Mark Benecke - Mordmethoden

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    Mal ehrlich, wer ekelt sich nicht vor Maden, Würmern und sonstigen Krabbeltieren -- vor allem, wenn sie sich an einem Kadaver, im ungünstigsten Fall an einer menschlichen Leiche, gütlich tun. Dabei sind diese kleinen gefräßigen Wühler doch überaus nützliche Helfer: Sie führen die tote Biomasse wieder dem natürlichen Kreislauf zu und liefern bei Mordfällen wichtige Hinweise auf den Todeszeitpunkt des Opfers. Mark Benecke ist einer der wenigen deutschen Spezialisten auf dem Gebiet der forensischen Entomologie, der Insektenkunde im Dienst der Gerichtsmedizin. Der weltweit gefragte Experte wurde kürzlich vom Stern mit dem wenig schmeichelhaften Titel "Kommissar Schmeißfliege" belegt. In seinem Buch lässt er sich bei seiner Arbeit über die Schultern sehen und beschäftigt sich mit den Aufsehen erregendsten Kriminalfällen des 20. Jahrhunderts aus kriminalbiologischer Sicht.
    Die Arbeit mit verwesten, verbrannten, zerstückelten und verscharrten Leichen gehört für Benecke zur alltäglichen Arbeit. Dementsprechend locker und unbefangen, aber zugleich auch fesselnd ist sein Schreibstil, mit dem er sein Publikum bestens zu unterhalten weiß. Nach den Insekten, die eine Leiche anknabbern, und dem, was sie von dem Toten übrig gelassen haben, kann Bennecke seine Schlüsse ziehen und den ermittelnden Beamten entscheidende Informationen liefern. So schildert der Autor die akribische Spurensuche, die Auswertung von Knochenfunden und nimmt den Leser mit an zahlreiche Tatorte von Gewaltverbrechen.


    Zu den eindrucksvollsten Abschnitten zählt der Bericht über die so genannte Body Farm in Tennessee -- ein Areal, auf dem forensische Anthropologen anhand ausgelegter Leichen Forschungen bezüglich der Verwesungsprozesse und der Lagerzeiten von Toten betreiben. Weiterhin nimmt Bennecke berühmt-berüchtigte Fälle der Kriminalgeschichte unter die Lupe. Unter anderem die Entführung des Lindbergh-Babys, den Fall O. J. Simpson, Pastor Klaus Geyer oder auch den legendären Räuber Kneißl.


    Mordmethoden behandelt ein beklemmendes und zugleich aufregendes Thema, dessen Faszination man sich kaum entziehen kann. Bennecke zeigt, wie skrupellosen und ausgefuchsten Verbrechern mit kriminalbiologischen Mitteln letztlich doch auf die Schliche gekommen werden kann. Sein Buch liest sich deshalb spannender als so mancher Thriller.


    Mich interessieren die Themen Rechtsmedizin und forensische Anthropologie
    sehr, und ich kann das Buch von Mark Beneke an "Gleichgesinnte" nur empfehlen.
    Auch für den Laien wird verständlich, aber nicht oberflächlich erzählt, wie Gerichtsmedizin und Kriminalbiologie zusammenarbeiten.


    Grüsse von Bonprix ;)

  • Hi Bonprix,


    ist schon notiert, genau mein Geschmack. Kathy Reichs (forensische Anthropologin) hat schon über die Body-Farm geschrieben und das war sehr interessant.

    Liebe Grüße
    Helga :winken:


    :study: [b]???


    Lesen ist ernten, was andere gesät haben (unbekannt)

  • Hallo zusammen!


    Vielleicht interessiert Euch in diesem Fall auch das Buch "Der Knochenleser" von Dr. Bill Bass (zusammen mit Jon Jefferson). Dr. Bill Bass ist der Gründer der Body Farm.


    Ausserdem hat auch Patricia Cornwell in ihrem Buch "The Body Farm" über eben diese geschrieben.

    Buch = Ein Garten, den man in der Tasche trägt. (Aus dem Arabischen)

  • Auch dieses Buch steht seit Ewigkeiten auf meiner Liste und ich weiß einfach nicht, wann ich dazu kommen werde. :(

    Liebe Grüße
    Helga :winken:


    :study: [b]???


    Lesen ist ernten, was andere gesät haben (unbekannt)

  • Vielen Dank Marie :cheers:


    und am 26.7.06 um 22.15 Uhr im ZDF gibt es den 3.Teil der Serie "Die Spuren der Gewalt". :wink:

    Liebe Grüße
    Helga :winken:


    :study: [b]???


    Lesen ist ernten, was andere gesät haben (unbekannt)

  • Mark Benecke: Mordmethoden Ermittlungen des bekanntesten Kriminalbiologen der Welt; Gustav Lübbe Verlag 2002; 350 Seiten; ISBN: 3-7857-2099-8


    "Seine Assistenten sidn Maden, Insekten und andere Gliedertiere. Mit ihrer Hilfe kann Mark Benecke Todesumstände von Verbrechensopfern nachweisen - ein `Leichen-Profiler'. Oft ist der Täter dann nicht mehr weit. Hier erzählt er von den spektakulärsten Kriminalfällen des 20. Jahrhunderts, schätzt sie aus seiner Sicht neu ein, berichtet von den oft überraschenden Wendungen, die Ermittlungen nehmen," berichtet die Inhaltsangabe auf dem hinteren, schwarzen Buchdeckel.
    Von Fritz Haarmann bis Klaus Geyer, von Lenin bis Lindbergh, von als bis neu, von vergessen bis berühmt - berüchtigt reichen die Fälle, die Benecke beschreibt. So locker-flockig, leicht verständlich und plaudernd Benecke auch schreibt, so oberflächlich bleiben die Berichte auch. Benecke liefert hier kein biologisches und / oder medizinisches Fachwissen; fast schon im Boulevard-Stil liefert Benecke hier eine Zusammenfassung der Fälle. Liest mach dieses Buch für sich alleine, möchte man doch daran zweifeln, daß Benecke wirklich ein "Herr der Fliegen und Maden" ist, wie teilweise behauptet wird.
    Wer sich für (populärwissenschaftliche) Kriminalistik und die (hier ansatzweise beschriebene) Kriminalbiologie interessiert, dem sie dieses Buch empfohlen.

  • Hier liegen zwei Irrtümer vor.

    ...daß Benecke wirklich ein "Herr der Fliegen und Maden" ist, wie teilweise behauptet wird.


    Dipl.-Biol. Dr. rer. medic. Mark Benecke, Ph.D. ist ein weltweit anerkannter Kriminalbiologe und Spezialist für forensische Entomologie(die Insektenkunde im Dienst der Rechtsmedizin). Von behaupten kann hier also gar keine Rede sein.

    Wer sich für (populärwissenschaftliche) Kriminalistik und die (hier ansatzweise beschriebene) Kriminalbiologie interessiert, dem sie dieses Buch empfohlen.


    Wer sich wirklich für informative Fachliteratur interessiert dem sei das folgende Buch empfohlen: "Kriminalbiologie. Genetische Fingerabdrücke und Insekten auf Leichen" von Mark Benecke
    "Mordmethoden" würde ich eher unter belletristische Fachlektüre einordnen, mit dem Schwerpunkt "Belletristisch" , somit wird man nicht enttäuscht beim Lesen.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

    2 Mal editiert, zuletzt von serjena ()

  • Ich hab das Buch seit Jahren im Regal stehen, weil ich mich sehr für Kriminalistik, Rechtsmedizin etc. interessiere und Mark Benecke auf seinem Gebiet ja recht bekannt ist. Ich habe seinerzeit auch angefangen es zu lesen, muss aber gestehen, dass ich mich mit dem Schreibstil und überhaupt mit der Art des Buches nicht wirklich anfreunden konnte. Ich hatte etwas mehr Fachwissen und weniger Storytelling erwartet. Es ist mit Sicherheit ein interessantes Buch, aber wenn ich einen kriminalistischen Roman lesen möchte greife ich zu einem der bekannten Autoren, die was von dieser Sache verstehen. Und als Fachbuch geht dieses Buch definitiv nicht durch, da gibt es deutlich bessere (auch wenn die auf dem deutschen Markt allerdings wieder rar gesät sind).