschen, die dort lebten, zu retten.
    Ich habe da ein Zitat, in dem Scarlett zu Rhett spricht:

    Zitat von Margaret Mitchell

    Wie hätte ich anders handeln können? Ich hatte immer das Gefühl, ich rudere ein schwerbeladenes Boot mitten im Sturm. Ich hatte solche Mühe, es über Wasser zu halten, dass ich mir über nebensächliche Dinge, über gute Manieren und dergleichen keine Gedanken machen konnte. Ich hatte zu große Angst, das Boot könne mir volllaufen. Deshalb habe ich alles, was mir entbehrlich schien, über Bord geworfen.

    Fazit: für mich gehört "Vom Winde verweht" zu meinen Lieblingsbüchern, und es hat über die Jahre nichts von seinem Zauber verloren, obwohl ich es schon sehr oft gelesen habe, und ich werde es nicht das letzte Mal gelesen haben :thumleft:
    Von mir verdiente :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: .

    Lesen ist wie Reisen, ohne dass man dabei einen Zug oder ein Schiff besteigen müsste. Es eröffnet neue, unbekannte Welten. Es bedeutet, ein Leben zu führen, in das man nicht hineingeboren wurde, und alles mit den Augen eines anderen zu sehen. Es bedeutet, zu lernen, ohne mit den Konsequenzen der eigenen Fehler leben zu müssen.

    Madeline Martin, Der Buchladen von Primrose Hall