Philip Roth - Täuschung

  • Inhaltsangabe von Amazon:
    Die Ehefrau eines Schriftstellers findet Aufzeichnungen ihres Mannes über eine exzessive erotische Beziehung. Sie fordert eine Erklärung und erhält sie auch: Die ganze Geschichte sei ausgedacht, Material für einen neuen Roman. Die Wahrheit ist schwer auszumachen, die Grenzen zwischen Schein und Wirklichkeit scheinen aufgelöst. Getäuscht sind sind am Ende alle - enttäuscht ist keiner. Denn die so beiläufig wirkenden Szenen sind kunstvoll miteinander verknüpft, und hinter dem burlesken erotischen Feuerwerk erscheint das gar nicht so komische Bild unserer Gesellschaft mit ihrem Ehrgeiz, ihrem Prestigedenken, ihren Vorurteilen, ihrer Kontaktarmut und ihrer sexuellen Gier. Ein wildes Spiel über die Täuschungen der Liebe.


    Ich kam mir von dem Buch verschaukelt vor. Wo "Roman" draufsteht, sollte auch ein Roman drinsein, und "Roman" heißt immer noch: Jemand erzählt mir eine Geschichte. Nun besteht dieser "Roman" aber nur aus Dialogen, wäre also eher ein Drama oder Theaterstück (dem die Regieanweisungen fehlen), denn es gibt keinerlei Erzähltext.


    Es folgt eine wörtliche Rede auf die nächste, ohne dass der Sprecher angegeben wird; man muss also mit großer Aufmerksamkeit lesen. Das ist mir nicht gelungen. Zum einen fand ich die Gesprächsthemen nicht sehr interessant - der Schriftsteller redet am liebsten über sich selbst und Sex -, zum anderen ist es mir nicht gelungen, den Figuren Gesichter zu geben; sie blieben mir fremd und unnahbar.


    Das Buch hat überall grandiose Kritiken bekommen; ich mag es trotzdem nicht.
    Laut Amazon soll es nur für reife erwachsene Leser zu verstehen sein. :shock:


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Zitat

    Original von Marie
    Laut Amazon soll es nur für reife erwachsene Leser zu verstehen sein. :shock:


    Marie,
    dass würde mir aber zu denken geben. :mrgreen: :mrgreen:

    Grüßle


    Andrea


    Nichts ist gerechter verteilt als die Intelligenz. Jeder glaubt, er habe genug davon. - René Descartes



    Ich lese gerade:
    Owen Meany von John Irving