Carl Zuckmayer - Der Hauptmann von Köpenick

  • "Ein als Hauptmann verkleideter Mensch führte gestern eine von Tegel kommende Abteilung Soldaten nach dem Köpenicker Rathaus, ließ den Bürgermeister verhaften, beraubte die Gemeindekasse und fuhr in einer Droschke davon." So zu lesen am 17. Oktober 1906 in den Berliner Zeitungen. Dieser Mensch hieß Wilhelm Voigt. In jungen Jahren war der Schustergeselle aus Not mit dem Gesetz in Konflikt geraten. 15 Jahre Zuchthaus waren die Strafe dafür, daß er die Reichspost um 300 Mark geschädigt hatte: Er geriet in den Teufelskreis der Bürokratie. Ohne ordentliche Abmeldung fand er nirgends Arbeit, ohne Arbeitsnachweis erhielt er keine Anmeldung. Voigt wird wieder straffällig; mit 56 Jahren hat er mehr als 30 Jahre seines Lebens im Zuchthaus verbracht. In diesem Augenblick seines Lebens stößt er auf jene Uniform im Trödlerladen in der Berliner Grenadierstraße, die von nun an sein weiteres Schicksal bestimmen wird.


    Das Buch wurde 1931 zum ersten Mal verfilmt; es ist heute eines der bekanntesten Stücke Zuckmayers. Die Verfilmung, mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle, ist vielen Zuschauern unvergeßlich.



    Das Buch selbst ist witzig zu lesen, hat aber auch einen nachdenklichen Touch.

    LG, Ariadne


    Wer fragt, ist ein Narr für eine Minute.
    Wer nicht fragt, ist ein Narr sein Leben lang!
    Konfuzius

  • Ich hatte das Buch während meiner Schulzeit gelesen und - natürlich mit Heinz Rühmann - auch die Verfilmung gesehen. Mir hat es auch gut gefallen, wobei ich total viel Mitleid mit Voigt hatte, weil er nichts als eine Chance wollte, die er nicht bekam.
    Aber die Geschichte zeigt mal wieder - Kleider machen Leute :wink:

    Liebe Grüße


    Kiki :-,


    Bücher sind kein geringer Teil des Glücks. Die Literatur wird meine letzte Leidenschaft sein.
    Friedrich der Große

  • Ich habe auch mehrmals den Film mit Heinz Rühmann gesehen. Der war einfach einzigartig.

    Liebe Grüße
    Helga :winken:


    :study: [b]???


    Lesen ist ernten, was andere gesät haben (unbekannt)

  • Ich fand die Verfilmung mit Rudolf Platte besser. Er konnte die Tragik besser herausarbeiten, während Rühmann doch das ganze mehr in den Klamauk zog. Der Stoff selbst ist eigentlich zeitlos. Solche "KLöpenikiaden" finden auch heute noch in Deutschland statt.

  • Ich habe erst das Buch in der Schule gelesen und dann haben wir zusammen den Film geschaut, ich kann aber nicht mehr sagen, was ich von beiden besser fand, ich glaube das Buch.
    Hm...
    Ich kann mich aber eigentlich noch gut erinnern, was so im Buch stand.

  • Ich habe gerade vor zwei Monaten in der Schule das Buch gelesen und darüber sogar eine Arbeit geschrieben (wir nehmen gerade Textsortenanalyse durch), in der wir die erste Szene des zweiten Aktes analysieren und interpretieren mussten. :roll: Aber ich will mich ja nicht beklagen, immerhin habe ich eine Eins geschrieben. :-,
    Dadurch, dass wir das Buch in der Schule lesen mussten, könnte ich auch jetzt noch im Schlaf aufsagen, was die Intention Zuckmayers war (Systemkritik) und ähnliches. Leider hat es mir dadurch ein wenig die Freude am Lesen verdorben. :( Nach der Klassenarbeit haben wir auch noch den Film mit Heinz Rührmann angeschaut, aber ich finde ihn lediglich nett, mehr nicht. Er erzählt mehr die Lebensgeschichte Wilhelm Voigts und kritisiert nicht die Gesellschaft, was im Buch ja besonders deutlich war.

    "Werter Herr, die Tatsache, dass ein Buch in einer öffentlichen Bibliothek zugänglich ist, tröstet mich keineswegs. Wäre es nicht der Gesetze wegen, ich würde sie stehlen. Wäre es nicht meiner Börse wegen, ich würde sie kaufen."
    --Harold Laski

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Der Hauptmann von Köpenick von Carl Zuckmayer“ zu „Carl Zuckmayer - Der Hauptmann von Köpenick“ geändert.