Jan-Philipp Sendker - Das Herzenhören

  • Kurzmeinung

    Mapa
    Eine wunderschöne, märchenhafte Liebesgeschichte, nur das Ende - naja, da wurde es mir doch etwas zu kitschig.
  • Die junge New Yorker Anwältin Julia Win hat sich noch nie so fremd gefühlt wie in Kalaw, diesem malerischen, in den Bergen Birmas versteckten Dorf. Hierher hatte sie die Suche nach ihrem Vater geführt, der vor vier Jahren plötzlich verschwunden war. Ein vierzig Jahre alter Liebesbrief von ihm, gerichtet an eine Unbekannte, hatte Julia auf diese Spur gebracht. Und nun lauscht sie in dieser magischen Umgebung den Worten eines alten Mannes, der ihr die geheimnisvolle Geschichte ihres Vaters erzählt …
    Kurzbeschreibung bei amazon kopiert.


    Der Autor war mir als Journalist aus dem Stern bekannt und da ich seine Reportagen gern gelesen habe, versuchte ich jetzt auch den Roman. Das Buch ist wirklich romantisch und schön geschrieben, wenn auch meiner Meinung nach einige Ungereimtheiten darin auftauchen.


    Aber die Beschreibung der Lebensgeschichte des birmanischen Jungen Tin Win kann einen schon zu Tränen rühren. Das gleiche gilt für die Liebesgeschichte zwischen Tin Win und Mi Mi. Dabei ist für mich der Schluss wieder einmal der einzig wirkliche Kritikpunkt ;), aber ansonsten wirklich schön geschrieben.

  • Habe das Buch gerade von meinem SUB genommen und vor mir liegen.... dann werd ich mal anfangen zu lesen..... :study:

    "Ein gutes Buch ist wie ein erholsamer Kurztrip aus dem Alltag."
    »Verlass das Haus nie ohne ein Buch.« Edward Gorey
    "Zu Hause ist da, wo deine Bücher sind" SILBER - Kerstin Gier

  • Für mich war es nicht nur eine rührende Liebesgeschichte. Auch die beiden Protagonisten selbst: Tin Win und Mi Mi mit ihren körperlichen Leiden und bewundernswerten Lebensmut haben bei mir einen großen Eindruck hinterlassen.
    Das Verhalten von Tin Win kann ich aber nicht immer nachvollziehen. Vor allem sein Familienleben in Amerika und sein wortloses Verschwinden sind mir rätselhaft. Ich würde solches Verhalten einem Mann mit Tin Wins Erziehung und Prinzipien nicht zutrauen. Julia tat mir zum Schluss leid. Sie hat zwar viel über ihren Vater erfahren und konnte ihn vielleicht besser verstehen, aber ich denke, dass sie es verdient hatte, die ganze Wahrheit früher zu erfahren. Vielleicht hätte diese Geschichte ganz andere
    Wendung genommen?


    Auch wenn die U Bas Geschichte interessant war, war sie für mich ein bisschen in die Länge gezogen.
    Sehr interessant fand ich die Lebensart und Philosophie der Menschen in Birma.

  • Ein Buch über die Gabe der Liebe.


    Am Anfang legte ich das Buch noch beiseite, denn es war nicht die richtige Zeit bei mir für dieses Geschichte.
    Doch als ich es wieder aufnahm und weiter las genoss ich die Gefühle die dieses Buch in mir auslöste.
    Ich stellte fest ,dass man sich auf die Story in Ruhe einlassen muss und dann fühlt man mit.
    Erst im 2. Teil stößt man auf das „lebendige“ und „berührende“ Werk des Autors und dieser Teil hat mir auch am besten gefallen.
    Ein unbeschreibliches Band zwischen Mi Mi und Tin Win ... mit bezaubernder Magie erzählt und beschrieben.


    :thumleft:


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne

    "Ein gutes Buch ist wie ein erholsamer Kurztrip aus dem Alltag."
    »Verlass das Haus nie ohne ein Buch.« Edward Gorey
    "Zu Hause ist da, wo deine Bücher sind" SILBER - Kerstin Gier

  • Dieses Buch habe ich gerade im Urlaub gelesen. Verzaubert, verspielt, rührend ohne kitschig zu werden. Leider auch mit einigen Ungereimtheiten, aber die verzeiht man gerne wegen des herrlichen Flairs, welcher das Buch umgibt.
    Von mir wird das Buch auch :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: erhalten und weitere Bücher von Jan-Philipp Sendker werden mit Sicherheit folgen!


    Liebe Grüsse
    Wirbelwind


    :study: Theodor Buhl, Winnetou August

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Kurzbeschreibung Amazon:
    Die junge New Yorker Anwältin Julia Win hat sich noch nie so fremd gefühlt wie in Kalaw, diesem malerischen,
    in den Bergen Birmas versteckten Dorf. Hierher hatte sie die Suche nach ihrem Vater geführt,
    der vor vier Jahren plötzlich verschwunden war. Ein vierzig Jahre alter Liebesbrief von ihm, gerichtet an eine
    Unbekannte, hatte Julia auf diese Spur gebracht. Und nun lauscht sie in dieser magischen Umgebung den
    Worten eines alten Mannes, der ihr die geheimnisvolle Geschichte ihres Vaters erzählt …


    Über den Autor:
    Der Journalist Jan-Philipp Sendker, geboren 1960 in Hamburg, war von 1990 bis 1995 Amerika- und von
    1995 bis 1999 Asien-Korrespondent des “Stern”. Nach einem weiteren Amerika-Aufenthalt ist er nach Deutschland
    zurückgekehrt und arbeitet als Autor für den “Stern”. Er lebt mit seiner Familie in Berlin.
    Quelle: Random House


    Inhalt:
    In dieser wunderschönen und magisch angehauchten Geschichte begibt sich die junge New Yorker Anwältin auf die Suche nach ihrem Vater, der 4 Jahre zuvor ganz plötzlich ohne einen Abschiedsbrief oder einer Vorwarnung aus ihrem und dem Leben ihrer Mutter verschwunden ist. Sie kann diese Ungewissheit und Ratlosigkeit nicht länger ertragen, sie muß ihren Vater finden, um ihn nach dem Warum zu fragen und um sich seiner väterlichen Liebe zu sichern, denn würde ein Familienvater einfach so seine Familie zurücklassen, obwohl er sie liebt ? Und wenn ja, welche Gründe haben ihn dazu bewogen? Und was hat es mit diesem geheimnisvollen Liebesbrief auf sich, adressiert von Tin Win, Julias Vater an eine Unbekannte im weit entfernten exotischen Birma.
    Obwohl nun schon 4 Jahre seit Tin Wins Verschwinden vergangen sind, kann Julia seine Spuren sehr leicht zurückverfolgen. Sie macht sich also auf den Weg nach Birma, in das Land, in dem auch Tin Win, ihr Vater geboren wurde. Dort trifftt sie in einem Dorf namens Kalaw, nahe der Berge gelegen, auf einen geheimnisvollen, älteren Mann, der beginnt, Julia die geheimnisvolle und märchenhafte Geschichte über eine süße und beeindruckende Verbindung von Tin Win und seiner Mi Mi zu erzählen.....


    Meine Meinung:


    Wunderschön!
    Ich bin einfach begeistert und noch ganz gefangen von dieser romantischen, geheimnisvollen und absolut berührenden Geschichte. Nachdem ich in meinem Bücherlädchen auf der Suche nach einer schönen Liebesgeschichte war und die Buchhändlerin meines Vertrauens mir diesen Roman in die Hand gedrückt hat mit den Worten: "Dieses Buch müssen sie gelesen haben, einer wundervolle Liebesgeschichte, die sie verzaubern wird!", war ich wirklich gespannt, was mich erwartet, ob dieses 287 Seiten dicke Buch es tatsächlich schafft, mich für ein ein oder zwei Tage mit auf eine traumhafte Reise zu nehmen, in seiner Welt gefangen zu nehmen, um dort vielleicht auch das Herzenhören zu erlernen.
    Und was soll ich sagen, das Buch hat es geschafft, denn ich habe das Gefühl verspürt, ich wäre mittendrin in diesem Sinnesrausch, denn die sensiblen Fähigkeiten des Hören und des Fühlens z.B spielen hier eine große Rolle.


    Von der ersten Seite an hat sich das Buch leicht und flüssig weglesen lassen, die Art, wie der Autor die Gefühle der Protagonisten beschreibt, so intensiv und mitfühlend oder wie er den Leser auf eine berauschende Reise in die traumhafte Kulisse Birmas schickt und ihm die Schönheit des Landes oder auch die Lebensart und die Philosophie der dort lebenden Menschen nahebringt.
    Mit seiner poetischen Erzählweise kombiniert mit dem Hauch von Magie, schafft er es problemlos, ohne Kitsch, aber mit umsomehr Fingerspitzengefühl den Leser zu verzaubern.


    Das Rätsel, daß erst ziemlich am Ende die Wahrheit preisgibt, hielt mich lange gefangen und entlockte mir dann noch ein paar Tränchen.


    Fazit:
    Ich bin einfach froh, daß es diese Buch gibt und dass ich es lesen, nein verschlingen durfte!

    "Neue Bücher rochen nach Druckerschwärze, nach Leim, nach Erwartungen. Alte Bücher dufteten nach Abenteuern, ihren eigenen und jenen, von denen sie erzählten. Und gute Bücher verströmten ein Aroma, in dem das alles steckte, und dazu noch ein Hauch von Magie."
    Kai Meyer


  • Dieses Buch ist einfach eine Empfehlung wert!


    Ein paar Worte zum Autor:
    Jan-Philipp Sendker wurde 1960 in Hamburg geboren. Von 1990 bis 1995 war er als Amerika-, und von 1995 bis 1999 als Asien-Korrespondent für die Zeitschrift „Stern“ tätig. Seit er nach einem weiteren Aufenthalt in Amerika nach Deutschland zurückkehrte, arbeitet er als freier Autor mit seiner Familie in Potsdam. 2000 erschien seine China Reportage „Risse in der Großen Mauer“ und bereits 2002 folgte sein erster Roman „Das Herzenhören“.
    Im September 2012 erschien sein neuestes Werk „Herzensstimmen“ – eine Fortsetzung von „Das Herzenhören“.



    Inhalt:
    Julia Win, eine junge Rechtsanwältin, leidet sehr unter dem Verschwinden ihres Vaters vor vier Jahren. Eines Tages findet sie einen alten Liebesbrief. Diesen hat ihr Vater vor vierzig Jahren an eine ihr unbekannte Frau namens Mi Mi in Birma geschrieben. In der Hoffnung, dort ihren Vater wiederzufinden, macht sie sich auf dem Weg nach Birma. Wird Julia Win in dem kleinen Bergdorf den Geheimnissen ihres Vaters näher kommen? Was sie dort zu hören bekommt, führt sie ein in das Geheimnis zweier Liebenden, welches in ihrem Leben tiefgreifende Spuren hinterlässt und dieses für immer verändert.


    Meine Meinung:
    Ich war bereits ab der ersten Seite in den Bann dieser unglaublich berührenden und zärtlichen Geschichte gezogen. Während die Vergangenheit des verschwundenen Vaters von Julia Win die Rahmenhandlung dieses Romans bildet, die ihr ein alter Mann namens U Ba erzählt, bildet die Gegenwart, in der Julia sich in Birma befindet, nur die Nebenhandlung. Julia darf endlich die Jugendzeit ihres Vaters, die er in Kalaw verbracht hat, kennenlernen. Dabei wird der Leser gemeinsam mit Julia in die Welt von Mi Mi, einem gehbehinderten Mädchen und Tin Win, einem blinden Jungen entführt. Beide müssen ein unglaubliches Schicksal erleiden und dennoch halten sie über Zeit und Raum hinweg an ihrer Liebe fest. Unglaublich feinfühlig, sanft, sprachgewaltig und mit vielen philosophischen Lebensweisheiten angereichert, erzählt Jan-Philipp Sendker von ihrer Liebe – einer Liebe, die das Leserherz zutiefst anrührt. Gerade weil Sendker ein Mann ist, war ich über diese Tiefgründigkeit – nicht Kitsch – positiv überrascht. Bald schon wachsen einem die beiden Protagonisten ans Herz, man fiebert, hofft, bangt, freut sich und weint mit ihnen, erlebt hautnah ihre unerschütterliche Sehnsucht. Eine Geschichte, die der Leser wohl erst sacken und nachwirken lassen muss.


    Fazit:
    Auch wenn die Geschichte meines Erachtens der Realität nur wenig nahe kommt, ist es doch ein „Gaumenschmaus“ für das Leserherz. Eine wahnsinnig sensible, tiefgründige, bewegende und berührende Liebesgeschichte zwischen zwei Menschen, die vom Schicksal zwar stark gekennzeichnet waren, aber trotz aller Unbeständigkeit um sie herum in beständiger Sehnsucht und Liebe aneinander festgehalten haben. Ein Zeugnis einer unglaublichen Liebe, die wohl alles zu überdauern zu scheint :) War mein persönliches Lesehighlight 2012! Fünf von fünf Sternen!

  • Ach, schade, dass ich das nicht entdeckt hab. Hab zwar gesucht mittels des Titels... vielleicht kanns ja ein Admin zusammenlegen. Dass wir euch auch immer Arbeit machen :loool:

  • Mittlerweile gibt es eine Fortsetzung, die ich gern gelesen habe - wenn auch der Autor für meinen Geschmack dieses Mal manchmal etwas zu dick aufgetragen hat.

    :montag: Judith Hermann - Daheim


    "Sehnsucht nach Liebe ist die einzige schwere Krankheit, mit der man alt werden kann, sogar gemeinsam."
    (Bodo Kirchhoff: Die Liebe in groben Zügen)


  • Wunderschönes Buch. Mich hat die Geschichte sofort gepackt. Ich wollte wissen, wo Julias Reise hinführt, wer Mi Mi ist und was mit ihrem Vater geschah...Konnte das Buch deshalb auch kaum aus den Händen legen.


    Mir gefällt der Stil des Autors, ich konnte mich sofort in die Protagonisten hineinfühlen. Ich habe das Dorf in den Bergen, Kalaw, bildlich vor mir gesehen, ich habe mit Tin Win, mit Mi Mi, aber auch mit Julia mitgefühlt und abgesehen von Tin Wins Onkel mochte ich alle Charaktere auf ihre Weise. Die Geschichte ist vielleicht nicht ganz realistisch und etwas phantastisch, aber das hat mich absolut nicht gestört, ich konnte mich ganz darauf einlassen und es hat einfach gepasst.


    Bin etwas traurig, dass ich die Protagonisten jetzt quasi verlassen muss und werde daher sicher auch den Nachfolger lesen.


    Zusammenfassend für mich eines der besten Bücher, die ich in diesem Jahr gelesen habe :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :love:

    :study:: Clara und die Granny-Nannys - Tania Krätschmar

    :musik:: Mr. Loverman - Bernadine Evaristo


  • Tin Win hat keinen einfachen Start in sein Leben. Im asiatischen Burma spielt die bewegende Geschichte von Tin Win , der als kleiner Junge nacheinander seine beiden Eltern und dann noch sein Augenlicht verliert. Künftig ist sein geübtes Gehör ein erstklassiger Ersatz für das fehlende Augenlicht. Doch fast noch wichtiger ist die Bekanntschaft mit der liebevollen Mi Mi, die ebenfalls stark eingeschränkt ist, da sie nicht richtig gehen kann und häufig getragen werden muss..
    Ein Buch zum einfühlen und in das man reinrutscht und mitfiebern muss - eine Liebesgeschichte der anderen Art und definitiv alles andere als kitschig.
    Keine leichte Kost und mit wunderschönen, literarischen, berührenden Worten geschmückt. Eine Leseerlebnis mit so viel Ruhe und Kraft und trotz allem schafft es der Autor eine Spannung in die Geschichte rein zu bringen. Eine Einladung an alle Herzen, sich zu öffnen - nicht nur das Herz, auch auf die Sicht der Dinge, die man auch anders betrachten könnte. Wunderschön!