Paullina Simons - Die Liebenden von Leningrad/ The Bronze Horseman

  • Leseprobe:


    TEIL EINS - Weiße Nächte


    DAS MARSFELD


    Die Morgensonne schien durch das Fenster und machte das Zimmer hell. Tatiana Metanowa schlief den Schlaf der Unschuldigen, den rastlos frohen Schlaf der warmen, weißen Juninächte in Leningrad, die vom Duft des Jasmins erfüllt waren. Vor allem jedoch schlief sie den tiefen Schlaf sorgloser Jugend. Jetzt allerdings bewegte sie sich.
    Als ein Sonnenstrahl über das Fußende von Tatianas Bett glitt, zog sie sich die Decke über den Kopf. Die Zimmertür wurde geöffnet und sie hörte die Dielen knarren. Ihre Schwester Dascha kam herein.
    Daria, Dascha, Daschenka, Daschka.
    Tatiana liebte sie über alles.
    In diesem Augenblick jedoch hätte sie Dascha am liebsten verwünscht. Dascha versuchte nämlich, sie aufzuwecken, und leider gelang ihr das auch. Mit ihren kräftigen Händen schüttelte sie Tatiana heftig und zischte: »Psst! Tania! Wach auf. Wach auf!«
    Tatiana stöhnte. Dascha zog ihr die Decke weg.
    Nie war der Altersunterschied von sieben Jahren offensichtlicher als in diesem Moment, da Tatiana schlafen wollte und Dascha ...
    »Hör auf«, murrte Tatiana und angelte vergeblich nach ihrer Decke. »Siehst du nicht, dass ich schlafe? Du bist schließlich nicht meine Mutter.«
    Erneut öffnete sich die Tür. Auch diesmal knackten die Dielen. Das »war« ihre Mutter. »Tania? Bist du wach? Steh sofort auf!« Im Unterschied zu Daschas Stimme war an der Stimme ihrer Mutter nichts Harmonisches. An Irina Metanowa gab es überhaupt nichts Weiches. Sie war klein, resolut und sprudelte schier über vor Energie. Sie trug ein Kopftuch, um ihre Haare aus der Stirn zu halten, und sie hatte in ihrem blauen Sommerkittel offenbar schon auf den Knien gelegen, um das Gemeinschaftsbadezimmer zu putzen. Für sie hatte der Sonntag mit Arbeit begonnen.
    »Was ist, Mama?«, fragte Tatiana, ohne den Kopf zu heben. Daschas Haare kitzelten sie am Rücken. Sie hatte eine Hand auf Tatianas Bein gelegt und beugte sich über ihre Schwester, um ihr einen Kuss zu geben. Zärtlichkeit stieg in Tatiana auf, aber bevor Dascha etwas sagen konnte, ertönte Mamas raue Stimme. »Steh rasch auf. In ein paar Minuten gibt es im Radio eine wichtige Ankündigung.«
    Tatiana flüsterte Dascha zu: »Wo warst du heute Nacht? Du bist erst im Morgengrauen nach Hause gekommen.« »Kann ich etwas dafür, dass das Morgengrauen schon um Mitternacht begann?«, wisperte Dascha augenzwinkernd. »Ich bin ganz brav um Mitternacht nach Hause gekommen.« Sie grinste. »Ihr habt alle schon geschlafen.«
    »Um drei hat es gedämmert, und da warst du noch nicht zu Hause.«
    Dascha schwieg. »Ich werde Papa sagen, dass ich nicht mehr über den Fluss gekommen bin, als sie um drei die Brücke hochgezogen haben.«
    »Ja, tu das. Und dann erklär ihm, was du um drei Uhr morgens auf der anderen Seite des Flusses getan hast.« Tatiana drehte sich um.
    Dascha sah heute Morgen bezaubernd aus. Sie hatte lockige dunkelbraune Haare und ein lebhaftes, rundes Gesicht mit dunklen Augen, in denen sich ihre Gefühle widerspiegelten. Im Moment zeugten sie von fröhlicher Erschöpfung. Auch Tatiana war erschöpft - allerdings nicht so fröhlich wie ihre Schwester. Sie hätte gern weitergeschlafen.
    Sie warf ihrer Mutter, die einen angespannten Eindruck machte, einen Blick zu. »Was für eine Ankündigung?« Ihre Mutter nahm das Bettzeug vom Sofa. »Mama! Um was für eine Ankündigung geht es denn?«, wiederholte Tatiana.
    »In ein paar Minuten gibt die Regierung etwas bekannt. Mehr weiß ich nicht«, erwiderte ihre Mutter kopfschüttelnd, als wolle sie sagen: »Was ist denn daran nicht zu verstehen«?
    Tatiana rieb sich die Augen. Ankündigung ... Es war ein seltenes Ereignis, wenn die Musik einmal von einer Regierungsnachricht unterbrochen wurde. »Vielleicht sind wir ja wieder in Finnland einmarschiert.« »Still«, wies Mama sie zurecht.
    »Oder vielleicht sind sie bei »uns« einmarschiert. Seit die Finnen letztes Jahr ihre Grenze opfern mussten, wollen sie sie schließlich zurückhaben.«
    »Wir sind da nicht einmarschiert«, sagte Dascha. »Letztes Jahr haben wir uns »unser« Stück Land zurückgeholt, das wir im Großen Krieg verloren haben. Und du solltest aufhören, die Gespräche der Erwachsenen zu belauschen.« »Wir haben kein Land verloren«, erwiderte Tatiana. »Genösse Lenin hat es freiwillig und wissentlich weggegeben. Das zählt nicht.«
    »Tania, wir befinden uns nicht im Krieg mit Finnland. Und jetzt steh auf.«
    Aber Tatiana stand nicht auf. »Dann Lettland oder Litauen? Weißrussland? Haben wir uns die nach dem Hitler-Stalin-Pakt nicht auch angeeignet?« »Tatiana Georgiewna! Hör auf!«
    Immer wenn die Mutter Tatiana klar machen wollte, dass mit ihr nicht zu spaßen war, nannte sie ihre Tochter beim Vor- und Nachnamen.
    Tatiana tat ganz ernst. »Was gibt es denn sonst noch? Die Hälfte von Polen haben wir doch schon.«
    »Ich sagte, hör auf!«, rief Mama aus. »Genug geplappert! Steh endlich auf. Daria Georgiewna, hol deine Schwester aus dem Bett!«
    Dascha rührte sich nicht. Murrend verließ Mama das Zimmer.
    Dascha drehte sich rasch zu Tatiana um und flüsterte verschwörerisch: »Ich muss dir etwas erzählen.« »Etwas Schönes?« Tatianas Neugier war erwacht. Dascha erzählte für gewöhnlich kaum etwas von ihrem Erwachsenenleben. Tatiana setzte sich auf.
    »Etwas Großartiges!«, erwiderte Dascha. »Ich habe mich verliebt.«
    Tatiana verdrehte die Augen und ließ sich zurück aufs Bett fallen.
    Dascha warf sich auf sie. »Es ist ernst, Tania.« »Ja, ja, schon gut. Hast du ihn gestern kennen gelernt, als die Brücken schon hochgezogen waren?« Sie lächelte. »Gestern haben wir uns zum dritten Mal gesehen.« Kopfschüttelnd blickte Tatiana Dascha an, deren Freude ansteckend wirkte. »Kannst du bitte von mir runtergehen?« »Nein, kann ich nicht«, erwiderte Dascha und kitzelte sie. »Erst wenn du sagst: »Ich bin glücklich, Dascha<.« »Warum sollte ich das sagen?«, rief Tatiana lachend aus. »Ich bin gar nicht glücklich. Hör auf damit! Warum sollte ich glücklich sein? »Ich bin doch nicht verliebt». Lass es sein!« Mama kam mit einem Tablett zurück ins Zimmer, auf dem sechs Tassen und ein silberner Samowar standen. »Ihr zwei hört jetzt sofort auf! Schluss! »
    »Ja, Mama«, antwortete Dascha und kitzelte Tatiana ein letztes Mal.
    »Aua!«, schrie Tatiana. »Mama, ich glaube, sie hat mir die Rippen gebrochen.«
    »Ich werde dir gleich etwas ganz anderes brechen. Ihr seid beide schon viel zu groß für solche Spielchen.« Dascha streckte Tatiana die Zunge heraus. »Wirklich, sehr erwachsen«, sagte Tatiana. »Unsere Mamuschka weiß gar nicht, dass du erst zwei bist.«
    Dascha streckte ihr abermals die Zunge heraus und Tatiana griff danach. Dascha quiekte und sie ließ wieder los. »Was habe ich gesagt?«, donnerte Mama. Dascha flüsterte Tatiana ins Ohr: »Warte erst mal, bis du ihn kennen lernst. So einen gut aussehenden Mann hast du noch nie gesehen!«
    »Du meinst, er sieht besser aus als Sergei, mit dem du mich so gequält hast? Hast du mir über den nicht auch erzählt, er sähe so gut aus?«
    »Hör auf!«, zischte Dascha und kniff Tatiana ins Bein. »Natürlich.« Tatiana grinste. »Und war das nicht erst letzte Woche?« »Das wirst du nie begreifen, weil du eben noch ein Kind bist.«
    Noch ein Knuff. Als Mama plötzlich losbrüllte, hielten die beiden Mädchen inne.
    Tatianas Vater, Georgi Wassiliewitsch Metanow, kam herein. Er war ein kleiner Mann in den Vierzigern, und seine schwarzen, vollen Haare zeigten einen ersten leichten Anflug von Grau. Dascha hatte die lockigen Haare von Papa geerbt. Er trat an das Bett heran und blickte auf Tatiana, die immer noch zugedeckt war. Dann sagte er: »Tania, es ist Mittag. Steh auf oder es gibt Ärger. In zwei Minuten will ich dich angezogen sehen.« »Das ist leicht«, erwiderte Tatiana, sprang aus dem Bett und zeigte ihrer Familie, dass sie immer noch Bluse und Rock von gestern trug. Dascha und Mama schüttelten zwar die Köpfe, aber Mama lächelte dabei.
    Papa blickte zum Fenster hinaus. »Was sollen wir nur mit ihr machen, Irina?«
    Nichts, dachte Tatiana, nichts, solange Papa immer wegschaut. »Ich muss endlich heiraten«, sagte Dascha, die immer noch auf dem Bett saß. »Damit ich endlich ein eigenes Zimmer habe.« »Du machst Witze«, erwiderte Tatiana und hopste auf dem Bett auf und ab. »Du wirst mit deinem Ehemann hier wohnen. Ich, du, er - wir alle werden in einem Bett schlafen, und Pascha wird zu unseren Füßen liegen. Romantisch, nicht wahr?« »Heirate nicht, Daschenka«, erwiderte ihre Mutter geistesabwesend. »Zumindest dieses Mal hat Tania Recht. Wir haben keinen Platz.«
    Ihr Vater sagte gar nichts, sondern stellte das Radio an. In dem langen, schmalen Zimmer gab es das Doppelbett von Tatiana und Dascha, ein Sofa, auf dem Papa und Mama schliefen, und ein niedriges Eisenbett für Tatianas Zwillingsbruder Pascha. Es stand am Fußende des Bettes der Mädchen und Pascha bezeichnete sich selbst immer als ihren kleinen Schoßhund.



    Meine Meinung zum Buch:


    Das Buch ist unglaublich schön! Es erzählt die Geschichte von Tatiana und Alexander.
    Alexander ist nicht nur bei der sowjetischen Armee, sondern auch Daschas Geliebter, der Schwester von Tatiana. Doch Tatiana und Alexander kommen sich immer näher, versuchen ihre Gefühle aber aus Rücksicht zu verbergen. Die Leiden des Krieges machen es den beiden unmöglich, zusammen glücklich zu werden.


    Man leidet mit den Charakteren mit und freut sich über jede positive Wendung.


    Das Buch ist eine wunderschöne Liebesgeschichte, die ich jedem wärmstens empfehlen kann. Paullina Simons schreibt wunderbar.


    LG,


    :flower: Gänseblümchen

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Auch ich bin schlichtweg begeistert von diesem Buch!!!!!!!


    Während des ersten Kapitels hatte ich zwar befürchtet, dass ich nicht in das Buch reinkäme, da mich der Schreibstil ein wenig gestört hat. Aber bereits im zweiten Kapitel waren alle Bedenken vergessen, denn schon hier ging die Handlung richtig los und stockte bis zum Ende nicht ein einziges Mal.
    Ich hab gelesen wie eine Weltmeisterin, hab die Nacht zum Tag gemacht und in jeder freien Minute das Buch in der Hand gehalten. Leider kann ich nicht genau sagen, was mich so fasziniert hat. Ich kann es nicht in Worte fassen... Die Geschichte war absolut spannend, dramatisch, ungerecht und romantisch. Für mich der bisher beste Liebesroman, den ich je gelesen habe!


    Übrigens, die Fortsetzung heisst "Tatiana und Alexander" und ist auch ein wirklich gelungenes Buch. Allerdings hat mir der erste Teil besser gefallen.
    Im September 2006 erscheint "The Summer Garden", der dritte Teil um Alexander und Tatiana (ISBN: 0007162480). Wann die deutsche Übersetzung erscheinen wird, ist leider noch nicht bekannt.

  • Die Liebenden von Leningrad hatte mir eine Bibliothekarin empfohlen. Ich schaute sie fragend an und sagte ihr, dass ich nicht wirklich auf solch "Pilcher-Verschnitt" stehe. :uups: Sie antwortete, lass dich nicht nicht vom Titel irritieren, das ist zwar eine Liebesgeschichte, aber diese wird dir gefallen. Und wie sie mir gefallen hat. Ich habe auch keine Lust verspürt, das Buch zwischendurch aus der Hand zu legen. Leider muss das ja ab und zu mal sein. Es hat sich so flüssig gelesen und war an keiner Stelle kitschig geschrieben. Es war einfach nur schön.


    Den zweiten Teil habe ich dann auch noch gelesen, den fand ich nicht so gut. Aber auch den 3. Teil werde ich sicherlich lesen.

  • Ich wollte noch schnell den Klappentext nachreichen:


    Leningrad 1941: Der Krieg in Europa scheint noch weit entfernt von der einst so stolzen Stadt, wo prachtvolle Paläste und herrschaftliche Boulevards vom Glanz einer großen Vergangenheit Zeugnis ablegen. Hier wohnt Tatiana Metanova mit ihrer Familie in einer winzigen Wohnung. Am Tag vor ihrem siebzehnten Geburtstag begegnet sie dem charmanten Offizier Alexander Below – dem Mann ihres Lebens. Während die Metanovas ums nackte Überleben kämpfen müssen, treffen sich die Liebenden in aller Heimlichkeit und träumen von einer gemeinsamen Zukunft. Eines Tages macht Alexander Tatiana ein Geständnis, das sie zutiefst erschüttert. Hat ihre Liebe überhaupt eine Chance? Denn Alexanders Geheimnis ist so lebensgefährlich wie der Krieg selbst.
    ____________________________________________________________________


    Es soll auch einen 3. Teil geben? Das ist ja schön! Der zweite Teil liegt ganz oben auf meinem SUB, aber zur Zeit beschäftigt mich noch die Otherland-Reihe.


    LG,


    :flower: Gänseblümchen

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  • Ich habe nun auch den ersten Teil gelesen und verschlinge gerade den zweiten.... (weiß inzwischen einer, wie der dritte auf Deutsch heißen wird?).


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, allerdings nur bis zu einem gewissen Punkt.


    Die letzten Seiten des Buches fand ich dann nicht mehr so gut, weil vieles sehr kurz und knapp berichtet wurde, was nicht zu dem detailreichen Schreiben vorher passte... es sah für mich so aus, als sollte schnell schnell noch etwas geschrieben werden und wirkte auf mich etwas lieblos. Aber das tut dem Buch keinen Abbruch - und der zweite Band fängt dann auch in der gewohnten epischen Breite an.

  • Tatiana und Alexander, was für ein Paar. Die Liebenden von Leningrad, eine wunderschöne Geschichte, eine Erzählung, die zu den besten in ihrem Genre gehört. Irgendwie hat mich das Buch ein wenig an Doktor Schiwago erinnert. Auch ich hatte allerdings den Eindruck, als wollte die Autorin schnell zum Ende kommen. Trotzdem, ein Roman der Spitzenklasse, den ich unbedingt weiter empfehlen möchte.


    :D

  • Ich weiß nicht, wie oft ich dieses Buch inzwischen schon gelesen habe, aber gestern habe ich es erneut aus meinem Regal genommen und mich wieder in diese wunderschöne Geschichte vertieft. Den zweiten und dritten Band möchte ich daran gleich anschließen, die Geschichte passt sowieso in diese kalte und romantische Jahreszeit!


    :flower:

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  • So. Hier nun meine Meinung zu dem Buch:


    Ich habe dieses Buch vom Club geschickt bekommen, weil ich vergessen
    hatte, etwas zu bestellen. Dann stand es fast 1 Jahr im Schrank, weil
    ich dachte, es wär Schrott. Das war bei fast allen Zwangsbestellungen
    so.


    Aber diesmal hat es sich als Glücksfall erwiesen.


    Ich habe noch nie einen schöneren, traurigeren, packenderen und
    interessanteren Roman gelesen als diesen. Dieses Buch ist das beste,
    was mir je untergekommen ist.


    Es ist die perfekte Mischung aus Liebesgeschichte, Dramatik,
    Dokumentation über den Krieg und den Sinn des Lebens - nämlich die
    wahre Liebe.


    Ich weiß garnicht, was ich zu diesem Buch sagen soll. Man muss es
    einfach erleben. Die Erzählungen, wie armseelig das Leben im Krieg war,
    mit wie wenig die Menschen auskommen mussten. Das allein hat mich
    tagelang beschäftigt. Und natürlich die Frage, kriegen sich die Beiden
    jemals??


    Es bleibt spannend bis zum Schluß. Durch Intrigen und den Staat wird viel verzögert. Aber das warten lohnt sich.


    Ich habe dieses Buch nun schon mind. 10 mal gelesen. Und mein Mann ist schon ganz schön genervt. Also soll das schon was heißen.

  • Mandy, ich glaube, wir verstehen uns. :wink: Auch mir fällt es schwer, auszudrücken, was ich beim Lesen dieses Buches alles empfinde. Deinen Beitrag kann ich genau so, wie er ist, unterschreiben. 10 Mal hab ich das Buch zwar noch nicht gelesen, vielleicht eher so um die fünf Mal. Aber für mich ist es auch ein absolutes Highlight. Beim Lesen muss ich irgendwie immer laut Seufzen, weil es einerseits so schön geschrieben ist, ich aber auch weiß, was die beiden noch alles erwartet. Irgendwie ist die Geschichte total zum Verzweifeln, gleichzeitig aber doch wunderschön.


    :flower:

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  • Da hast Du recht. Und gerade die Lebensumstände im Krieg als Leningrad belagert wurde. Das hat mich so sehr beschäftigt.
    Ich habe das Buch gerade vor 2 Wochen wieder gelesen. Und ich habe mal nachgemessen, wieviel Brot usw. die Menschen teilweise pro Tag nur zur Verfügung hatten.
    Und wenn nichts mehr da war, haben sie sogar tagelang gehungert.
    Das kann man sich heutzutage garnicht mehr vorstellen.


    Also mich fasziniert das Buch jedesmal aufs neue. Es wird alles so bildlich dargestellt, daß einem beim Lesen über den Leningrader Winter direkt selbst eiskalt wird.

  • Die Beschreibung der Lebensumstände in Leningrad zur Zeit des zweiten Weltkrieges sind wirklich erschreckend. Mit so wenig Nahrung auszukommen, sich für ein Stück Brot zu verkaufen und dazu noch in einer Wohnung zu wohnen, in der nur 10 Grad herrschen dürfen und kein Wasser mehr aus der Leitung kommt, das ist wirklich unvorstellbar.


    @ Mandy: Hast du denn Lieblingsszenen in diesem Buch? Ich finde besonders die erste Begegnung von Tatiana und Alexander so schön. Seitdem ich das Buch das erste Mal gelesen habe, wünsche ich mir auch ein weißes Kleid mit roten Rosen. :wink:


    :flower:

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  • Meine Lieblingsszene ist auch die erste Begegnung von Tatiana und Alexander.
    Das hat aber weniger was mit dem weisen Kleid zu tun.
    Ich finde es einfach nur goldig wie Tatiana im Bus sitzen bleibt, weil sie wissen will wo Alexander hinfährt und er bleibt sitzen, weil er wissen will wo Tatiana hinfährt. Das könnte glatt ich sein :lol:

  • Irgendwie fällt mir erst jetzt, wo ich das Buch zum wiederholten Male lese, auf, wie störend tatsächlich die Liebesszenen in Lazarevo sind. Ok, die beiden haben nur wenige Tage miteinander, aber ich finde trotzdem, dass es Paullina Simons hier etwas übertreibt.


    Mandy, wie siehst du das denn? Und was denkst du über Dimitri?


    Ich denke, ich werde das Buch heute noch beenden und dann noch mit "Tatiana und Alexander" beginnen.


    :flower:

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  • Also mich haben die Liebesszenen in Lazarewo nicht wirklich gestört. Ich finde, sie gehören einfach dazu. Dieses ungezwungene und freie Leben mitten im Krieg und Tatianas erste sexuelle Erfahrungen sind einfach Teil dieser Geschichte.


    Was Dimitri angeht, der ist einfach nur schrecklich. Emotional verkrüppelt würde ich sagen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß er wirklich daran glaubt, durch seine Intrigen und sein Verhalten einmal bei einem Mädchen Erfolg zu haben.
    Obwohl er scheinbar nicht ganz so dumm ist, wie man erst denkt. Schließlich hat er sehr schnell mitbekommen, was Tatiana und Alexander füreinander empfinden, obwohl die es so sehr zu verbergen versucht haben.

  • Ich würde auch nicht sagen, dass Dimitri dumm ist. Er ist eher sehr verschlagen und listig, auf seinen eigenen Vorteil bedacht und lebt immer mit dem Gedanken, sich selbst zu schützen und die anderen notfalls dadurch leiden zu lassen.


    Mittlerweile lese ich den zweiten Teil, vielleicht können wir uns ja über "Tatiana und Alexander" auch so schön austauschen. :wink:


    :flower:

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  • Ich habe "Tatiana und Alexander" bis jetzt nur ein mal gelesen und fand es lange nicht so gut wie den ersten Teil. Deswegen hab ich ihn auch erstmal ausgelassen.


    Aber ich kann gerne meine Meinung dazu schreiben, insofern ich noch genug davon weiß.


    Inzwischen hab ich den 3. Teil auch erstmal beiseite gelegt. Ist mir momentan etwas zu langatmig. Irgendwie komm ich nicht richtig rein. Aber vieleicht ist es auch grad die falsche Zeit dafür.
    Ich geb aber nicht auf und les weiter, sobald ich mein momentanes Buch fertig gelesen hab.


    Es macht Spaß, sich auch mal ausführlicher über ein Buch unterhalten zu können. Vorallem über so ein schönes :love: :loool: :love:

  • Es macht Spaß, sich auch mal ausführlicher über ein Buch unterhalten zu können.


    Ja, das stimmt, ich finde das auch toll! :thumleft: Während ich das Buch gelesen habe, war mein Freund meistens in meiner Nähe und ich hab dann immer versucht, ihn davon zu überzeugen, wie toll das Buch doch ist und ob er es denn nicht auch mal lesen möchte, damit ich mich mit ihm über manche Szenen unterhalten kann. Aber das Buch ist nichts für ihn. :wink:


    Übrigens finden sich hier ganz viele Diskussionsfragen zu diesem Buch. :wink:


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  • Schade das das Forum in Englisch ist. Da brauch ich Jahre, bis ich da was richtig verstehe.
    Gibts sowas nicht auch auf deutsch?? Wahrscheinlich nicht. Naja. So muss ich eben hier meinen Senf dazu geben.


    Ich hab in einem anderen Forum schon eine Leserunde zu den Büchern mitgemacht. Aber die kam irgendwie nicht so recht in Schwung. Schade eigentlich.

  • Schade das das Forum in Englisch ist. Da brauch ich Jahre, bis ich da was richtig verstehe.
    Gibts sowas nicht auch auf deutsch??


    Hab leider noch kein deutsches Paullina Simons Forum entdeckt, obwohl mir das Englisch keine Probleme bereitet. Besprochen werden die Bücher auf deutsch eher in Foren wie hier. Hast du eigentlich auch schon andere Bücher von Paullina Simons gelesen?


    Irgendwann soll das Buch ja auch verfilmt werden, es steht aber noch gar nichts fest, zur Zeit wird noch das Drehbuch geschrieben, kann also noch dauern. :-?


    :flower:

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  • Hab leider noch kein deutsches Paullina Simons Forum entdeckt, obwohl mir das Englisch keine Probleme bereitet. Besprochen werden die Bücher auf deutsch eher in Foren wie hier. Hast du eigentlich auch schon andere Bücher von Paullina Simons gelesen?


    Irgendwann soll das Buch ja auch verfilmt werden, es steht aber noch gar nichts fest, zur Zeit wird noch das Drehbuch geschrieben, kann also noch dauern. :-?


    :flower:

    Eine Freundin von mir hat dieses Buch auch bereits bis zu Unkenntlichkeit gelesen. Ich selbst hab mich da noch nicht dran gewagt...

    Das Missliche an neuen Büchern ist, dass sie uns hindern, die alten zu lesen.
    J.Joubert